- Handlung
- Animation
- Charaktere
- Musik
Story
Das Szenario wirkt in der Beschreibung schon etwas ... monoton, aber um so mehr hat es mich gewundert, dass hinter diesem "Loli-Magierin ballert Feind nieder" weitaus mehr Tiefe steckt. Ich denke gerade diese gewisse Tiefe rettet den Anime, der - sieht man von eben dieser Tiefe ab - nicht unbedingt überaus besonders überraschende Wendungen bringt. Krieg ist der Kernpunkt von Youjo Senki und wer kein Militär mag, der wird hier nicht glücklich werden, denn etwas anderes wird man kaum zu Gesicht bekommen. Das Ende von Youjo Senki - ohne zu viel zu verraten - macht für mich Lust auf eine zweite Staffel und rundet die erste Staffel gut ab.
Charaktere
Tanya bildet den Kern- und Angelpunkt, alle anderen Charaktere sind allenfalls Nebendarsteller, manche mit mehr, manche mit weniger Hintergrund. Und hierbei ist es ein Glück, das Tanya interessant genug ist, um praktisch alleine zu überzeugen. Ihre Hintergrundgeschichte - die die ganze Loli-Kriegsmagierin-Sache relativ weird aber ihre Art auch nachvollziehbarer macht - ist schon außergewöhnlich und ihr Charakter ist nicht direkt böse, aber kaltherzig und mitunter jähzornig, ja manchmal wahnsinnig sogar.
Das einzige was mich gestört hat ist, dass diese kalte, egoistische Art im Laufe des Animes hier und da kleine Risse bekommt, ohne dass man direkt einen Grund dafür erkennen kann.
Animation
Youjo Senki wird mir vor allem wegen zwei Gesichtern im Gedächtnis bleiben: Das von Tanya und das von Ivanovna. Keine Ahnung was das Studio geritten hat, aber besonders Ivanovna hat Augen, die sind jenseits von Gut und Böse. Seltsamerweise sind die restlichen Figuren völlig normal gezeichnet, nur die beiden Damen ragen hier hervor wie Wolkenkratzer in einer Kleinstadt und das nicht unbedingt positiv.
Ansonsten ist die Animationsqualität in Ordnung, manche Szenen sind zu sehr durch CGI beeinflusst und die Welt wirkt dadurch manchmal etwas starr. Das Schlachtfeld - Grabenkrieg - wirkt authentisch, aber dadurch eben auf Dauer auch etwas eintönig. Im Gegensatz zu Izetta gibt es hier weit weniger harmonische Alpentäler, dafür jedoch mehr Dreck, Gräben, Braun und betonfarbene Hauptstädte, in denen Statuen stehen, die erstaunlich oft Engel darstellen.
Was richtig gut gestaltet wurde, sind die Fluggeräte der Magier, die oft auch zu den jeweiligen Nationen passen, die im Endeffekt nichts anderes als abgewandelte Abbilder des realen Europas zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind. Action ist natürlich besonders oft zu sehen und in den meisten Fällen auch gut bis sehr gut gestaltet.
Musik
Das Opening ist schon etwas speziell, aber ich fand es gut. Das Ending - auch die Bilder dazu - war richtig gut. Die Hintergrundmusik während des Animes war in den meisten Fällen nichts herausragendes.
Fazit
Youjo Senki ist kein Meisterstück, da es einfach zu eintönig ist, da neben Krieg nicht viel läuft. Ein wenig mehr Charakterdrama und -interaktion hätte dem Anime gut getan. Trotzdem hat jede Folge Spaß gemacht. Tanya ist eine interessante Figur, die Action war hübsch anzusehen und die Story bietet Potenzial für eine zweite Staffel - und eine mögliche Antagonistin wird da gleich mitgeliefert.
Manche fragen sich vielleicht, wie der Anime bei mir auf vier Sterne kommen kann ... Nun ja, Youjo Senki liegt für mich eigentlich zwischen der 3,5 und 4. Ich denke, wen das Szenario anspricht, der sollte dem Anime auf jeden Fall eine Chance geben.
Kommentare
Tanya ist eine Yandere und ihr Senpai ist das Reich.
Zu den guten Sachen gehört für mich die Musik. Sowohl als die Openings als auch die Endings waren sehr gut.
Auch das Charakterdesign und Charakterentwicklung von der Protagonistin war ok (auch wenn ich vom Loli nicht ganz überzeugt war).
Das für mich größte Problem waren für mich die relativ platten Nebecharaktere. In meinen Augen haben diese keine Entwicklung vollzogen.
Auch das der "Protagonist wird in eine neue Welt gebracht"-Setting ist in den letzten Paar Seasons verbraucht worden (wobei ich zur Verteidigung sagen muss, dass mir die Story an sich in der neuen Welt sehr gut gefallen hat).
Zum Schluss kann man sagen, dass der Anime einige Sachen wie die Musik, die grobe Story, ... gut macht, allerdings ist dieser Anime nicht Fehlerfrei und perfekt.