Anspruch: | 8 |
Action: | 7 |
Humor: | 9 |
Spannung: | 8 |
Erotik: | 9 |
Gegnüber Utawarerumono war ich Anfangs ziemlich skeptisch, denn es handelt sich bei diesem Titel um eine Hentai-Strategie Spieladaption.
ACHTUNG!
Der folgende Text enthält Spoiler, wer die Serie nicht KOMPLETT gesehen hat, sollte ihn nicht lesen.
Diese anfänglichen Bedenken haben sich aber im Laufe der Serie verstreut, weil vor allem der erste Genreteil der Vorlage nicht auffällt. Anders, als andere Hentaigameumsetzungen wie zB Kimi Ga Nozomu Eien, ist dieser Anime auch 100% ecchifrei, was auch gut so ist.
Die Story an sich Anfangs ist etwas seltsam für den Zuschauer, ein verletzter Mann, der sich nicht mehr an die Vergangenheit erinnern, soweit klingt es noch nicht wirklich außergewöhnlich, doch der Zusatz: und der eine Maske trägt, die er nicht abnehmen kann, der hat es in sich, wie ich finde. Darüber war ich ziemlich erstaunt, den ganzen Anime über sieht man nie das Gesicht des Protagonisten, auch am Ende des Animes, wird niemals so richtig klar, warum er jetzt die blöde Maske auf hat. Auch andere Fragen bleiben noch teilweise unbeantwortet, auf das Ende gehe ich aber späte noch einmal ausführlicher ein.
Erst einmal das Grundsätzliche:
1.Animationen: Das größte Manko der Serie sind zweiffelos die Animationen, die Märsche der Soldaten sieht aus wie der Angriff der Klonkrieger, wenn 3-Dimensionale, vom Computer erzeugte Animationen auftauchen, dann wird es zur Farce, wie bei einem Computerspiel laufen die Soldaten alle gleich und sehen auch gleich aus. Von einem Anime, einer gezeichneten Serie, da erwarte ich, dass nicht 10- Mal in einer Folge der gleiche Soldat den Bildschirm entlangläuft, außerdem wäre es schöner gewesen, wenn man den Soldaten anhand der Mimik oder einer nicht immer gleichen Waffenhaltung etwas Individualität verliehen hatte. Über die einheitliche Kleidung beschwere ich mich nicht, wenn sie im Gleichschritt laufen auch nicht, ist eben Militär, aber das war mir hier schon etwas zu krass. Wie die Reittiere sich bei den 3-D-Animationen bewegen, davon fange ich gar nicht erst an. Das Charakterdesign von den Protagonisten her ist den Zeichnern dagegen gut gelungen, auch die Festungen machen einiges her, sobald es aber auf's Schlachtfeld geht, ist mit schönen Animationen meist Ende im Gelende.
Sound:
Standard würde ich sagen, das Opening gefiel mir ganz gut, die Musik ist auch an die jeweiligen Situationen angepasst, alles was man sich wünscht, aber nichts, was den Zuschauer jetzt vom sprichwörtlichen Hocker hauen würde.
Charaktere:
Eine große Stärke von Utawarerumono sind zweiffelos die unterschiedlichen Charaktere. Bis Folge 14 dachte ich mir noch, dass viel zu wenig auf neue Charaktere eingegangen wird, auf ihre VErgangenheite etc, was ich nicht wusste war, dass die viele Protagonisten im weiteren Verlauf der Serie näher beleuchtet werden. Bei den Helden, wo ich noch eine Zusatzerklärung benötigt hätte um glücklich zu sein, bei denen ist auch eine gekommen, ich bin eigentlich rundum zufrieden. Doch anfänglich wirkte vor allem Hakuoro ziemlich blass und steril auf mich. Woran lag das? Es lag vor allem daran, dass man von seinen Gedanken nichts mitbekommen hat. Nach außen hin wirkt er oft eintönig und etwas undurchschaubar, was ihn, auch wegen der Maske, irgendwie für mich ins unmenschliche rückte. Die ersten Folgen darf man überhaupt nicht erfahren, wie die Charaktere denken. Das wird im Laufe der Serie dann nur geringfügig besser. Na klar muss ich nicht immer wissen, was der einzelne Charakter jetzt noch denkt, wenn man ihm das Nötige ansieht, was auch zumeist bei Heldenlied der Fall ist, doch etwas mehr hätte wohl nicht geschadet.
Humor und Romantik:
Im Bezug auf Humor und Romantik, da können andere Serien sich was von Utawarerumono abschauen. Die Beziehung zwischen Hakuoro und Eruru (zu Deutsch Elulu) verläuft absolut glaubwürdig. Wie oben schon erwähnt, bekommt der Zuschauer fast keine Gedankengänge mit, doch die Szenen mit deinen beiden sagen einfach alles, man spürt es förmlich, Worte sind dazu überflüssig. Der Anteil an Romantik passt genau, es geht nicht nur um die beiden und ihre Beziehung zueinander, doch diese rückt auch nicht in den Hintergrund, einfach für meine Verhältnisse perfekt abgestimmt, die Dasrstellung ist ebenfalls perfekt. Genauso verhält es sich mit dem Humor. Ich sage nicht, dass Heldenlied ein Gagfeuerwerk darstellt, aber es die Witze, die eingebaut wurden, haben mich wirklich zum Lachen gebracht, nicht nur ein Schmunzeln, nein, herzhaftes Lachen! Die Charaktere sind richtig schön skurril und die eigengebaute Situationskomik ist einfach stimmig. Das mag jedem anders gehen, doch mir gefällt der Humor von Utawarerumono.
