AsaneRedakteur
#1Großes Entsetzen im Dorf der Tiere: der böse Wolf ist zurück!
Soviel zum Thema Stereotypen. Die sind natürlich nicht dazu da, eine Geschichte zu erzählen (bzw. das natürlich auch, aber nicht in erster Linie), sondern um Fabel-hafte Weisheiten zu verkünden. Hier sind sie aber so verpackt, daß tatsächlich die Geschichte selbst im Vordergrund zu stehen scheint. Viele Akteure bevölkern diese kurze 11 Minuten, und zusammen sorgen sie für eine erstaunlich vielschichtige Erzählung.
Zuerst steht eine Ziege und der offenbar befreundete Tanuki im Vordergrund, wie sie gemeinsam die reifen Früchte eines Kakibaums plündern und besagter Tanuki einige seiner Verwandlungskünste zum Besten gibt. Da tritt auch schon der gierige Wolf auf den Plan, und der Tanuki versucht ihn zu überlisten, was aufgrund einiger Details deutlich schiefgeht. Der Wolf mag zwar böse sein, aber noch lange nicht blöd. Daher kommt nach diesem unschönen Vorfall (den die Ziege nicht überlebt zu haben scheint) die Dorfgemeinschaft zusammen und beratschlagt das weitere Vorgehen. Mit einem unerschütterlichen Selbstbewusstsein ausgestattet, will es der Tanuki noch einmal versuchen, fährt stärkere Geschütze auf – und scheitert dennoch. Völlig überraschend!
Tage und Monate gehen ins Land, wiederum kehrt der Wolf aus den Bergen zurück, und nun sind es die Affen, die behaupten, einen Plan zu haben. Hier, am Kulminationspunkt, scheitert die Geschichte fast. Es geht reichlich idealistisch zu, und der Plot verlässt temporär den Boden der Glaubwürdigkeit, da man dem Publikum unbedingt demonstrieren will, daß Gier stärker ist als Verstand.
Dennoch kann die Entwicklung der Story überzeugen, zum einen narrativ, weil sie nicht offensichtlich didaktisch abläuft, zum anderen künstlerisch, da die Animationen auf für ihre Zeit hohem Niveau sind. Die Hintergründe sind sehr detailliert und atmosphärisch, während die Vordergründe sehr plastisch geraten sind, mit deutlicher und ausdrucksvoller Gestik der Personen.
Dieser kleine Anime ist ein Stummfilm ohne Sound, dafür mit vielen Dialogen, denen aber nur spärlich eingestreute Texttafeln gegenüberstehen. Das allgemeine Timing ist sehr gut getroffen, wie von Murata gewohnt, nur den Wolf als komplett schwarze Fläche zu zeichnen war vielleicht nicht die beste Idee. Die Tiefenwirkung geht verloren, und so scheint er, im Gegensatz zu der (zivilisierten) Dorfbevölkerung, zwar auf allen Vieren einherzustiefeln, aber im Parallelschritt, wie eine Giraffe.
Ungeachtet solcher Kleinigkeiten kann man aufgrund seiner allgemeinen Qualitäten den kleinen Film auch heute noch anschauen, vorausgesetzt man kommt mit dieser Art Animation zurecht. Murata leistet hier wirklich gute Arbeit, was sich in vielen Details niederschlägt, die einem erst auffallen, wenn sie fehlen. Vor allem überzeugt die Entwicklung der Geschichte, die alles andere als stur geradlinig erzählt wird, und die für ein paar überraschende Wendungen gut ist. Sogar die ansonsten unvermeidlichen Slapstickeinlagen halten sich hier im Rahmen.
Soviel zum Thema Stereotypen. Die sind natürlich nicht dazu da, eine Geschichte zu erzählen (bzw. das natürlich auch, aber nicht in erster Linie), sondern um Fabel-hafte Weisheiten zu verkünden. Hier sind sie aber so verpackt, daß tatsächlich die Geschichte selbst im Vordergrund zu stehen scheint. Viele Akteure bevölkern diese kurze 11 Minuten, und zusammen sorgen sie für eine erstaunlich vielschichtige Erzählung.
Zuerst steht eine Ziege und der offenbar befreundete Tanuki im Vordergrund, wie sie gemeinsam die reifen Früchte eines Kakibaums plündern und besagter Tanuki einige seiner Verwandlungskünste zum Besten gibt. Da tritt auch schon der gierige Wolf auf den Plan, und der Tanuki versucht ihn zu überlisten, was aufgrund einiger Details deutlich schiefgeht. Der Wolf mag zwar böse sein, aber noch lange nicht blöd. Daher kommt nach diesem unschönen Vorfall (den die Ziege nicht überlebt zu haben scheint) die Dorfgemeinschaft zusammen und beratschlagt das weitere Vorgehen. Mit einem unerschütterlichen Selbstbewusstsein ausgestattet, will es der Tanuki noch einmal versuchen, fährt stärkere Geschütze auf – und scheitert dennoch. Völlig überraschend!
Tage und Monate gehen ins Land, wiederum kehrt der Wolf aus den Bergen zurück, und nun sind es die Affen, die behaupten, einen Plan zu haben. Hier, am Kulminationspunkt, scheitert die Geschichte fast. Es geht reichlich idealistisch zu, und der Plot verlässt temporär den Boden der Glaubwürdigkeit, da man dem Publikum unbedingt demonstrieren will, daß Gier stärker ist als Verstand.
Dennoch kann die Entwicklung der Story überzeugen, zum einen narrativ, weil sie nicht offensichtlich didaktisch abläuft, zum anderen künstlerisch, da die Animationen auf für ihre Zeit hohem Niveau sind. Die Hintergründe sind sehr detailliert und atmosphärisch, während die Vordergründe sehr plastisch geraten sind, mit deutlicher und ausdrucksvoller Gestik der Personen.
Dieser kleine Anime ist ein Stummfilm ohne Sound, dafür mit vielen Dialogen, denen aber nur spärlich eingestreute Texttafeln gegenüberstehen. Das allgemeine Timing ist sehr gut getroffen, wie von Murata gewohnt, nur den Wolf als komplett schwarze Fläche zu zeichnen war vielleicht nicht die beste Idee. Die Tiefenwirkung geht verloren, und so scheint er, im Gegensatz zu der (zivilisierten) Dorfbevölkerung, zwar auf allen Vieren einherzustiefeln, aber im Parallelschritt, wie eine Giraffe.
Ungeachtet solcher Kleinigkeiten kann man aufgrund seiner allgemeinen Qualitäten den kleinen Film auch heute noch anschauen, vorausgesetzt man kommt mit dieser Art Animation zurecht. Murata leistet hier wirklich gute Arbeit, was sich in vielen Details niederschlägt, die einem erst auffallen, wenn sie fehlen. Vor allem überzeugt die Entwicklung der Geschichte, die alles andere als stur geradlinig erzählt wird, und die für ein paar überraschende Wendungen gut ist. Sogar die ansonsten unvermeidlichen Slapstickeinlagen halten sich hier im Rahmen.
Beitrag wurde zuletzt am 03.01.2024 01:11 geändert.
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