
Zunächst ist das Setting ja vielleicht noch einer der Hauptgründe in die Serie reinzuschauen aber rückblickend betrachtet ist es für mich dann wirklich die Hauptschwäche dieses Anime, der seine Qualitäten schließlich in anderen Bereichen zeigt. Nicht die Handlung, sondern die Figuren bzw. ihre Interaktion sind das eigentlich Interessante an der Serie. Wobei „interessant“ wohl zu hoch gegriffen ist, denn Großes bekommt man hier auch nicht geboten, aber man setzt die Charakterinteraktion gut um und die meisten der Figuren werden einem immer sympathischer. Dadurch kann sich die Serie nach einem Einstieg, der einen noch recht ratlos zurücklässt, zunächst auch steigern. Da man in der Handlung das Setting und seine Hintergründe zunächst nur wenig weiter verfolgt, sondern quasi die Figuren sich selbst überlässt und sie nur mit seltsamen Missionen drangsaliert, bleibt auch genug Zeit für sie. Es ist dieser Mittelteil dann auch als die beste Phase der Serie zu werten. Wenn man sich am Ende dann der großen Hintergründe annimmt, muss man in meinen Augen schon merkliche Sympathie für Katsuhira und Noriko aufbringen um das Gebotene interessant zu finden. Mir fehlte die, weshalb ich das Gezeigte vor allem als überbordend, unfreiwillig abstrus und letztendlich auch als eher langweilig empfand. Dass man hier dann auch im zwischenmenschlichen Teil jegliche Subtilität vermissen lässt und sich mit allerlei Freundschaftsbotschaften im Kitschigen verliert trägt das Seinige zum mäßigen Urteil über den Schlussteil bei. Insgesamt bleibt Kiznaiver damit eine unrunde Serie, die aber in Einzelementen gut produziert und daher unterhaltsam genug ist. Man merkt die Stärken des Studios Trigger, muss aber auch feststellen, dass die wenig überraschend auch keine Wunder wirken können, wenn es am Drehbuch krankt.
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