Pretty Guardian Sailor Moon Crystal Season III (2016)

Bishoujo Senshi Sailor Moon Crystal: Death Busters-hen / 美少女戦士セーラームーン クリスタル「デス・バスターズ編」

Rezensionen – Pretty Guardian Sailor Moon Crystal Season III

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Pretty Guardian Sailor Moon Crystal Season III“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Acuros
V.I.P.
#1
»Sailor Moon Crystal: Death Busters-hen« hatte mich aufgrund seiner Durchschnittswertung neugierig gemacht, also schaute ich mir »Sailor Moon Crystal« an – mit zunehmender Mühe. Die Hoffnung, dass der Nachfolger mich dafür entschädigt, erwies sich auch noch als vergebens: Die Staffel wurde immer mehr zum Debakel und hat den Vorgänger insgesamt sogar unterboten – jedenfalls erzählerisch, denn technisch gesehen leistet man hier etwas bessere Arbeit: Der Zeichenstil ist in der Summe sauberer als beim Vorgänger, wo man sich doch einige Schluderei geleistet hatte, und das Animationslevel ist an manchen Stellen gar nicht übel. Etliche Musikstücke verwendet man wieder, erweitert das Repertoire aber unter anderem um ein paar rockige Klänge, die für ein bisschen Abwechslung sorgen.

Nach ein paar einleitenden Worten inklusive dunklen Vorahnungen gibt es erst mal Alltagsleben, das jedoch so wirkt, als wurde straff eine Checkliste abgearbeitet: Man stellt bekannte Figuren nochmals vor, geht knapp auf das Liebesverhältnis von Usagi und Mamoru ein und macht noch ein paar Andeutungen zu den Ereignissen der letzten Staffel. Die Inszenierung wirkt hektisch, etwas kitschig und auch ziemlich glatt gebügelt – insbesondere jede Musikuntermalung sitzt so passgenau, dass ich mir schon manipuliert vorkam.

Noch in der ersten Folge bringt man Haruka und Michiru ins Spiel. Die sind berühmt, erfolgreich und vor allem betont geheimnisvoll auch wenn der aufmerksame Zuschauer deren »Nebentätigkeit« gleich erraten wird. Haruka kleidet sich nicht nur wie ein Kerl, sie wird auch von vielen dafür gehalten. Beim ersten Besuch der üblichen Spielhalle bringt sie schon fast beiläufig die Herzen von Usagi, Makoto und Minako zum Klopfen und gibt sich auch sonst ziemlich lässig. Michiru ist deutlich reservierter und lässt bei ihrer »zufälligen« Begegnung mit Mamoru nur ein paar mysteriöse Anmerkungen fallen. Den Anlass des Besuchs kann man sich zwar zusammenreimen, darüber hinaus bleiben die beiden für alle Beteiligten erst mal rätselhaft.

Anschließend verdirbt man den Ersteindruck auch noch: Erst geben sich die zwei abweisend bis feindlich, helfen dann plötzlich doch, nur um sich sich gleich wieder wie Eisblöcke aufzuführen. Es fiel mir schwer, die beiden sympathisch oder gar nachvollziehbar zu finden, weil das mehrfach passierte. Hinzu kommt, dass die eingestreuten Yuri-Elemente im Sand verlaufen und die Annäherungsversuche von Haruka bei Usagi keinen wirklichen Sinn ergeben.
Für das Hin und Her gibt es zwar eine Begründung, aber die ist ziemlich fadenscheinig – genauso wie die Hintergrundgeschichte, die auch eine erhebliche Logiklücke besitzt: Haruka und Michiru (und mittlerweile eine Dritte) erklären, wie bei ihrem letzten Zusammentreffen die Verdammnis beschworen wurde. Dass während der Erzählung die beschriebenen Voraussetzungen allesamt offensichtlich (und schon zum zweiten Mal) erfüllt sind, hat wohl weder die Manga-Autorin noch das Animationsstudio interessiert – ein Wagnis, denn die wenigsten Zuschauer mögen es, wenn man sie für dumm verkauft.

