The Ancient Magus’ Bride (2017)

Minas Mann verhielt sich schon sehr psychopathisch, aber sollte man ihm das töten von Katzen überhaupt vorwerfen können? Die Geschichte der beiden spielt X Jahrzehnte vor unserer Gegenwart, damals sind Tiere tatsächlich noch als bloße Gegenstände behandelt worden. Ich kenne das selbst von meinen bäuerlichen Vorfahren, wenn eine Katze (zu viel) Nachwuchs versorgen musste, wurde der kurzerhand gegen die Miste geklatscht. Außerdem wissen wir ja nicht inwieweit er von dem Zauberer manipuliert wurde, bzw. über welche Möglichkeiten zur Manipulation solche verfügen.

Das devote Verhalten von Chise geht soweit auch i.O., am Ende der Episode erwähnte sie ja sogar wieder die weiterhin vorhandene Todessehnsucht, was ihre Situation noch einmal verdeutlichte. Allerdings wünsche ich mir das nun nicht von einem Abenteuer zum nächsten gehetzt wird, bei 24 Episoden sollte sich zwischendurch nämlich die eine oder andere allein um Charakterentwicklung drehen. Vor allem Elias blieb bislang furchtbar flach, abgesehen von den kritischen Meinungen seiner Kollegen.

Interessante Ansicht gegenüber der Stellung der Tiere, ist mir gar nicht bewusst gewesen. Ich selbst finde Mina und Matthew als Charaktere eher nur zweckmäßig. DIe Manipulation durch den Zauberer wurde so schnell abgehandelt, dass man sie kaum nachvollziehen kann.

Chise sah in ihrer Mutter nie eine Familie, wodurch Elias ihr wichtig ist, wie sie es den anderen Zauberen darlegt. Das ihr eigener Tod nicht allzu fern sein soll, wurde auch wieder angesprochen, doch wie nah dieser ist lässt sich nicht einschätzen.

Und so wird klar, was manchen Zuschauern ohnehin längst klar war: Matthew ist der Katzenmörder und gemeinsam mit Mina und all den Katzen bildet er das Gewabel der Dunkelheit … vom Dorfteich. Aber immerhin erfahren wir auch das Warum: Mina, die entgegen meiner Spekulation nichts mit Magie zu tun hatte, war schon immer sehr fragil, sodass sich Matthew an einen Zauberer wendete (ich dachte ja erst, das wär ein Mädel …), doch der führte selbstredend nichts Gutes im Schilde.

Ich bin mit dieser Folge schon zufrieden, aber nicht so sehr wie mit der davor, denn abgesehen von den zwei beknackten Slapstick-Einlagen (ja, liebe Lesende, darüber ziehe ich jetzt in jedem Kommentar her) war ich auch so nicht komplett überzeugt. Matthew und Mina haben als Figuren kaum eine Chance, wirklich zu glänzen und müssen sich daher auf eher generische Verhaltensweisen stützen – das bei einem Zeitraum von nicht mal einer Episode ist auch kein Wunder. Allerdings war das Gebotene dafür recht heftig und die Überleitung zur Schlüsselszene im Schuppen (lies: Tempel der toten Katzen) ziemlich gut. Die Auflösung hingegen nur bedingt, denn dafür waren die beteiligten Figuren zu kurz im Spiel, sodass die schöne (und leicht kitschige) Szene am Ende auch eher verpuffte.

Ich fand Chises Einfall allerdings schön gemacht; wer weiß, vielleicht gibt ihr das ja endlich etwas Auftrieb. Jetzt bin ich gespannt, was aus Mikhail und Alice (der Blondine) gemacht wird, denn die Konfrontation ist ja eigentlich noch nicht vom Tisch. Und ich habe auch nicht mitbekommen, ob Molly nun hinüber ist – von meinem Verständnis her wäre ihr Ableben dank des Einfalls nicht nötig.

Elias’ Dornen-Zauberspruch zu Beginn sah nebenbei ziemlich schick aus, generell ist die Serie in technischen Belangen nach wie vor über praktisch alle Zweifel erhaben.