AsaneRedakteur
#1In der großen weiten Welt des Isekais drohen mannigfaltige Gefahren, denen mutig und entschlossen begegnet werden muss – von Helden, die den lieben-langen Tag nichts anderes zu tun haben, als gegen finstere Feinde, dräuende Drachen, fiese Zombies und anderes Gerümpel zu kämpfen und dem Land so ein ums andere mal den Arsch zu retten.
Werden diese Helden aber fürderhin nicht mehr gebraucht, kann es sein, daß sie von der undankbaren Bevölkerung gemieden, ausgegrenzt, oder auch schon mal in den Tod gehetzt werden. Japan hat ja eine gewisse Erfahrung mit solchen Arbeitsverhältnissen.
So ergeht es auch den Helden dieser kleinen OVA, den Schwestern Hakua (groß) und Kougyoku (klein), die in besseren Zeiten unzertrennlich durch dick und dünn gegangen sind. Hakua als diejenige, die hoch zu Ross in die Schlacht gezogen ist, und Kougyoku als ihre Schmiedin, die sie zuverlässig mit Waffen und Rüstung versorgt hat.
Soweit die dramatische Stimme des Erzählers im Prolog. Um Situationen solcher Art vorzubeugen, existiert die Organisation <copy&paste>»Hero Retirement and Return to Everyday Life Assistance Agency«</copy&paste>, die die plötzlich arbeitslosen Helden nicht einfach ihrem Schicksal überlässt, sondern diese in den profanen irdischen Alltag zu integrieren sucht, was naturgemäß mit gewissen Anpassungsschwierigkeiten verbunden ist. Und eigentlich nur darum geht es in diesem Anime.
Nach dieser tiefsinnigen und philosophisch angehauchten Eröffnung wird der Zuschauer aufs Klischeehafteste mit den Standardkulissen eines beliebigen Fantasy-Anime konfrontiert: im Himmel schwebende Inseln mit pittoresken Wasserfällen ins tiefe Nichts, Ritterlichkeit und Heldenschlachten, Wimpel und Standarten, fetziger Schlachtenmusik und heroischem Gepose. Alles an der Schwelle zur Parodie.
Dann wechselt die Szene und man sieht Hakua und Kougyoku bei Uro zuhause rumsitzen, der jener hilfreichen Organisation angehört. Über die momentane Lage ist er nicht wirklich glücklich, erträgt das Gemaule der beiden aber mit stoischem Gleichmut. Die gewohnte Magie hilft nicht weiter, denn die gibt es in dieser Welt nicht, man muss arbeiten gehen, um einigermaßen durchs Leben zu kommen.
Das fällt Hakua leichter als ihrer kleinen Schwester (was angesichts ihres Charakters etwas überrascht), und um die Situation etwas zu entschärfen und vor allem die kleine Schmiedin etwas aufzumuntern, die bislang daran gewohnt war, mittels Magie alles gebacken zu kriegen und der daher in diesem rückschrittlichen Umfeld nichts mehr gelingen mag, greift man zum Anime-Trick Nr. 1 – man fährt gemeinsam ans Meer!
Dort trifft man auf andere Ex-Heldinnen, freundet sich an und unternimmt in knappen Strandbikinis Sachen, die auch den beiden Hampelmännern der Organisation zu gefallen scheinen. Nur Kougyoku kapselt sich ab. Drama schleicht sich ein, unheimliche Dinge geschehen im Dunkel der Nacht, dann aber, nach Intervention der erfahrenen wie durchtriebenen Alice, ist alles, alles wieder gut.
Diese niedliche Anspruchlosigkeit der OVA bietet eine gute Mischung aus altmodischer Animation und CGI. Immer, wenn man das Schlimmste befürchtet, greift man doch auf das bewährte 2D zurück, und auch die Hintergründe sind sehr sauber geraten. Bewegungen weisen keine nennenswerte Schwachstellen auf, und wenn es einem etwas ruckelig vorkommt, passt das doch ganz gut zu den schlaksigen Gestalten, die diesen kleinen Anime bevölkern.
Der Humor ist sehr angenehm, keine abgehalfterten Späßchen, keine peinlichen Albernheiten, kein Ecchi und kein Fanservice. Von der Tatsache geräumiger Oberweiten in knappen Bikinis einmal abgesehen.
Wenn wer aber nach dem Sinn & Zweck des ganzen, vielleicht gar nach einer Message fragt: das ist durchaus vorhanden und drängt bloß nicht so offen ans Tageslicht. Oben wurde es schon angedeutet. Ein weiterer Punkt, der thematisiert wird, findet sich für den Literaturfreund in der Ballade von den Heinzelmännchen zu Köln.
– Möge die kleine, stupsige Kougyoku nicht allzu schwer am Verlust ihrer Magie zu knabbern haben.
Fazit:
Ein süßer, kleiner Reverse-Isekai, bei dem man nicht zu sehr auf Logik insistieren sollte.
