Dokkoida!? (2003)

Man stolpert ja bei diesen kurzen Serien manchmal über merkwürdige Dinge und ein ganz seltsamer Vertreter dieser Kategorie ist wohl Dokkoida.


In erster Linie hat man es hier mit einer Parodie auf die Genres Superkräfte, Kampfanzüge und Riesenmonster zu tun, die aber neben der ordentlichen Verballhornungen dieser Kategorien auch Elemente eines Harem-Anime aufweist und sich auf Comedy-Seite nicht nur auf's verarschen beschränkt.

Held dieser nicht immer geradlinigen Geschichte ist der Student Suzuo, der auf der Suche nach einem Aushilfsjob von einer kleinen Außerirdischen namens Kosuzu aka. Tanpopo aufgelesen und als Powersuit-Tester unter Vergrag genommen wird. In Auftrag der Galaxy-Police kämpfen nun er unter dem Decknamen "Dokkoida" und die hübsche Vertreterin der Konkurrenz Asaka unter dem Pseudonym "Nerloid Girl" gegen die extra dafür abgestellten Weltraum-Superschurken Edelweiss, Dr. Marronflower und Hyacinth.

Bis hierher also schonmal ziemlich gaga, doch es kommen erfreulicher Weise noch Vergangenheitsflashbacks, interplanetare Putschversuche und geselliges Miteinander abseits der bescheuerten Kämpfe hinzu. Einen leichten Romance-Einschlag hatte das Ganze ab und zu auch mal, doch leider hat man sich dann wohl doch entschieden, das nicht weiter groß zu beleuchten, was ich für meinen Teil sehr bedauerlich finde. Eine große Quintessenz lässt die Serie leider ebenfalls vermissen und verspielt so einen Teil ihres meines Erachtens reichlich vorhandenen Potentials.

Die Optik aus dem Hause Ufotable ist zwar nicht wirklich überragend, kann aber durch viele innovativ gestaltete SD-Sequenzen, ein angenehmes Charakterdesign und gute Hintergründe überzeugen. Die Bewegungen sind ebenfalls immer flüssig, doch alles in allem bewegt sich das Ganze nicht deutlich über gutem TV-Standard. Angenehmes Gesamtbild aber trotzdem garantiert.

Der Sound beschränkt sich leider auf recht standardisierte Mini-Themen, die aber immerhin von verspieltem Pop bis hin zu Surf-Gitarren reichen. Opening und Ending fand ich mit ihrer seichten Art beide nicht gerade passend, die Clips rocken nicht das Haus und außer dem überaus lustigen Dokkoida-Maintheme, welches bei seinem Erscheinen immer mal wieder als Hymne angespielt wird, bietet die Serie keinerlei musikalische Glanzlichter.

Kurz:
Auch wenn dieses Review vielleicht nicht wie eine Werbeanzeige klingt, so ist Dokkoida doch eine angenehm erfrischende Serie mit netten Charakteren und witzigen Einfällen. Hätte man die tiefgründigeren Elemente der Serie etwas mehr ausgebaut und vielleicht noch die Romanze der beiden Mainparts stärker beleuchtet, so wären hier noch einige Punkte mehr drin gewesen. Auf jeden Fall sehenswert und weit entfernt vom Mainstream.

Meine Erwartungen dieser Serie gegenüber waren nicht besonders hoch, da ich auf den ersten Blick in Dokkoida nichts als eine weitere dämliche Kinderserie, mit einem Superhelden im Poweranzug der die Welt retten soll, sah. Doch es stellte sich schnell heraus das die Superhelden-Klamotte hier eher sekundär ist und viel mehr die Charaktere und wie sie miteinander interagieren im Vordergrund steht, was ich nicht unbedingt erwartet hatte. Das wiederum wurde im Großen und Ganzen ziemlich unterhaltsam präsentiert, besonders was den Humor angeht jagt ein Gag den nächsten und es gibt zahlreiche Anspielungen und Parodien, so bekommen nicht nur einige bekannte Animes ihr Fett weg, mitunter werden sogar ganze Genres auf die Schippe genommen, was mich immer wieder schmunzeln ließ. Ich muss zwar sagen dass ich mir im Verlauf der Serie nie die Schenkel vor Lachen weich geklopft habe, denn sonderlich bahn brechend ist die Comedy in meinen Augen nicht, kann aber auch nicht behaupten mich gelangweilt zu haben. Man sollte bei dieser Serie nicht viel Wert auf die Story legen, denn was in dieser Kategorie geboten wird ist mehr oder weniger Standardkost, sondern sich einfach zurück lehnen und sich an der netten Komik und den Charakteren erfreuen, die eine gute Portion Spaß mit einbringen und der Serie den nötigen Halt geben den der Plot nicht bietet. Dokkoida ist ein Anime für Zwischendurch, ein netter Pausenfüller der tut was er kann um mit seinem teils skurrilen, teils überdrehtem Humor für Unterhaltung zu sorgen. In meinem Fall ist das gelungen aber dieser Anime ist gewiss nicht für jedermann geeignet also sollte man als Fan von Standardkomödien zwei Mal überlegen bevor man sich an Dokkoida heran wagt. Ich zumindest wurde hier positiv überrascht und bereue nicht mir diese Serie angeschaut zu haben.

Animation

Na ja die Animationen bieten nichts überwiegend Beeindruckendes befinden sich aber auf gutem Standardniveau. Alles ist bunt und poppig und auch die Charaktere sind gut gezeichnet. Man wird hier nicht mit offenem Mund vor der Mattscheibe sitzen aber zufrieden sein.

Sound

Ich finde das Opening und Ending recht gut, nicht unbedingt etwas was man als Ohrwurm bezeichnen könnte IMO aber ok. Die BGM ist mir nicht sonderlich aufgefallen.

Story

2. Erdenbewohner bekommen jeweils einen außerirdischen Kampfanzug um damit gegen die Bösen zu kämpfen und um ganz nebenbei einen Wettstreit auszufechten wer den besseren Battlesuit hat. Hinzu kommt das sämtliche Figuren in ein und demselben Haus leben ohne zu ahnen das ihre Mitbewohner eigentlich diejenigen sind die sie bekämpfen müssen. Das ist zwar nicht übermäßig originell (kennt man alles schon irgendwoher) aber lustig mit anzuschauen und da das bei dieser Serie eh im Vordergrund steht hemmt die eher dürftige Storyline den Spaß nicht allzu schwer.

Charaktere

Der erste Eindruck täuscht bei diesem Anime, mag man erst denken man bekommt es hier mit einer Ememy-of-the-day-Episode nach der anderen zu tun so wird man überrascht sein den in "Dokkoida" stehen die Charaktere und ihre Beziehungen zu einander an erster Stelle. Für nur 12 Episoden sind die Figuren relativ zahlreich und somit ist es fast eine Selbstverständlichkeit das nicht viel Platz für irgendwelche Charakterentwicklungen ist, es macht aber trotzdem Fun dem Cast zu zusehen. Die Charaktere haben alle ihre eigene Persönlichkeiten und Macken und auch wenn diese heftigst Klischee sind (den Loosertypen, den perversen Opa oder das biertrinkende maskuline Mädel zum Beispiel kennen wir schon in und auswendig) sympathisiert man schnell mit ihnen da sie alle einen gewissen Charme ausstrahlen der sie sehr liebenswert macht.

Wert

Einmaliges Anschauen würde ich auf jeden Fall empfehlen, für Zwischendurch ist Dokkoida lohnenswert. Mehr als einmal würde ich mir die Serie wohl nicht anschauen und somit fällt auch der DVD-Kauf flach.