ReLIFE (2016)

Relife / リライフ

Rezensionen – ReLIFE

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „ReLIFE“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#1
Selbstreflektive Figuren, die sich ihrer eigenen Schwächen bewusst sind und diese trotzdem nicht einfach überwinden können sowie Konflikte, die zumindest zum Teil wirklich alltäglich, für die Figuren aber deshalb nicht weniger belastend sind. Was man sich normalerweise für echte (Charakter)Dramen wünscht, bekommt man nun hier in dieser gelungenen Mischung aus (Romantischer) Komödie und Alltagsdrama präsentiert, welche damit nicht nur durch ihren netten Humor, sondern auch durch die Menschlichkeit einiger ihrer Figuren überzeugt.

ReLife gehört zweifellos zu den wenigen Serien, die es schafft Komödie und Drama zu verbinden, ohne das Letzteres unter diesen Genrekombination leidet. Man leistet hier sogar mehr, denn nicht nur passt hier die Mischung, sondern der Dramateil ist sogar noch merklich überzeugender als beim Großteil der entsprechenden Genrevertreter. Die Ursache ist schnell gefunden, denn sie liegt einerseits in der Art der hier zu lösenden Probleme und andererseits am Umgang der Figuren mit ihnen. Erstere sind zumindest bei den Nebenfiguren welche, wie es sie zweifellos häufig gibt im schulischen Setting (und nicht nur dort) und Letzterer ist irgendwie „menschlich“. Damit meine ich, dass das Erkennen des Problems hier noch nicht seine einfache Lösung bedeutet und auch guter Wille nicht zu sofortiger Selbstüberwindung führt. Den Figuren werden schlicht menschliche Schwächen zugestanden, für deren Überwindung es manchmal eben Zeit braucht. Das klingt jetzt hochtrabend und man soll sich hier jetzt auch kein rein ernstes, speziell tiefgründiges Drama erwarten. Das braucht es nämlich gar nicht, wenn man wie hier schlicht alltäglichere Probleme ausreichend differenziert behandelt. Der Hauptcharakter der Serie passt in dieses Bild, indem er weder Idiot, noch Superheld ist, sondern schlicht gutmütig und mit einer guten Portion Menschenkenntnis ausgestattet, die ihm aber auch nicht über seine eigenen (nicht mehr so alltäglichen) Probleme hinweghilft.

Doch mein Kommentar wirkt bisher schon zu ernst, was dann absolut nicht der allgemeinen Stimmung der Serie entsprechen würde, die eben auch bzw. primär Komödie ist. Das gelingt der Serie nicht weniger gut, auch wenn der Humor sicher weniger außergewöhnlich ist. Er profitiert stark von Chizuru als weiblicher Hauptfigur und deren (überzeichneter) sozialer Unbeholfenheit. Dadurch ist sie zwar weniger geeignet für (alltägliches) Drama, aber im Gegenzug umso unterhaltsamer und da sich der Drama-Part zumindest in diesem Teil der Geschichte auch mehr auf die Nebenfiguren beschränkt, fällt dieses Manko auch nicht wirklich ins Gewicht. Abzüge muss man bei der Serie allerdings beim Setting machen, das man sicher nicht als logisch durchdacht bezeichnen kann, sowie vielleicht auch etwas bei der Animation, die zumindest ein wenig besser hätte sein können. Nichtsdestotrotz kann man davon ausgehen, dass ReLife zu den besten Serien des Jahres 2016 zählen wird und unter den Komödien mit inhaltlicher Substanz in die Spitzenränge einzuordnen ist.
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Avatar: RaestHD#2
Angenommen du bist Mitte 20 und in der Goldenen Zeit deines Lebens und alles was du machst gelingt mal mehr oder mal weniger, ist aber nur alles halb so schlimm. Was wäre, wenn du durch ein dubioses Medikament eines seltsamen Unternehmens und durch ein mehr als fragwürdiges Experiment, die Chance bekommst nochmal auf die Oberschule zu gehen, um deine Leben irgendwie zu verbessern? Würdest du das wollen und ist es das wirklich wert nochmal Mathe lernen zu müssen?

