Interviews mit Monster-Mädchen (2017)

Demi-chan wa Kataritai / 亜人ちゃんは語りたい

Rezensionen – Interviews mit Monster-Mädchen

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Interviews mit Monster-Mädchen“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Rayumara#1
Demi-chan wa Kataritai (oder eben auch: Interviews with Monster Girls) ist durchaus eine schöne und ruhige Alltagskomödie die den Qualitätsstandard, den sie mit der ersten Folge vorgibt, im Verlauf der Serie nicht mehr aufrecht erhält, nichtsdestotrotz aber auch einiges richtig macht.

Na, was wünscht man sich denn von so einer Alltagskomödie? Ruhige, entspannte Momente, garniert mit einigen Lachern und Schmunzlern. Bei all der Gemütlichkeit müssen diese Serien aber auch ihren eigenen Charme und ein wenig Pepp haben, das ist ganz wichtig, denn so unterscheiden sich doch die wirklich guten Serien von den eher mäßigen, bei denen der Funke einfach nicht so wirklich überspringen will.

Für den Pepp sorgt Demi-chan allein schon durch die Story. Eine schöne Mischung aus altbekanntem Setting und einem kleinen Schuss neuer Ideen.
Der Anime dreht sich nämlich in erster Linie um vier Ajins oder eben Demis (abgeleitet von Demihuman) und deren Andersartigkeit und ihr Umgang mit dieser. Unterstützt werden sie dabei von einem Biologielehrer mit Faible für eben diese Ajins. Die Serie heißt ja auch nicht umsonst Interviews with Monster Girls. Im Verlauf des Animes beobachten wir also die drei Schülerinnen Hikari, Kyouko und Yukki, sowie deren Mathelehrerin Sakie dabei, wie sie ihren Alltag meistern, denn das Leben eines Demihumans bringt seine ganz eigenen speziellen Probleme mit sich und bei genau diesen steht ihnen ihr Lehrer Tetsuo mit Rat und Tat zur Seite.
Die Story bietet sowohl leichtherzige, lustige Momente (da es sich hierbei um eine Komödie handelt sind diese natürlich in Überzahl vorhanden), schneidet aber auch durchaus ernstere Themen an. Das dadurch enstehende Drama ist allerdings nie zu dominant oder schwerwiegend, es manifestiert sich hier eher in Form von Alltagsproblemen und den kleinen Ängsten heranwachsender Teenager. Der Ton der Serie ist klar beschwingt und lustig, die Macher haben hier gut abgewogen wie viel die Serie von beidem braucht, sodass der Übergang von Comedy zu Drama nie zu holprig ist.
Als jemand der nebenbei auch den Manga gelesen hat, kann ich hier auch noch anmerken, dass die Macher bei der Adaption ihre Sache gut gemacht haben. Sie sind hier zwar sehr werkgetreu geblieben, haben aber auch ein paar kleinere Änderungen vorgenommen, um den Transfer des Werkes vom Manga zum bewegten Bild flüssiger und nahtloser zu gestalten. So wurden ein paar Arcs zeitlich versetzt, trotzdem wirkt die Story in dieser Variante durchaus stimmig (vielleicht genau deswegen) und einige Schlüsselszenen griffen besser ineinander über. Sie haben eigentlich immer darauf geachtet Entwicklungen und Storyelemente plausibel herzuleiten.
Es handelt sich hierbei also nicht um eine reine "Copy & Paste" Adaption, wie man es vielleicht von so manch anderem Anime kennt.

