TeslaV.I.P.
#1Genial oder nur Pseudo-Intellektuell?
The Perfect Insider ist für mich der am schwersten zu bewertende Anime, den ich in meinem Leben gesehen habe. Ist die Geschichte einfach so gut konstruiert, dass ich noch nicht alles verstehe? Oder wollen die Macher einfach nur clever erscheinen, indem sie sich hinter philosophischen Allgemeinplätzen und verschachtelten Storywendungen verstecken? So war das hier die erste Show bei der ich vor dem Verfassen meines Kommentars gezielt nach andere Reviews im Internet gesucht habe. Klüger geworden bin ich dadurch allerdings nicht, zumindest aber weiß ich nun, dass ich nicht der einzige bin, dem es so geht...
"Idioten die versuchen smart zu erscheinen - der Anime" liest man da einserseits - "eine einzigartige Mysteryshow" andererseits. Und ich kann beide Punkte irgendwie verstehen. Kehren wir aber kurz zum Grundsätzlichen zurück
The Perfect Insider basiert auf einem Mystery Roman, geschrieben von Hiroshi Mori im Jahr 1996. Mit seinen nur 11 Folgen behandelt es einen scheinbar unmöglichen Mord, der sich auf einer entlegenen Forschungsstation abgespielt hat. Souhei Saikawa, ein hochbegabter Wissenschaftler und die Tochter seines Mentors, Moe Nashinosono werden in die Ereignisse verwickelt und versuchen im Folgenden den aussichtslosen Fall zu enträtseln.
Ther Perfect Insider ist vollgestopft mit Philosophien und Storywendungen.
Im letzten liegt wohl die größte Schwäche der Serie. Wenn es um die Aufklärung des Falles geht wird schnell ein einfaches Schema klar: Menschen die viel intelligenter sind als der "dumme Zuschauer" kommen aufgrund ihrer Genialität durch die kleinsten Indizien der Lösung immer näher. Damit will ich nicht sagen, dass die Detektivarbeit von Saikawa schlecht umgesetzt wäre. Aufgrund des "Hochbegabten" Milleus, in dem jeder einen IQ jenseits der 130 zu besitzen scheint, bewegt sich die Aufklärung des Falles jedoch auf einer so abgehobenen Ebene, dass dem Zuschauer schnell das Miträtseln überdrüssig wird. Hinzu kommen generelle Sachverhalte, die einfach nicht nachvollziehbar sind. Das perfekte Beispielspiel: Die Bitte der Mitarbeiter der Forschungsstation an die beiden Protagonisten den Mord doch für ein paar Tage der Polizei zu verschweigen. Man müsse noch ein wichtiges Forschungsprojekt abschließen. Und irgendwie scheint das für alle erst mal vollkommen ok. Genauso selbstverständlich, wie ständig alleine durch dunkle Flure zu laufen, obwohl eigentlich jeder davon ausgeht, dass der Mörder noch unter ihnen ist...
Also ein Krimi, bei dem das Krimielement nicht richtig zündet und das Verhalten der Protagonisten nur schwer nachvollziehbar ist. Warum dann 4 Sterne? Nun, The Perfect Insider macht eben auch vieles sehr gut.
Die technische Umsetzung ist hervorragen und der Zeichenstil lässt sich am ehesten mit der Genregröße Steins;Gate vergleichen, ohne dabei wirklich den kürzeren ziehen zu müssen. Die Darsteller sind toll gezeichnet, sowohl mit dem Stift wie auch hinsichtlich ihrer Charakterisierung. Die größte Stärke der Serie liegt jedoch in den Momenten, in denen man sich über den Sinn von Leben und Tod Gedanken macht. Das zeigt sich schon in der ersten Szene der ersten Folge:
"I offer this diary to you, to tell you what she was thinking and what her fate was. She was always thinking about who she was and where she´d come from and where she was going. Everybody convinces themselfes that life is an enjoyable thing. She, however, was always thinking about how much of a burden it was and about how much of our freedom was lost by the conviction that we had to stay alive."
Mit dieser Einleitung trägt The Perfect Insider auf der Brust geschrieben worum es hier ebenfalls geht: Nicht nur um einen Krimi, sondern um eine Geschichte über den Sinn und Unsinn des Lebens. Und hier brilliert die Show auf ganzer Ebene. Die vielen kleinen Unterhaltungen, die ruhigen Momente sind es, in denen die Geschichte strahlt.
Ich kann verstehen, dass dies nicht jeden über die vielen Schwächen hinwegtrösten wird. Das z.B. alle trotz Anwesenheit des Mörders recht gut gelaunt durch dunkle Gänge schlendern, lässt sich nur schwer schön reden. The Perfect Insider ist für mich der etwas verkorkste Philosophieprofessor, der manchmal vor sich hin brabbelt und keine ganzen Sätze raus zu bringen scheint. Zwischen all den Fragezeichen strahlen aber immer wieder genug lichte Momente durch, dass man doch glaubt etwas gelernt zu haben. Und außerdem ist er in all seiner Verschrobenheit doch ein sympatischer Typ.
Und daher mein Fazit: Wer mit dem oben genannten Zitat etwas anfangen kann, sollte der Show definitiv eine Chance geben. Wer hingegen einen gut choreographierten Mystery-Krimi ohne Logiklücken sucht, wird vermutlich enttäuscht werden.
