AsaneRedakteur
#1Hauptgenre »Horror«? – Na, ich weiß ja nicht.
Auf den ersten Blick sieht das ja alles aus wie eine dieser abgedrehten Slapstick-Komödien, auf den zweiten Blick – auch. Die Einstiegsszene in dieses halbstündige Spektakel will zwar ein wenig Horror suggerieren, indem man mit suspense spielt, aber schon die erste Einstellung mit Dickie und seinem Spiegelbild zeigt recht schnell, wohin die Reise geht. Nämlich in Richtung Horrorkomödie mit hohem Nonsense-Faktor.
Oder besser vielleicht: Parodie. Denn bei "Hanako-san" handelt es sich um eine weitere Auflage der bekannten japanischen urban legend, daß es auf der Schultoilette Nr. 3 spukt. Dort soll sich ein Geist verstecken, nämliche Hanako-san, die die ganze Schule in Angst und Schrecken zu versetzen vermag. Dabei ist sie eigentlich nur ein liebes Mädchen, das sich etwas einsam fühlt und daher Gesellschaft sucht. "Asobou?!" ruft sie immer fragend, ob jemand mit ihr spielen mag, aber alle nehmen sie Reißaus. Als erster natürlich Dickie.
Sorry, einzelne Namen hab ich mir jetzt nicht gemerkt. Wie man aber sehr schnell sieht, werden alle Stereotypen mit einer Handvoll Charaktere gekonnt abgedeckt, so daß man sich die Namen getrost sparen kann. Hier im letzten Screenshot wird gerade der streberhafte Klassenbeste vorgeschickt, um die Lage zu sondieren. Aber dies ist natürlich kein Schuldrama, sondern Comedy, also haben sich hier alle lieb, es gibt kein Mobbing oder sonstiges Außenseitertum, und als Wahlspruch regiert auch hier das sattsam bekannte "nakayoku shite" (mit seltsamerweise nur dem "naka" als Kanji).
Da man also diese angebliche Horrorgeschichte als Slapstick präsentiert, erleichtert das den Animationsaufwand ganz erheblich. Wie wir von dem notorischen Zuspätkommer (unerschrocken, chaotisch und sympathisch, Typ "Huckleberry Finn") erfahren, befinden wir uns in der Grundschulklasse 3/1. Und auch das Zielpublikum dürfte diese Altersklasse repräsentieren. Man nimmt also eine Handvoll comedygerecht degenerierter Charaktere, unterfüttert das Horror-Szenario mit schwummerndem Keyboard samt einer Extraportion Horror-Hall, und spart auch seitens der Lehrkräfte nicht mit klischeehaften Typen.
Überhaupt gibt sich diese ganze Veranstaltung ziemlich oldschool und zeitlos; der Anime datiert zwar Mitte der 90er Jahre, könnte aber genauso gut 20 Jahre früher entstanden sein. Ganz genretypisch geben sich auch die anspruchslosen Animationen von eher drastischer Art, die ziemlich abgedreht und sprunghaft sind. Wer »Jungle wa Itsumo Hare nochi Guu« kennt, weiß, was ich meine.
Was natürlich auch nicht fehlen darf, ist eine dieser unvermeidlichen Musical-Einlagen, wo die Klasse vom Aushilfslehrer dazu verdonnert wird, nach der Schule noch die Toiletten zu putzen ("houkagou toire souji da ze!").
Gespenster? Jetzt macht euch mal nicht in die Hose! Schön sauber putzt ihr das jetzt! – Diese ermutigende Aufforderung ("obake nande iru ka - ii kara, koko de kirei ni!") geht natürlich voll nach hinten los, und es zeigt sich alsbald der König der Dämonen, der für diejenigen, die's immer noch nicht begriffen haben, ganz groß seinen Titel auf der Stirn stehen hat – inklusive Furigana!
Das Gute siegt aber auch hier, und als Fazit bleibt zu sagen, daß die ganze Vorstellung furchtbar generisch, wenig originell und dennoch ganz unterhaltsam ist. Erstmal aufgrund der eigenartigen Charaktere (vor allem die Lehrer), aber auch der Comedy, die trotz allem immer wieder schöne und überraschende Pointen bringt, gerade bei den lapidaren Dialogen.
Wer sich's anschauen möchte, sollte über ausreichend Japanischkenntisse verfügen, Untertitel gibt's nämlich keine.
