Planetarian (2016)

Planetarian: Chiisana Hoshi no Yume / planetarian ~ちいさなほしのゆめ~

Rezensionen – Planetarian: Chiisana Hoshi no Yume

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Planetarian“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Tesla
V.I.P.
#1
Wieviel Zeit braucht es, um sich emotional an eine Figur zu binden?

Ich rede hier nicht von einfacher Sympathie, sondern einer Vertrautheit die einen mit den Charakteren mitleiden lässt. Denn genau darum geht es am Ende doch beim Drama. Jeder weiß, dass ihn hier keine Wohlfühlzeit erwartet.

Planetarian ist in vielerlei Hinsicht gut, wenn nicht sogar sehr gut gelungen. Die Serie strotzt vor Potential und vor Momenten in denen durchblitzt, was sie hätte werden können. Das gilt für ihre Einzelteile wie Animation, Charakter- und Sounddesign, aber ganz besondere für die Summe dieser Teile: Die düstere, melancholische Stimmung die hier geschaffen und immer wieder von Sternenschimmern durchbrochen wird. Diese Atmosphäre ist eine Klasse für sich. Planetarian ist ein melancholischer Regentag in Animeform. Auch die Geschichte ist spannend genug und so mysteriös, dass man mehr von der Welt erfahren will.

Trotzdem ist die Serie für mich am Ende "nur" eine gute und keine hervorragende. Das liegt insbesondere daran, dass ich gerne mehr mit den beiden Protagonisten mitgelitten hätte, es am Ende jedoch nicht konnte. Daher meine Frage, wieviel Zeit es braucht um sich an eine Figur zu binden. Clannad Afterstory gilt mit seinen 24 Folgen als Meilenstein des Dramas und zwar auch, weil es durch Clannad mit 23 Folgen vorbereitet wurde. Irgendwann hatte man so viel Zeit mit den Figuren verbracht das man nicht mehr gleichgültig sein konnte.

Zieht man Intro und Abspann der jeweils unterschiedlich langen Episoden von Planetarian ab, kommt man insgesamt auf eine Laufzeit von gerade einmal 76 Minuten. Das ist noch weniger als die meisten Drama-Filme, die in diesem Genre wohl die kürzeste Dauer haben. Dies gilt insbesondere, wenn man bedenkt, dass ein beachtlicher Teil von Planetarian noch dafür verwendet wird das Sifi Setting zu erklären und diverse Actionszenen einzubauen, während sich Dramafilme für gewöhnlich darauf beschränken ihren Darstellern Leben einzuhauchen.

Und aus diesem Grunde hat am Ende das dramatische an dem Drama bei mir leider nicht richtig zünden können. Ich kannte die beiden Protagonisten kaum und hatte das Gefühl viel zu wenig Zeit mit ihnen verbracht zu haben um wirklich betroffen zu sein. Dementsprechend wirkte das Finale dann leider unfreiwillig kitschig und aufgesetzt. Und das ist wirklich schade! Denn ich mag diese Serie und kann sie jedem nur empfehlen, der mit ihrer dichten Atmosphäre etwas anfangen kann. Leider hat es für den dicken Klos im Hals aber nicht gereicht. Vielleicht kann der noch kommende Film daran ja etwas ändern.
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Avatar: aniSearchler
aniSearchler
#2
Als Liebhaber des Visual Novel kam ich um die Anime-Adaption natürlich nicht herum. Und auch wenn diese besagter Vorlage in atmosphärischer Hinsicht nicht ganz gleichen kann (was wohl auch an dem genialen Soundtrack der Novel liegt, der hier ein wenig zu kurz kommt), so ist diese dennoch ein kleines Meisterwerk.

Handlung:

Man wird in eine dystopische Welt hineingeworfen, in welcher Ressourcen wie Lebensmittel, Tabak oder Alkohol stark begrenzt sind und permanent ein unreiner (möglicherweise saurer?) Regen vom Himmel herabfällt. Diese Dystopie wurde durch diverse Kriege ausgelöst und die wenigen Überlebenden (darunter unser Protagonist Kuzuya) nehmen die Tätigkeit des "Junkers" auf, um noch letzte Überbleibsel an Ressourcen zu finden und somit ihr blankes Überleben zu sichern. Eines Tages begibt er sich in eine Stadt, in der er auf das Robotermädchen Yumemi Hoshino trifft, welche die letzte verbleibende Angestellte eines verlassenen Planetariums ist. Ihre Arbeitskollegen sind nämlich schon vor langer Zeit auf eine unbestimmt andauernde Reise gegangen und haben sie alleine zurückgelassen.

Charaktere:

Yumemi Hoshino hat laut eigenen Angaben eine Fehlfunktion und lebt noch immer in dem Glauben, dass die Stadt bewohnt und bewirtschaftet ist und das Planetarium auch weiterhin seine Kunden empfangen wird. Der Protagonist, der anfangs noch leicht genervt und abweisend darauf reagiert wird nach und nach immer emotionaler, wenn Yumemi solche Andeutungen/Aussagen tätigt. Aber auch Yumemi weist am Ende eine spürbare Charakterentwicklung auf. Auf was sich diese bezieht werde ich jedoch nicht verraten, da dies ein saftiger Spoiler wäre. Ich habe jedoch unter anderem diesen Punkt am Ende meines Kommentars in einem entsprechenden Spoiler-Tag behandelt, da das Ende unter Umständen nicht leicht verständlich ist und daher möglicherweise einer Erklärung bedarf. Die weiteren Mitarbeiter des Planetariums, welche auf die oben erwähnte Reise gegangen sind spielen übrigens keinerlei Rolle mehr in der Handlung, was ich etwas schade fand.

Erklärung plus persönliche Meinung zum Ende:

Yumemi Hoshino stirbt, während sie auf die Winkerkrabbe (den Kampf-Mech am Ende) zugeht. Gestört daran hat mich vor allem die Tatsache, dass dieser vom Protagonisten zeitgleich besiegt wurde und Yumemi Hoshino, wenn sie denn eine Sekunde später gekommen wäre überlebt hätte. Sie sagt während sie sterbend und in Einzelteilen am Boden liegt, dass sie die ganze Zeit über gewusst hat, dass nie wieder ein Kunde ins Planetarium kommt und auch generell über den Zustand der Welt im Bilde ist. Sie wollte es nur nicht wahrhaben und hat daher selbst vermutet, dass sie eine Fehlfunktion habe. Der Plan des Protagonisten war zusammen mit Yumemi den Menschen hinter der Mauer zu begegnen und sie mit ihrer Hilfe über die Sterne aufzuklären. Dies sollte eine neue Berufung für die beiden sein. Dazu ist es wie schon gesagt jedoch leider nie gekommen. Außerdem wünscht sich Yumemi, dass der Himmel nicht zwischen Menschen und Robotern getrennt wird, damit sie weiterhin den Menschen dienen und sie glücklich machen kann. Der Protagonist nimmt am Ende ihre Speicherkarte, in die all ihre Erinnerungen gepflanzt sind und hofft diese eines Tages in einen neuen Körper transplantieren zu können, um Yumemi somit wieder zum Leben zu erwecken. Ob es jemals dazu kommt wird nicht aufgeklärt, darf jedoch stark bezweifelt werden.

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