AsaneRedakteur
#1Du liebe Güte, um wie viel ärmer wäre die Kulturgeschichte ohne die Nazis! Und die Anime-Historie macht da keine Ausnahme. Daher: Vielen Dank, liebe Nazis, daß ihr dieses Juwel ermöglicht habt, wo einiges zusammenkommt, was nicht zusammengehört.
Es ist ja nicht alles schlecht an dieser OVA: Einige Teile des Plots sind durchaus ansprechend und ausbaufähig. Haben wirklich Potential in der Art, daß man bedauern muss, auf welche desaströse und fahrlässige Weise das in den Sand gesetzt worden ist. Aber es fügt sich eben nicht zu einem stimmigen Ganzen zusammen, bleibt irgendwo hängen zwischen Fragment und Katastrophe. Und eigentlich zieht sich das durch alle Bereiche der Produktion, vielleicht mit Ausnahme der Musik, die hier durchaus stimmig und markant ausgefallen ist, Dramatisch und episch da, wo's kracht und scheppert, und mit lyrischen Klavierklängen (durch die üblichen absteigenden Stufenfolgen) für die stillen, in sich gekehrten Momente.
Schon die Aufteilung in 6 "Folgen" à 5 Minuten wirkt, als wäre man da hart mit dem Seitenschneider zu Werke gegangen. Dadurch entstehen nicht nur wüste, die Handlung abwürgende Cliffhanger, sondern jede Folge für sich fühlt sich an wie ein etwas zu lang geratener Trailer für etwas ganz Großes. Ein Versprechen, das nie gehalten wird.
Die Optik des Werkes, dabei speziell die Charaktere, wirkt furchtbar künstlich, was dem Umstand geschuldet ist, daß hier alles am Computer gerendert wurde, so daß man den Eindruck bekommt, in einem 90er-Jahre-Game gelandet zu sein. Fahrzeuge beispielsweise fließen durch die Gegend und schwimmen durch die Luft, bis sie auf ein Hindernis (Felswand) aufschlagen und anschließend entweder wie Gummi abprallen und davonhopsen oder in leichte Plastikteile zersplittert werden, welche elfengleich davonsegeln.
Bei den Charakteren dagegen hatte ich lange Zeit den Eindruck, man habe hier, ähnlich wie in Aku no Hana, Rotoskopie eingesetzt, um Mimik und Bewegungen von Menschen detailgetreu nachzuzeichnen – denn die sind im Grunde auch gut gelungen!; im Ganzen wirkt das optische Resultat aber, als seien die Figuren ausgeschnitten, mit Filzstift ausgemalt und dann in den Anime eingeklebt worden.
Über die Handlungsebene möchte ich mich angesichts der bisherigen Bestandsaufnahme gar nicht groß auslassen. Nur soviel: immer wieder schimmert großes Potential durch. Einige Szenen machen richtig gewaltigen Eindruck, auch da, wo mit Nazi-Emblemen nicht gerade gespart wird. Interessante, "epische" Kamerafahrten und in Ansätzen gelungene Actionszenen lenken gekonnt von den Stellen ab, wo's im Plot gefährlich dünn wird.
Nachgerade albern wird es aber dort, wo SciFi im Spiel ist, und Leute mit Physikkenntnissen verdrehen genervt bis amüsiert die Augen: Warp-Antrieb, um von Deutschland nach Großbritannien zu fliegen? Wurmlöcher für Zeitreisen, und das innerhalb der Atmosphäre?
Die Charaktere selber sind im übrigen so stereotyp, wie man's eigentlich schon hat erwarten können. Allerdings muss man zugestehen, dass ein solches Setting bei dieser Kürze auch nicht unbedingt mehr hergibt. In Teilen hat mich das auch an Last Exile erinnert, gerade was das Verhalten mancher Personen angeht, oder auch den Charakter von Janet und Alan.
Auch wenn man zugutehält, daß dieses Werk im wesentlichen ein Ein-Mann-Projekt ist, entschuldigt das nicht die Grütze, die man hier ertragen muss. Daß es auch anders geht, zeigen nicht nur das vielzitierte Hoshi no Koe, sondern auch (das deutlich später entstandene) Cencoroll.
(Wer sich diese Katastrophe hier antut, möge bitte bedenken, daß nach Ende des Abspanns noch einer kleiner, nicht unwesentlicher Epilog folgt, der selbst wiederum Ausgangspunkt für eine Folgestaffel sein könnte.)
Am Ende ist es eben kein Juwel, sondern eins dieser Plastikimitate, die man aus dem Kaugummiautomaten ziehen kann. Aber rein zu Bildungszwecken sollte man auch sowas schon mal gesehen haben, und sei es allein aus dem Grund, daß es hier bei aniSearch als Anime Nr. 1 geführt wird.
