Utawarerumono: The False Faces (2015)

Utawarerumono: Itsuwari no Kamen / うたわれるもの 偽りの仮面

Rezensionen – Utawarerumono: Itsuwari no Kamen

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Utawarerumono: The False Faces“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Asaki
V.I.P.
#1
Bevor ich zur eigentlichen Bewertung dieser Serie komme, vorab eine kleine Information. Ich habe bislang keine der vorherigen Utwarerumono-Serien gesehen, was bedeutet, dass ich mich in diesem Universum nicht ganz so gut auskenne. Ich kenne es jetzt nur ein bisschen durch diese Serie, habe aber durchaus vor die anderen noch nach zu holen.

Ich muss schon sagen Utawarerumono: Itsuwari no Kamen macht es einem nicht wirklich einfach. Was in den ersten Folgen, noch nach einer sehr interessanten und spannenden Fantasy-Geschichte ausschaut, entwickelt sich binnen weniger Folgen mehr zu einem Slice of Life Anime, bei dem man nur noch zu schauen kann, wie der Harem des Protagonisten wächst. Gerade in den ersten 12 Episoden konzentriert man sich sehr darauf ständig neue Charaktere einzuführen, die, wie soll es anders sein, zum Überfluss Damen sind, noch dazu darf man dem Helden dabei zu sehen, wie dieser irgendwelche Aushilfsarbeiten verübt. Die Handlung kommt so verständlicherweise nur schleppend bis gar nicht voran. Der zweite Teil kommt da schon ein bisschen besser daher, überzeugt zwar ebenfalls nicht auf ganzer Linie, sorgt aber wenigstens dafür, dass mal etwas Abwechslung in die Geschichte kommt und man so auch was von der Handlung sehen kann. Hinzu kommt auch ein bisschen lang ersehente Action, die aber leider nicht die Spannung erbringt, die man sich erhofft. Im Endeffekt scheint es aber nicht so, als wolle die Serie besser sein als sein Vorgänger (habe da so ein bisschen was gehört), denn wenn dem so wäre, würden die Macher das vorhandene Potenzial auch nutzen und mehr aus dem Ganzen heraus holen, was leider nicht der Fall ist. Stattdessen bekommt man eine leichtherzige SoL Komödie, mit Fantasy und Romance Elementen.

An Charakteren spart die Serie auch keineswegs, gerade zu Beginn werden ziemlich viele Charaktere eingefügt, so dass man auch mal ein bisschen den Überblick darüber verlieren kann, bzw. man nicht genau weiß wer jetzt nochmal wer ist. Nichts desto trotz gibt es aber auch einige Charaktere die zu gefallen wissen und besonders durch ihren Charme punkten und man sich als Zuschauer auch gut in einige selbst hinein versetzen kann.

Fazit: Leider erfüllt Utwarerumono: Itsuwari no Kamen nicht das, was man sich zu Beginn davon erhofft, stattdessen wird man durch leichtherzige Comedy halbwegs gut Unterhalten, dass muss man durchaus sagen. Wer also auf der Suche nach einem Fantasy-Anime mit viel Comedy-Anteil, hier und da mal ein bisschen Action und auch Drama mag, der macht mit mit dieser Serie ganz sicher nichts falsch. Große Erwartungen sollte man an diese Serie aber auch nicht stellen. Falls jemand, wie ich den Vorgänger noch nicht gesehen hat, brauch diesbezüglich keine Angst zu haben, man kann diese auch sehen, ohne den anderen zu kennen.
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#2
Heldenlied, o Heldenlied, wie tief bist du gefallen?

Rein prinzipiell macht die Serie die gleichen Fehler, die viele Anime dieser Art aufweisen. Sie führt zu viele platte Charaktere ein, hat einen uninteressanten Helden, ersetzt Handlung durch Alltagsgeplänkel und leistet sich dann auch noch haufenweise unlogische Entwicklungen. Ihr Pech ist es dann aber eben, dass es einem hier noch stärker bewusst wird, da sie einen Vorgänger hat und beim Vergleich mit diesem in fast allen Belangen klar den Kürzeren zieht (was Gastauftritte des alten Casts noch mal unterstreichen). Besser als dort ist hier mit Kuon eigentlich nur die weibliche Hauptfigur, wobei das einerseits mehr Konkurrenz auf niedrigem Niveau ist und andererseits wohl ein „wäre“ angebrachter ist, da Kuon leider letztendlich eine viel zu kleine Rolle spielt.