„We won´t stop love, but please no crimes.“ (Ryou)

Wieder Oberschüler. Was bei dem einen nostalgische Freude auslöst und bei dem anderen pure Gänsehaut. Hauptfigur Arata darf wieder zur Schule und versuchen dort Erfahrungen zu sammeln, die ihm als Erwachsener dabei helfen sollen, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, welches letztlich eigentlich nicht so verkorkst ist wie dargestellt. Mathe, Mädchen, Muskelzerrung. Das Schulleben hat auch so seine Probleme für ihn, die er mit der Sichtweise eines Erwachsen, dem Niederlagen und Selbstzweifel bekannt sind, zu lösen versucht.
Mit ReLife haben wir einen Anime mit einer gelungenen Mischung aus Humor und Drama, bei dem man zu keiner Zeit das Eine noch das Andere als unpassend empfindet. Während der Humor mit dem durchgehend sympathischen Cast und Slapstick überzeugen kann, wirken die Konflikte, welche größtenteils mehr die Nebenfiguren als Arata betreffen, in ihrer Darstellung fast immer bodenständig und natürlich ohne wirklich aufgesetzt zu sein. Der gutmütige Arata selbst bekommt daher für meinen Geschmack zu wenig Aufmerksamkeit über die ganze Serie hinweg, was ebenfalls für sein Zusammenspiel mit der putzig schrulligen Chizuru gilt. Ihre Probleme mit gesellschaftlichen Normen und Kommunikation sind hierbei für Witze viel geeigneter als für den Dramapart. Letztlich ist dies aber auch nur eine Randnotiz, den dank eines gelungenen Finales schreit man innerlich nach mehr – zumindest geht es mir so.

Fazit: Ich bin eigentlich selbst überraschst wie gut mir die Serie gefallen hat. Meiner Erfahrung nach, sind die meisten Serien mit einer Mischung aus Humor und Drama eher so lala ohne wirklich zu überzeugen. ReLife ist da schon besser, wenn auch nicht ohne Makel, allem voran der Aufhänger mit den Drogen und der Frage nach der Logik im Allgemeinen. Nichtsdestotrotz überwiegt hier deutlich das Positive und so ist ReLife auf jeden Fall eine Empfehlung wert.
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Avatar: Sofn#3
Als ich zum ersten Mal von Relife hörte war ich sehr gespannt auf diesen Anime. Eine zweite Möglichkeit im Leben zu erhalten, um einiges anders zu machen, ist ein Wunsch der auch im realen Leben bei manchen Menschen aufkommen könnte. Wird der Mensch bei dieser Gelegenheit aus seinen Fehlern lernen, oder bleibt alles wie es war weil sich das eigentliche Wesen, wer man ist und wie man sich verhält, nur schwer ändern lässt? Ich war gespannt ob der Anime diese Problematik aufgreifen würde. Ich nehme die Antwort vorweg, er hat es versucht und dieser Versuch ist durchaus gelungen.

Bei Relife handelt es sich nicht um eine Zeitreise in die Vergangenheit. Als Forschungssubjekt einer dubiosen Organisation wird man nach Einnahme der Pille nur äußerlich verjüngt die Gegenwart wird dabei logischerweise nicht verlassen. So findet sich der Hauptcharakter Arata Kaizaki, nach Einnahme des Medikaments, in seiner 17-jährigen äußeren Erscheinung wieder und darf ein zweites Mal die 3.Oberstufe besuchen um sein Leben wieder zu ordnen.  Als Erwachsener im Körper eines Jugendlichen sieht er sich plötzlich den täglichen Problemen eines Oberschülers ausgesetzt was zu vielen lustigen Situationen führt. Der Humor ist das Aushängeschild von Relife. Die Lacher fügen sich sinnvoll ein und stören die Handlung nicht. An einigen Stellen wurden diese aber krampfhaft herbeigeführt. Den Hauptcharakter (ehemaliger Uni-Absolvent) als dümmlich und steifen Erwachsenen darzustellen wurde teilweise etwas übertrieben. Ich bin mir sicher, dass ein Erwachsener sich nicht sofort wieder in das Schulleben integrieren kann aber Relife überspitzt den Bogen hier und da etwas.

