Anal Juke: Anal Juice (2013)

Koumon-teki Juuku Ketsujiru Juke / 肛門的重苦 Ketsujiru Juke

Rezensionen – Koumon-teki Juuku Ketsujiru Juke

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Anal Juke: Anal Juice“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Asane
Redakteur
#1
Als erstes muss man mit dieser Sorte Musik klarkommen, sonst wird das nichts.
Als nächstes muss man mit dem Artstyle klarkommen, sonst wird das nicht.

Und wer am Ende nach diesen drei Minuten eine message identifiziert zu haben glaubt, ist ein Glückspilz und hat schon die höheren Stufen der Erleuchtung erklommen. Denn was einem da geboten wird, kann auch als der Versuch einer drogeninduzierten Bewusstseinserweiterung begriffen werden.

Chronologisch sich dem Werk zu nähern bringt auch nicht viel, da manche Bildschnipsel nicht mal eine Sekunde dauern und der Zusammenhang eher so im Vagen verbleibt. Ohne mich da groß festlegen zu wollen, scheint der Ausgangspunkt des ganzen Gezappels ein gegen Ende des Clips angesprochenes Versprechen (yubikiri) sehr schrägen Inhalts zu sein, was wohl der Ursprung ist zu der analfixierten Thematik und was zu allerhand schräger Metaphorik Anlass gibt. Einerseits gibt sich dieser kurze Clip sehr ambitioniert (man beachte die allfälligen Zitterlinien und die Wackelästhetik), aber auch intentionell billig, grell und trashig. Wie man (pars pro toto) an den akustisch erstaunlich miesen Dialogen gegen Ende bemerken kann.

Natürlich will man nicht nur visuell gegen den guten Geschmack anstinken und vielleicht sogar gegen anerkannte gesellschaftliche Normen sticheln; da spricht nicht nur die Thematik Bände, sondern auch die – nunja – "künstlerische Annäherung" an dieses ganze Schauspiel. Man will vielleicht auch gegen patriarchalisch tradierte Geschlechterklischees angehen (auch Frauen müssen scheißen!) – und das dann angemessen aufsässig ins Bild setzen.

Die holde Nackte, die da die ganze Zeit fast allein durchs Bild irrlichtert, ist zwar anhand gewisser körperlicher Merkmale als Frau zu identifizieren, entspricht aber eher nicht dem Schönheitsideal, vor allem wie es Männern vorschweben mag. In ihrem robusten Körperbau wie ihren enthemmten Bewegungen samt den hochnervösen, analzentrierten lyrics (als ob da irgendwas lyrisch wäre!) wirkt sie weniger als eine Frau, denn als ganz normaler Mensch. Und wer jetzt scharf darauf ist, hier irgendwelche tabubrechende Ungeheuerlichkeiten zu Gesicht zu bekommen, der dürfte ziemlich enttäuscht sein. Das, was den gesamten Text über an Anzüglichem zu hören ist, findet keinen Ausdruck im Bild; der anatomische Ort, wo die permanent erwähnten Stinker (kuso) das Licht der Welt erblicken, wird höchst stilisiert dargestellt, und das dort beheimatete Material erscheint eher in allegorischer oder anderweitig symbolischer Form. Nix isses also mit deftig-vulgären Schweinebildchen!

Und noch was: die Gestalten zu dieser enorm zappeligen Musik sind sehr flächig und in einfachen Farben gehalten, angefangen beim bekannten Simpsons-Gelb, wechselt die Beleuchtung im raschen Takt der Musik, ähnlich der Lichtorgel in Discos, und das in möglichst grellen Farben. Daher sollten Personen, die zu epileptischen Anfällen neigen, diesen Clip hier womöglich meiden!

Und um abschließend zu der Frage aller Fragen zu kommen: was will uns der Autor damit sagen?
Keine Ahnung.


[Edit: Dass dieser wirre Scheiß Spaß machen kann und vielleicht einzig und allein dafür auch auf der Welt ist, will ich im übrigen gar nicht abstreiten. Klingt selbstverständlich, möchte ich aber der Vollständigkeit halber doch nochmal extra erwähnt haben.]
Beitrag wurde zuletzt am 14.01.2021 10:41 geändert.
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