Ein technisch talentierter Junge trifft auf ein schlafendes Mädchen, welches bei einer Berührung von ihm Erwacht.
Als ich anfing Hand Shakers zu schauen habe ich nicht viel mehr erwartet als eine Art Soul Eater. Überraschender Weise allerdings trennen die beiden Animes so viele Dinge, wie sie auch gemeinsam haben. Und das nicht im negativen Sinne.
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Erstmal etwas zur Story:
Das Setting spielt im heutigen Japan. Der junge Tazuna liebt technische Geräte, allerdings interessiert er sich für sonst eigentlich nichts. Seine Mitschüler kennt er zwar, allerdings scheint er doch recht verschlossen zu sein. Bringt man ihm allerdings ein kaputtes Gerät, driftet er ab und repariert es, vergisst dabei allerdings alles um sich herum.
Eines Tages wird er in eine Uni gerufen, um etwas zu reparieren (er scheint ziemlich berühmt in dem Gebiet zu sein), wo er in einem Krankenzimmer ein junges Mädchen trifft. In der Erinnerung an seine Schwester verweilt er neben dem Bett und das Mädchen erwacht und ergreift seine Hand, wodurch er von einer (zu dem Zeitpunkt) mysteriösen Kraft erfüllt wird. Es stellt sich heraus, dass er nun ein Hand Shaker ist und von Gott einen Wunsch erfüllt bekommt, wenn er alle Herausforderungen meistert. Allerdings hat die Sache einen Haken, denn das Mädchen stirbt, wenn er sie loslässt.
Aufgabe der Hand Shakers ist es, sich gegenseitig mit ihren Nimrods (quasi Waffen, welche den Charakter des Nutzers wiederspiegeln) zu bekämpfen. Dazu begeben sie sich in den Ziggurat, einer Parallelwelt, meist ähnlich der unseren. Das Mädchen Koyori scheint allerdings keine Erinnerung, keine Stimme und auch keinen Nimrod zu besitzen, weswegen es Tazuna's Aufgabe wird, sie mit seinen Zahnrädern, welche er zu nützlichen Gegenständen wie Schwerter oder Schilden zusammensetzen kann, zu beschützen.
Soviel zur Story. Gibt besseres, aber muss sich nicht verstecken: 4/5
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Die Animation:
An und für sich ist der Zeichenstil sehr klar, die Hintergründe voller Details und Spezialeffekte werden einem quasi überall um die Ohren geworfen, gefällt mir. Zudem hat man auch versucht, einige Szenen quasi mit einer "geschwenkten" Kamera zu machen, wodurch sich Hintergründe verschieben und auch die Charaktere in verschiedenen Blickwinkel zu sehen sind. Zwar hapert es teilweise, vorallem an den schnelleren Stellen, an einem sauberen "Übergang", aber man versteht die Idee und es gibt zumindest keine Kopfschmerzen wie bei manch anderem Anime.
Sehr schön finde ich auch den Umgang mit dem Ziggurat, wo quasi die Welt mit Mustern, Farben und Fischen "überpinselt" werden. Man kennt den Effekt auch von anderen Animes, mir fällt zwar gerade kein Name ein, aber das kenne ich so schon, gefällt mir aber.
Ansonsten ist eigentlich nur zu sagen, dass der Anime flüssig läuft, die Charakteredesigns zwar nicht neu sind, aber auch nicht unbedingt Stereotypisch wirken. Die meisten Nimrods sind wohl CGI-Kunst (3D-Animationen), passen aber gut ins Bild und soweit ich es gesehen habe auch selten wiederverwertet. Prinzipiell sind mir selten wiederverwertete Charakterbilder oder ähnliches aufgefallen, achte da aber auch nicht wirklich drauf.
Bis auf die manchmal merkwürdigen Kameraschwenker, die doch irgendwie falsch rüberkommen teilweise alles super: 5/5
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Die Charaktere:
Fangen wir natürlich mit den Hauptcharakteren an, ladies first. Koyori wirkt sehr emotionslos, was aber auch gewollt ist. Da sie nicht sprechen kann, kommt halt auch nicht viel von ihrem Charakter rüber.
Das wird aber mit der Zeit besser und macht einen riesigen Charaktersprung, sobald sie reden kann.