Der Cast besteht aus bunt zusammengewürfelten anthropomorphen Wesen und den Menschen die mit ihnen leben und/oder sie verstehen möchten. Hikari Takanashi bildet hier ganz klar das Herzstück. Ein vor purer Lebensfreude geradezu übersprudelndes Vampirmädchen, mit einem deutlichen Hang zu Schabernack und Albernheiten, die kaum einen Moment still zu stehen scheint und mich von allen wohl am Häufigsten zum Schmunzeln bringen konnte. Dann gibt es da noch die Dullahan Kyouko Machi, die sich mit einigen Tricks und Kniffen im Alltag zu behaupten weiß, ist im Inneren aber ein sanftmütiges Mädchen mit Hang zur Romantik, während Yuki Kusakabe ein eher stilles Gemüt hat und sich, ganz ihrer Natur als Yuki Onna entsprechend, ihren Mitmenschen gegenüber recht scheu und distanziert gibt, unter Freunden aber durchaus aufzublühen weiß. Dann haben wir da noch Sakie Satou, die so gar nicht den gängigen Klischees einer Succubus entspricht.
Den Hauptcast abrunden tut Tetsuo "Iron Man" Takahashi, der Lehrer der drei Demi Mädchen und Kollege von Sakie. Er hegt nicht nur eine Leidenschaft für das Thema der Demis und allem was damit zu tun hat, seine Faszination und sein Interesse an diesen Wesen ist schier unerschöpflich. So verknüpft er sein Verlangen nach Wissen mit seinem Bedürfnis seinen drei Demi Schülerinnen zu helfen, sowohl im Umgang mit alltäglichen Problem als auch dabei, dass diese sich selbst und ihre Natur besser verstehen. Er ist somit eine unersätzliche Quelle der Unterstützung und des Rats.
Die Charaktere werden hier alle als sehr liebenswert dargestellt. Sie haben alle so ihre kleinen Macken und Eigenheiten, die sie ein wenig hervorstechen lassen und so wirken sie nicht wie reine Pappfiguren und Stereotypen.

Demi-chan wa Kataritai beschäftigt sich hier hauptsächlich auch mit der Frage wieviel Menschlichkeit und wieviel Andersartigkeit in den Mädchen steckt. Sollte man sie einfach als normale Menschen ansehen und ihnen nicht mehr aber auch nicht weniger besondere Behandlung zukommen lassen, wie anderen Menschen? Was macht einen Demi aus, wie denken sie, was unterscheidet sie von anderen Menschen und inwiefern müssen sich die Demihumans an die Menschen anpassen und wie müssen die Menschen sich wiederum an Demis anpassen?

Es gibt also viel Positives über diese Serie zu schreiben, aber tatsächlich gibt es auch so einige negative Punkte. Zuerst einmal bleibt die Qualität der ersten Folge für den gesamten Rest der Serie unerreicht und die Animationsqualität sinkt doch recht merklich. Das kennt man ja inzwischen von sehr vielen Animes, ist also nicht allzu schlimm. Die Serie sieht keineswegs  schlecht aus, im Gegenteil, ich würde die Optik insgesamt als guten Durchschnitt einstufen, besonders die Bewegungen von der hyperaktiven Hikari werden immer wieder schön in Szene gesetzt und vor allem in Comedy Momenten weiß die Serie was sie tut und punktet mit doch immer wieder lustigen Gesichtsentgleisungen (tatsächlich würde ich sagen, dass das den Hauptbestandteil der Komik ausmacht). Allerdings muss ich sagen, dass sich teilweise unschöne Fehler einschleichen und die Zeichnungen und Animationen nicht immer so ganz auf der Höhe sind. So manches Mal fragte ich mich, ob das nun wirklich so aussehen soll, oder was denn mit manchen Gesichtern der Charaktere teilweise los ist. Kurzum, es schleichen sich kleine Schönheitsfehler ein. Allerdings habe ich auch nicht wirkich das Auge für solche Sachen und kann somit nicht mehr dazu sagen.

Desweiteren muss ich sagen, dass der allgemeine Unterhaltungsfaktor der Serie besonders im mittleren Teil der Serie doch eher am Schwanken ist. Ich habe die Serie im großen und ganzen doch genossen und fühlte mich oft  gut unterhalten, allerdings gab es teilweise Abschnitte bei der Serie die eher schwächelten und nicht so ganz Spaß brachten zu schauen, diese Momente waren nicht unbedingt schlecht, aber ich hab mich eher davon berieseln lassen als dass es mich wirklich unterhalten hätte.
Es gab vereinzelt tatsächlich auch dramatische Stellen die nicht so sehr mit Bravour gemeistert wurden, wo der Kerngedanke schön war, aber nicht so gut umgesetzt wurde so dass ich mich dann bei solchen Szenen fragte, warum denn jetzt so einen Wirbel darum gemacht wurde.
Genauer gesagt, gab es einfach dramatische Szenen, wo sie ein Thema behandeln wollten, das an sich auch wunderbar passend ist und wo man die Message auch verstanden hat, wo es aber an der Umsetzung haperte, da der Ursprung des jeweiligen Dramas eher banal war.
Zum Ende hin fängt sich der Anime aber doch noch und lässt die Serie mit der letzten Folge noch einmal gekonnt ausklingen. Hier hat man sich das letzte bisschen Dramatik tatsächlich nicht für die letzte Folge aufgehoben (was mich anfangs ein wenig verwirrte), sondern man beruft sich vielmehr auf die Stärken der Serie, nämlich Situationskomik, gepaart mit Ruhe, Gemütlichkeit (wirf deine Sorgen über Bord~), Charme und Witz. Die letzte Folge war somit nicht der absolute Knüller, aber dafür doch etwas feinfühliger als so mancher Dramaabschnitt voriger Folgen.
Lasst euch von mir übrigens nicht abschrecken. Ich habe in diesem Review das Wort "Drama" doch recht häufig geschrieben, obwohl es sich hier um eine waschechte Alltagskomödie handelt. Genau das ist es auch. Alltagsleben gespickt mit Slapstick und Witzeleien, in das sich aber trotzdem ab und zu das Alltagsdrama reinschleicht und Hallo sagt (vielleicht mag ich ja auch einfach das Wort "Drama" zu gern).

