Showa Genroku Rakugo Shinju (2016)

Shouwa Genroku Rakugo Shinjuu / 昭和元禄落語心中

Rezensionen – Shouwa Genroku Rakugo Shinjuu

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Showa Genroku Rakugo Shinju“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Lebbo
V.I.P.
#1

In den letzten Jahren stelle ich mir alle paar Monate immer wieder dieselbe Frage: „Welche kommenden Anime könnten vielversprechend sein?“ Shouwa Genroku Rakugo Shinjuu stand dabei nicht oben auf der Liste, aber ich sollte mich gewaltig täuschen. Denn all die Zweifel, die ich bei diesem Titel im Vorfeld hatte, waren ab der ersten Folge verflogen und ich durfte einen der besten Anime in diesem Jahr bestaunen.

 

 

Aber was ist nun dieses „Rakugo“? Rakugo ist eine traditionelle Form des Geschichtenerzählens, bei der ein Künstler in einem Monolog unterschiedliche Stücke vor einem Publikum präsentiert. Mir was das vollkommen unbekannt und es klang zunächst auch nicht sonderlich interessant, aber das sollte sich als Irrtum herausstellen. Denn der Anime schafft es, den Zuschauer durch diesen Minimalismus in seinen Bann zu ziehen und eine spannende Atmosphäre zu erzeugen - sei es nun heiter, gruselig oder traurig. Visuell wie akustisch werden immer wieder feine Akzente gesetzt und man merkt schnell, dass da wesentlich mehr dahintersteckt. Die Synchronsprecher der Charaktere machen dabei einen besonders tollen Job und diese Darstellungsform hat mich derart fasziniert, dass ich mir gerne auch noch mehr Material dazu angeguckt habe. Studio Deen hat hier eine schöne Arbeit abgeliefert, was bei dem anspruchsvollen Stoff nicht unbedingt so zu erwarten war.

Nun haben wir also ein solides Grundgerüst, aber wenn man mich fragt, was mir besonders wichtig ist bei einem Anime, dann hat sich im Laufe der Jahre eine Antwort doch immer deutlicher herauskristallisiert: die Charaktere. Spannende Charaktere, interessante Charaktere, sympathische Charaktere, glaubwürdige Charaktere…all das würde ich nennen. Und genau hier liegt wohl die größte Stärke bei Shouwa Genroku Rakugo Shinjuu. Man bekommt zwei hervorragend ausgearbeitete Hauptcharaktere, die auch nicht davor zurückschrecken, unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Es handelt sich hierbei durchaus auch um tragische Figuren, deren Beziehung zueinander höchst interessant dargestellt wird. Es ist schon etwas länger her, dass ich eine Serie gesehen habe, die sich so viel Zeit für ihre Charaktere nimmt und diese dann dem Zuschauer auch noch derart feinfühlig Stück für Stück näherbringt.

 

Shouwa Genroku Rakugo Shinjuu ist sicher kein Anime für die breite Masse. Aber es ist klug erzählt und es macht von der ersten Folge an neugierig auf das, was der Titel noch so zu bieten hat. Wer also auf eine anspruchsvolle Handlung mit tollen Charakteren in traditionellem Gewand Wert legt, der sollte nicht denselben Fehler wie ich machen, und den Anime somit sofort ganz oben auf seine Watchlist setzen…es lohnt sich sehr!

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Avatar: Pilop
V.I.P.
#2
Man muss Rakugo nicht mögen um diese Serie gut zu finden.

Die unmittelbare Reaktion vieler Leute beim Lesen der Beschreibung wird erst einmal sein „Was ist Rakugo?“. Ging zumindest mir so und letztendlich hat es sich als eine Art Ein-Mann-Kabarett herausgestellt, bei dem der Vortragende alleine auf der Bühne sitzt und durch die Verkörperung allerlei Charaktere eine humoristische Geschichte erzählt. Zumindest soll sie humoristisch sein, denn so wirklich lachen kann man als moderner, westlicher Zuschauer dann nur äußerst selten darüber. Aber das ist nicht weiter tragisch, denn letztendlich dreht sich die Geschichte nicht um die Auftritte, sondern um den Werdegang zweier Rakugo-Künstler. Hier bietet die Serie dann das, was man gemeinhin vermisst in Anime, angefangen bei einem unverbrauchten Setting, über differenzierte Charaktere, bis hin zu realistischen Handlungsentwicklungen. In einer Zeit der gesellschaftlichen Umbrüche versuchen die Figuren ihren Weg zu gehen und zeigen dabei nicht nur ihre eigenen Ansätze, sondern auch ihre eigenen Fehler und Unzulänglichkeiten. Abgesehen vielleicht vom lebenslustigen Sukeroku, legt es die Serie nicht darauf an die Charaktere durch typische Sympathiepunkte ansprechend zu machen – es fällt oft sogar nicht schwer sie nicht wirklich sympathisch zu finden – sondern versucht sie als interessant darzustellen. Und es funktioniert. Sie sind für einen Anime schon ungewöhnlich komplex und auch ihre Beziehungen untereinander laufen alles andere als friktionsfrei ab.

Zusammengefasst bietet die Serie ihren Zuschauern eine interessante Erzählung über den Werdegang und wohl auch die Selbstfindung eines eher schwierigen Charakters, die statt auf das übliche, liebliche Geplänkel lieber auf Inhalte setzt. Nachdem hier eigentlich nur ein Rückblick in die Vergangenheit erzählt wird, würde die Geschichte etwas in der Luft hängen, wäre nicht schon die Fortsetzung angekündigt worden. Angesichts deren Ausgangslage und der Qualitäten, welche die erste Staffel gezeigt hat, darf man sich auf diese dann auch schon mehr als freuen.
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