Kado: The Right Answer (2017)

Jetzt ist zaShunina endgültig zum Antagonisten geworden und ich kann nicht sagen, dass mir das gefällt. Insgesamt mag ich die letzten Paar Entwicklungen nicht wirklich und besonders das Ende der Folge war einfach ein großer WTF-Moment. Saraka hat sich jetzt auch als ein außerirdisches Wesen rausgestellt, das jetzt zaShuninas Gegner spielen darf. Igitt!

Der Schluss und eigentlich auch schon das davor natürlich überraschend, nur dass es die Serie verbessert hat bezweifle ich jetzt mal stark. Sie entfernt sich immer weiter von dem, was ich nach den ersten Folgen erwartet und erhofft habe, nämlich eine Serie über den Umgang der Menschheit mit dem Angebot außerirdischer Technologie, welche die gesamte Gesellschaft revolutionieren könnte. Das wäre mal erfrischend gewesen. Jetzt aber driftet die Serie zunehmend wieder mehr in Richtung einer außerirdischen Bedrohung (bzw. hat der Alien merkliche Kyubei-Vibes ^^), inklusive von außerirdischen Fraktionskämpfen wie es scheint. Zwar vergrößert das jetzt die Rolle von Saraka, nur hat die sich gerade davor schon wieder mit RomCom-Verhalten disqualifiziert, weshalb ich mir von ihr auch in ihrer neuen Rolle nichts Vernünftiges mehr erwarte. Wahrscheinlich bleibt sie Fanservice und Shindo darf weitgehend im Alleingang die Welt retten.

Ich bin von der Entwicklung der Serie auch nicht ganz so begeistert, aber das so etwas kommen würde hatte ich schon bei verschiedenen Andeutungen und am Intro der Serie erahnt. Dafür ist die Heutige Gesellschaft und ihre Denkweise einfach zu vorhersehbar, besonders was das Schreiben von Stories angeht die man dann auch im Fernsehen zu sehen bekommt.

Wobei zaShuina, immer noch nicht direkt gut oder böse ist, wie ich finde, da haben sie die Definition dem Zuschauer überlassen. Aktuell würde er aber eher als "böse" dargestellt werden. Jedoch ist er weiterhin ein Neutrum das, das Ziel hat Informationen zusammen, wenn da etwas falsch läuft so dass event. die Informationen versiegen muss er halt ein Backup einspielen. Ob das Backup dann gelöscht werden möchte ist dann eine andere Frage. Aber auch bei uns machen Forscher so etwas und oft kam dann ein Heilmittel für eine Krankheit raus, für uns waren diese Forscher dann Helden, aber wieviele dafür aber Schaden genommen haben oder dafür gestorben sind, das wird selten erwähnt.

Besonders das Sakura , wie da ihre wahre Identität aufgelöst wurde, finde ich etwas lahm umgesetzt vor allem da zurzeit die Serie auf 12 Episoden angelegt ist. Da hätte ich das ganze eher besser aufgebaut und etwas mehr ausgearbeitet, also mit mehr Hints das da was mit ihr nicht stimmt und es mehr zum Cliffhanger der Serie gemacht. Auch sonst wie aktuell die Konstellation zwischen den drei Charakteren ist, da kommen für mich Genre's durch die eigentlich nicht zum bisherigen Verlauf der Serie passen. Ich hatte mehr jetzt wirklich eine Serie erwartet die Gesellschaftskritisch ist und Ernst an ein Thema geht und der Frage "Was wäre wenn". Das Thema wurde sonst eher in amerikanischen TV-Serien bearbeitet. Beispiele: V - Die Besucher, Mission Erde oder die Star Gate Folge mit den Aschen.

Aktuell bin ich daher durch die aktuellen Entwicklungen "froh" das die Serie nur 12 Episoden hat, weil ich Angst habe die Drehbuchautoren machen meine Idee von der Serie wie ich sie mir vorgestellt habe kaputt. Das ist eigentlich schlecht weil normalerweise ich gerne eher überrascht werden möchte aber da die Serie Ernste Themen sich angenommen hatte, möchte man da auch das diese eher behandelt werden.

Achja, und viele Nebencharaktere die immer mal wieder vorkommen finde ich persönlich zur Zeit komplett überflüssig ^^

Ich frag mich manchmal, ob es in Japan bei dieser Art Serien auch eine Zensur gibt, die gegebenenfalls rechtzeitig die Handbremse anzieht. Da die Folgen ja häufig mit relativ heißer Nadel gestrickt werden, bestünde die Möglichkeit, den Konflikt in späteren Folgen auf Standard-Tropes umzubiegen. Dagegen spricht, dass es diese Andeutungen hier und da gibt, von denen du schriebst (@Beleggrodion), obwohl die in meinen Augen nicht soo deutlich sind.
Als Beispiel, dass es so etwas tatsächlich auch im freien Westen gibt, gilt die Cowboy-SciFi-Serie "Firefly", die wegen angeblich mangelnder Quoten nach 11 Folgen aus dem Programm genommen wurde, obwohl schon 14 Folgen produziert waren. Nachdem in den ersten vier Monaten DVD-Verkauf ~200.000 Einheiten umgesetzt wurden (!), konnte aber sogar noch ein vollwertiger Kinofilm produziert werden, der vom Konzept her mit zum besten gehört, was ich an Sci-Fi-Filmen kenne.
Das Problem von "Firefly" war, dass deren Antagonisten zu deutlich eine dystopische Weiterentwicklung des US-amerikanischen Staates darstellten, und unsere Helden eine versteckte (später offene) Rebellion dagegen zu positiv belegten...