An Klischees wurde in Relife nicht gespart. Der Hauptcharakter ist ein netter, einfühlsamer Mensch und kommt sofort überall gut an. Dann gibt es da noch das zielstrebige Mädchen das von Selbstzweifeln geplagt ist sowie das Genie welches aber in sozialer Hinsicht komplett unterentwickelt ist. Auch die anderen Charaktere heben sich nicht wirklich durch besondere Eigenschaften hervor. Es sind Klischees, die in Animes öfters auftauchen aber keineswegs realitätsfremd sind. Auch in der Story wird sich reichlich bei einigen Klischees bedient. Neben der Lovestory, in der einer von beiden Tomaten auf den Augen hat, gibt es typische Selbstzweifel- und Eifersuchtsgeschichten.

Damit aber genug gemeckert. Ich persönlich störe mich nicht an Klischees solange sie gut eingebaut sind. Auf sie sollte man dennoch hinweisen, da nicht jeder diese Meinung vertritt. Ich mochte die verschiedenen Personen. Jeder der wirklich relevanten Charaktere hatte seine individuellen Stärken und Schwächen. Somit kam schon durch die verschiedenen Menschentypen eine erfrischende Dynamik ins Geschehen. Besonders die sozial unbeholfene Chizuru hat bei mir für viele Lacher gesorgt und ich hätte sie gern noch öfter in Kombination mit Arata gesehen. Auch der Charakter von Yoake war für mich sehr interessant und sorgte für witzige Auftritte.

Relife betrachtet verschiedene Handlungsabschnitte die sich zunächst so anfühlen als würden sie nicht in das Gesamtbild passen. Man erwartet die Entwicklung des Hauptcharakters zu beobachten und möchte erleben ob er in seinem zweiten Anlauf sein Leben auf die Reihe bekommt. Arata Kaizaki wirkt nicht wie ein üblicher Hauptcharakter. Stattdessen stehen die Probleme der anderen Figuren zunächst mehr im Vordergrund als er selbst. Seine Rolle ist die des Helfers und Konfliktlösers. Nur hin und wieder wird angedeutet, dass ihn etwas bedrückt und ausbremst. Es wirkt für den Zuschauer so als wären die Probleme der verschiedenen Oberschüler relevanter als die Entwicklung des Hauptcharakters, doch nach und nach fügt sich alles wie ein Puzzle zusammen. Dadurch das Arata Kaizaki in diese zwischenmenschlichen Konflikte der Anderen involviert wird macht er selbst Fortschritte in seiner persönlichen Charakterentwicklung und trägt gleichzeitig zur Entwicklung der anderen Personen bei. Relife verzichtet darauf, diese Konflikte komplett zu überdramatisieren. Die Gefühle der Personen sind stets bis zu einem bestimmten Punkt nachvollziehbar und wirken nicht extrem aufgesetzt. Die unterschiedlichen Konflikte sind nicht besonders spannungsgeladen. Der Zuschauer kann sich eigentlich zu jeder Zeit denken was als nächstes passieren wird. Das ist aber auch nicht schlimm. Viel interessanter ist die Handlung um das Forschungsprojekt Relife. Dieses scheint schon länger zu laufen und neben Arata Kaizaki noch ein anderes Forschungssubjekt gehabt zu haben. Zu diesem Forschungsprojekt stellen sich mir viele Fragen. Doch diese werden leider nicht alle beantwortet denn Relife endet auf dem halben Weg und ich hoffe sehr, dass eine zweite Staffel erscheint und das Ganze zu einem Ende bringt. Das soll nicht heißen, dass mir das Ende bis dahin nicht gefallen hat, im Gegenteil ich fand es sehr gut aber es fehlt der Abschluss.