Schlachten und Strategie:
Die Stärke von Heldenlied liegt absolut in seinen Unterschieden zwischen den Kämpfen in anderen Animes. Hier gibt es nicht einen Helden, der mit einem Schlag 1000 Soldaten niedermäht, sondern um mehrere Protagonisten, die natürlich auch stärker sind, als ein gewöhnlicher Soldat, aber auch auf ihre Truppen angewiesen sind. Ohne die anderen Soldaten, könnten diese Krieger nichts ausrichten und gerade das gefällt mir an der Serie, weil das ganze deswegen eine ganz andere Atmosphäre hat. Die Strategie spielt in Utawarerumono nämlich eine der größten Rollen. Oft ist man Zeuge von Taktikbesprechungen, von strategischen Planungen. In Heldenlied wird endlich mit Verstand gekämpft, die Helden stürmen nicht einfach auf den Feind zu und attackieren ihn, nein, jeder Kampf wird geplant, es werden wichtige gegnerische Versorgungsstützpunkte angegriffen oder der Feind wird eingekreist etc. Das macht diesen Anime anders und interessant, wie ich finde.
Ruhephasen:
Es gibt auch viele ruhigere Stellen in dieser Serie und die sind einfach wunderbar, das Zusammenleben in der Kaiserstadt wird beschrieben, was die verschiedenen Charaktere in ihreer Freizeit tun etc. Mir haben diese Momente gefallen, vor allem weil dort eben auch Platz für den vorher erwähnten großartigen Humor und etwas romantik ist.
Das Ende der Serie und der Storyverlauf:
Nun komme ich zum Storyverlauf und zum Ende. Die meisten Folgen über bleibt die Story relativ oft stecken. Viele Folgen hindruch hat man nicht das Gefühl, dass man bald mehr über Hakuoro erfahren wird, da die Folgen an sich doch auch so unterhalten ist das aber auch nicht wirklich so tragisch. An sich ist die Serie relativ erwachsen, der Zwiespalt über Recht und Unrecht im Krieg wird oft dargestellt, dazu ziehe ich gerne folgendes Zitat von Hakuoro heran, der eigentlich ja auf der Seite steht, die sich um Gerechtigkeit bemüht: "Wenn es wirklich eine Hölle gibt, dann werde ich zweifellos eines Tages dahin verbannt." Das wirft die Frage auf, ob überhaupt jemand im Krieg 100%ig gerecht handelt. Solche Elemente regen den Zuschauer durchaus zum Nachdenken an, was natürlich ein positiver Kritkpunkt ist. Der Plot an sich ist nach meinen Begriffen etwas seltsam und kurios, die das Ganze dreht sich quasi nochmal um 180 Grad, wenn man gedacht hat, die GEschichte Hakuoro wäre eine banale, dann täuscht man sich. Am Ende bleiben auch einige Fragen für mich unerklärt, was mir etwas auf den Magen drückt (Wenn mir jemand verraten kann, warum er diese Maske hat und sein anderes Ich keine hat, dann schreibt mir bitte ine PN, ich weiß es nicht, vll habe ich auch etwas nicht mitbekommen). Das Ende ist leider eher tragisch, Hakuoro kehrt wohl nie wieder zu seinen Freunden, vor allem zu Eruru zurück, Oborus Schwester ist gestorben und Kanyuu ist immer noch traumatisiert und auf dem Niveau eines Kindes. Es wird trotzdem positiv in die Zukunft gesehen, doch dieses Ende hebt die Serie von anderen Serien ab. Es ist nichts 100%ig gut oder 100%ig schlecht, der erste Satz, der mir dann nach der letzten Episode eingefallen ist, war: So ist das Leben. Die Serie stellt mit am realistischsten die Realität dar. Was mir acuh super gefallen hat, war Erurus Reaktion. Eigentlich hätte man erwartet, dass sie es aktzeptiert und ihn ziehen lässt, doch ihr Versuch ihn davon abzuhalten, war in vielerlei Hinsciht menschlicher, als irgendeine andere Verhaltensweise, das er trotzdem ging, war noch das Tüpfelchen auf dem i quasi, sie will nicht das er geht, aber er muss.
Mein Fazit:
Eine exzellente Serie, mit Tiefgang, einer guten Zusammensetzung aus Humor, Romantik und Action/Strategie und einer etwas anderen aber doch sehenswerten Geschichte! Seht euch bitte diese Serie an, sonst fürchte ich, dass ihr etwas verpassen werdet.
Der Punkt Erotik ist für mich hierbei der Bezeichnung Romantik gleichzusetzen.