Werden diese Helden aber fürderhin nicht mehr gebraucht, kann es sein, daß sie von der undankbaren Bevölkerung gemieden, ausgegrenzt, oder auch schon mal in den Tod gehetzt werden. Japan hat ja eine gewisse Erfahrung mit solchen Arbeitsverhältnissen.
So ergeht es auch den Helden dieser kleinen OVA, den Schwestern Hakua (groß) und Kougyoku (klein), die in besseren Zeiten unzertrennlich durch dick und dünn gegangen sind. Hakua als diejenige, die hoch zu Ross in die Schlacht gezogen ist, und Kougyoku als ihre Schmiedin, die sie zuverlässig mit Waffen und Rüstung versorgt hat.
Soweit die dramatische Stimme des Erzählers im Prolog. Um Situationen solcher Art vorzubeugen, existiert die Organisation <copy&paste>»Hero Retirement and Return to Everyday Life Assistance Agency«</copy&paste>, die die plötzlich arbeitslosen Helden nicht einfach ihrem Schicksal überlässt, sondern diese in den profanen irdischen Alltag zu integrieren sucht, was naturgemäß mit gewissen Anpassungsschwierigkeiten verbunden ist. Und eigentlich nur darum geht es in diesem Anime.
Nach dieser tiefsinnigen und philosophisch angehauchten Eröffnung wird der Zuschauer aufs Klischeehafteste mit den Standardkulissen eines beliebigen Fantasy-Anime konfrontiert: im Himmel schwebende Inseln mit pittoresken Wasserfällen ins tiefe Nichts, Ritterlichkeit und Heldenschlachten, Wimpel und Standarten, fetziger Schlachtenmusik und heroischem Gepose. Alles an der Schwelle zur Parodie.
Dann wechselt die Szene und man sieht Hakua und Kougyoku bei Uro zuhause rumsitzen, der jener hilfreichen Organisation angehört. Über die momentane Lage ist er nicht wirklich glücklich, erträgt das Gemaule der beiden aber mit stoischem Gleichmut. Die gewohnte Magie hilft nicht weiter, denn die gibt es in dieser Welt nicht, man muss arbeiten gehen, um einigermaßen durchs Leben zu kommen.
Das fällt Hakua leichter als ihrer kleinen Schwester (was angesichts ihres Charakters etwas überrascht), und um die Situation etwas zu entschärfen und vor allem die kleine Schmiedin etwas aufzumuntern, die bislang daran gewohnt war, mittels Magie alles gebacken zu kriegen und der daher in diesem rückschrittlichen Umfeld nichts mehr gelingen mag, greift man zum Anime-Trick Nr. 1 – man fährt gemeinsam ans Meer!
Dort trifft man auf andere Ex-Heldinnen, freundet sich an und unternimmt in knappen Strandbikinis Sachen, die auch den beiden Hampelmännern der Organisation zu gefallen scheinen. Nur Kougyoku kapselt sich ab. Drama schleicht sich ein, unheimliche Dinge geschehen im Dunkel der Nacht, dann aber, nach Intervention der erfahrenen wie durchtriebenen Alice, ist alles, alles wieder gut.
Diese niedliche Anspruchlosigkeit der OVA bietet eine gute Mischung aus altmodischer Animation und CGI. Immer, wenn man das Schlimmste befürchtet, greift man doch auf das bewährte 2D zurück, und auch die Hintergründe sind sehr sauber geraten. Bewegungen weisen keine nennenswerte Schwachstellen auf, und wenn es einem etwas ruckelig vorkommt, passt das doch ganz gut zu den schlaksigen Gestalten, die diesen kleinen Anime bevölkern.
Der Humor ist sehr angenehm, keine abgehalfterten Späßchen, keine peinlichen Albernheiten, kein Ecchi und kein Fanservice. Von der Tatsache geräumiger Oberweiten in knappen Bikinis einmal abgesehen.
Wenn wer aber nach dem Sinn & Zweck des ganzen, vielleicht gar nach einer Message fragt: das ist durchaus vorhanden und drängt bloß nicht so offen ans Tageslicht. Oben wurde es schon angedeutet. Ein weiterer Punkt, der thematisiert wird, findet sich für den Literaturfreund in der Ballade von den Heinzelmännchen zu Köln.
Für Ungeduldige der relevante Auszug aus der letzten Strophe:
[…]
Man kann nicht mehr wie sonsten ruhn,
Man muß nun alles selber tun!
Ein jeder muß fein
Selbst fleißig sein,
[…]
Ach, daß es noch wie damals wär!
Doch kommt die schöne Zeit nicht wieder her!
Man kann nicht mehr wie sonsten ruhn,
Man muß nun alles selber tun!
Ein jeder muß fein
Selbst fleißig sein,
[…]
Ach, daß es noch wie damals wär!
Doch kommt die schöne Zeit nicht wieder her!
– Möge die kleine, stupsige Kougyoku nicht allzu schwer am Verlust ihrer Magie zu knabbern haben.
Fazit:
Ein süßer, kleiner Reverse-Isekai, bei dem man nicht zu sehr auf Logik insistieren sollte.
Beitrag wurde zuletzt am 15.03.2024 23:37 geändert.
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