March Comes in Like a Lion (2016)

Sangatsu no Lion / 3月のライオン

Rezensionen – March Comes in Like a Lion

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „March Comes in Like a Lion“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Morti77#1
Wenn man sich Beschreibungen zu 3-gatsu no Lion durchliest, kann man schnell zu dem Schluss kommen, dass es sich um ein weiteres Alltagsdrama mit den üblichen Konflikten handelt, bei dem ordentlich auf die Tränendrüse gedrückt wird. Aber obwohl diese Animes sich großer Beliebtheit erfreuen, ist die Stärke von 3-gatsu no Lion, dass es eben nicht so eine Geschichte ist.

Es geht um den jugendlichen Rei, der sowohl Schüler, als auch professioneller Shogi-Spieler ist und sich durchs Leben kämpft. Im Gegensatz zu anderen Dramen dieser Art sind seine Schwierigkeiten aber nicht durch äußere Umstände bedingt (zumindest nicht hauptsächlich), sondern durch ihn selbst und seine Einstellung und daraus macht die Autorin auch keinen Hehl. Im Laufe des Animes trifft er auf andere Shogi-Spieler, Teenager und Familienmitglieder, die ihre eigenen Probleme mit sich herumtragen und auf verschiedene Arten damit umgehen. Das ist aber nicht nur deprimierend, denn auch wenn nicht auf alle aufgeworfenen Fragen und Probleme eine positive Antwort gefunden wird, verliert sich die Geschichte nicht einfach in dieser Negativität, sondern zeigt auch die positiven Seiten des Lebens auf. Das passiert oft mit viel Humor, der sich gut in die Geschichte einfügt. Es ist zwar schon so, dass die Stimmung teilweise recht schnell umschlägt, aber auf eine realitätsnahe Art und Weise, wo halt auch nicht nur schlechte Dinge passieren und alles Traurige und Heitere strikt getrennt ist.
Das Ganze wurde auch sehr gut und passend umgesetzt. Man muss schon sagen, der Regisseur hat manchmal etwas unkonventionell gearbeitet und auch ich fand ein paar Szenen eher seltsam, aber meistens hat der ungewöhnliche Stil dazu beigetragen eine sehr passende Atmosphäre zu schaffen.

Die Charaktere sind, wie man sich bei der Beschreibung schon denken kann, der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Der Hauptcharakter Rei, ist zwar schon irgendwo der typische begabte aber introvertierte Teenager, also von der Idee kein völlig neuer Charakter, aber deutlich menschlicher, als viele Charaktere dieser Art. Er denkt und verhält sich meist so, dass man als Zuschauer wirklich verstehen kann, wie er sich fühlt und seine Intelligenz wird nicht als Vorwand benutzt, um ihn völlig anders als seine Altersgenossen darzustellen.
Die Kawamoto-Schwestern bilden den positiven Gegenpol zu Rei indem sie trotz schwerer Schicksalsschläge in ihrem Leben versuchen positiv zu bleiben und Wärme und Zuversicht ausstrahlen. Trotzdem wird nicht aus den Augen verloren, dass auch sie nicht alles ohne Probleme meistern, sondern selbst mal auf Hilfe angewiesen sind oder Fehler machen.
Was für mich aber der größte Pluspunkt des Animes ist, sind die Nebencharaktere. Die Autorin versteht es wirklich Charaktere in einer gewissen Rolle vorzustellen, sodass der Zuschauer (und Rei) schon geneigt sind, vorschnell über sie zu urteilen, dann aber zu zeigen, wie falsch das ist und dass auch ein Charakter, der nur eine halbe Folge auftritt, ein eigenständiger Mensch ist, den man nicht einfach abtun kann.

Als kleiner Wermutstropfen bleibt dann aber, dass der Anime meiner Meinung nach manchmal doch etwas zu pathetisch wird und versucht Reis Verhalten zu seinen Gunsten und fast philosophisch zu erklären, was man einfach hätte offen lassen sollen. Das wird aber im Verlauf der Serie immer besser und die zweite Hälfte ist fast völlig frei davon.

