AsaneRedakteur
#1Es wird so ziemlich auf den ersten Blick klar, was diesen Kurzanime auszeichnet. Die Kürze nämlich, und außerdem konzeptionelle Anspruchslosigkeit und weitgehende Abwesenheit von Inhalt. »Are they going to show this on TV?« fragt man schockiert auf anidb. Aber ja! Denn auf den zweiten Blick offenbart sich diese animatorische Katastrophe als Parodie auf alles, was man sonst so im schulischen "Boys Love"-Umfeld zu sehen bekommen kann. Und in diesem Kontext wiederum irritiert einen zusätzlich Anisearch mit der Einschätzung "Zielgruppe: Weiblich" Was zur Hecke …?
Nachdem man all das verdaut hat, wird man mit dem Umstand konfrontiert, daß man es wieder mal (wie bei den meisten Kurzanimes) geschafft hat, Animation abzuliefern, ohne Bewegungen zu zeichnen, und statt dessen Animation zu simulieren versucht, wo immer es geht.
Also etwa so wie im Kasperletheater. Daher werden bei Gehbewegungen auch nie die Beine gezeigt, und wenn doch (wie in der Sportfest-Folge), kommt CGI zum Zuge. Wie das dann aussieht, illustriert sehr schön das Ending [Youtube].
Bezeichnend für diese Schulanime-Parodie ist natürlich auch, daß Schule selbst überhaupt nicht stattfindet. Dafür klappert man allerlei Aktivitäten ab, die für einen Schulanime unverzichtbar sind: die Wahl des Nebenjobs, das erwähnte Sportfest, sich mysteriös gebende Neuankömmlinge, Kunstclub und Katzencafés. Nur Bunkasai und Sotsugyou fehlen.
Künstlerisch beschränkt man sich auf das Allernotwendigste; zu CGI gesellt sich der unermüdliche Einsatz von Loops, die Charaktere bestehen im wesentlichen aus Kinn und einfachen Strichen, die man den Hintergründen geklaut hat. Für den Loli-Aspekt hat man noch eine Imouto beigesteuert – das angeblich 7 Jahre jüngere Schwesterchen des gesichtslosen Normalo-Protagonisten.
Begegnet wird dieser animatorischen Dürftigkeit mit Text, richtig viel Text, sowie dem Versuch, Gags und Pointen im Sekundentakt zu zünden. Die Quote an Rohrkrepierern ist allerdings erstaunlich hoch. Zur Unterstreichung der Witzigkeit greift man konsequenterweise auf lustige Geräusche zurück, die sich seit Urzeiten für diese Zwecke bewährt haben. Das ist auch bitter nötig, denn die Comedy ist nicht nur erschreckend flach, sie nutzt sich auch schnell ab. Zu schnell, selbst für einen Shorty.
So bleibt es lange Zeit bei einer Art humoristischem Resteessen. Aber es ist ja nicht alles schlecht, was komisch riecht! Das zeigen die beiden letzten Folgen, die überraschend solide Pointen liefern und auch die Erklärung, warum die Typen so dermaßen kantig aussehen. Bis dahin jedoch herrscht lange Zeit Komik-Flaute, viel Lärm um nichts, und das sichtbare Bemühen, auch noch das Letzte aus einer ausgepressten Zitrone herauszuholen.
Einfach nur die üblichen Yaoi-Topoi durch den Kakao zu ziehen, ein reduziertes Erscheinungsbild abzuliefern und ansonsten sich auf die Craziness zu verlassen, reicht leider nicht hin, um einen lustigen Anime mit tragfähiger Komik zu generieren. Das hilft es auch nicht, einfach mal "Parodie" drüberzuschreiben. So entsteht der Eindruck, man gäbe sich damit zufrieden, all das zusammengewürfelte Zeug in bunte Silikonförmchen zu gießen und nach Erkalten auf den Teller zu stürzen. Das sieht dann zwar aus wie gelierte Kamelpisse, hat aber nicht die nötige Dürftigkeit, um das Resultat wenigstens aus den falschen Gründen gut finden zu können.
Musikalisch ist erwähnenswert, daß man sich sowohl ein Opening als auch ein Ending leistet, die beide der kurzen Laufzeit entsprechend angepasst sind und ansonsten anspruchlose Songs der simpleren Art abliefern. Typischer Anime-Standard also.
Die Übersetzung gibt ihr Bestes, um dem Geschehen mehr Lustigkeit abzugewinnen, übertreibt oftmals hemmungslos und glänzt mit der üblichen Fehlübersetzung von "ni kai" (2nd floor) als "zweiter Stock".