The Perfect Insider ist für mich der am schwersten zu bewertende Anime, den ich in meinem Leben gesehen habe. Ist die Geschichte einfach so gut konstruiert, dass ich noch nicht alles verstehe? Oder wollen die Macher einfach nur clever erscheinen, indem sie sich hinter philosophischen Allgemeinplätzen und verschachtelten Storywendungen verstecken? So war das hier die erste Show bei der ich vor dem Verfassen meines Kommentars gezielt nach andere Reviews im Internet gesucht habe. Klüger geworden bin ich dadurch allerdings nicht, zumindest aber weiß ich nun, dass ich nicht der einzige bin, dem es so geht...
"Idioten die versuchen smart zu erscheinen - der Anime" liest man da einserseits - "eine einzigartige Mysteryshow" andererseits. Und ich kann beide Punkte irgendwie verstehen. Kehren wir aber kurz zum Grundsätzlichen zurück
The Perfect Insider basiert auf einem Mystery Roman, geschrieben von Hiroshi Mori im Jahr 1996. Mit seinen nur 11 Folgen behandelt es einen scheinbar unmöglichen Mord, der sich auf einer entlegenen Forschungsstation abgespielt hat. Souhei Saikawa, ein hochbegabter Wissenschaftler und die Tochter seines Mentors, Moe Nashinosono werden in die Ereignisse verwickelt und versuchen im Folgenden den aussichtslosen Fall zu enträtseln.
Ther Perfect Insider ist vollgestopft mit Philosophien und Storywendungen.
Im letzten liegt wohl die größte Schwäche der Serie. Wenn es um die Aufklärung des Falles geht wird schnell ein einfaches Schema klar: Menschen die viel intelligenter sind als der "dumme Zuschauer" kommen aufgrund ihrer Genialität durch die kleinsten Indizien der Lösung immer näher. Damit will ich nicht sagen, dass die Detektivarbeit von Saikawa schlecht umgesetzt wäre. Aufgrund des "Hochbegabten" Milleus, in dem jeder einen IQ jenseits der 130 zu besitzen scheint, bewegt sich die Aufklärung des Falles jedoch auf einer so abgehobenen Ebene, dass dem Zuschauer schnell das Miträtseln überdrüssig wird. Hinzu kommen generelle Sachverhalte, die einfach nicht nachvollziehbar sind. Das perfekte Beispielspiel: Die Bitte der Mitarbeiter der Forschungsstation an die beiden Protagonisten den Mord doch für ein paar Tage der Polizei zu verschweigen. Man müsse noch ein wichtiges Forschungsprojekt abschließen. Und irgendwie scheint das für alle erst mal vollkommen ok. Genauso selbstverständlich, wie ständig alleine durch dunkle Flure zu laufen, obwohl eigentlich jeder davon ausgeht, dass der Mörder noch unter ihnen ist...
Also ein Krimi, bei dem das Krimielement nicht richtig zündet und das Verhalten der Protagonisten nur schwer nachvollziehbar ist. Warum dann 4 Sterne? Nun, The Perfect Insider macht eben auch vieles sehr gut.
Die technische Umsetzung ist hervorragen und der Zeichenstil lässt sich am ehesten mit der Genregröße Steins;Gate vergleichen, ohne dabei wirklich den kürzeren ziehen zu müssen. Die Darsteller sind toll gezeichnet, sowohl mit dem Stift wie auch hinsichtlich ihrer Charakterisierung. Die größte Stärke der Serie liegt jedoch in den Momenten, in denen man sich über den Sinn von Leben und Tod Gedanken macht. Das zeigt sich schon in der ersten Szene der ersten Folge:
"I offer this diary to you, to tell you what she was thinking and what her fate was. She was always thinking about who she was and where she´d come from and where she was going. Everybody convinces themselfes that life is an enjoyable thing. She, however, was always thinking about how much of a burden it was and about how much of our freedom was lost by the conviction that we had to stay alive."
Mit dieser Einleitung trägt The Perfect Insider auf der Brust geschrieben worum es hier ebenfalls geht: Nicht nur um einen Krimi, sondern um eine Geschichte über den Sinn und Unsinn des Lebens. Und hier brilliert die Show auf ganzer Ebene. Die vielen kleinen Unterhaltungen, die ruhigen Momente sind es, in denen die Geschichte strahlt.
Ich kann verstehen, dass dies nicht jeden über die vielen Schwächen hinwegtrösten wird. Das z.B. alle trotz Anwesenheit des Mörders recht gut gelaunt durch dunkle Gänge schlendern, lässt sich nur schwer schön reden. The Perfect Insider ist für mich der etwas verkorkste Philosophieprofessor, der manchmal vor sich hin brabbelt und keine ganzen Sätze raus zu bringen scheint. Zwischen all den Fragezeichen strahlen aber immer wieder genug lichte Momente durch, dass man doch glaubt etwas gelernt zu haben. Und außerdem ist er in all seiner Verschrobenheit doch ein sympatischer Typ.
Und daher mein Fazit: Wer mit dem oben genannten Zitat etwas anfangen kann, sollte der Show definitiv eine Chance geben. Wer hingegen einen gut choreographierten Mystery-Krimi ohne Logiklücken sucht, wird vermutlich enttäuscht werden.