Die rothaarige Schneeprinzessin (2015)

Akagami no Shirayuki-hime / 赤髪の白雪姫

Rezensionen – Die rothaarige Schneeprinzessin

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Die rothaarige Schneeprinzessin“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
  •  
Avatar: RaestHD#1
Mit dem Schneewittchen welches die Brüder Grimm beschreiben hat die titelgebende Shirayuki nichts Gemeinsames. Dennoch lässt ihre Geschichte an ein klassisches Märchen erinnern. Gerettet von einem Prinzen und mitgenommen in sein Land und Schloss. Fehlt nur noch die kitschige Hochzeit mit weißen Tauben und Bambis die im Kreis springen.

„From now on, I will take my own path.“

Doch so weit kommt es nicht, denn die Figuren sind sympathisch und haben da mehr zu bieten als Klischees, was die Serie dann auch ohne Probleme über den Durchschnitt hebt. Auch die größtenteils episodischen Geschichten rund um Shirayukis Traum eine königliche Kräuterkundlerin zu werden sind abwechslungsreich und unterhaltsam. Neben etwas Action und alltäglichen Erlebnissen auf dem Schloss, steht besonders das langsame näherkommen zwischen Shirayuki und Prinz Zen im Mittelpunkt.
Shirayuki gehört zu den starken weiblichen Figuren, die nicht nur äußerlich ansprechend sind, sondern auch mit Intelligenz, Willen und einem festen Ziel vor den Augen, sich wohltuende von sonst einseitigen weiblichen Figuren in Anime hervorhebt, was sie wiederum für mich sehr sympathisch macht. Doch auch ihr Prinz Zen ist nicht aus einer vorgefertigten Schablonen geschnitten und zeigt durchaus eine eigenständige Persönlichkeit, weit weg von dem Bild eines verwöhnten Prinzen in Strumpfhosen. Die restlichen Figuren fallen den beiden gegenüber etwas zurück, sind dennoch wichtig für das Hauptpaar und in keiner Weise nervig.
Außergewöhnlich an der Serie ist, wie normal und nüchtern sich die (meisten) Figuren verhalten. Auch die langsam entwickelnde Romanze zwischen dem Prinzen und Shirayuki weist eine nicht überstürzte und bodenständige Herangehensweise auf die nicht nur realistisch ist, sondern auch als Zuschauer mitfiebern lässt, wann denn endlich das Eis zwischen den beiden bricht. Doch auch so schaut man den Figuren gerne bei ihrem täglichem Treiben zu.

Unter dem Strich ist Akagami no Shirayuki-hime ein gelungen, abwechslungsreicher Sol-Anime mit sympathischen Figuren und für jeden zu Empfehlen, der bodenständige Romanzen ohne typische Überzeichnung mag. Für mich unter den Top 5 dieses Sommers.
    • ×14
    • ×0
    • ×0
    • ×0
    • ×0
    • ×0
Avatar: Morti77#2
Es war einmal ein hübsches, junges Mädchen namens Shirayuki, mit apfelroten Haaren, das in einfachen Verhältnissen ihr Dasein fristete. Eines Tages jedoch entschloss sich der Prinz ihres Landes, das Mädchen an seinen Hof einzuladen.
Schade, dass besagter Prinz ein verwöhnter Egomane ist, der Shirayuki zu seiner Konkubine machen will, worauf diese natürlich gar keinen Bock hat und sich einen anderen Prinzen sucht....

So beginnt die Geschichte von Akagami no Shirayukihime, aber eine richtige Handlung hat der Anime gar nicht. Die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander entwickeln sich zwar ständig weiter, aber sonst erzählt jede Folge eine abgeschlossene Geschichte. Vielleicht liegt es daran, dass die Autorin auch keine Notwendigkeit sah, ihr Werk mit den üblichen Mitteln zu strecken, die man aus Shoujos kennt, wie aus dem Nichts auftauchende Rivalen, sinnlosem Streit zwischen den Hauptcharakteren etc. Allerdings haben die Episodenhandlungen auch einen großen Schwachpunkt: Sie werden oft viel zu schnell erzählt. Manche der Geschichten hätten andere Animes vielleicht in drei oder vier Folgen behandelt und durch die kurze Zeit, die die einzelnen Episoden bieten, fällt es schwer wirklich in die Handlung einzutauchen. Das wird teilweise noch durch die Unglaubwürdigkeit der Geschichten erschwert, denn meist werden die konstruiert wirkenden Konflikte recht "märchenhaft" aufgelöst, indem sich die Protagonistin Shirayuki selbstbewusst für ihre Ideale aufopfert. In gewisser Weise ist der Anime auch eher eine SoL-Serie; die Handlung und der Humor sind nichts Besonderes und damit man sich dabei nicht langweilt, muss man schon die Charaktere mögen.