Fazit:
Wer mit dieser Serie gut unterhalten wird, hat Glück gehabt und ist zu beneiden. Wer dagegen ab der 3. Folge schon zu gähnen anfängt, dem rate ich, zu Episode 11 zu skippen. Man tut sich etwas Gutes, ohne nennenswert was zu verpassen.
Nachdem man all das verdaut hat, wird man mit dem Umstand konfrontiert, daß man es wieder mal (wie bei den meisten Kurzanimes) geschafft hat, Animation abzuliefern, ohne Bewegungen zu zeichnen, und statt dessen Animation zu simulieren versucht, wo immer es geht.
Also etwa so wie im Kasperletheater. Daher werden bei Gehbewegungen auch nie die Beine gezeigt, und wenn doch (wie in der Sportfest-Folge), kommt CGI zum Zuge. Wie das dann aussieht, illustriert sehr schön das Ending [Youtube].
Bezeichnend für diese Schulanime-Parodie ist natürlich auch, daß Schule selbst überhaupt nicht stattfindet. Dafür klappert man allerlei Aktivitäten ab, die für einen Schulanime unverzichtbar sind: die Wahl des Nebenjobs, das erwähnte Sportfest, sich mysteriös gebende Neuankömmlinge, Kunstclub und Katzencafés. Nur Bunkasai und Sotsugyou fehlen.
Künstlerisch beschränkt man sich auf das Allernotwendigste; zu CGI gesellt sich der unermüdliche Einsatz von Loops, die Charaktere bestehen im wesentlichen aus Kinn und einfachen Strichen, die man den Hintergründen geklaut hat. Für den Loli-Aspekt hat man noch eine Imouto beigesteuert – das angeblich 7 Jahre jüngere Schwesterchen des gesichtslosen Normalo-Protagonisten.
Begegnet wird dieser animatorischen Dürftigkeit mit Text, richtig viel Text, sowie dem Versuch, Gags und Pointen im Sekundentakt zu zünden. Die Quote an Rohrkrepierern ist allerdings erstaunlich hoch. Zur Unterstreichung der Witzigkeit greift man konsequenterweise auf lustige Geräusche zurück, die sich seit Urzeiten für diese Zwecke bewährt haben. Das ist auch bitter nötig, denn die Comedy ist nicht nur erschreckend flach, sie nutzt sich auch schnell ab. Zu schnell, selbst für einen Shorty.
So bleibt es lange Zeit bei einer Art humoristischem Resteessen. Aber es ist ja nicht alles schlecht, was komisch riecht! Das zeigen die beiden letzten Folgen, die überraschend solide Pointen liefern und auch die Erklärung, warum die Typen so dermaßen kantig aussehen. Bis dahin jedoch herrscht lange Zeit Komik-Flaute, viel Lärm um nichts, und das sichtbare Bemühen, auch noch das Letzte aus einer ausgepressten Zitrone herauszuholen.
Einfach nur die üblichen Yaoi-Topoi durch den Kakao zu ziehen, ein reduziertes Erscheinungsbild abzuliefern und ansonsten sich auf die Craziness zu verlassen, reicht leider nicht hin, um einen lustigen Anime mit tragfähiger Komik zu generieren. Das hilft es auch nicht, einfach mal "Parodie" drüberzuschreiben. So entsteht der Eindruck, man gäbe sich damit zufrieden, all das zusammengewürfelte Zeug in bunte Silikonförmchen zu gießen und nach Erkalten auf den Teller zu stürzen. Das sieht dann zwar aus wie gelierte Kamelpisse, hat aber nicht die nötige Dürftigkeit, um das Resultat wenigstens aus den falschen Gründen gut finden zu können.
Musikalisch ist erwähnenswert, daß man sich sowohl ein Opening als auch ein Ending leistet, die beide der kurzen Laufzeit entsprechend angepasst sind und ansonsten anspruchlose Songs der simpleren Art abliefern. Typischer Anime-Standard also.
Die Übersetzung gibt ihr Bestes, um dem Geschehen mehr Lustigkeit abzugewinnen, übertreibt oftmals hemmungslos und glänzt mit der üblichen Fehlübersetzung von "ni kai" (2nd floor) als "zweiter Stock".
Fazit:
Wer mit dieser Serie gut unterhalten wird, hat Glück gehabt und ist zu beneiden. Wer dagegen ab der 3. Folge schon zu gähnen anfängt, dem rate ich, zu Episode 11 zu skippen. Man tut sich etwas Gutes, ohne nennenswert was zu verpassen.
Beitrag wurde zuletzt am 10.05.2022 01:04 geändert.
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