„God Eater“-Review: Vol. 1 der Blu-ray von KSM-Anime

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„God Eater“-Review: Vol. 1 der Blu-ray von KSM-Anime

Veröffentlich am von Schlopsi
Pünktlich zum gleichnamigen Videospiel-Release von Bandai Namco veröffentlicht KSM Anime das erste Volume des Fantasy-Action-Knüllers God Eater.

Aus der Produktionsschmiede Ufotable., die bekannt für ihren ausgeprägten Einsatz von kunstvollem CGI wie etwa in Fate/stay night: Unlimited Blade Works oder The Garden of Sinners ist, präsentiert sich auch die Serie von 2015 unter Regie von Takayuki Hirao (God Eater Prolog, Gyo: Der Tod aus dem Meer) in optischer Hinsicht detailverliebt, während die Geschichte moralische und ethische Facetten im satten Actiongewand abdeckt.



Inhalt

aniSearch Japan im Jahr 2071: Die Welt wurde größtenteils von mysteriösen Monstern, welche als Aragami bekannt sind, zerstört. Eine Organisation mit dem Namen Fenrir wurde ins Leben gerufen, um die Aragami mit Waffen namens God Arcs, welche aus den Zellen der Kreaturen gefertigt wurden, auszurotten. Diejenigen, die sich auf das Vernichten der Aragami spezialisiert haben, sind als God Eaters bekannt. Ursprünglich gab es nur eine Art von God Eaters, deren God Arcs entweder eine Schwertform oder eine Schusswaffenform besitzen konnten. Allerdings wurde nun eine neue Art entdeckt, deren Waffen zwischen diesen beiden Formen wechseln können. Seither wurden diese als new-types und die vorherigen als old-types klassifiziert.


Story

Da es sich bei „God Eater“ um eine Videospieladaption handelt, welche mir nicht bekannt ist, bleibt euch zumindest an dieser Stelle ein Vergleich erspart. Zur Geschichte selbst lässt sich jedoch sagen, dass gerade die erste Folge einige Parallelen zu Formaten wie Attack on Titan oder Black Bullet zulässt. Die Reste der Menschheit leben, über den Erdball verteilt, zurückgezogen in befestigten Städten. Mauern sollen sie vor den tödlichen Aragami schützen, die zu Mutationen neigen und dadurch noch mächtiger werden. Einzige Hoffnung der Menschheit sind die sogenannten God Eater, zu denen bald auch Lenka Utsugi zählen wird …

  • God Eater

    Lenka mit seinem God Arc
    © BNEI/PROJECT G.E.

  • God Eater

    Lenka Utsugi
    © BNEI/PROJECT G.E.


Das Rad wird also nicht neu erfunden, dennoch beschreitet „God Eater“ schnell eigene Pfade, um sich von den Anleihen zu lösen und die Geschichte in eine andere Richtung zu lenken. So wird das Training, welches Lenka durchlaufen muss, schnell abgehandelt, ehe er in das erste große Gefecht verwickelt wird und dort die Speerspitze Fenrirs, unter dem Kommando Lindows, kennenlernt.

Das Pacing der fünf Episoden ist schnell, jedoch ohne dabei zu überhastet zu wirken. Es werden satte Actioneinlagen geboten, welche immer im Kontext des großen Ganzen stehen und nur selten als reines Mittel zum (Unterhaltungs-)Zweck dienen. Bis jetzt ist das Worldbuilding gut, wenn auch nicht ganz überragend, aber dazu fehlen einfach noch zu viele Informationen, um das an dieser Stelle zu kritisieren. Es werden bspw. mit der Forschung Fenrirs einige Türen aufgestoßen und Möglichkeiten bedient, die das Interesse auch abseits der ständigen Action aufrechterhalten. Auch von den Charakteren wird noch nicht zu viel offenbart, dennoch machen die vielen Anspielungen Lust darauf, mehr über ihre Motivationen und Hintergründe zu erfahren. So ist der schweigsame Souma ein interessanter, stiller Kerl, der sicherlich einiges zu verbergen hat. Nur was … das wird hoffentlich bald aufgedeckt. Erfrischend dabei ist, dass bisher noch kein Charakter negativ heraussticht und mit unsympathischen Macken für Ablenkung innerhalb der Geschichte sorgt. Zudem darf man sich mit der finalen, fünften Episode auf das bisherige Herzstück der Serie freuen, die sich sämtlichen Konventionen verweigert und die eigenen Erwartungen rasch unterwandert. Ein erzählerischer Glanzkniff, welcher das Warten auf die nächsten Episoden unerträglich erscheinen lässt.

Das Handwerkliche (Animation, Optik, Soundtrack, etc.)

