Gakuen Handsome (2016)

学園ハンサム

Rezensionen – Gakuen Handsome

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Gakuen Handsome“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: FearGarden#1
Ich muss sagen, ich habe ja schon manch trashigen Anime gesehen. Aber dieser hier setzt dem Trash erst die Krone auf. Ganz ehrlich, nachdem ich diese Serie mit einem Freund beendet hatte, saß ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge dar.
 
Es beginnt damit, dass in der ersten Folge der Plot dargelegt wird, der ausgelutschter nicht sein könnte:
Ein Austauschstudent kommt an die private Jungenoberschule „Baramon High“ und wird von etlichen männlichen Personen als „Opfer“ für deren (sexuelle) Zuneigung auserkoren. Unter den Personen befinden sich u.A. dessen Klassenlehrer, der ihn bei der Selbstvorstellung vor versammelter Klasse „seinen Verlobten“ nennt, sein Kindergartenfreund, den er seit 7(!) Jahren nicht mehr gesehen hat und der Obertyrann der gesamten Schule, der aber zu ihm ganz zutraulich ist. Harem-Klischee trifft auf Shounen-Ai.
Im Ernst, das ist die grundlegende Handlung für die gesamte Serie. In jeder Episode versucht eine der männlichen Figuren den Austauschstudent um den Finger zu wickeln, und das so auffällig, dass es selbst dem sprichwörtlichen Blinden mit dem Krückstock auffallen müsste. Nur dem Austauschstudent, für den die Bezeichnung „schwer von Begriff“ noch eine Untertreibung wäre, entgehen sämtliche Avancen seiner Verehrer, eher wundert er sich über das „seltsame Benehmen“ seiner Umwelt. Storyentwicklung gibt es darüber hinaus nicht.
Darüber hinaus werden die Ereignisse in den jeweiligen Episoden so übertrieben dargestellt, dass man nicht anders kann als ungläubig den Bildschirm anzustarren. Ein Sportfest, bei dem einem der Athleten plötzlich Engelsflügel wachsen, ist da noch eines der harmloseren Beispiele. Das alles wird noch garniert mit einem Zeichenstil, der von mir hätte stammen können. Und ich bin eine Niete, was zeichnen angeht. Charaktere mit langgezogenen Gliedmaßen und spitzen Kinns, mit denen man regelrecht jemanden aufspießen könnte und Hintergründe ohne jegliche Details bilden da nur den Anfang. Schön ist anders.
 
Jeder, der bis hierhin gelesen hat, müsste meinen, dass dieser Anime abgrundtief schlecht ist. Und gewiss, ein tiefsinniges Meisterwerk mit einem wunderschönen Zeichenstil ist er nicht. Allerdings soll er das auch gar nicht sein. Nein, im Gegenteil, nachdem ich die ersten paar Folgen mir angesehen und meinen anfänglichen Schock überwunden hatte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen – das Ding ist eine Parodie auf Shounen-Ai Anime. Diese Serie übertreibt mit Absicht, wo sie nur kann, egal ob bei der Handlung, bei der Darstellungsweise der Charaktere oder bei den Dialogen. Sie erhebt keinerlei Anspruch darauf seriös oder ernst sein zu wollen und das war es auch, was es mir im gewissen Maße leicht gemacht hat bis zum Ende durchzuhalten.
Dennoch, es bleibt dabei, dass Gakuen Handsome platt ist, was seine Witze betrifft, selbst für eine Parodie. Tiefer gehende Unterhaltung wird man deswegen vergeblich suchen. Für zwischendurch ist die Serie zwar anschaubar, dann aber auch nur, wenn man eine hohe Toleranz gegenüber Flachwitzen und maßloser Übertreibung mitbringt.
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Avatar: Ich&Anime#2
Was... was... ok, das wird jetzt witzig. Hoffentlich.

Wenn ein Anime 2€ für die Story, 7 für die Animationen und 1 für die Charaktere hat, dann bekommt man "Gakuen Handsome". Dieser sehr kurze Anime nimmt das Yaoi Genre mal so richtig auf die Schippe, führt Charaktere ein, auf die die Habsburgs stolz wären und bringt in jeder Folge größeren Bullshit als zuvor.

Für mich ist Humor das wichtigste am Anime - bring mich zum lachen und ich schaue zu, beschere mir einen Lachkrampf durch alle Folgen und du kriegst eine gute Bewertung. Ich habe geweint vor Lachen.

Es geht um einen Jungen, welcher auf die Schule mit den hübschesten Männern ganz Japans kommt - die allesamt das Ego einen Heißluftballons haben und auf dessen Kinne eine Axt mehr als nur neidisch wären - selbst vor den Lehrern macht das nicht halt.
Dabei ist die Serie so ungeheuer Kreativ, Selbstbewusst und ironisch, dass jede Folge neuer abgefuckter Bullshit passiert, mit dem man die Folge zuvor niemals gerechnet hätte. Dazu kommt die ungeheure Geschwindigkeit - eine Folge besteht immerhin nur aus 4 Minuten - und du hast jede Sekunde einen neuen Gag, denn du den Moment zuvor niemals hast kommen sehen.
Der Anime fällt nie komplett aus dem Genre Yaoi, was es für einen Yaoi Hasser wie mich umso amüsanter gemacht hat.
Alle wichtigen Chars sind durchgängig Geil auf den Protagonisten und verstecken es auch nicht, während so absurde Figuren wie der Direktor oder seine kleine, eindeutig minderjährige Schwester, ihn dazu motivieren, mal ein oder zwei davon zu vernaschen... ich kann nicht mehr.
Ein kleiner Traum und Lacher für einen Abend.