Fazit:
Wird der Mensch aus seinen Fehlern lernen oder vielleicht zu der Erkenntnis kommen, dass es keine Fehler waren? Es war mein Wunsch, dass diese Problematik aufgegriffen wird.  Mir gefällt der Ansatz wie dieses Thema eingebaut wurde. Sicher man hätte hier weitaus tiefgründiger sein können. Doch das hätte dem tollen Humor geschadet, auf dem in Relife eindeutig der Schwerpunkt liegt. Bis zum jetzigen Punkt hat mich Relife gut unterhalten. Zwar werden typische Klischees bedient und nicht unbedingt die innovativsten Handlungsstränge geboten, doch mir als Fan des Genres reicht dies aus. Insofern man sich für Animes mit zwischenmenschlichen Problemen, Romanzen und einer guten Ladung Humor begeistern kann, sollte Relife einen Blick wert sein. Für mich ist er einer der besten Vertreter des Genres und ich hoffe auf eine Fortsetzung in Staffel 2.
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Avatar: Aodhan
V.I.P.
#4
Liebesgeschichten und Dramen, die sich um zwischenmenschliche Konflikte drehen, haben mich schon immer fasziniert und irgendwann, nachdem ich unzählige Animes geschaut und Mangas gelesen hatte, ist mir bewusst geworden, dass es ein Genre, eine Stimmung, gibt, die mir von allen am besten gefällt: das Comedy-Drama. Geschichten, die eher in Richtung Komödie gehen, fehlt oft die Substanz, während Geschichten, die eher in Richtung Drama gehen, schnell zu schwermütig oder melodramatisch werden. Ideal ists, wenn sich Humor und Ernst die Waage halten. Ich dachte schon, diese Form des Dramas wäre, zumindest als Anime, längst ausgestorben, aber nun ist mit ReLife endlich wieder einer gekommen, der genau meinen Geschmack trifft. Die Geschichte über ein verspätetes Erwachsenwerden überzeugt in ihren lustigen Momenten genauso wie in ihren ernsten und selbst dann, wenn es mal dramatisch wird, hält sich der Anime angenehm zurück. Comedy-Dramen sind meistens idealisiert und das ist auch bei dieser Serie der Fall, weder Setting noch Handlungsverlauf stellen den Anspruch, besonders glaubwürdig zu sein und einige Figuren sind schon ziemlich überzeichnet. Das halte ich dem Genre aber nicht vor, denn es ist ja gerade diese positive Stimmung, die mir besonders gut gefällt. Wie so oft sind es dann aber die Charaktere, die den Ausschlag für die Höchstwertung geben, denn ich finde die wichtigen Figuren ausnahmslos sympathisch, allen voran die Heldin, solche stoisch-exzentrische Persönlichkeiten hab ich schon immer gemocht.
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Avatar: Teleworm#5
  • Handlung
  • Charaktere
Zunächst sei gesagt, dass ich Genrefremd bin. Normalerweise gefallen mir nur Nonsense-Komödien in der Art wie Panty & Stocking with Garterbelt oder auch Bludgeoning Angel Dokuro-Chan. Umso erstaunter war ich also als ich auf anraten eines Freundes mit diesem Anime anfing, denn dieser sagte mir tatsächlich zu.

Die Geschichte handelt von einem Mitt-Zwanziger, der sich mit Nebenjobs durchschlägt und augenscheinlich mit seinem Leben nicht viel angefangen zu haben scheint. Ihm wird die Chance angeboten mithilfe eines neuartigen Medikaments wieder in die High School, genauergesagt in die 3. Jahrgangsstufe, zu gehen.

Wie man sich nun also schon gedacht hat sieht man im Anime die Persönlichkeitsentwicklung des Protagonisten und das Zusammenspiel mit seinen ahnungslosen Mitschülern. Die Story wartet mit durchaus interessanten Wendungen auf und auch die Komik war gut portioniert, nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig.
Dennoch bleibt ein gewisser kitschiger Nachgeschmack nach jeder Folge.

Die Charaktere waren gut herausgearbeitet, allerdings sehr stark mit Klischees behaftet (man sieht einen von ihnen für eine Minute und kann sofort vorhersagen wie diese Person in Situation xy handeln wird), was doch schade ist, da ich dort viel ungenutztes Potential gesehen hatte.

Fazit:
ReLife kann mit einer soliden, aber leicht kitschigen Story aufwarten, garniert mit passenden, wenn auch durchschaubaren Charakteren. Im Abgang recht klischeebehaftet gefiel mir dieser Anime, ob meiner bisherigen Aussagen, ausgesprochen gut. Ganz wie eine Einbauküche: Das Gesamtbild ist besser als die Einzelteile. Einzig bitterer Nachgeschmack: Der Plot-Twist, welcher wahrscheinlich als großer "OMG!!!"-Moment ausgelegt war, war leider schon ab der zweiten Folge absehbar, weswegen mich die letzten zwei bis drei Folgen von der Entwicklung her nicht mehr aus meinem bequemen Stuhl boxen konnten.
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Avatar: Kenji-SR#6
Der Anime ist richtig gut. Geht und schaut ihn euch an.