Diese sind größtenteils auch sehr gelungen. Shirayuki als selbstbewusste Frau aus einfachen Verhältnissen, die ihre und die Probleme anderer gerne selbst in die Hand nimmt ist schon mal besser als irgendein hilfloses, naives Prinzesschen, aber eigentlich auch der schwächste Charakter der Serie. Ihr Handeln wirkt oft zu idealisiert und nach ein paar Folgen werden ihre Monologe auch langsam nervig, weil sie einfach immer das Gleiche erzählt. Ihr Verhalten gegenüber Zen ist dagegen besser und hebt sich von dem ab, was man sonst so aus Shoujos kennt. Das Gleiche gilt für Zen, der nicht der typisch "coole" Held ist und nur darauf wartet, dass Shirayuki sich an ihn ranschmeißt, sondern genauso mit seinen Gefühlen hadert.
Die Nebencharaktere haben mir fast alle gefallen. Alle haben eine eigene Persönlichkeit und die wird auch in ausreichendem Maße gezeigt, sodass ich am Ende nicht das Gefühl hatte, man hätte zu wenig über einen Charakter erfahren. Selbst die Antagonisten sind nicht einfach nur irgendwelche Bösewichte, haben ihre Motive und werden teilweise später sogar von Shirayuki bekehrt, ohne dass es lächerlich oder gezwungen wirkt, denn so wirklich fies sind die auch nicht.

Fazit: Akagami no Shirayukihime ist anders, als die meisten Shoujos. Der Anime bietet zwar wenig Konflikte und die damit verbundene Spannung, aber dafür eine schöne, ruhige Romanze und interessante Charaktere. Anders als das märchenhafte Setting vermuten lässt ist er relativ frei von Klischees, aber die einzelnen Geschichten, sind dadurch trotzdem nicht glaubwürdiger. Wer kein Problem damit hat, dass der Anime eher das Alltagsleben der Protagonisten behandelt, statt spannende Fantasygeschichten zu erzählen und die Charaktere mag, dürfte seinen Spaß an der Serie haben.
    • ×7
    • ×0
    • ×0
    • ×0
    • ×0
    • ×0
Avatar: Pilop
V.I.P.
#3
Es kommt nicht von ungefähr, dass man der Heldin mit Shirayuki den japanischen Namen von Schneewittchen verpasst hat. Nach dem Prinzip „Nomen est Omen“ bekommt man dann auch eine entsprechende Geschichte mit märchenhaften Zügen präsentiert, bei der man das Übernatürliche zwar ausspart, sich aber ausgiebig der mit diesem Genre verbundenen Idealisierungen hingibt, wenn man der ganzen Sache auch einen moderneren Touch verleiht.

Der ursprünglichen Märchensammlung der Gebrüder Grimm mag es noch nicht an düsteren, blutigen Geschichten mit zweifelhafter Moral gemangelt haben, aber heute verbindet man mit Märchen gemeinhin eher eine heile Welt und den Triumph des Guten und hieran orientiert man sich auch bei diesem Anime. An sich wird der Werdegang eines Mädchens beschrieben und wie es seinen Traum verfolgt, aber Schlösser, Prinzen, pittoreske Städtchen und idyllische Landschaften tragen dann gemeinsam mit einem sanften Handlungsverlauf dazu bei, dass sich das alles schon mehr wie ein Feel-Good-Märchen anfühlt. Und während man etwa durch Shirayukis Eigeninitiative durchaus gängige Märchenklischees wie das der Jungfrau in Nöten durchbricht, fällt man am Ende doch immer wieder auf diese zurück, indem etwa der Prinz seine ihm angestammte Rolle des Beschützers und aktiven Parts der Beziehung ausgiebig auskosten darf. Letztendlich ist man eben halt in einer Shoujo-Serie, wo sowas mehr als verbreitet ist, aber ein wenig schade ist es dennoch, denn es wäre hier sicher mehr möglich gewesen. Dem Unterhaltungswert schadet das allerdings nicht übermäßig. Man kann der Serie ruhig zugestehen überdurchschnittlich sympathisch zu sein. Während die Handlung episodisch ist und wirkliche Höhepunkte rar sind, punkten die Figuren auf der ganzen Linie, was wieder viele der Mankos wettmacht. Zwar ist die Beziehungsentwicklung zwischen Shirayuki und Zen zu idealisiert, aber es kommt wenigstens zu Entwicklungen und man schaut den Figuren schlicht gerne zu.

