Tränen der Erinnerung: Only Yesterday (1991)

Omoide Poroporo / おもひでぽろぽろ

Kommentare – Tränen der Erinnerung: Only Yesterday

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Avatar: Conny#1
Anspruch:10
Action:0
Humor:9
Animationen:10
Ecchi:0
In einem Peter Maffay Lied heißt es (Wird ein etwas längerer Text jetzt) :

Ich wollte nie Erwachsen sein,
hab immer mich zur Wehr gesetzt,
von außen wurde ich hart wie Stein,
und doch hat man mich oft verletzt.

Irgendwo tief in mir,
bin ich ein Kind geblieben,
erst dann, wenn ich nichts mehr spüren kann,
weis ich es ist für mich zu spät.



Ungefähr so lässt sich der geniale Ghibli Film : Only Yesterday - Tränen der Erinnerung beschreiben.
Jeder Mensch hat Erinnerung. Erinnerungen können alle Formen annehmen : Traurige, Schöne, Witzige, Temporeiche......usw.

Hier bei Only Yesterday stimmte fast alles. Die hammergeilen - Ghibli-typischen - Animationen und Zeichnungen, die Charaktere und natürlich (NUR DIE JAPANISCHE!!!!) die perfekten Stimmen!

Vor allem schön anzusehen, wie die Hauptfigur an ihre Kindertage zurück denkt, als sie noch ein kleines Mädchen war : Die Pubertät (Besonders super dargestellt : Das Perioden Thema), das erste mal verliebt sein, sich träume erfüllen aber auch Träume die wie eine Seifenblase vor dir zerplatzen.

Eben das GANZ normale Leben. Ob am Land oder in der Stadt, überall gibt es Schöne/schlechte Erinnerungen.


Mir gefiel NATÜRLICH als Ghibli-Fan auch Only Yesterday, vielleicht hätte man noch etwas MEHR aus der Kindheit zeigen können, hätte mich mal interessiert.

Aber dennoch der Film bleibt einer, der in der höheren Liga mitspielt. Zurecht!

Fazit : Auch Only Yesterday ist ein Ghibli Film der einfach nur hammergeil rüberkommt. Wie nicht anders gewohnt von Ghibli.



9/10
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Avatar: Jiu#2
Irgendwie ist der Film schön. Aber verdammt ruhig. Wer auf ganz normale Familienstories steht ist mit diesem Film gut bedient.. Nur der Schluss ist etwas aprupt..naja
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Avatar: Marie Antoinette#3
Only Yesterday - Tränen der Erinnerung handelt von Taeko. Sie reist von Tokio aufs Land und auf ihrer Reise und in ihrem Urlaub erinnert sie sich an ihre Kindheit. Der Film hat mich für Studio ghibli etwas enttäuscht, trotzdem ist er immer noch wunderschön mit einer spannenden Handlung. Der Film zeigt sehr schön die Einstellung und das alltägliche Leben von Japan und der Gesellschaft der damaligen Zeit.
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Avatar: Asane
Redakteur
#4
Einer der besten Filme von Anime-Gott Takahata.

Ein Film, der sich Zeit nimmt und Zeit läßt, um dem inneren Zur-Ruhe-Kommen Raum zu geben, Platz schafft für Selbstreflexion und kontemplativer Naturbetrachtung. (Wobei die Natur gar nicht so natürlich ist, wie der romantisch veranlagte Großstadtmensch vermuten könnte.)
Großartig auch die stilistischen Wechsel bei den Kindheitsszenen, und dort vor allem die mit perfektem Timing und Pacing ausgearbeiteten Highlights wie die Schultheaterszene, die präpubertär quengelnde Taeko samt ihrer ersten Ohrfeige (berechtigt, aber aus eigentlich dem falschen Grund) sowie Momente schulischer Verzweiflung (Bruchrechnen) und Glückseligkeit (Liebesgeständnis).

Die etwas andere Charaktergestaltung in der Jetztzeit könnte als etwas störend oder irritierend empfunden werden, Takahatas eigentümlicher Musikgeschmack ist auch etwas gewöhnungsbedürftig, da mitunter hart an der Grenze des Kitsches.

Für Fans von ruhigen, entspannenden Anime uneingeschränkt empfehlenswert.