Nein, hier gibt es wirklich nichts weiteres zu sagen. Wenn euch die o. g. Genres zusagen, braucht ihr gar nicht mehr weiter zu lesen. Anschauen.




Ihr seid immer noch hier?
Na gut, offensichtlich wollt ihr wohl eine ausführlichere Beschreibung. Dann sollt ihr die auch bekommen.

Vorab eine kleine Frage: Was würdet ihr tun, wenn ihr euer Leben von eurem 17. Lebensjahr neu beginnen könntet? Natürlich ist das eine blöde Frage für Leute unter 17 Jahren. Anders sieht es aus, wenn man 27 ist und sein Leben irgendwann verkorkst hat und auf die Perspektivlosigkeit zusteuert. Genau dieses Problem hat Arata Kaizaki. Und er erhält besagte Chance. Weiter brauche ich die Story auch gar nicht mehr auszuführen, denn das was folgt, ist schon richtig hochwertig umgesetzter Stoff. Und das ist nicht selbstverständlich. Klar ist das Setting hervorragend und lässt unzählige Möglichkeiten zu. Das diese genutzt werden, ist aber schon eher eine Rarität. Aber ReLIFE schafft das. Er verliert sich nicht in unnötigen Fanservice eines 27 jährigen, der High-school-Schülerinnen hinterher hechelt. Nein, er greift Probleme auf und löst diese zufriedenstellend. Dabei ist unser Hauptcharakter Kaizaki kein Überheld, sondern einfach nur ein Mensch der andere ein wenig an seiner Lebenserfahrung teilhaben lässt. Was seine Gesprächspartner damit machen, ist ihnen selber überlassen.

Wichtig bei so einer Nummer sind allerdings die Charaktere. Wie gut kann man sich mit diesen identifizieren? Und das ist das, was diesen Anime wirklich von Anfang bis Ende trägt. Der einzige Charakter mit dem ich ein wenig Schwierigkeiten hatte ist Hishiro (unser weiblicher Hauptcharakter mit Problemen, soziale Kontakte zu knüpfen). Zu Beginn ist es schwer sich mit ihr zu identifizieren und dann, wenn man meint, der Charakter taut endlich auf und man ihn richtig sympathisch findet, kommt ein Punkt in der Story, der bei mir einen sehr bitteren Nachgeschmack hinterlässt. Ich denke ihr werdet heraus finden, welcher Punkt das sein wird. Ich finde das dies einfach in eine "billige" Richtung geht. Allerdings: Wer weiss. Die 13 Folgen lassen alles offen und eine zweite Staffel werde ich mir definitiv anschauen, sollte diese jemals raus kommen.

Animationstechnisch ist das schon alles auf einem sehr hohen Niveau. Der Anime macht auf den ersten Blick einen qualitativ hochwertigen Eindruck, der sich im laufe der Folgen einfach konstant hält. Größere Frame-Einbrüche konnte ich jetzt nicht ausmachen. Klar hat man hier und da die eine oder andere Klischeebehaftete-Anime-Pose die wie ein Standbild aussieht und in der sich allenfalls der Mund oder der Kopf bewegt, aber das ist etwas was ich erwarte (speziell im School-Setting). Daher punktet ReLIFE auch in dieser Sparte.

Fazit:
Endlich mal wieder ein Anime, den ich von Anfang bis Ende geniessen konnte. Trotz besagter Hishiro-Problematik. Das es ReLIFE trotzdem nicht vor einem Punktabzug rettet ist selbstverständlich. Ein wenig zum fünften fehlenden Stern hat auch das offene Ende beigetragen. Dieser Anime ist nicht perfekt, aber äusserst unterhaltsam. Eine Sache wollte ich noch zum Punkt Romanze sagen, aber ich denke das ist unnötig. Nur eines vielleicht: Hier punkten vor allen Dingen die Nebencharaktere. Und nun habt ihr genug hier herumgelungert. Schaut den euch endlich verdammt noch einmal an, statt ihn euch durchlesen zu wollen...
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Avatar: Luziferian#7
Handlung

