Story: | 7 |
Zeichenstil: | 8 |
Spannung: | 6 |
Action: | 7 |
Charaktere: | 8 |
Shana?
Nachdem ich Gantz und Elfen Lied gelesen und Amagami SS beendet hatte, suchte ich einen weiteren Anime, der mich "überraschen" könnte. Mir wurde darauf mehrfach Shakugan no Shana empfohlen...Nein regelrecht in den Himmel gelobt. Ich hatte schon oft von dem Anime gehört, auch erwägt ihn anzufangen, habe es schlussendlich aber immerwieder verschoben.
Naja,immerhin 3 Staffeln bestätigten den Eindruck meiner Freunde unwiderlegbar und ich war also gespannt...
Story
Der Einstieg in die Serie hat mir sehr gut gefallen. Schon das Zusammentreffen der Hauptakteure zu Beginn schockt den Zuschauer und die Geschichte um eine verdeckte Parallelwelt und die sogenannten "Fackeln" als quasi Ersatzmenschen tun ihr Übriges. All das erinnert stark an Gantz und lässt auf eine ähnlich ernste und tiefgehende Handlung hoffen.
Allerdings kommen später Ecchi- und Slapstick-Einlagen hinzu, die dem Anime als solches keinen Bruch tun, der Anfangsstimmung aber den Todesstoß geben. Zudem wandelt sich dieser zunehmend zu einem Shounen mit Drama- und Romance-Elementen.
Aber selbst das ist nicht unbedingt schlecht:
Ca.ab Ep8 hat die Dreiecksbeziehung der Akteure den Hauptteil meiner Unterhaltung ausgemacht.
Wie schon oft in anderen Kommentaren erwähnt wurde, gerät die Story mit der Zeit ins Stocken und entwickelt sich nicht großartig weiter, sodass das Geschehen um die Parallelwelt immer mehr an Reiz verliert.
Charaktere
Das Kernstück des Anime und rettende Insel zugleich.
Lückenhafte Hintergrundinfos, die es dem Zuschauer oft, und zwar wirklich sehr oft schwer machen, die Akteure nachzuvollziehen bzw. ins Herz zu schließen, lassen den Großteil des Casts vielleicht platt wirken, aber die Beziehungen zwischen den einzelnen Charakteren haben mich überwiegend zufrieden gestellt.
Mein absoluter Favorit ist Wilhelmina Carmel. Auch wenn man so gut wie nichts über sie erfährt, bin ich von ihrer Art einfach nur begeistert und fand sie von Anfang an sympathisch.
Shana macht wahrscheinlich die größte Entwicklung durch. Ich fand sie wegen dem Tsundere-Charakter, der Größe und der niedlichen Synchronstimme süß. Alles in allem ein passender Hauptcharakter.
Yuji erinnerte mich stark an Emiya aus Fate. Am Anfang noch sympathisch wird seine Rolle in der Mitte auch immer passiver. Ich meine damit Charaktere, die zunehmend einen "Klotz am Bein" darstellen, um die sich aber die gesamte Handlung dreht. Ich hatte bei ihm die größten Probleme seine Denkweise nachzuvollziehen.
Glücklicherweise hat er manchmal dennoch kurze Momente, in denen er seiner Heldenrolle gerecht wird.
Der Rest der Protagonisten ist eher nebensächlich.
Absolut unverständlich ist, warum die 2 Handlanger ihr Leben ohne irgendwelche Fragen einfach Ane-San verschreiben (nach dem 1.Treffen). Dafür fand ich die Synchronstimmen von Marianne und besonders Domino richtig niedlich und unterhaltsam, da sie für Abwechslung gesorgt haben.
Animation / Zeichenstil
Die Animationen sind zufriedenstellend, vorallem die Kampfszenen lassen (abgesehen vom Ablauf) nichts zu wünschen übrig. Rein Action-technisch ist also nichts auszusetzen. Einzig das Charakterdesign hat mich am Anfang zurückgeschreckt, da vorallem die weiblichen Charaktere ziemlich "Lolicon" wirken. Zum Glück stellte sich heraus, dass das nur für die Schüler gilt, sodass man sich dran gewöhnt. Mittlerweile finde ich, dass es speziell zu Shana, sehr gut passt.
Prägende Elmente in dem Anime sind zudem die Farbe Rot und Feuer. Es gibt keine Episode, in der keine Flammen zum Einsatz kommen und mit jeder Weiteren werden es gefühlt mehr. An Explosionen wird nicht gespart.
Musik
Mir ist vorallem das erste Opening im Ohr geblieben. Es hatte für mich etwas Futuristisches und klang irgendwie frisch. Das einzige Lied, das ich mir geholt habe von dem Album. Den Rest habe ich, bis auf das 2.ED eigentlich meistens übersprungen.
Ansonsten ist die BGM eher unauffällig, in dem Sinne also passend. Einzig die Klaviermelodie, die in den letzten 3-4 Episoden bei dramatischen Szenen zum Einsatz kam, hat einen Ohrwurm bei mir erzeugt, da sie mich eben an Romance-Dramas erinnerte.
Fazit:
Dennoch war es m.M.n. ein unterhaltsamer Anime. Ab einem gewissen Punkt ist die Beziehung der Charaktere eigentlich der Hauptgrund, wenn nicht sogar der Einzige, um die Story weiter zu verfolgen. Auch wenn man es dann nicht mit den einschlägigen Genre-Vertretern vergleichen kann, so ist der Anime in der Hinsicht doch unterhaltsam. Jedenfalls habe ich nicht vor Langeweile abgebrochen und spannend wurde es dahingehend auch irgendwo. Zudem muss ich gestehen, dass das Finale der ersten Staffel nochmal einiges an Punkten rausgeholt hat. Storytechnisch war es verdient der Höhepunkt (auch wenn die Szenen mit Hecate leicht pervers anmuteten).
Man muss sehen, was die nächsten 2 Staffeln noch bringen, und ob ich meine Hoffung auf einen überwältigenden Handlungsverlauf noch nicht begraben muss, Potential ist mehr als genug da.
Es wäre jedoch wünschenswert, wenn mehr Twists eingebaut würden. Zudem sollte man die Charaktere etwas ausbauen, damit nicht nur die Hauptprotagonisten in Erinnerung bleiben.
Schlussendlich ist der Anime im besseren Durchschnitt einzuordnen. Durchaus unterhaltsam, aber man sollte keinen "Wow!"-Effekt erwarten.
Wie schon vor mir gesagt wurde:
Optimal für Einstieger geeignet bzw. Shounen-Liebhaber. Bei den Fortgeschrittenen unter uns muss jeder selbst entscheiden.