Fazit: Meiner Meinung nach ist 3-gatsu no Lion ein hervorragendes Alltagsdrama, weil es wirklich nicht weit vom Alltag entfernt ist und zugunsten der Glaubwürdigkeit auf übermäßige Dramatisierung verzichtet. Es ist kein rührseliges Drama, bei dem man sich die Augen ausheult, aber eines, das zum Nachdenken anregt und verschiedene Arten von Menschen und Lebensstilen aufzeigt. Gerade Zuschauer die Erfahrungen mit Depressionen oder solche Menschen in ihrem Bekanntenkreis haben werden hier wohl oft nickend vor dem Bildschirm sitzen und für einige Folgen auch nicht mehr aufstehen wollen.
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#2
Rei Kiriyamas Leben ist zerrissen zwischen der Notwendigkeit einer Shogi-Karriere und dem natürlichen Wunsch nach menschlicher Geborgenheit. Und zerrissen zwischen diesen Punkten ist gewissermaßen auch die Serie an sich, denn auch sie hat trotz großer Stärken in beiden Bereichen ein wenig das Problem diese zu vereinen.

Ich würde nicht sagen, dass es sich hier um eine Serie handelt, die einen schnell in ihren Bann zieht. Zu unzugänglich ist Anfangs Kiriyamas Charakter und zu hart sind die gefühlten Brüche in der Atmosphäre. Der drückenden Einsamkeit des Shogis steht die humorlastige, familiäre Geborgenheit der Kawamoto Schwestern gegenüber. Ein Kontrast zwischen Drama und Humor, der sich durchaus spießt und mit dem zwar im Verlauf der Serie zunehmend besser umgegangen wird, bei dem man aber nie eine wirklich harmonierende Vereinigung erreicht. Das ist letztendlich auch vielleicht der Hauptgrund, warum die Serie in meinen Augen „nur“ gut ist, denn ansonsten hat sie einem Viel zu bieten. Allen voran Kiriyamas langsam aber stetig ausgebaute Charakterisierung bietet ein interessantes Kontrastprogramm zu den sonst üblichen Ganbatte-Anime. Nicht die Begeisterung für Shogi bildet die Grundlage seines Bestrebens, sondern der quasi-Zwang äußerer Umstände. Shogi als Mittel um menschlichen Zuspruch zu erhalten, um akzeptiert zu werden, um finanziell überleben zu können. So nüchtern und desillusioniert diese Motivation ist, so bedrückend ist dann auch die Serie über lange Strecken. Gerade zu Beginn ist das dann mitunter fast schon zu viel. Zwar hat man immer den auflockernden Kontrast seiner Interaktion mit den drei Schwestern, doch ist die weitgehende Trostlosigkeit seines Lebens gepaart mit seiner Ratlosigkeit und seiner zu diesem Zeitpunkt auch noch vergleichsweise oberflächlichen Charakterisierung manchmal schon etwas zuviel bedrückte Stimmung. Doch es wird besser, sowohl die Stimmung, als auch die Serie an sich. Die Figuren werden zunehmend charakterlich differenzierter, es tun sich neue Perspektiven auf und neue, prägende Charaktere werden eingeführt. Handlung und Figuren zeigen also eine merkliche Entwicklung, die in ihrem Verlauf aber durchaus auch überraschen kann. Dieses Gefühl des Voranschreitens ist es dann, was mir anfangs noch am meisten gefehlt hat, was später dafür aber umso wichtiger wird, da man zu diesem Zeitpunkt schon Anteil am Schicksal der Figuren nimmt und ihnen eine gute Zukunft wünscht. Dass die Serie fortgesetzt werden wird war damit auch eine sehr positive Neuigkeit, denn gerade zum Schluss war sie gerade in ihrer vielleicht stärksten Phase.

Technisch gibt es an der Serie dann von meiner Seite nichts zu kritisieren. SHAFT zeigt wieder mal, dass sein Charakteristikum die Nutzung abstrakter Inszenierung ist, wobei man sich hierbei vergleichsweise zurückhält und sie im genau richtigen Ausmaß einsetzt. Gerade die atmosphärisch drückenden Szenen oder Momente innerer Zerrissenheit gelingen hier besonders gut und entfalten eine intensive Wirkung.
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