Arata Kaizaki ist 27, Single und NEET. Als ihm seine Eltern dann aus heiterem Himmel auch noch jegliche Unterstützung verwehren ist guter Rat teuer. Als er des Nachts völlig betrunken nach Hause wankt begegnet ihm ein Mann in seinem Alter, der ihm ein verlockendes Angebot macht: Das Unternehmen ReLife würde ein Jahr seine Lebenshaltungskosten übernehmen, wenn er im Gegenzug an einem Expieriment teilnimmt. Noch dazu winkt die Aussicht auf eine anschließende Beschäftigung.
Alles was er dafür tun muss ist eine Tablette zu schlucken. Für ein Jahr verwandelt diese ihn zurück in sein 17-jähriges Selbst. In diesem einen Jahr hat er Zeit zu sich selbst und zurück auf den rechten Pfad im Leben zu finden und wieder „gesellschaftsfähig“ zu werden. Der Haken: Alle Menschen denen er in diesem Jahr begegnet werden ihn jedoch nach Ablauf der Zeit vergessen während er alle Erinnerungen behält. Betrunken und verzweifelt, wie Arata ist, stimmt er zu und wacht am nächsten Tag als 17-Jähriger auf und sieht sich zehn Jahre später wieder mit dem Highschool-Leben im Abschlussjahrgang konfrontiert…


Kurzreview

Mit Relife erwartet den Zuschauer eine erstmal recht gewöhnliche Highschool-Slice of Life-Comedy-Serie. Die besondere Würze verleiht der Serie der Umstand, dass Arata zehn Jahre älter als seine Mitschüler ist und einige Erfahrungen mehr gemacht hat. Dies führt natürlich zu allerhand Problemen (also für den Zuschauer lustigen Situationen): Er überschätzt sein schulisches und sportliches Leistungsvermögen maßlos. Im Gegenzug durchschaut er auf Grund seines größeren Erfahrungsschatzes aber Probleme und Gefühle seiner Mitschüler mit Leichtigkeit. Wie bei jeder guten Comedy ist aber nicht immer alles nur schön und lustig. Der Protagonist hat natürlich eine düstere Vergangenheit und seine Grüne weshalb er zum NEET geworden ist. Das alles ist durchaus recht plausibel und sorgt für das dramatische Salz in der Suppe und macht den Charakter interessant. Als Hauptcharakter gefällt mir Arata sowieso recht gut, da er nicht der typische strunz dumme Außenseiter oder Lausbub ist. Seine sozialen Fähigkeiten sind sogar besonders ausgereift, so dass er auch unter seinen wesentlich jüngeren Mitschülern schnell Anschluss findet und über diesen Umstand wieder resozialisiert wird. Die anderen Charaktere sind größtenteils recht stereotyp gehalten aber sympathisch und interessant genug um sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Besonders die Supporter, die ihre Testsubjekte, wie Arata eines ist, unterstützen, heben sich hervor.
Zur konkreten Handlung möchte ich gar nicht viel verraten. Sie ist aber durchaus überzeugend und unterhaltsam. Außerdem wartet sie durchaus mit kleineren Überraschungen auf. Die Stärke der Serie ist sicherlich, dass sie bei all gelungener Komik auch immer wieder ernste Fragen aufwirft. Das geschieht mal explizit und mal implizit. Lohnt es sich Freundschaften aufzubauen, wenn alle dich nach einem Jahr wieder vergessen? Wie viel Einfluss darf ich auf das Leben anderer nehmen um ihnen mögliches Leid zu ersparen ihnen aber auch keine zwar harten aber wichtigen Erfahrungen vorzuenthalten? Und… ist es überhaupt legal, wenn sich Arata mit 27 Jahren eine 17-jährige angelt?????
Wie man hier gut erkennen kann, liegen Komik und ernst durchaus nah beieinander. Der dramatische Teil hielt sich jedoch angenehm im Hintergrund, auch wenn er immer mitschwingt. Das machte die Serie für mich so unterhaltsam.
Optisch ist die Serie bei weitem nicht herausragend, sondern eher zweckmäßig. Gelegentliche Standbilder und die durchschnittliche Präsentation tun dem Unterhaltungswert jedoch keinen Abbruch. Die Serie konzentriert sich nämlich auf das was sie kann: Den Humor und die Story. Diese endet jedoch leider nach nur wenigen Monaten im Sommer (nachdem Arata mit Beginn des Schuljahres im April sein neues ReLife angetreten hat). Die Handlung umfasst also bisher nur etwa die Zeit des ersten Trimesters und deutet interessante Entwicklungen für die Zukunft an. Daher würde ich mich wirklich sehr über ein bis zwei weitere Staffeln freuen.

