Mit "Perfect Blue" gab Satoshi Kon sein furioses Regiedebüt und bewies mit seinem irren Psychothriller, dass er zu den ganz großen im Animebereich gehört. Der Film ist ein verstörendes Meisterwerk, ein nervenzerreißendes Katz und Mauspiel zwischen Wahn und Wirklichkeit.
Mima Kirigoe ist Sängerin der Popband "Cham", die trotz treuer Fans noch keinen Durchbruch feiern konnte. So beschließt sie, auf das Anraten ihres Agenten hin, der Musikbranche den Rücken zu kehren und sich als Schauspielerin zu versuchen. So landet Mima schon bald am Set einer Kriminalserie, die ihrem bis dato kindlich unschuldigem Bild in der Öffentlichkeit gänzlich entgegenläuft, was nicht nur ihrer Managerin Rumi missfällt, sondern auch einem fanatischen Fan, der sich mit ihr auf ein krankes Spiel einlässt. Mima selbst, die mit ihren moralisch fragwürdigen Entscheidungen nicht zu Recht kommt und von Selbstzweifel geplagt wird, sieht sich auch noch mit ihrem geisterhaften Alter Ego konfrontiert, der früheren Mima, die noch immer im blitzsauberen Kleidchen daherschwebt und allmählich beginnt sich zu verselbstständigen.
Der Film startet zunächst harmlos und im gemächlich Tempo, gewinnt dann aber zunehmend an Fahrt und entwickelt sich zu einem irren Psychotrip mit einer überraschenden Auflösung.
Ist es zu Beginn vor allem der unheimliche Stalker, der Mima zusetzt und für Spannung sorgt, kommt später noch der enorme Erfolgsdruck hinzu, welcher die junge Schauspielerin psychisch an ihre Grenzen treibt und sie in eine Identitätskrise stößt. Für sie ist ihre neue Rolle eine Belastung und das völlige Umkrempeln ihres Auftretens in der Öffentlichkeit trifft bei ihr, in Form der ehemaligen Sängerin Mima, die plötzlich ein Eigenleben zu entwickeln scheint, auf Ablehnung und Spott. Mima traut ihren eigenen Augen nicht und kann schon bald nicht mehr unterscheiden zwischen Wirklichkeit und Einbildung. Der Umstand, dass sie in der TV-Serie eine junge Frau mit einer Persönlichkeitsstörung spielt, verstärkt den beginnenden Realitätsverlust effektvoll und sorgt für zusätzliche Verwirrung.
So bilden sich mit dem Film-im-Film, Mimas Gedankenwelt und der eigentlichen Realität drei Ebenen heraus, die sich nach und nach vermischen. Die überraschende Schnitttechnik, durch die oft zwei verschiedene Szenen nahtlos ineinander übergehen, tut ihr Übriges, um den Zuschauer, der genauso wie Mima schon bald Realität und Fiktion nicht mehr auseinander halten kann, noch weiter zu irritieren.
War das Gezeigte nun ein Traum, Wirklichkeit oder eine Szene aus der Serie? Der Betrachter kann sich nie sicher sein, wird immer wieder auf eine falsche Fährte gelockt und erlebt das eine oder andere Mal eine faustdicke Überraschung. Das ist auch das Besondere an "Perfect Blue", daraus zieht der Film seine enorme Spannung. Denn Satoshi Kon spielt hier intensiv mit den Erwartungen des Zuschauers, verunsichert diesen und zieht ihm dann genüsslich den Boden unter den Füßen weg.
Bei den Animationen setzt Kon natürlich auf ein realistisches, daher auch eher schlichtes und minimalistisches Charakterdesign, aber gleichzeitig auch auf detailreiche Hintergründe, wodurch die Verlorenheit der Figuren im realen Alltag auch noch optisch hervorgehoben wird.
Musikalisch gibt es auf der einen Seite psychedelische Hintergrundmelodien, die gekonnt Thrilleratmosphäre erzeugen und auf der anderen Seite die Songs von Mimas ehemaliger Band. Wobei die Fröhlichkeit dieser J-Pop-Nummern öfters dazu verwendet wird, um eine angespannte Situation zu erzeugen und ein mulmiges Gefühl beim Zuschauer auszulösen.
Fazit:
Ein außergewöhnlicher Thriller von einem außergewöhnlichen Regisseur. Satoshi Kon nimmt den Zuschauer mit auf eine interessante und beklemmende Reise in die Psyche eines ehemaligen Pop-Idols, gefangen zwischen Schein und Sein. Kons Spiel mit der Realität kann sich wirklich sehen lassen und ist für Fans dieses Genres ein Muss.