Bleibt nur noch das nervenzerfetzende Warten auf den obligatorischen roten Dango von *LUNA*.
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Avatar: capitano#5
Only Yesterday ist ein Ghibli Film, in dem es um die Selbstfindung einer Büroangestellten aus Tokio geht.
Taeko nimmt sich elf Tage Urlaub um aufs Land zu fahren, wo sie bei der Ernte und Verarbeitung der roten Färberdisteln hilft. Die Arbeit in Verbindung mit der Schönheit der Landschaft lässt sie dabei regelmäßig auf nostalgische Gedanken kommen, die sie mit ihrem Begleiter Toshio teilt. Natürlich war nicht alles leicht und unbeschwert in der Vergangenheit, die Darstellung ihrer negativen Erfahrungen für den entspannt beginnenden Film überraschend.
Es sind gerade die Szenen wo immer wieder Nadelstiche gegen Taeko gesetzt werden, die ihre aktuelle Situation als angepasste, unverheiratete und innerlich leere Büroangestellte glaubwürdig erscheinen lassen. Da wird über die schlechten Schulleistungen gezetert, dem launischen Kind eine Ohrfeige verpasst oder häufiger erwähnt, dass sie nicht so wählerisch beim Essen sein solle. Steche nicht heraus, eine Message die langfristig in Vertrauensängsten und einem mangelhaften Selbstbewusstsein resultiert. Hier klingen kritische Töne gegenüber der kollektivistischen Gesellschaft an, so kann ständiges Anpassen zu Ziellosigkeit, Vereinsamung und Entfremdung führen. Das gelegentlich übertrieben wirkende Lachen von Taeko ist da nur passend zu der im Kern durchaus bedrückenden Stimmung. Schmerz weglachen, Entspannung aktivieren, es ist schließlich Urlaub!
Im Laufe der Geschichte wird sich Taeko bewusst, was sie wirklich aufs Land getrieben hat. Die rote Farbe der Färberdisteln steht symbolisch für das Blut durch die Verletzungen der Vergangenheit, aber natürlich auch für die Liebe (eine Prophezeiung?). Als sie auf ihre wahren Intentionen angesprochen wird versucht sie vom Hof wegzulaufen was symbolisch ein Flüchten vor sich selbst darstellt, es ist ein Eingeständnis für die Unzufriedenheit mit ihrem Leben in Tokyo. Nachdem sie in ihrer Kindheit zunehmend gelernt hat unauffällig zu sein fühlt sie sich plötzlich ertappt als bedeutungsloses Zahnrad, das verlernt hat auf sich selbst zu hören.
Ghibli-typisch basieren die Charakteranimationen auf verhältnismäßig einfach gezeichneten Gesichtern, die aber trotzdem vor Mimik strotzen. Dazu gesellen sich wunderschöne Hintergründe, Szenen wie beispielsweise ein Sonnenaufgang über dem Distelfeld ist ein Augenschmaus an dem sich auch heute noch Anime messen können. Die händische Zeichnung von damals haucht dem ganzen eine extraportion Leben ein, die Animationen des Studios aus der Ära sind über jeden Zweifel erhaben.
Negativ ist die zu kurze Laufzeit, natürlich schafft man es nicht das ganze Leben der Protagonistin und eine Romanze in 120min zu quetschen, daher sind die Rückblicke ausschließlich auf ihre späte Kindheit/frühe Jugend fixiert. Was ist in den restlichen 17 Jahren passiert? Darüber hinaus entwickelt sich die Romanze überwiegend aus den recht einseitigen Gesprächen über die Vergangenheit. Das ist zwar nicht glaubwürdig, aber auch nicht Hauptthema des Films.
Die in hübsch gezeichneten Bildern verpackten Themen der Kollektivgesellschaft, zunehmender Ziellosigkeit und der Selbstfindung sind gerade in unserer heutigen Zeit brandaktuell. Wenn ihr einen ruhigen, nostalgischen und leicht düsteren Film sucht seid ihr hier genau richtig.
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Avatar: Ojisan
V.I.P.
#6
Ein unterschätzter Film - auch von mir. Sehr ruhig und nachdenklich,
aber ich habe selten ein rührenderes Ende gesehen.
Die Figuren gehen einem nahe, und vor allem die kleine Taeko ist so wirklichkeitsnah dargestellt, dass man fast vergisst, dass es sich nur um einen Anime handelt.
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