Tazuna ist halt ein kluges Köpfchen, etwas zurückgezogen, aber dennoch nett und immer hilfsbereit, wodurch er sich hier und da auch schonmal verspätet. Er hat eine leicht übertriebene Leidenschaft zur Technik. Alles, was er quasi auseinandernehmen kann interessiert ihn und vergisst dabei alles um sich herum.
Ich muss aber leider zugeben, dass er diesen Charakterzug mit dem technischen Kram allerdings fast komplett verliert, nachdem er auf Koyori getroffen ist. Schon eine ganz schöne Entwicklung, die er durchmacht.
Es gibt auch viele Nebencharaktere, einige Stereotypisch wie Professor Makihara, welcher einfach wie ein verrückter Wissenschaftler wirkt... was er auch irgendwo ist. Aber es gibt auch andere, aber wer das ist, verrate ich nicht, wäre zu spoilerhaft. Zu sagen bleibt, zum ende der 12. Folge gibt es doch schon eine gute Ladung Charaktere, die alle auch mehr oder weniger tiefgründige Hintergründe bekommen.
Zu sagen bleibt halt für den Abschnitt: Bündig, abwechslungsreich, aber nicht zu unübersichtlich mit 100 Stereotypen gefüllt, daher: 4.4/5
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Uh und jetzt kommt das beste, die Musik.
Der Anime hat sehr überzeugende Musik. Angefangen vom Intro und vllt abgesehen vom Ending (bin jetzt kein so großer Freund von langsamer, opernhafter Musik), spielt quasi immer, wenn vonnöten Musik. Es gibt auch Stellen, wo keine Musik spielt, trägt aber auch irgendwie dann immer zu der jeweiligen Situation bei.
Bei jedem Kampf spielt auch die gleiche Musik, welche umschwenkt, sobald Tazuna am überlegen ist oder aber er eine Strategie entwickelt hat und beginnt, diese umzusetzen. Mag zwar für einige Eintönig wirken, bringt mir persönlich aber wie auch bei OP oder ähnlichem das Gefühl rüber: "Jetzt gibts gleich aufs maul, geil".
Achja um nochmal etwas zum Intro zu sagen: Es ist sehr Rockig, bringt ein gutes Gefühl in die Magengegend und ist auch sehr stimmig zur restlichen Musik des Animes, auch wenn die in der regel kein Rock ist.
Und das quasi 70% der Szenen vom letzten Viertel sind, fand ich sehr überraschend.
Also zur Musik hab ich überhaupt nichts negatives rüber zu bringen. Ja gut, das Ending ist nicht mein Fall, aber es ist klar und beruhigend. Daher: 5/5
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Ah, endlich beim Fazit... ich glaube, ich habe etwas übertrieben :P
Was bleibt zu dem Anime noch zu sagen... Wer sollte sich ihn anschauen? Leute, die gerne Kämpfe sehen, davon gibt es meiner meinung nach genug. Storybezogene Menschen können sich das ganze auch gerne geben. Einige Nebencharaktere bekommen so viel Hintergrund, dass es fast Hauptcharaktere werden könnten.
Wer rein auf Ecchi steht, sollte wohl eher die Finger davon lassen, es gibt zwar "Rotwerd"-Momente, allerdings sucht man hier vergebens nach Pantyshots oder sowas in der Art. Es geht zwar ums Händchenhalten, aber das muss ja nicht zu irgendwelchen Peinlichkeiten führen.
Wie schon zu Anfang erwähnt, sah ich den Anime quasi als Soul Eater... ist er auch in gewisser Weise. Man kämpft und muss sich dabei die Hand reichen, allerdings ist die Welt halt eine normale und so auch ihre Bewohner. Der Anime geht halt viel über die Gefühle der Menschen und wie sie sich miteinander Verbinden, was sie sich wünschen und wie man sich gegenseitig Unterstützt.
Das Ende war zwar leider etwas kurz, lies bei mir aber keine Fragen mehr offen, was leider oft Animes gerne mal tun. Klar gibt es den typischen teaser "vllt machen wir noch eine weitere Staffel"- Moment, allerdings warf der jetzt keine großen Fragen auf.
Seit langem mal wieder ein guter Anime, der mit seinen tiefen Charakteren, aufwändigen Hintergründen und überzeugenen Kämpfen überzeugt. Mit 12 Folgen auch nicht allzu lang, da kann man mal nen Nachmittag für opfern.
4/5 Sterne