Mima Kirigoe ist Sängerin der Popband "Cham", die trotz treuer Fans noch keinen Durchbruch feiern konnte. So beschließt sie, auf das Anraten ihres Agenten hin, der Musikbranche den Rücken zu kehren und sich als Schauspielerin zu versuchen. So landet Mima schon bald am Set einer Kriminalserie, die ihrem bis dato kindlich unschuldigem Bild in der Öffentlichkeit gänzlich entgegenläuft, was nicht nur ihrer Managerin Rumi missfällt, sondern auch einem fanatischen Fan, der sich mit ihr auf ein krankes Spiel einlässt. Mima selbst, die mit ihren moralisch fragwürdigen Entscheidungen nicht zu Recht kommt und von Selbstzweifel geplagt wird, sieht sich auch noch mit ihrem geisterhaften Alter Ego konfrontiert, der früheren Mima, die noch immer im blitzsauberen Kleidchen daherschwebt und allmählich beginnt sich zu verselbstständigen.
Der Film startet zunächst harmlos und im gemächlich Tempo, gewinnt dann aber zunehmend an Fahrt und entwickelt sich zu einem irren Psychotrip mit einer überraschenden Auflösung.
Ist es zu Beginn vor allem der unheimliche Stalker, der Mima zusetzt und für Spannung sorgt, kommt später noch der enorme Erfolgsdruck hinzu, welcher die junge Schauspielerin psychisch an ihre Grenzen treibt und sie in eine Identitätskrise stößt. Für sie ist ihre neue Rolle eine Belastung und das völlige Umkrempeln ihres Auftretens in der Öffentlichkeit trifft bei ihr, in Form der ehemaligen Sängerin Mima, die plötzlich ein Eigenleben zu entwickeln scheint, auf Ablehnung und Spott. Mima traut ihren eigenen Augen nicht und kann schon bald nicht mehr unterscheiden zwischen Wirklichkeit und Einbildung. Der Umstand, dass sie in der TV-Serie eine junge Frau mit einer Persönlichkeitsstörung spielt, verstärkt den beginnenden Realitätsverlust effektvoll und sorgt für zusätzliche Verwirrung.
So bilden sich mit dem Film-im-Film, Mimas Gedankenwelt und der eigentlichen Realität drei Ebenen heraus, die sich nach und nach vermischen. Die überraschende Schnitttechnik, durch die oft zwei verschiedene Szenen nahtlos ineinander übergehen, tut ihr Übriges, um den Zuschauer, der genauso wie Mima schon bald Realität und Fiktion nicht mehr auseinander halten kann, noch weiter zu irritieren.
War das Gezeigte nun ein Traum, Wirklichkeit oder eine Szene aus der Serie? Der Betrachter kann sich nie sicher sein, wird immer wieder auf eine falsche Fährte gelockt und erlebt das eine oder andere Mal eine faustdicke Überraschung. Das ist auch das Besondere an "Perfect Blue", daraus zieht der Film seine enorme Spannung. Denn Satoshi Kon spielt hier intensiv mit den Erwartungen des Zuschauers, verunsichert diesen und zieht ihm dann genüsslich den Boden unter den Füßen weg.
Bei den Animationen setzt Kon natürlich auf ein realistisches, daher auch eher schlichtes und minimalistisches Charakterdesign, aber gleichzeitig auch auf detailreiche Hintergründe, wodurch die Verlorenheit der Figuren im realen Alltag auch noch optisch hervorgehoben wird.
Musikalisch gibt es auf der einen Seite psychedelische Hintergrundmelodien, die gekonnt Thrilleratmosphäre erzeugen und auf der anderen Seite die Songs von Mimas ehemaliger Band. Wobei die Fröhlichkeit dieser J-Pop-Nummern öfters dazu verwendet wird, um eine angespannte Situation zu erzeugen und ein mulmiges Gefühl beim Zuschauer auszulösen.
Fazit:
Ein außergewöhnlicher Thriller von einem außergewöhnlichen Regisseur. Satoshi Kon nimmt den Zuschauer mit auf eine interessante und beklemmende Reise in die Psyche eines ehemaligen Pop-Idols, gefangen zwischen Schein und Sein. Kons Spiel mit der Realität kann sich wirklich sehen lassen und ist für Fans dieses Genres ein Muss.