Fazit: Nun gut, widmen wir uns nun aber der Frage, ob ich diese Serie weiterempfehlen würde. Ja, das würde ich tatsächlich. Demi-chan wa Kataritai  hat einfach seinen eigenen Charme und brachte mich auch häufig genug zum Schmunzeln und Kichern. Außerdem sind die Charaktere allesamt liebenswert, da gibt es eigentlich niemanden, der negativ heraussticht. Wie die vier Demis (und ihr Lehrer) mit ihren Alltagsproblemen umgehen ist einfach nur putzig und herrlich. Ich muss auch ehrlich sagen, dass die letzte Folge das Ruder noch einmal gut rumgerissen hat.
Der Anime ist einfach sympathisch und niedlich. Ist, wie ich denke, nicht für jeden etwas, da manche den Humor vielleicht für zu einfach halten oder die Serie sie zu sehr anödet. Hier gilt die goldene 3er Regel. Wer bei dieser Serie nach der dritten Episode immer noch nicht überzeugt ist, dem wird auch der Rest nicht mehr zusagen.
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#2
Demi-chan zeigt mal wieder, dass es bei derlei Schulkomödien oft schon ausreicht durch andersartige Figuren einen unverbrauchten Ansatz für Gags zu bieten, wobei man in diesem Fall auch abseits des Humors kein schlechtes Bild abgibt.

Seien die Mädchen nun Vampire, Eisfrauen, Sukkubus oder ihren Kopf in Händen tragende Dullahans, bei ihnen allen ergeben sich entsprechende Anforderungen und Probleme, wenn sie als normale Mitglieder der Gesellschaft leben. Im Gegensatz zu anderen Serien sind die Mädchen hier eben genau das, in normale Familien geborene Menschen, die durch Zufall derartige „Mutationen“ aufweisen. Damit positioniert man sich in diesem Anime dann gleich mal etwas anders als andere Serien mit derlei Figuren und widmet sich auch in der Folge nicht etwa einem Culture Clash, sondern schlicht wie man mit den damit verbundenen Bedürfnissen und Einschränkungen im Alltag umgeht. Dieses Thema wird mehrheitlich vor allem mit Humor behandelt, nur manchmal gibt es kurze Drama-Einlagen oder man vermittelt Botschaften über Diskriminierungen, Toleranz und das Miteinander, was hier überraschenderweise durchaus gelingt. Fallweise widmet man sich dem Demi-Dasein auch aus pseudowissenschaftlicher Sicht, wobei ich diese Gedankenspiele selbst zwar nicht uninteressant fand, sie aber nicht bei allen Leuten gut ankamen. Generell muss man auch sagen, dass der Unterhaltungswert der Serie schwankt. Das Niveau der Einstiegsepisode kann leider nicht durchgehend gehalten werden, sondern es kommt immer wieder mal auch zu langatmigeren Episoden(teilen). Anhaltende schwächere Phasen gibt es dann allerdings auch nicht.

Im Ganzen betrachtet hat mir die Serie jedenfalls klar besser gefallen als der Genre-Durchschnitt. Die Figuren sind sympathisch, die Gags funktionieren weitgehend und Takahashi als wissenschaftlich-weltfremder Lehrer ist auch mal eine angenehme Abwechslung für einen Protagonisten.
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