"Gakuen Handsome" ist so ein gewaltiger Haufen Trash, dass er schon wieder Gold ist.
Beitrag wurde zuletzt am 28.04.2022 00:16 geändert.
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Avatar: Asane
Redakteur
#3
Es wird so ziemlich auf den ersten Blick klar, was diesen Kurzanime auszeichnet. Die Kürze nämlich, und außerdem konzeptionelle Anspruchslosigkeit und weitgehende Abwesenheit von Inhalt. »Are they going to show this on TV?« fragt man schockiert auf anidb. Aber ja! Denn auf den zweiten Blick offenbart sich diese animatorische Katastrophe als Parodie auf alles, was man sonst so im schulischen "Boys Love"-Umfeld zu sehen bekommen kann. Und in diesem Kontext wiederum irritiert einen zusätzlich Anisearch mit der Einschätzung "Zielgruppe: Weiblich" Was zur Hecke …?

Nachdem man all das verdaut hat, wird man mit dem Umstand konfrontiert, daß man es wieder mal (wie bei den meisten Kurzanimes) geschafft hat, Animation abzuliefern, ohne Bewegungen zu zeichnen, und statt dessen Animation zu simulieren versucht, wo immer es geht.
Also etwa so wie im Kasperletheater. Daher werden bei Gehbewegungen auch nie die Beine gezeigt, und wenn doch (wie in der Sportfest-Folge), kommt CGI zum Zuge. Wie das dann aussieht, illustriert sehr schön das Ending [Youtube].

Bezeichnend für diese Schulanime-Parodie ist natürlich auch, daß Schule selbst überhaupt nicht stattfindet. Dafür klappert man allerlei Aktivitäten ab, die für einen Schulanime unverzichtbar sind: die Wahl des Nebenjobs, das erwähnte Sportfest, sich mysteriös gebende Neuankömmlinge, Kunstclub und Katzencafés. Nur Bunkasai und Sotsugyou fehlen.

Künstlerisch beschränkt man sich auf das Allernotwendigste; zu CGI gesellt sich der unermüdliche Einsatz von Loops, die Charaktere bestehen im wesentlichen aus Kinn und einfachen Strichen, die man den Hintergründen geklaut hat. Für den Loli-Aspekt hat man noch eine Imouto beigesteuert – das angeblich 7 Jahre jüngere Schwesterchen des gesichtslosen Normalo-Protagonisten.

Begegnet wird dieser animatorischen Dürftigkeit mit Text, richtig viel Text, sowie dem Versuch, Gags und Pointen im Sekundentakt zu zünden. Die Quote an Rohrkrepierern ist allerdings erstaunlich hoch. Zur Unterstreichung der Witzigkeit greift man konsequenterweise auf lustige Geräusche zurück, die sich seit Urzeiten für diese Zwecke bewährt haben. Das ist auch bitter nötig, denn die Comedy ist nicht nur erschreckend flach, sie nutzt sich auch schnell ab. Zu schnell, selbst für einen Shorty.
So bleibt es lange Zeit bei einer Art humoristischem Resteessen. Aber es ist ja nicht alles schlecht, was komisch riecht! Das zeigen die beiden letzten Folgen, die überraschend solide Pointen liefern und auch die Erklärung, warum die Typen so dermaßen kantig aussehen. Bis dahin jedoch herrscht lange Zeit Komik-Flaute, viel Lärm um nichts, und das sichtbare Bemühen, auch noch das Letzte aus einer ausgepressten Zitrone herauszuholen.

Einfach nur die üblichen Yaoi-Topoi durch den Kakao zu ziehen, ein reduziertes Erscheinungsbild abzuliefern und ansonsten sich auf die Craziness zu verlassen, reicht leider nicht hin, um einen lustigen Anime mit tragfähiger Komik zu generieren. Das hilft es auch nicht, einfach mal "Parodie" drüberzuschreiben. So entsteht der Eindruck, man gäbe sich damit zufrieden, all das zusammengewürfelte Zeug in bunte Silikonförmchen zu gießen und nach Erkalten auf den Teller zu stürzen. Das sieht dann zwar aus wie gelierte Kamelpisse, hat aber nicht die nötige Dürftigkeit, um das Resultat wenigstens aus den falschen Gründen gut finden zu können.

Musikalisch ist erwähnenswert, daß man sich sowohl ein Opening als auch ein Ending leistet, die beide der kurzen Laufzeit entsprechend angepasst sind und ansonsten anspruchlose Songs der simpleren Art abliefern. Typischer Anime-Standard also.
Die Übersetzung gibt ihr Bestes, um dem Geschehen mehr Lustigkeit abzugewinnen, übertreibt oftmals hemmungslos und glänzt mit der üblichen Fehlübersetzung von "ni kai" (2nd floor) als "zweiter Stock".

Fazit:
Wer mit dieser Serie gut unterhalten wird, hat Glück gehabt und ist zu beneiden. Wer dagegen ab der 3. Folge schon zu gähnen anfängt, dem rate ich, zu Episode 11 zu skippen. Man tut sich etwas Gutes, ohne nennenswert was zu verpassen.
Beitrag wurde zuletzt am 10.05.2022 01:04 geändert.
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