Tja, da haben wir also den Anime, welches groß umworben und zudem auch noch von peppermint lizenziert wurde. Hat es jedoch die Erwartungen erfüllt?
Also fangen wir mal mit der Handlung an:
Es geht hier um den Jungen Katsuhira Agata, welcher keine Schmerzen spürt. Eines schönes Tages wird der gute Kerl zusammen mit 6 weiteren Personen, die zufällig alle in der selben Klasse wie er ist, zwanghaft in ein Projekt eingeweiht. Es geht hierbei um das sogenannte "Kizuna-System", welches die Teilung von Schmerzen ermöglicht. Wenn z.B einer der sieben Personen schmerzen erleidet, bekommen die anderen 6 ebenso Schmerzen. Der Vorteil ist, dass die Schmerzen verringert werden, da sie gleichmäßig zu den anderen Personen verteilt werden.
Fort an dient unsere siebenköpfige Gruppe als Testobjekte, die vor verschiedenen Herausforderungen gestellt werden. Im weiteren Verlauf der Geschichte werden die Hintergründe des Projekts bekannt gegeben, aber das solltet ihr schon selbst herausfinden.
Ich persönlich finde die Handlung eigentlich ganz gut. Man erkennt, dass der Macher den Zuschauern keine 0815 Story bieten wollte. Jedoch finde ich die Umsetzung nicht ganz so gelungen. Die Tatsache, dass die gesamte Story in einem zu hohen Tempo erzählt wird, lässt sich ja noch damit Begründen, dass der Anime ja nur 12 Folgen hat, jedoch sehe ich es als großen Kritikpunkt, dass das ganze Kizuna-System, um welches hier ja überhaupt geht, gar nicht erklärt wird. Nie wird drauf eingegangen, wie das System zu Stande gekommen ist.
Mir ist klar, dass man so ein ausgedachtes System nur schwer erklären kann, jedoch finde ich es Schade, dass man einfach mal so eine Narbe hat und schwuppdiwupp bist du ein Kiznaiver, welcher mit anderen seine Schmerzen teilt. Auch die Romantik ist zu kurz und vor allem zu plötzlich geraten. Es kam mir teilweise so vor, als ob Fans ihre Shipping Phantasien freien lauf gelassen haben. So verliebt sich wirklich fast jeder Charakter in einen aus der Gruppe. Ein positiver Aspekt ist jedoch der Humor, welcher weder zu kurz noch zu überzogen kommt. Der Autor schafft es hier wirklich einen Mix aus Drama und Comedy zu bieten.
Ein Kritikpunkt ist jedoch das Ende. Bevor ihr aber sofort zu Fackel greift, kann ich euch vergewissern, dass ich es euch nicht verrate. Jedoch muss ich hier wirklich sagen, dass gegen Ende so einige Logikfehler entstehen, wo man die Handlungen einiger Charaktere nur schwer verstehen kann.
Und wenn wir schon mal da sind, machen wir weiter mit den Charakteren:
Es gibt hier eine Vielzahl von Charakteren. Leider sind viele von denen ganz einfache Stereotypen. Darunter auch unser Protagonist, welcher ein klassischer Stoiker ist. Dieser ist mein persönlicher Hasscharakter. Warum?
Nun ja, er ist schwach, besitzt kein Selbstvertrauen und braucht für jeden Satz ne halbe Stunde, da er in einem verlangsamten Tempo spricht.
Ich meine, er besitzt die "Gabe" keine Schmerzen zu spüren. Anstatt was daraus zu machen, lässt er sich lieber (freiwillig) verprügeln.
Hinzu kommt noch, dass er absolut unfähig ist, sich auf sich selbst aufzupassen, weswegen er vollständig auf die Hilfe anderer angewiesen ist, insbesondere von Chidori und Tenga.
Die Nebencharaktere sind jedoch um einiges besser. So gibt es mit Tenga und Hisomu Personen, welche einfach nur lustig anzusehen sind. Insbesondere letzterer ist ein extremer Masochist und dadurch wirkt er genial in diesem System. Weitere Charaktere haben wir mit Nico (verspieltes Kawai Kind), Yuta (der klassische Aufreißer), Maki und Sonozaki, welche die Ruhe in Person sind und trotz ihres Alters sehr erwachsen wirken.
Zwar klassische aber auch sympathische Charaktere würde ich sagen.
Kommen wir zu den Animation sowie zum Soundtrack:
Wie man in den Bildern nur unschwer erkennen kann, ist das Design sehr farbenfroh gehalten. Dadurch kommt das Zukunfstsetting authentischer rüber und ist mit den flüssigen Animationen ein wahrer Augenschmaus.
Der Soundtrack ist hingegen eher Mittelmaß. Da jeder jedoch andere Musikrichtungen mögt, solltet ihr euch das OP, welches bei 10% der Zuschauer vermutlich epileptische Anfälle verursacht hat, sowie das Ending selbst reinziehen.
Fazit:
Alles in allem lässt sich sagen, dass der Anime viel Potential, insbesondere bei der Story, verschenkt hat.
Trotzdem hat mich der Anime unterhalten, weswegen man zumindest einen kurzen Blick werfen kann.