AsaneRedakteur
#1Obwohl hier ein Kurzanime vorliegt, geht man nicht den Weg des geringsten Widerstands und schafft eine Komödie minderen Ranges mit Figuren von eindimensionalem Charakter in dicken Outlines, Chibi-lastiger Comedy mit flachen Gags oder mit auf absoluter Sparflamme reduzierten Animationen im Kamishibai-Stil; sondern man macht sich tatsächlich die Mühe, bei aller Beschränktheit der Zeit (netto 3 Minuten pro Folge) einen anständigen Anime auf die Beine zu stellen, der sich mit seinen größeren Kollegen durchaus messen lassen kann. Überdies schafft man es, die einzelnen thematischen Punkte zu einer fortlaufenden Geschichte zu verbinden. Vor der letzten Folge sogar mit Klippenhänger, ganz wie bei einem richtigen Anime!
Das Geheimnis der hier vorliegenden Charme-Offensive liegt vielleicht darin, daß die Charaktere nie zu übertrieben dargestellt sind und nie auf nur eine Eigenschaft reduziert werden, was sie letztlich realistischer und sympathischer erscheinen lässt als in manch anderen Comedy-Animes, die ähnlich gestrickt sind. Und wenn auch mal die Pointen nicht so der Knaller sind, bleibt immer noch die Sympathie für die unverstellte Herzlichkeit der Figuren. Aber natürlich ist auch hier nicht jede Folge eine Offenbarung. Daß der Anime seinen eigenen Qualitäten nicht ganz traut, erkennt man auch daran, daß fast in jeder Folge neue Figuren eingeführt werden.
Jedoch nie als Mittel zu dem einzigen Zweck, mehr Komikpotential zu auf die Beine zu stellen. Alle Figuren sind durchaus gut integriert und haben ihre Berechtigung in dieser Geschichte, sei's als Mitstreiter, sei's als Gegenspieler. Im Grunde dreht sich alles allein um die Protagonistin und Wasserfee (oder Onsen-Göttin; das Japanische spricht von "onsen seirei") Hakone, die aus altem, seltsamem Schlaf durch einen dummen Zufall wieder ins Diesseits geweckt wird, wenn man das so sagen kann. Und zwar durch Touya, der als Verkörperung des üblichen Anime-Schussels einen Manjuu [WP] ins Wasser fallen lässt (das "Brötchen" der Kurzbeschreibung), woraufhin sich die Wasserfee zum Erwachen veranlasst fühlt, denn die ist auf die Leckerei mindestens genauso scharf wie Touya auf die schöne und vollbusige Haruna, die zu daten er sich nicht traut und daher auf Unterstützung durch die Onsen-Göttin hofft.
Die aber erweist sich als waschechte Tsundere, welche sich zudem einer dezidiert männlichen Ausdrucksweise befleißigt, und da sie sich mindestens ebenso flachbrüstig geraten fühlt wie Harunas Schwesterchen Aki (nur echt mit Imouto-Ahoge), bleiben entsprechende Scherzchen selbstverständlich nicht aus. Man will's ja auch nicht übertreiben mit dem Niveau. Wie bei anderen Gags eben auch, die zwar nicht direkt flach, aber auch nicht wirklich innovativ sind. Immerhin: es hält sich im Rahmen.
Touya und sein Crush auf Haruna spielt übrigens sehr bald keine Rolle mehr. Dafür nutzt der Fremdenverkehr die Gunst der Stunde, um reichlich Hintergrundwissen über die einzelnen Locations zu streuen, ohne es allzu penetrant nach platter Werbung aussehen zu lassen. Wer übrigens mitreisen möchte, die heißen Quellen rund um den Ashinoko befinden sich zwischen Fujisan und der Izu-Halbinsel [Google-Maps hilft].
Prächtige, stimmungsvolle Hintergründe, die nicht zu fotorealistisch geraten sind und damit Raum für die Phantasie zum traumverlorenen Schmökern lassen, tragen das Geschehen und lassen sogar das wasserlastige CGI erträglich erscheinen. Kann aber auch daran liegen, daß die Folgen so kurz sind. Aber immerhin nicht kurz genug, um nicht schon in der 2. Folge im Onsen zu sitzen und die Oberweite treiben zu lassen. Was natürlich umgehend zu den eigens dafür geschaffenen Tsundere-Komplexen führt.
Musikalisch umrahmt werden die Folgen nur von vorne, denn man leistet sich ein lebhaftes Opening im Super-Genki-Stil, stolze 30 Sekunden lang, dafür entfällt das Ending.
Fazit:
Nette kleine Serie, die nicht den Fehler macht, auf Teufel komm raus zu viel zu wollen. Im Grunde hat man hier einen dieser überdrehten Kleinstanimes, die rein von der Sympathie für den leicht überspannten Hauptcharakter leben, ohne aber ins Peinliche zu driften oder die Facepalm-Toleranz des Zuschauers zu überfordern. Bis auf vielleicht einen Punkt: "nanoja" ist das neue "degeso".