Es ist ja nicht alles schlecht an dieser OVA: Einige Teile des Plots sind durchaus ansprechend und ausbaufähig. Haben wirklich Potential in der Art, daß man bedauern muss, auf welche desaströse und fahrlässige Weise das in den Sand gesetzt worden ist. Aber es fügt sich eben nicht zu einem stimmigen Ganzen zusammen, bleibt irgendwo hängen zwischen Fragment und Katastrophe. Und eigentlich zieht sich das durch alle Bereiche der Produktion, vielleicht mit Ausnahme der Musik, die hier durchaus stimmig und markant ausgefallen ist, Dramatisch und episch da, wo's kracht und scheppert, und mit lyrischen Klavierklängen (durch die üblichen absteigenden Stufenfolgen) für die stillen, in sich gekehrten Momente.
Schon die Aufteilung in 6 "Folgen" à 5 Minuten wirkt, als wäre man da hart mit dem Seitenschneider zu Werke gegangen. Dadurch entstehen nicht nur wüste, die Handlung abwürgende Cliffhanger, sondern jede Folge für sich fühlt sich an wie ein etwas zu lang geratener Trailer für etwas ganz Großes. Ein Versprechen, das nie gehalten wird.
Die Optik des Werkes, dabei speziell die Charaktere, wirkt furchtbar künstlich, was dem Umstand geschuldet ist, daß hier alles am Computer gerendert wurde, so daß man den Eindruck bekommt, in einem 90er-Jahre-Game gelandet zu sein. Fahrzeuge beispielsweise fließen durch die Gegend und schwimmen durch die Luft, bis sie auf ein Hindernis (Felswand) aufschlagen und anschließend entweder wie Gummi abprallen und davonhopsen oder in leichte Plastikteile zersplittert werden, welche elfengleich davonsegeln.
Bei den Charakteren dagegen hatte ich lange Zeit den Eindruck, man habe hier, ähnlich wie in Aku no Hana, Rotoskopie eingesetzt, um Mimik und Bewegungen von Menschen detailgetreu nachzuzeichnen – denn die sind im Grunde auch gut gelungen!; im Ganzen wirkt das optische Resultat aber, als seien die Figuren ausgeschnitten, mit Filzstift ausgemalt und dann in den Anime eingeklebt worden.
Über die Handlungsebene möchte ich mich angesichts der bisherigen Bestandsaufnahme gar nicht groß auslassen. Nur soviel: immer wieder schimmert großes Potential durch. Einige Szenen machen richtig gewaltigen Eindruck, auch da, wo mit Nazi-Emblemen nicht gerade gespart wird. Interessante, "epische" Kamerafahrten und in Ansätzen gelungene Actionszenen lenken gekonnt von den Stellen ab, wo's im Plot gefährlich dünn wird.
Nachgerade albern wird es aber dort, wo SciFi im Spiel ist, und Leute mit Physikkenntnissen verdrehen genervt bis amüsiert die Augen: Warp-Antrieb, um von Deutschland nach Großbritannien zu fliegen? Wurmlöcher für Zeitreisen, und das innerhalb der Atmosphäre?
Die Charaktere selber sind im übrigen so stereotyp, wie man's eigentlich schon hat erwarten können. Allerdings muss man zugestehen, dass ein solches Setting bei dieser Kürze auch nicht unbedingt mehr hergibt. In Teilen hat mich das auch an Last Exile erinnert, gerade was das Verhalten mancher Personen angeht, oder auch den Charakter von Janet und Alan.
Auch wenn man zugutehält, daß dieses Werk im wesentlichen ein Ein-Mann-Projekt ist, entschuldigt das nicht die Grütze, die man hier ertragen muss. Daß es auch anders geht, zeigen nicht nur das vielzitierte Hoshi no Koe, sondern auch (das deutlich später entstandene) Cencoroll.
(Wer sich diese Katastrophe hier antut, möge bitte bedenken, daß nach Ende des Abspanns noch einer kleiner, nicht unwesentlicher Epilog folgt, der selbst wiederum Ausgangspunkt für eine Folgestaffel sein könnte.)
Am Ende ist es eben kein Juwel, sondern eins dieser Plastikimitate, die man aus dem Kaugummiautomaten ziehen kann. Aber rein zu Bildungszwecken sollte man auch sowas schon mal gesehen haben, und sei es allein aus dem Grund, daß es hier bei aniSearch als Anime Nr. 1 geführt wird.
Beitrag wurde zuletzt am 15.01.2021 00:52 geändert.
Kommentare
Die Animationen sind ebenfalls eher dezent und die eher "low Bugdet" haften 3D-Zeichnungen nehmen den Anime den letzten Reiz was er ausmachen könnte. Da nütz es nix, wenn sich das T-Shirt des Hauptcharakters in Laufe der Serie immer weiter "öffnet"
Erna und Janet werden losgeschickt, dieses zu überprüfen und zu verhindern. Durch Zufall fällt ihnen das Mädchen Cris in die Hände, die behauptet aus der Zukunft zu kommen.
Eine interessante, fiktive Story verpackt in High Qualtät Grafik, die es lohnt gesehen zu werden.