The Perfect Insider (2015)

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Rezensionen – The Perfect Insider

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „The Perfect Insider“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Tesla
V.I.P.
#1
Genial oder nur Pseudo-Intellektuell?

The Perfect Insider ist für mich der am schwersten zu bewertende Anime, den ich in meinem Leben gesehen habe. Ist die Geschichte einfach so gut konstruiert, dass ich noch nicht alles verstehe? Oder wollen die Macher einfach nur clever erscheinen, indem sie sich hinter philosophischen Allgemeinplätzen und verschachtelten Storywendungen verstecken? So war das hier die erste Show bei der ich vor dem Verfassen meines Kommentars gezielt nach andere Reviews im Internet gesucht habe. Klüger geworden bin ich dadurch allerdings nicht, zumindest aber weiß ich nun, dass ich nicht der einzige bin, dem es so geht...

"Idioten die versuchen smart zu erscheinen - der Anime" liest man da einserseits - "eine einzigartige Mysteryshow" andererseits. Und ich kann beide Punkte irgendwie verstehen. Kehren wir aber kurz zum Grundsätzlichen zurück

The Perfect Insider basiert auf einem Mystery Roman, geschrieben von Hiroshi Mori im Jahr 1996. Mit seinen nur 11 Folgen behandelt es einen scheinbar unmöglichen Mord, der sich auf einer entlegenen Forschungsstation abgespielt hat. Souhei Saikawa, ein hochbegabter Wissenschaftler und die Tochter seines Mentors, Moe Nashinosono werden in die Ereignisse verwickelt und versuchen im Folgenden den aussichtslosen Fall zu enträtseln.

Ther Perfect Insider ist vollgestopft mit Philosophien und Storywendungen.
Im letzten liegt wohl die größte Schwäche der Serie. Wenn es um die Aufklärung des Falles geht wird schnell ein einfaches Schema klar: Menschen die viel intelligenter sind als der "dumme Zuschauer" kommen aufgrund ihrer Genialität durch die kleinsten Indizien der Lösung immer näher. Damit will ich nicht sagen, dass die Detektivarbeit von Saikawa schlecht umgesetzt wäre. Aufgrund des "Hochbegabten" Milleus, in dem jeder einen IQ jenseits der 130 zu besitzen scheint, bewegt sich die Aufklärung des Falles jedoch auf einer so abgehobenen Ebene, dass dem Zuschauer schnell das Miträtseln überdrüssig wird. Hinzu kommen generelle Sachverhalte, die einfach nicht nachvollziehbar sind. Das perfekte Beispielspiel: Die Bitte der Mitarbeiter der Forschungsstation an die beiden Protagonisten den Mord doch für ein paar Tage der Polizei zu verschweigen. Man müsse noch ein wichtiges Forschungsprojekt abschließen. Und irgendwie scheint das für alle erst mal vollkommen ok. Genauso selbstverständlich, wie ständig alleine durch dunkle Flure zu laufen, obwohl eigentlich jeder davon ausgeht, dass der Mörder noch unter ihnen ist...

Also ein Krimi, bei dem das Krimielement nicht richtig zündet und  das Verhalten der Protagonisten nur schwer nachvollziehbar ist. Warum dann 4 Sterne? Nun, The Perfect Insider macht eben auch vieles sehr gut.

Die technische Umsetzung ist hervorragen und der Zeichenstil lässt sich am ehesten mit der Genregröße Steins;Gate vergleichen, ohne dabei wirklich den kürzeren ziehen zu müssen. Die Darsteller sind toll gezeichnet, sowohl mit dem Stift wie auch hinsichtlich ihrer Charakterisierung. Die größte Stärke der Serie liegt jedoch in den Momenten, in denen man sich über den Sinn von Leben und Tod Gedanken macht. Das zeigt sich schon in der ersten Szene der ersten Folge:

"I offer this diary to you, to tell you what she was thinking and what her fate was. She was always thinking about who she was and where she´d come from and where she was going. Everybody convinces themselfes that life is an enjoyable thing. She, however, was always thinking about how much of a burden it was and about how much of our freedom was lost by the conviction that we had to stay alive."

Mit dieser Einleitung trägt The Perfect Insider auf der Brust geschrieben worum es hier ebenfalls geht: Nicht nur um einen Krimi, sondern um eine Geschichte über den Sinn und Unsinn des Lebens. Und hier brilliert die Show auf ganzer Ebene. Die vielen kleinen Unterhaltungen, die ruhigen Momente sind es, in denen die Geschichte strahlt.

Ich kann verstehen, dass dies nicht jeden über die vielen Schwächen hinwegtrösten wird. Das z.B. alle trotz Anwesenheit des Mörders recht gut gelaunt durch dunkle Gänge schlendern, lässt sich nur schwer schön reden. The Perfect Insider ist für mich der etwas verkorkste Philosophieprofessor, der manchmal vor sich hin brabbelt und keine ganzen Sätze raus zu bringen scheint. Zwischen all den Fragezeichen strahlen aber immer wieder genug lichte Momente durch, dass man doch glaubt etwas gelernt zu haben. Und außerdem ist er in all seiner Verschrobenheit doch ein sympatischer Typ.