Konkret verläuft die Serie so, dass sie nach einem noch ganz ansprechendem Einstieg schnell in ein Loch der Belanglosigkeit fällt. Hakus „Harem“ wird mit allerlei Mädchen aufgefüllt, die mit ihrem ersten Auftreten schon fertig charakterisiert sind und danach passiert dann gut 20 Episoden lang nicht mehr allzu viel. Der Hauptbestandteil der Serie sind humorlastige Episoden ohne Handlungsfortschritt, die zwar vereinzelt ganz amüsant, insgesamt aber ermüdend sind. Manchmal wird zwischendurch auch eine handlungsrelevante Entwicklung eingeworfen, aber die Hoffnung auf einen Stimmungswandel der Serie wird dann jedes Mal wieder enttäuscht. Wenn es dann gegen Ende doch noch zu echter Handlung kommt, hat man schon resigniert. Zu diesem Zeitpunkt traut man der Serie eigentlich schon nichts mehr zu. Besonders Haku ist bis dahin zu einer grotesken Fehlbesetzung als Held geworden, bei dem einem angesichts seiner Darstellung völlig unklar ist, warum überhaupt irgendwer irgendein Vertrauen ihn seine Fähigkeiten setzt. Bis zum Schluss bietet der Anime dann eigentlich nur noch eine interessante, da den weiteren Handlungsverlauf massiv umkrempelnde Entwicklung, nur erfolgt diese in der letzten Episode. Durch die Finalfolge erhält dann diese gesamte Staffel mehr den Charakter einer in ihrer Länge komplett pervertierten Einführung zum eigentlichen Hauptakt. Sollte der jemals in animierter Form kommen, erhält die Finalfolge damit immerhin die Chance, dass man einen Blick hinein wirft und sei es nur damit die Stunden, die man mit dieser Staffel verbracht hat, keine völlige Verschwendung waren. Ohne Fortsetzung kann man diesen Anime jedenfalls komplett vergessen.
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Avatar: Aodhan
V.I.P.
#3
Die zweite Staffel von Utawarerumono macht kein Geheimnis daraus, dass es eigentlich nur darum geht, die Figuren zu vermarkten. Irgendwo weit im Hintergrund gibt es zwar schon einen größeren Konflikt, aber ein großer Teil des Animes besteht aus zusammenhanglosen Episoden, die sich um das Alltagsleben der Figuren drehen. Das ist am Anfang noch in Ordnung, denn die anderen Visual-Novel-Adaptionen sind ja meistens genauso aufgebaut, aber mit der Zeit merkt man, dass die Geschichten weder interessant noch sympathisch sind und die Charaktere, obwohl die Serie sich eigentlich auf sie konzentriert, fast alle blass bleiben. Das liegt wie immer daran, dass möglichst viele Figuren in eine Episode gestopft werden. Jeder darf mal kurz passend zum Stereotyp etwas sagen und dann kommt der nächste dran. Außerdem spielen persönliche Probleme, die Figuren aus Visual Novels ja gerne mal haben, kaum eine Rolle. Nicht mal ernsthafte Liebesgefühle gibt es. Das ist auf Dauer langweilig. Ganz am Ende wird die Geschichte dann zwar doch ernster, aber das kommt viel zu spät. In der ersten Staffel haben sie sich wenigstens von Anfang an die Köpfe eingeschlagen.

Dort waren auch die Charaktere sympathischer. Nur Kuon übertrifft ihr Pendant bei weitem. Sie ist eigentlich der einzige Grund, weshalb ich den Anime noch weitergeschaut hab. Die restlichen Figuren sind so austauschbar, dass ich sie schon jetzt fast wieder vergessen hab. Nur an die männliche Hauptfigur Haku werde ich mich wohl immer erinnern. Ich schau jetzt schon seit ungefähr 10 Jahren Animes und Haku ist mit Sicherheit der langweiligste Protagonist, den ich kenn. Selbst der 0815-Haremheld ist interessanter. Warum macht man so einen faden Charakter zur Hauptfigur? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es jemanden gibt, der Haku mag.
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Avatar: Wolpi#4
  • Handlung
  • Animation
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Rezensent, o Rezensent, wie tief bist du gefallen?

Gleich am Anfang muss ich natürlich gestehen, dass ich den Anime nicht objektiv bewerten kann, da ich eben die VNs gespielt habe und damit über viel Kontextwissen verfügt habe, als ich den Anime gesehen habe. Generell erzählt Utawarerumono eine wirklich GENIALE Geschichte, die eben alles Andere als "unlogisch", "langweilig" oder "zusammenhanglos" ist. Ich kann natürlich einen gewissen Frust verstehen, dass man mit Utawarerumono: The False Faces eigentlich nur eine halbe Story geliefert bekommt und so vielleicht auch nicht die ganze Tiefe erfährt - aber das ist doch leider ein generelles Problem von Animes, die einfach zu oft als Werbung für das Urwerk verwendet werden und kein Ende liefern. Und es ist auch normal, dass offene Handlungsstränge vielleicht als unlogisch betrachtet werden können, weil man einfach noch nicht den kompletten Kontext kennt. Glücklicherweise hat man sich nun nach vielen Jahren doch noch entschieden, den Anime fortzusetzen und somit zum vorgesehenen Ende zu bringen.