Die größten Schwächen sind aber (wieder) die Finsterlinge und die Auseinandersetzungen mit ihnen. Der Umstand, dass sie Außerirdische sind, wird weit weniger tief behandelt als erhofft, während die Motivation für den Namen »Death Busters« wohl eher klanglicher Natur ist. Deren Anführer könnte glatt der Bruder von Metaria sein, weil auch er oft große Reden schwingt, die eigentliche Arbeit aber lieber an seine Untergebene Kaorinite abgibt. Die fühlt sich zuhause so wohl wie einst Beryl und Prince Demand und schickt lieber ihre Schergen ins Rennen. Schade, dass ich den Spruch übers Delegieren schon in meiner letzten Rezension verbraten habe …

Die Kämpfe sind insgesamt arm an Überraschungen, auch wenn die ersten ein wenig aus der Reihe tanzen – der zweite Kampf wirkt fast strategisch: Neben Ausweichmanövern, Vernebelung und Beschuss wird der Gegner sogar gefesselt und kurzzeitig durch Blitze betäubt. Selbst die Inszenierung ist dynamischer als sonst – bis Sailor Moon den Tag rettet. Ihre vorherigen Techniken waren schon seltsam, aber ein großes, rosafarbenes, rotierendes Herz, das den Gegner in einem Nebel aus Glitzer auflöst, ist schon etwas … speziell. Leider begnügt man sich auch danach mit längst abgenutzten Mustern: Ewig gleich inszenierte Angriffe, gerufene Attackennamen und natürlich die Verwandlungsszenen, mit denen vor allem zu Beginn ordentlich Strecke gemacht wird – wirkt ziemlich bekannt, nicht wahr? Es hilft leider nicht, dass die Gegner zunehmend stärker werden und nicht nur Sailor Moon für Ruhe im Karton sorgt.

Als ein Gegner dann doch mal zu mächtig ist, geschieht das obligatorische Wunder, dessen Inszenierung meine Kitsch-Toleranz ordentlich herausgefordert hat. Das wenig später beginnende Finale ist kaum besser: Es trägt (wieder) musikalisch so richtig dick auf und bietet noch mehr Kitsch, erzwungenes Drama und platte Dialoge – vor allem letzteres. Besonders ärgerlich ist, dass sich die Angelegenheit in die Länge zieht und damit Zeit verbraucht, die an anderer Stelle besser aufgehoben wäre – zum Beispiel bei der Darstellung von Hotaru. Sie hat mir in dieser Staffel mit am besten gefallen, ebenso wie ihr Verhältnis zu Chibiusa, die ein gutes Stück angenehmer geworden ist. Leider hat man von all dem (teilweise handlungsbedingt) nicht viel – jammerschade in meinen Augen.
Es gibt vorm Finale noch mehr Alltagsszenen. Von denen sind manche gelungen (die über Chibiusas Schulprojekt hat mir gut gefallen), aber etliche wirken einfach wie der Aufbau einer Bühne für die dunklen Schergen, damit sie einen weiteren teuflischen Plan umsetzen können – sprich: Mittel zum Zweck.

Das Fazit lautet »frustrierend«: Die Staffel besitzt Unmengen an erzählerischen Schwächen, wirkt über weite Strecken durchkonstruiert und ist dem Vorgänger an zu vielen Stellen auch einfach zu ähnlich. Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass schon in der Vorlage viele Ideen willkürlich zusammengeworfen wurden. Allein diese ganzen Zahlenspielchen (»Pharao 90«, »Mistress 9«, die Hexenlevel) und das Sammeln von »Hostien« (gemeint sind Seelen) wirken wie Zutaten, bei denen man nicht weiß, warum sie im Topf gelandet sind. Mein Fazit zur vorherigen Staffel gilt auch hier – nur ist diesmal selbst die Vorspeise kein Genuss.

Update 05.10.2020: Die Rezension wurde erheblich umgeschrieben, nachdem ich mit der vorherigen Version zwei Tage nach Erstveröffentlichung recht unzufrieden war.
Update 08.10.2020: Fehlerhafte Verlinkung korrigiert
Beitrag wurde zuletzt am 08.10.2020 18:34 geändert.
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