Fazit:
Es fällt leicht hier schon aus reiner Sympathie ein gefälliges Urteil zu fällen, denn man hat die Figuren schlicht gern. Inhaltlich bleibt die Serie aber schon unter ihren Möglichkeiten. Während die märchenhaften Züge zwar der Atmosphäre zuträglich sind, spülen sie die Handlung dann doch auch immer wieder zu weich und leider wird auch Shirayukis – in diesem Umfeld schon emanzipatorisch wirkender – Charakter nicht ganz konsequent verfolgt. Unterhaltsam ist der Anime jedoch allemal und es lohnt sich durchaus reinzuschauen, besonders wenn man mal wieder ein Stück heile Welt braucht, die trotzdem noch genug Kurzweil bietet.
    • ×23
    • ×0
    • ×0
    • ×1
    • ×0
    • ×1
Avatar: Aodhan
V.I.P.
#4
Leider hat mich der Anime ziemlich enttäuscht. Ich mag Shoujo ja eigentlich gerne, auch die ruhigeren Geschichten, aber Akagami no Shirayuki-hime ist mir einfach zu langweilig. Am Setting liegt es nicht, das ist interessant, und der hier sicherlich ziemlich starken Idealisierung möchte ich auch nicht die Schuld geben - es hapert an Handlung und Charakteren. Die Serie ist eher episodisch, was an sich kein Problem wäre, wenn die Einzelgeschichten überzeugen würden, aber die bestehen zum großen Teil nur aus - etwas böse ausgedrückt - Heile-Welt-Kitsch. Ich bin zwar jemand, der auch fluffige Shoujo-Mangas mag, aber die haben noch eine andere Stimmung als dieser Anime, der den Eindruck erweckt, die japanische Variante eines generischen Frauenromans zu sein, in dem sich die Heldin wunscherfüllend in den netten und schönen Prinzen verliebt. Ganz so schlimm (und kitschig) ist er zwar auch wieder nicht, deswegen finde ich ihn noch durchschnittlich, doch er erzählt definitiv nicht das, was ich interessant finde.

Die Charaktere tun ihr Übriges dazu. Doof sind sie nicht, sondern nett und es gibt Animes, da haben mir nette Figuren sehr gefallen, aber hier ist nett dann doch der kleine Bruder von langweilig. So sehr man Shirayuki auch nicht absprechen kann, einen eigenen Kopf zu haben, ist sie letztendlich zu gutmütig, um daraus etwas zu machen. Wirklich stark und emanzipiert wirkt eine Heldin doch nur mit einer dominanteren Persönlichkeit. Und wen es um Zen geht, unterscheidet sie sich in keinster Weise von anderen Shoujo-Heldinnen. Zen wiederum spielt die Rolle des Bilderbuchprinzen. Er ist zwar nicht so flach wie die aus Märchen, aber mehr Persönlichkeit könnte er schon vertragen. Und so bleibt es dabei, Akagami no Shirayuki-hime ist einer der schwächsten Shoujo-Animes, die ich in letzter Zeit gesehen hab.
    • ×8
    • ×0
    • ×0
    • ×0
    • ×0
    • ×1
  •  
  • Bewerten
  • Lesezeichen
  • Favorisieren

Bewertungen

  • 7
  • 21
  • 242
  • 762
  • 514
Gesamtbewertung
Eigene Bewertung
Klarwert3.95 = 79%Toplist#464

Mitgliederstatistik

Letzte Bewertungen

Top Eintrager

Neueste Umfragen

Personalisierte Listen

Discord

Teilen


Du hilfst anderen gerne bei der Suche nach einem Anime oder informierst gern über Anime? Dann empfehlen wir, zusätzlich einen Link zum Anime-Eintrag hier auf aniSearch mit anzugeben. Damit erleichterst Du dem Empfänger die Suche nach dem Anime und bietest ihm eine ganze Fülle an Informationen!