Natürlich muss man bei diesem Anime mit der richtigen Erwartungshaltung herangehen. Wer komplett hirnlose Animes bevorzugt, in denen völlig bescheuerte, sinnfreie Kämpfe über mehrere Episoden gestreckt werden und zwischen den Kämpfen noch dümmere "Arschwackel"-Banden durchs Bild hüpfen - ja für den Zuschauer mag Utawarerumono eine Enttäuschung sein. Alleine schon die doch recht stumpfsinnige, pauschalisierende (und überaus falsche) Sicht, dass hier ein "Harem" entstehen würde lässt schon tief blicken. Es sind vielmehr völlig verschiedene, interessante Charaktere (unter denen übrigens auch Männer sind), die das Schicksal zusammenführt und im Laufe der Zeit schon fast familiär zusammenschweißt. Und ja - das sind Charaktere die völlig bewusst über individuelle Stärken aber eben auch Schwächen verfügen. Charaktere die sich aber genau deshalb perfekt ergänzen und charakterlich wachsen können. Und ja, der Hauptcharakter startet nicht mit einem riesengroßen Ego der über die tollsten "Skills" verfügt und innerhalb von 3 Folgen vom totalen Verlierer zu einem Superhelden aufsteigt, der selbst Superman blass aussehen lässt. Aber macht ihn das zu einer "grotesken Fehlbesetzung"? In meinen Augen ist eher das Gegenteil der Fall. Es tut gut, diesbezüglich mal Abwechslung zu erhalten und eine Geschichte bodenständig - und eben nicht komplett abgehoben und schwachsinnig - zu halten.

Kommen wir nun zur Geschichte. Es ist in meinen Augen die völlig richtige Entscheidung, diese sehr langsam angehen zu lassen. Am Anfang ist der Anime also durchaus bewusst ein Slice-of-Life Werk. Der Hauptcharakter ist jemand, der sich eigentlich nach einem ruhigen, gemütlichen Leben sehnt - das Schicksal ihm dieses jedoch nicht ermöglicht. Er ist aber auch jemand, der andere nicht hängen lässt. Die anfänglichen Folgen ermöglichen es, die Charaktere und ihre Eigenheiten kennenzulernen. Man erlebt diverse Alltagssituationen, kann mit den Charakteren lachen und durchlebt auch die alltägliche Routine mit den Charakteren. In meinen Augen trägt das zu einer gewaltigen Immersion bei - man fühlt sich dadurch selbst mit den Charakteren verbunden und es wird dem Zuschauer dabei erleichtert, die individuelle Gefühlswelt der Charaktere nachvollziehen zu können - was im Laufe der Story dem Zuschauer noch sehr zu gute kommen wird. Trotzdem wird dabei ein sehr interessanter Rahmen für eine fantastische Story geschaffen. Einzig den Kritikpunkt, dass in dieser Staffel quasi viel Vorarbeit geleistet wird, aber recht wenig von dieser Vorarbeit profitiert wird, kann ich nachvollziehen. Der aktuell laufende Teil "Utawarerumono: Mask of Truth" hätte schon früher kommen müssen, um die Story fortzuführen und letztlich abzuschließen.

Als Fazit kann ich nur sagen, dass es sich hier um einen stark unterbeweteten Anime handelt der insbesondere für diejenigen, die die Visual Novels gespielt haben ein wahres Hochvergnügen ist. Die volle Tiefe der Story wird man aber nur in den VNs erfahren, da der Anime aus Zeitgründen natürlich das ein oder andere Element weglassen muss. Man bekommt hier einen fantastisch und liebevoll gezeichneten Anime mit einer absolut großartigen musikalischen Untermalung, die man auch aus dem VN kennt.

Noch ein Hinweis bezüglich der Einordnung: "Utawarerumono: Heldenlied" stellt den ersten, in sich geschlossenen Teil dar. "Utawarerumono: The False Faces" ist der erste Part einer zweiten Story, die zeitlich mit einigem Abstand zum ersten Teil stattfindet. Die Charaktere aus der ersten Story spielen hierbei nur noch Nebenrollen. Hintergrundwissen aus der ersten Story ist nicht zwingend zum Verständnis erforderlich - gibt hier und da aber tiefere Einblicke. Der jetzt laufende "Utawarerumono: Mask of Truth" ist nun der zweite und (schätzungsweise) finale Teil der zweiten Story. "Utawarerumono: The False Faces" und "Utawarerumono: Mask of Truth" können also als eine Einheit aufgefasst werden und sollten auch in einem Rutsch geschaut werden.
Beitrag wurde zuletzt am 11.10.2022 10:22 geändert.
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