AsaneRedakteur
#1Dieser kleine Film der netto grade mal so 5 Minuten dauert, ist ein Werk von Yasuhiro Yoshiura. Und wer Yasuhiro Yoshiura kennt, hat wohl eine Ahnung davon, was einen hier erwartet. Jedenfalls nicht die apokalyptische Zerstörung einer zukunftsgläubigen Welt.
Die besondere Schwierigkeit bei diesem Anime besteht darin, daß er keine Geschichte erzählt. Man wird anhand kurzer Eindrücke in eine Welt eingeführt, die ein wenig Mecha mit Cyberpunk verknüpft, aber auch Anleihen am Steampunk-Setting nimmt. Aus der Perspektive einer namenlosen jungen Frau erfahren wir ein wenig mehr über diese Stadt, die auf eigentümliche Weise unserer Welt von gestern ähnelt: TV-Gerät mit instabilem terrestrischen Empfang, hastig zusammengenagelte Blechkonstruktionen, mehr oder weniger ausgeprägte Spuren von Rost und Verfall.
Da erscheint wie aus dem Nichts der böse Mecha, höchst simplizistisch konstruiert, wie aus dem Technikbaukasten, den man zuerst aus bester Pantsu- bzw. Upskirting-Perspektive wahrnimmt. Weit kommt er allerdings nicht in seiner Zerstörungswut, denn die gesamte Energie dieser Siedlung (und wohl nicht nur die elektrische) speist sich aus einer besonderen Quelle, die auf dem Dach des Kraftwerks haust und die dem ungebührlichen Treiben mit einer entschlossenen linken Geraden ein Ende setzt.
Das war's eigentlich schon.
Der besondere Reiz dieser kleinen Studie liegt in der Diskrepanz zwischen der allgemeinen Erwartungshaltung und dem, was man hier geboten bekommt. Das macht auch den größten Teil des Humors aus. Denn der ist durchaus vorhanden, wenn auch nur implizit. Das liegt auch im Kontrast zwischen den dramatischen Ereignissen und der Seelenruhe, die die Frau an den Tag legt. Und auch darin, wie man zum business as usual übergeht, als der siegreiche Held stoisch davonwackelt und dabei beträchtliche Schneisen in der Botanik hinterlässt.
Kurz noch zu den technischen Hintergründen:
Zitteraale und Zitterrochen kennt wohl jeder. Das Wesen hier, das einfach nur Kaiju genannt wird (vermutlich 怪獣 – "Ungeheuer"), scheint auch elektrische Organe zu besitzen, die jedoch regelmäßig einer Entladung bedürfen, was den Menschen natürlich sehr gelegen kommt. Diese urzeitlich scheinenden Monster pflanzen sich auch fort, was dazu führt, daß bald jeder sein eigenes und ganz spezielles niedliches Balkonkraftwerk zu Hause halten kann.
Fazit:
Gemessen an der Dauer des Animes zeigt man sehr viel und erzählt recht wenig. Trotzdem erschließt sich einem diese kleine, sympathische Welt sofort, die auch ihren ganz eigenen Humor mit sich bringt. Action ist zwar wenig geboten, wird aber eindrucksvoll inszeniert, da sich die Riesenhaftigkeit der beiden Monster auch in ihren überaus trägen Bewegungen widerspiegelt. Kleine, unscheinbare Details bereichern die Szenerie, so daß man das kurze Werk gern auch ein zweites Mal schauen mag.
Die besondere Schwierigkeit bei diesem Anime besteht darin, daß er keine Geschichte erzählt. Man wird anhand kurzer Eindrücke in eine Welt eingeführt, die ein wenig Mecha mit Cyberpunk verknüpft, aber auch Anleihen am Steampunk-Setting nimmt. Aus der Perspektive einer namenlosen jungen Frau erfahren wir ein wenig mehr über diese Stadt, die auf eigentümliche Weise unserer Welt von gestern ähnelt: TV-Gerät mit instabilem terrestrischen Empfang, hastig zusammengenagelte Blechkonstruktionen, mehr oder weniger ausgeprägte Spuren von Rost und Verfall.
Da erscheint wie aus dem Nichts der böse Mecha, höchst simplizistisch konstruiert, wie aus dem Technikbaukasten, den man zuerst aus bester Pantsu- bzw. Upskirting-Perspektive wahrnimmt. Weit kommt er allerdings nicht in seiner Zerstörungswut, denn die gesamte Energie dieser Siedlung (und wohl nicht nur die elektrische) speist sich aus einer besonderen Quelle, die auf dem Dach des Kraftwerks haust und die dem ungebührlichen Treiben mit einer entschlossenen linken Geraden ein Ende setzt.
Das war's eigentlich schon.
Der besondere Reiz dieser kleinen Studie liegt in der Diskrepanz zwischen der allgemeinen Erwartungshaltung und dem, was man hier geboten bekommt. Das macht auch den größten Teil des Humors aus. Denn der ist durchaus vorhanden, wenn auch nur implizit. Das liegt auch im Kontrast zwischen den dramatischen Ereignissen und der Seelenruhe, die die Frau an den Tag legt. Und auch darin, wie man zum business as usual übergeht, als der siegreiche Held stoisch davonwackelt und dabei beträchtliche Schneisen in der Botanik hinterlässt.
Kurz noch zu den technischen Hintergründen:
Zitteraale und Zitterrochen kennt wohl jeder. Das Wesen hier, das einfach nur Kaiju genannt wird (vermutlich 怪獣 – "Ungeheuer"), scheint auch elektrische Organe zu besitzen, die jedoch regelmäßig einer Entladung bedürfen, was den Menschen natürlich sehr gelegen kommt. Diese urzeitlich scheinenden Monster pflanzen sich auch fort, was dazu führt, daß bald jeder sein eigenes und ganz spezielles niedliches Balkonkraftwerk zu Hause halten kann.
Fazit:
Gemessen an der Dauer des Animes zeigt man sehr viel und erzählt recht wenig. Trotzdem erschließt sich einem diese kleine, sympathische Welt sofort, die auch ihren ganz eigenen Humor mit sich bringt. Action ist zwar wenig geboten, wird aber eindrucksvoll inszeniert, da sich die Riesenhaftigkeit der beiden Monster auch in ihren überaus trägen Bewegungen widerspiegelt. Kleine, unscheinbare Details bereichern die Szenerie, so daß man das kurze Werk gern auch ein zweites Mal schauen mag.
Beitrag wurde zuletzt am 15.01.2024 00:39 geändert.
Kommentare