Fazit


ReLife fügt sich erfolgreich neben Werken wie Orange in die Reihen der Highschool/Slice of Life-Serien mit dem besonderen Etwas ein. Die „Verjüngung zur Resozialisierung“-Thematik ist frisch, unverbraucht und sorgt durch diese besondere Ausgangslange für jede Menge gelungene Gags ohne dramatische Hintergründe zu vernachlässigen oder überzustrapazieren.
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Avatar: Ohmegar#8
Anmerkung: Ich inkludiere die 4 Folgen der OVA, welche erst im Jahre 2018 veröffentlicht wurden.

Mal wieder ein Liebesdrama im altbekannten Schulsetting? Characktere die von typischen Tsundere- und Haremeigenschaften überkochen? Eine Anime mit dem üblichen SoL-mix?

Nicht bei ReLIFE

Nach nunmehr als 2 Jahren regen Animekonsum kann ich sagen: ReLIFE spielt in dem Drama/Romace-Gerne ganz oben mit!
Warum das so ist schauen wir uns genauer an.

Wer hatte nicht schon mal die Vorstellung die Uhr 10 Jahre zurück zu drehen? Inwieweit gelingt es mir die Geschehnisse anders zu gestalten?
Genau mit diesem Gedankenexperiment beschäftigt sich der Anime.

Der Protagonist Arata Kaizaki ist ein 27 jähriger "NEET". Warum er so bezeichnet wird? Hier reflektiert schon die erste Thematik. Die japanische Leistungsgesellschaft und der gutmütige Arata. Unter diesen Gesichtspunkt verliert er seinen Job und die Eltern drehen ihm den Geldhahn zu. Da kommt die Firma: ReLIFE gerade recht. Sie bieten Ihm die Möglichkeit an eine Tablette zu nehmen, welche es ihm ermöglicht 10 Jahre jünger zu wirken.
Ziel dieses Experiments soll es sein, sein Leben zu überdenken und aus der Erfahrung zu wachsen.
So besucht er für ein Jahr die Abschlussklasse einer Oberschule...

In seiner Klasse angekommen braucht es nicht lange bis der eigentlich 27 jährige Arata mittels seiner Erfahrung und Charakterzüge die Entwicklung der 3 anderen Charaktere: Chizuru, Kazuomi und Rena positiv beeinflusst. Da zeichnen sich auch die "USP-artigen" Eigenschaften des Protagonisten aus, die den Wert der Serie enorm steigern.

Anregend ist aber auch die gesamte Entwicklung der Serie. Wie sich die Figuren verändern ist eine andere Geschichte. Darauf genauer einzugehen sprengt den Rahmen meiner sonst pragmatischen Rezensionen enorm.
Ich empfehle erst die Serie zu gucken und dann die gut ausgearbeiteten Charakterbeschreibungen der anderen fleißigen Rezensenten zu lesen. Ich möchte erreichen, dass ihr mit einer möglichst Vorurteil freien Brille die Handlung erlebt.


Der "Rena-part" war mir eigentlich nach kurzer Zeit sehr über, da ich mit diesem Typ Mensch nicht klarkomme... Wie dem auch sei, es tangiert die Wertung nicht allzu sehr, da die OVA die viel interessantere Arata-Chizuru-Beziehung ausreichend belichtet.


Was bleibt also final zu sagen?

Die 13 Episoden an sich sind ein echt gelungenes SoL-Liebesdrama mit einzigartigen Elementen.
An dieser Stelle wären 4 bis 4.5 Sterne möglich, da das Ende doch einen echt unbefriedigenden Nachgeschmack hinterlässt.

Mit den OVAs bzw. der ganzen adaptierten Handlung ist dieser Anime in der gegeben Kategorie mit 5 Sternen zu bewerten.

Fans mit einem gewissen Maß an Reife und Akzeptanz werden an ReLIFE garantiert viel Freude haben.
ReLIFE schafft sogar, Japan untypisch, ein wirkliches Happy End!!
Für diejenigen die genau so empfinden, empfehle ich unbedingt die letzten 4 Kapaitel des Mangas. ;)

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