Das Geheimnis der hier vorliegenden Charme-Offensive liegt vielleicht darin, daß die Charaktere nie zu übertrieben dargestellt sind und nie auf nur eine Eigenschaft reduziert werden, was sie letztlich realistischer und sympathischer erscheinen lässt als in manch anderen Comedy-Animes, die ähnlich gestrickt sind. Und wenn auch mal die Pointen nicht so der Knaller sind, bleibt immer noch die Sympathie für die unverstellte Herzlichkeit der Figuren. Aber natürlich ist auch hier nicht jede Folge eine Offenbarung. Daß der Anime seinen eigenen Qualitäten nicht ganz traut, erkennt man auch daran, daß fast in jeder Folge neue Figuren eingeführt werden.
Jedoch nie als Mittel zu dem einzigen Zweck, mehr Komikpotential zu auf die Beine zu stellen. Alle Figuren sind durchaus gut integriert und haben ihre Berechtigung in dieser Geschichte, sei's als Mitstreiter, sei's als Gegenspieler. Im Grunde dreht sich alles allein um die Protagonistin und Wasserfee (oder Onsen-Göttin; das Japanische spricht von "onsen seirei") Hakone, die aus altem, seltsamem Schlaf durch einen dummen Zufall wieder ins Diesseits geweckt wird, wenn man das so sagen kann. Und zwar durch Touya, der als Verkörperung des üblichen Anime-Schussels einen Manjuu [WP] ins Wasser fallen lässt (das "Brötchen" der Kurzbeschreibung), woraufhin sich die Wasserfee zum Erwachen veranlasst fühlt, denn die ist auf die Leckerei mindestens genauso scharf wie Touya auf die schöne und vollbusige Haruna, die zu daten er sich nicht traut und daher auf Unterstützung durch die Onsen-Göttin hofft.
Die aber erweist sich als waschechte Tsundere, welche sich zudem einer dezidiert männlichen Ausdrucksweise befleißigt, und da sie sich mindestens ebenso flachbrüstig geraten fühlt wie Harunas Schwesterchen Aki (nur echt mit Imouto-Ahoge), bleiben entsprechende Scherzchen selbstverständlich nicht aus. Man will's ja auch nicht übertreiben mit dem Niveau. Wie bei anderen Gags eben auch, die zwar nicht direkt flach, aber auch nicht wirklich innovativ sind. Immerhin: es hält sich im Rahmen.
Touya und sein Crush auf Haruna spielt übrigens sehr bald keine Rolle mehr. Dafür nutzt der Fremdenverkehr die Gunst der Stunde, um reichlich Hintergrundwissen über die einzelnen Locations zu streuen, ohne es allzu penetrant nach platter Werbung aussehen zu lassen. Wer übrigens mitreisen möchte, die heißen Quellen rund um den Ashinoko befinden sich zwischen Fujisan und der Izu-Halbinsel [Google-Maps hilft].
Prächtige, stimmungsvolle Hintergründe, die nicht zu fotorealistisch geraten sind und damit Raum für die Phantasie zum traumverlorenen Schmökern lassen, tragen das Geschehen und lassen sogar das wasserlastige CGI erträglich erscheinen. Kann aber auch daran liegen, daß die Folgen so kurz sind. Aber immerhin nicht kurz genug, um nicht schon in der 2. Folge im Onsen zu sitzen und die Oberweite treiben zu lassen. Was natürlich umgehend zu den eigens dafür geschaffenen Tsundere-Komplexen führt.
Musikalisch umrahmt werden die Folgen nur von vorne, denn man leistet sich ein lebhaftes Opening im Super-Genki-Stil, stolze 30 Sekunden lang, dafür entfällt das Ending.
Fazit:
Nette kleine Serie, die nicht den Fehler macht, auf Teufel komm raus zu viel zu wollen. Im Grunde hat man hier einen dieser überdrehten Kleinstanimes, die rein von der Sympathie für den leicht überspannten Hauptcharakter leben, ohne aber ins Peinliche zu driften oder die Facepalm-Toleranz des Zuschauers zu überfordern. Bis auf vielleicht einen Punkt: "nanoja" ist das neue "degeso".
Beitrag wurde zuletzt am 07.04.2024 22:53 geändert.
Kommentare
Ist ganz okay soweit, aber da ich das Lied von denen zu Seiken Tsukai no World Breaks OP dufte fand, so war ich irgendwie nicht so darauf gestimmt, weil ich dachte, hier hätte ALI PROJECT auch wieder seine Finger im Spiel, wobei solche Musik sicherlich nicht passend für so einen Anime wäre. ^^ Aber wie gesagt, ganz nettes Lied. Leider gibt's irgendwie immer noch keine PV zur Serie selbst...