Pfuhh. 3 Wochen habe ich gebraucht um mir diese 12 Episoden anzuschauen. Aber das ist die Zeit, die man sich meiner Meinung nach nehmen sollte.
Im Gegensatz zu z. Bsp.
Prison School, konnte mich dieser Anime mit seinem Humor nicht packen und mich Neugierig machen, wie es nun weiter geht. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der
Anime sehr episodisch abläuft und die Stories relativ langweilig sind. Der Humor wird nur langsam aufgebaut, damit er in einer einzelnen Pointe mündet. Das ist die Art von "Witzvorbereitung" die man von den neuen Looney Tunes kennt. Es passiert viel ohne das wirklich was passiert, aber bei Looney Tunes lohnt sich das warten zumeist, hier ist das so ein "Na ja". Der Humor war von meiner Seite aus trotzdem OK, aber ich habe mich nicht gerade auf dem Boden geworfen und mich vor Lachen gekugelt. Aber wie gesagt OK. Den Punkt kann
Kono Bijutsubu ni wa Mondai ga Aru! ruhig mitnehmen.
Tja, bei so einem Anime der meistens relativ gemächlich vor sich hinplätschert ist es wichtig, dass die Zeit mit guten Charakteren aufgefüllt wird. Und tatsächlich waren es bei mir die Nebenfiguren die gepunktet haben. Die waren schön schräg und bleiben mir mit höchster wahrscheinlichkeit länger im Gedächtnis als unsere Helden
Mizuki Usami und
Subaru Uchimaki (Ich musste tatsächlich diese Namen noch einmal googeln, da ich sie schon vergessen hatte). Die Reihe der nennenswerten Charaktere ist auch relativ kurz und schnell aufgezählt.
Colette, die absolut schräg aber mindestens genauso niedlich ist, Der
Präsident des Clubs (
Buchou) der nichts anderes tut als zu schlafen. Der aber wenn er mal wach ist, relativ sympathisch ist (wobei natürlich seine Schlafgewohnheit als running gag benutzt wird) und
Imari, ein absoluter Otaku die ein paar interessante Szenen hat, welche für ein paar Lacher gut sind.
Wie auch immer, da ich sehr viel über die Nebencharaktere geschrieben habe, die beiden Hauptfiguren aber ausgelassen habe, könnt ihr euch schon denken, dass mir diese nicht so gut gefallen haben. Bedauerlicherweise haben diese die meiste Screentime und haben ihre Existenzberechtigung eigentlich nur dadurch, dass ihnen die Nebencharaktere eine Bühne aufbauen, auf der sie mal mitmachen dürfen. Am schwächsten fand ich die Liebesbeziehung, sofern man es überhaupt so nennen kann. Wenn wir schon dabei sind: Ich bin dafür, dass die Kennung "Romanze" hier raus genommen wird. Passender wäre eher
"unglaubwürdige einseitige Romanze ohne Fortschritt". Denn warum sich irgendein Mädchen in einen relativ langweiligen (und vermutlich schwulen) Spinner wie diesen
Uchimaki verlieben sollte, bleibt mir schleierhaft.
Damit der Charakter von
Uchimaki funktioniert, muss man uns vorgaukeln, die Figuren in
Kono Bijutsubu ni wa Mondai ga Aru! wären "echte Menschen" und man unterscheidet zwischen 2D und 3D-Menschen/Mädchen (Uchimaki ist einzig interessiert an Animemädchen, dass ist by the way die Beschreibung seines ganzen Charakters). Das klappte aber nur bedingt. Die Ruhe eines Slice-of-Life hat der Anime phasenweise, wenn er seine Pointe nicht gerade raus hauen möchte, aber die Figuren sind viel zu überzeichnet, als das man auch nur eine Sekunde lang glauben würde, dass sich selbst die "normalste" Figur
Usami wie ein Mädchen in der realen Welt verhält. Aber das kann auch nicht funktionieren und ehrlich gesagt: Das ist auch gut so. Denn dann würde der Anime seine stärken beschneiden. Nämlich den Aktionsradius seiner herrlich schrägen Nebenfiguren. Desweiteren durchläuft der Anime zuviele der typischen Otaku-Checkpoints (Panty-shot-Humor, Emotions-Allergie, Cosplay mit Breast-shots, Schul-Festival etc).
Was mich erstaunt hat ist die Animation, die, wenn mal Bewegung im Bild war, sehr flüssig anmutete. Zum Beispiel wenn die Figuren laufen. Haare, Kleidung, Gliedmaßen. An fast alles wurde gedacht und es hatte tatsächlich die Illusion eines runden Bewegungsablauf. Nicht perfekt. Aber an viele Kleinigkeiten wurde gedacht, die nur aufgefallen sind, weil sich die Zeichner die Mühe gegeben haben, die sie sich andere vielleicht gespart hätten. Das Charakterdesign selber fand ich jetzt nicht so prickelnd. Ein wenig Oldschool mit dem altbackenen Otaku-Fanservice der naiven Schullehrerin die eher wie ein Kind anmutet und selbst
Buchou einen älteren Eindruck macht als Sie, die angeblich volljährige.
Fazit:Der Anime ist in kleinen Stücken genießbar. Mehr als 4 Episoden in der Woche waren aber bei mir nicht drin. Unterm Strich hat mich der Anime gut unterhalten. Einige Witze saßen, andere weniger. Was aber meistens bei Komödien der Fall ist. Menschen haben eben eine unterschiedliche Humorauffassung. Der Hauptcast zum vergessen, dafür aber tolle Nebenfiguren, die mir wahrscheinlich noch eine kleine Weile in Erinnerung bleiben werden. Ebenso eine Riesentube aus Getränkedosen...
Kommentare
...doch auf den wurde die restliche Folge nicht eingegangen. Oder die Folge darauf. Oder den kompletten Anime über. Zwar taucht der Charakter später auf, aber was der da im Schrank zu suchen hatte, blieb für mich ungeklärt.
Na ja, und der Rest ist so ein Stück Slice-of-Life und ein Löffel Gag-Anime. Kann man sich mal anschauen, wenn man sonst nichts zu tun hat, aber mitreißend ist es nicht. Mehr so zum Entspannen und um einfach mal abzuschalten. Soll ja Leute geben, die zum Abschalten den TV einschalten. Gehöre ich nicht dazu, ich hab mich mehr oder weniger die meiste Zeit über gelangweilt. Hatte hier und da ein paar lustige Momente, aber da muss man viel Geduld mitbringen, um die zwischen den schleppenden Teilen zu finden.