B-Project (2016)

Bekannt Seiyuu, komische Handlungen, schwache Charaktere und noch schwächere Handlungen? Willkommen beim B-Project!

Tsubasa wurde es schon von Haus aus in die Wiege gelegt Musikgruppen zu managen. Kein Wunder, dass sie bei einem hiesigen Label als A&R angeheuert hat. Anstatt sich dann nur um eine Person oder eine Band zu kümmern, bekommt sie direkt drei zugeteilt, die sich zum "B-Project" zusammenschließen. Und damit hat sie mehr als nur alle Hände voll zu tun.

Obwohl das Grundgerüst sehr stark schwankt, sind die Animationen überraschend konsequent und auch gut gemacht. Man hat viel Wert auf die Details gelegt und auch den Charakteren ein gewisses Spektrum zugewiesen. Gerade letzteres wirkt aber leider so schwierig glatt, dass man schnell das Gefühl kriegt, die Animatoren sind über das Ziel hinausgeschossen. Vielleicht sind aus dem Grund auch die Choreographien so schwach und einfallslos. Die Serie hinkt da zu stark der Konkurrenz hinterher.

B-Pro wäre keine Idolserie, wenn es nicht die üblichen Stereotypen geben würde. vom Hyperaktiven über den Playboy bis hin zum "Divers" ist mal wieder alles dabei und genauso austauschbar. Etwas Schwung bringt da noch Tsubasa in die Sache, aber das "Kümmerlinchen" entwickelt das Rad auch nicht neu. Schön, dass einige Charaktere den Hauch eines Antagonisten verstreuen, aber diese Gedankengänge gehen zu häufig in der Quantität unter.

Was ist noch wichtig? Genau! Man muss ja auch seine CDs promoten. Während beim Opening alle drei Gruppen zusammen einen Song haben, wir das Ending nur von KitaKore getragen. Ein schönes Beispiel, dass Quantität nicht immer zählt. Ob man die Lieder schlussendlich als Meisterwerk bezeichnen kann oder nicht, wird im Auge des betrachters liegen.
Der Rest des OST sticht nicht aus der Masse heraus. Die Instrumental wirken zu generisch und andere musikalische Beiträge werden kurz angspielt oder zerhackt.



B-Project: Kodou Ambitious gehört zu den Serien, wo man schon bei den ersten Minuten den Rest der Serie ausmachen kann. Neben der großen Rahmenhandlung wird zwanghaft versucht irgendwelche Verknüpfungen zwischen Charakteren zu knüpfen oder ihnen eine arg schlimme Vergangenheit in die Schuhe zu schieben. Einige Folgen sind so abgedroschen, dass man nicht weiß, ob man darüber lachen soll oder doch besser das Gesicht in die Hände vergräbt. Leider ist der Cast auch wenig hilfreich. Er wurde größtenteils für den Fanservice zusammengestellt und dafür auch ausgiebig genutzt.
Auch, wenn man gute Sprecher und Sänger hat, ist das kein Garant für gute Lieder. Es schwankt stark zwischen nicht brauchbar und wirklich gut. Aber wie schon einmal geschrieben, werden viele Lieder nur kurz angespielt oder auch zu stark in den Hintergrund gedrückt.

Es ist sicherlich schwierig, die Serie Leute außerhalb der Zielgruppe schmackhaft zu machen, weil die zu sehr auf die üblichen Klischees rumreitet. Nach einiger Zeit fühlt man sich sogar von den flachen Charakteren und der noch flacheren Handlung genervt oder besser gesagt, besser gesagt, wie die sich darin bewegen.
Wer sich dazu entscheidet, B-Project zu schauen, sollte sich darauf einstellen, dass es sich um rein Oberflächlichkeiten handelt. Gespickt mit einem etwas eigenwilligen Humor können die Folgen kurzweilig sein, aber auch gewaltig in die Länge ziehen.