Auf den ersten Blick sieht das ja alles aus wie eine dieser abgedrehten Slapstick-Komödien, auf den zweiten Blick – auch. Die Einstiegsszene in dieses halbstündige Spektakel will zwar ein wenig Horror suggerieren, indem man mit suspense spielt, aber schon die erste Einstellung mit Dickie und seinem Spiegelbild zeigt recht schnell, wohin die Reise geht. Nämlich in Richtung Horrorkomödie mit hohem Nonsense-Faktor.
Oder besser vielleicht: Parodie. Denn bei "Hanako-san" handelt es sich um eine weitere Auflage der bekannten japanischen urban legend, daß es auf der Schultoilette Nr. 3 spukt. Dort soll sich ein Geist verstecken, nämliche Hanako-san, die die ganze Schule in Angst und Schrecken zu versetzen vermag. Dabei ist sie eigentlich nur ein liebes Mädchen, das sich etwas einsam fühlt und daher Gesellschaft sucht. "Asobou?!" ruft sie immer fragend, ob jemand mit ihr spielen mag, aber alle nehmen sie Reißaus. Als erster natürlich Dickie.
Sorry, einzelne Namen hab ich mir jetzt nicht gemerkt. Wie man aber sehr schnell sieht, werden alle Stereotypen mit einer Handvoll Charaktere gekonnt abgedeckt, so daß man sich die Namen getrost sparen kann. Hier im letzten Screenshot wird gerade der streberhafte Klassenbeste vorgeschickt, um die Lage zu sondieren. Aber dies ist natürlich kein Schuldrama, sondern Comedy, also haben sich hier alle lieb, es gibt kein Mobbing oder sonstiges Außenseitertum, und als Wahlspruch regiert auch hier das sattsam bekannte "nakayoku shite" (mit seltsamerweise nur dem "naka" als Kanji).
Da man also diese angebliche Horrorgeschichte als Slapstick präsentiert, erleichtert das den Animationsaufwand ganz erheblich. Wie wir von dem notorischen Zuspätkommer (unerschrocken, chaotisch und sympathisch, Typ "Huckleberry Finn") erfahren, befinden wir uns in der Grundschulklasse 3/1. Und auch das Zielpublikum dürfte diese Altersklasse repräsentieren. Man nimmt also eine Handvoll comedygerecht degenerierter Charaktere, unterfüttert das Horror-Szenario mit schwummerndem Keyboard samt einer Extraportion Horror-Hall, und spart auch seitens der Lehrkräfte nicht mit klischeehaften Typen.
Überhaupt gibt sich diese ganze Veranstaltung ziemlich oldschool und zeitlos; der Anime datiert zwar Mitte der 90er Jahre, könnte aber genauso gut 20 Jahre früher entstanden sein. Ganz genretypisch geben sich auch die anspruchslosen Animationen von eher drastischer Art, die ziemlich abgedreht und sprunghaft sind. Wer »Jungle wa Itsumo Hare nochi Guu« kennt, weiß, was ich meine.
Was natürlich auch nicht fehlen darf, ist eine dieser unvermeidlichen Musical-Einlagen, wo die Klasse vom Aushilfslehrer dazu verdonnert wird, nach der Schule noch die Toiletten zu putzen ("houkagou toire souji da ze!").
Gespenster? Jetzt macht euch mal nicht in die Hose! Schön sauber putzt ihr das jetzt! – Diese ermutigende Aufforderung ("obake nande iru ka - ii kara, koko de kirei ni!") geht natürlich voll nach hinten los, und es zeigt sich alsbald der König der Dämonen, der für diejenigen, die's immer noch nicht begriffen haben, ganz groß seinen Titel auf der Stirn stehen hat – inklusive Furigana!
Das Gute siegt aber auch hier, und als Fazit bleibt zu sagen, daß die ganze Vorstellung furchtbar generisch, wenig originell und dennoch ganz unterhaltsam ist. Erstmal aufgrund der eigenartigen Charaktere (vor allem die Lehrer), aber auch der Comedy, die trotz allem immer wieder schöne und überraschende Pointen bringt, gerade bei den lapidaren Dialogen.
Wer sich's anschauen möchte, sollte über ausreichend Japanischkenntisse verfügen, Untertitel gibt's nämlich keine.
Beitrag wurde zuletzt am 01.12.2021 23:11 geändert.
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