Laid-Back Camp (2018)

#8,9:
Da wurde der ganze Irrsinn wieder mal deutlich. Am "Ende der Geschichte" (wie Francis Fukuyama schreibt) leben wir in einer zunehmend vollautomatisch produzierenden Gesellschaft im Warenüberfluss.  Große Firmen gehen auf Teilzeit zurück, weil sich die Ladenregale biegen vor Waren. Trotzdem gehen unsere Kinder ohne vernünftige Ausrüstung ins Wintercampen, weil sie entweder keine reichen Eltern haben oder neben ihrer Schule nicht noch zusätzlich arbeiten können. Das alles ist ganz normal, weil es schon immer so war - wer (warum auch immer) nicht arbeitet, soll auch nicht essen...

Ein paar Generationen weiter in die Zukunft werden die uns virtuell den Vogel dafür zeigen. Und mit jedem Jahr, das vergeht, wird es lächerlicher...

Nachdem die 8. Folge mir nicht so ganz zugesagt hat lief es mit der 9. Folge für mich deutlich besser. Rin steht wieder mehr im Fokus und ist wieder einmal unterwegs zu ihrem erneuten Campingausflug. Den wollte sie eigentlich mit Nadeshiko verbringen. Die hatte sich jedoch letzte Nacht eine Erkältung zugezogen, weil sie, so gedankenverloren wie sie war, in ihrem Nachthemd draußen in der kühlen Nacht auf ihrem Balkon stand.
Während Rin versucht sich zu ihrem anvisierten Campingplatz durchzuschlagen stattet Chiaki Nadeshiko einen Krankenbesuch ab. Dort kocht sie widerwillig für Nadeshiko das Hoto, was sie ihr geschenkt hat und wo Nadeshiko annimmt, dass sie es doch richtig gut kann.
In der Küche trudelt dann peu a peu die gesamte Familie von Nadeshiko ein, was Chiaki fassungslos zur Kenntnis nimmt. Wird ihr da doch klar, dass sie am Ende für die ganze Familie kochen muss und die Erwartungshaltung gegenüber ihr doch ziemlich hoch ist, was sie ordentlich unter Druck setzt. Bei der Szene hab ich mich so tot gelacht.
Da stimmte so ziemlich alles. Die Idee, das Timing und auch die Charaktere haben da wunderbar mitgespielt. Vor allem als Nadeshikos Vater eintrudelt konnte ich nicht mehr. Das war wirklich großartig. Sein Auftritt war zwar nicht sonderlich groß, hatte bei mir aber dennoch einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Genauso wie Rins Opa aus den letzten beiden Folgen. Die Auftritte der Mini-Rollen sagen mir aktuell um einiges mehr zu als die Auftritte der meisten Haupt-Chars.
Das muss man der Serie lassen.