Versprechen Titel und Cover erst mal einen Anime mit süßen kleinen Mädchen, in dem es eigentlich ganz freundlich zugeht, wird schnell klar, dass es einfach nur um den brutalen Kampf der „Magical Girls“ untereinander geht. Warum gerade dieses Setting gewählt wurde bleibt wohl für immer ein Geheimnis, denn einen Hehl macht der Anime aus seiner wahren Natur nicht und der Mitleidsbonus für harmlose kleine Mädchen wird auch schnell verschenkt. Allgemein wirkt vieles in der Serie sehr willkürlich und nur als Vorwand dafür, dass die Charaktere Superkräfte haben und sich gegenseitig bekämpfen. Während es am Anfang zwar wenigstens noch ein paar interessante Entwicklungen gibt, fällt das schließlich auch weg und wenn es dann wirklich ein bisschen Handlung gibt und die abstrusen Hintergründe der Geschichte offengelegt werden, würde so manche Zuschauer sich wohl an die Stirn fassen...wenn es nicht schon längst egal wäre.
Wie schon angedeutet, liegt der Unterhaltungswert des Animes einfach woanders und zwar in den Kämpfen und der Spannung, wer denn nun als Nächstes sterben wird. Das ist zwar keine Unterhaltung auf höchstem Niveau, aber Spaß kann man daran trotzdem haben.
Die Willkür, die die Handlung und das Setting verdirbt, zahlt sich in diesem Punkt wieder aus, denn es lässt sich kaum erahnen, wer dran glauben muss und wie viele Charaktere das Ende einer Folge überhaupt erleben. Gegen Ende wird der Autor da zwar auch einfallsloser, aber das wird wenigstens ein bisschen damit ausgeglichen, dass die Kämpfe etwas actionreicher sind. Langeweile kommt auch fast nie auf, da praktisch ständig was passiert.
Die Charaktere sind größtenteils einfach Opferlämmer. Mit der Ausrede, dass es sich um Menschen handelt, die in ihrem Leben Probleme haben, sind es teilweise einfach Verrückte, die kein Problem haben ihre Mitspielerinnen zu ermorden. Der Grund für die Anführungszeichen, die ich am Anfang bei Magical Girls gesetzt habe ist, dass es einfach ein Euphemismus ist, denn abgesehen von der Heldin, sind die Charaktere fast alle irgendwie gestört und charakterlich sowie äußerlich weit entfernt vom gutherzigen Mädchen mit Zauberstab.
Nur die Heldin ist trotzdem der typische Gutmensch und überlebt die meiste Zeit einfach dadurch, dass andere sie beschützen oder sie als so schwach ansehen, dass sie keine Gefahr ist und das ist schon irgendwie doof für den Hauptcharakter in so einem Anime. Die Nebencharaktere sind zwar teilweise interessanter, werden aber kaum richtig vorgestellt, die meisten kriegen nur einen kurzen Flashback vor ihrem Tod, was bei der Menge aber auch nicht wirklich überraschend ist.
Fazit: Ich glaube es ist relativ klar geworden, dass der Anime nicht wirklich was mit klassischen Magical Girls zu tun hat. Es geht hier einfach um ein Battle Royale zwischen völlig realitätsfremden Charakteren mit Superkräften und das ist auch nicht gerade besonders gut gemacht. Selbst für Fans von solchen Serien gibt es bessere Alternativen und Mahou Shoujo Ikusei Keikaku eignet sich bestenfalls als belangloser Zeitvertreib.