Und daher mein Fazit: Wer mit dem oben genannten Zitat etwas anfangen kann, sollte der Show definitiv eine Chance geben. Wer hingegen einen gut choreographierten Mystery-Krimi ohne Logiklücken sucht, wird vermutlich enttäuscht werden.
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#2
Man kann nicht sagen, dass die Ausgangslage für die Serie wirklich gut war. Nicht nur erleiden Anime, die sich augenscheinlich intellektuell geben wollen, in den meisten Fällen Schiffbruch, sondern es wandeln sich in diesem Medium die Krimis auch allzu gerne von Mystery zu Mistery. Insofern kann man sagen, dass sich die Serie den Umständen entsprechend gut schlägt, denn sie lieferte trotz einiger Schwächen den inhaltlich wohl interessantesten Titel ihrer Saison ab.

Einen Sympathiepreis gewinnt der Anime nicht. Wenn die Serie ein großes Manko hat, dann wahrscheinlich, dass man mit den Figuren nie so wirklich warm wird. Nishinosono geht ja noch, da sie zumindest Emotionen zeigt, aber deren Mangel ist dann genau das Problem mit Saikawa. An ihm wird der Typ des emotionsarmen, immer etwas desinteressiert wirkenden Intellektuellen vorexerziert (auch wenn sich das Philosophieren glücklicherweise klar in Grenzen hält). Kein neuer Ansatz, auch nicht in Anime, aber auch wenn man es trotz allem besser macht als viele andere Anime, kann der dadurch entstehende Sympathiemangel hier nie ausgeglichen werden. Diese klare Schwäche bei den Figuren ist insofern schade, als dass man ansonsten schon viel richtig macht. Die Serie punktet durch einen merklich nüchterneren, „erwachseneren“ Stil und die Figuren, wie auch ihre Interaktion, sind in Anime eher unverbraucht. Während die Handlung zwischendurch vielleicht noch manchmal kleine Längen aufweist, kann sie besonders im letzten Drittel dann ordentlich punkten, indem sie Twists bietet, die nicht nur wirklich überraschend sind, sondern – und das ist ja wirklich selten in Anime – sogar nachvollziehbar und für die Qualität der Handlung gewinnbringend. Es wäre hier klar mehr möglich gewesen, hätte man die Geschichte etwas mehr abgerundet und Saikawa mehr belebt. Letztendlich wird es der Serie damit wahrscheinlich zum Verhängnis, dass sie eigentlich nur ein Band aus einer Reihe ist. Als abgeschlossene bzw. in sich völlig geschlossene Geschichte hätte man ein paar der Schwächen wohl ausbügeln können. So aber ist es bei einer Serie mit klaren Mankos geblieben, die nichtsdestotrotz in Einzelaspekten klar aus der Masse hervorstechen kann. Wer sich an sie wagt muss mit einem gemächlichen, nüchternen Stil und nicht sonderlich ansprechenden Charakteren rechnen, wird aber durch einen Kriminalfall belohnt, der trotz seiner Schrägheit am Ende keiner zum Haare raufen ist.
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Avatar: Dreambird1973#3
The Percect Insider ist das Paradebeispiel eines Krimianime, noch dazu eines perfekten. Hier passt einfach alles. Die Spannung, das Miträtseln, die interessanten und vor allem sympathischen Charactere (besonders die beiden Hauptcharactere). Ein passender Animationsstil für die mysteriöse, minimal Sci-Fi lastige Story und am wichtigsten natürlich: Es hat am Ende des Anime quasi alles Hand und Fuss.

Nichts widerspricht sich, was besonders in diesem Genre gefährlich wäre und die Auflösung des ganzen überrascht am Ende doch ziemlich.
Wer allerdings nicht so auf viele Dialoge und vor allem auch tiefsinnige Betrachtungsweisen steht, und mehr auf Actionszenen, dem würde ich eher Psycho Pass empfehlen, dort ist die Mischung zwischen Action und Dialogen etwas stimmiger für deren Geschmack.
Tut aber meiner Ansicht nach diesem Anime überhaupt keinen Abbruch. Spannung ist jedenfalls gegeben und die Folgen vergingen für mich beim zusehen wie im Flug, woran man auch gut merken kann wie gut man einen Anime findet.
Ich finde eigentlich so gut wie keinen Kritikpunkt an dem Anime, natürlich ist er auch frei von üblichen Klischee's. Daher muss ich hier einfach die Höchstwertung vergeben. Perfect Insider ist der beste Krimianime den ich bisher gesehen habe, auch wenn ich zugeben muss, dass ich ausser diesem hier nur noch Psycho Pass und Death Note kenne aus dem Genre.

Lieblingscharacter(e):
Moe Nishinosono
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