CGI ‒ Entweder man kommt damit zurecht oder man kann die polierte Optik nicht ausstehen. Ufotable liefert jedoch mit den Animationen einen detaillierten Showcase, der zeigt, was in dem Bereich alles möglich ist. Regen, der nicht wie ein Fremdkörper wirkt, Lichtspiele und Hintergrundzeichnungen, die das Herz höher schlagen lassen, sowie Kleidung und Haare, die unablässig im Wind flattern. Animierte Aragami, die sich mit ihrer matten Kaschierung sanft vom Hintergrund abheben, aber spektakulär in ihren abwechslungsreichen Umgebungen in Szene gesetzt werden.

  • God Eater

    Ein Aragami im Regen
    © BNEI/PROJECT G.E.

  • God Eater

    Einzelne Regentropfen
    © BNEI/PROJECT G.E.


Zugegeben, man merkt, wohin das Budget geflossen ist. Dennoch darf nicht vergessen werden, dass es sich bei „God Eater“ um eine Videospieladaption handelt. Und das lässt die Serie zu jeder Zeit durchscheinen: Die Actionsequenzen wirken mit ihren Kamerafahrten und den glücklicherweise nicht zu übermütig verwendeten 3D-Effekten glatt dem Bosskampf eines Videospiels entnommen. Bei all der Detailverliebtheit enttäuschen lediglich die häufig eingesetzten Standbilder, in denen wirklich keiner für Sekunden eine Miene verzieht. In Anbetracht der Möglichkeiten, die Ufotable ausreizt, bleibt ein bitterer Nachgeschmack, wenn gerade in solchen Augenblicken (welche oft emotionale oder informative Knackpunkte bilden) an genau diesen Stellen gespart wird. Ansonsten bleibt wenig zu bemängeln, da die Bewegungen fließend und die Kämpfe dynamisch gestaltet sind.

Das Charakterdesign ist abwechslungsreich gelungen, auch wenn mit einigen unnötigen „Fanservice-Shots“ und weiblichen Rundungen gespielt wird. Apropos Rundungen: Ein weiterer Makel des CGIs macht sich in den Konturen der Figuren bemerkbar: Was offenbar Lichtreflexionen in den (dunklen) Haaren sein sollen, wirkt vielmehr wie unsauber ausgeschnitten. Das verleiht dem sonst so glatten Look einen unsauberen Anstrich.
Der Soundtrack aus der Feder von Gou Shiina (Dimension W, Tales of Zestiria the X) verhält sich bisher wenig auffällig. Vielmehr erfüllt er einen funktionalen Nutzen, ohne sich dabei großartig hervorzuheben. Im Gegensatz dazu stehen jedoch die von der Gruppe GHOST ORACLE DRIVE beigesteuerten Insert Songs, die meist in den Actioneinlagen mit fetziger Rock-Attitüde für eine adrenalingeladene musikalische Untermalung sorgen.

  • God Eater

    Alisa Illinichina Amiella
    © BNEI/PROJECT G.E.

  • God Eater

    Lindow Amamiya
    © BNEI/PROJECT G.E.


Veröffentlichung (Blu-ray)

Diesem Review liegt das limitierte Blu-ray-Exemplar des ersten Volumes zu Grunde, welches in einem limitierten Solidcase-Sammelschuber geliefert wird und Platz für die restlichen beiden Volumes bereithält. Optisch macht der Sammelschuber mit der ihn umgebenden Glanzfolie sowie der Hochprägung deutlich was her. Der FSK-Aufkleber lässt sich dabei leicht entfernen, außerdem verfügt das erste Volume selbst über ein Wendecover. Im weiteren Umfang liegt ein Booklet bei, in welchem die wichtigsten Charaktere nebst God Arcs mit Zusatzinformationen abgebildet sind.
Neben den fünf Episoden, befinden sich auf der Singledisc Trailer, eine Bildergalerie, zwei Extraepisoden und das textfreie Opening und Ending.

Etwas stutzig macht die auf FSK-12 heruntergesetzte Jugendfreigabe. Aufgrund expliziter Gewaltdarstellungen und literweise Blut sei hier für sanfte Gemüter zur Vorsicht geraten.

Die deutsche Synchronisation ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen, auch wenn manche Namen wie bspw. „Johannes von Schicksal“ ausgesprochen noch mehr zum Schmunzeln einladen, als ohnehin schon … Wer lieber auf die japanische Originaltonspur setzt, der hat die Möglichkeit, deutsche Untertitel (gelb mit schwarzer Kontur) zuzuschalten. Diese fallen etwas klein aus, sind aber dennoch gut lesbar.

Das Bild der Blu-ray ist gestochen scharf und bietet satte Kontraste. Die deutsche Tonspur hingegen kämpft in den Actionsequenzen stark mit Schwierigkeiten. Während die Tonebenen einzeln gut klingen und nichts zu wünschen übrig lassen, wird es bei Überlagerung von drei Klangebenen doch sehr schwer, die Dialoge klar zu verstehen. Die Musik tendiert dazu zu laut zu sein, während die Dialoge zurückgefahren werden. Mit der japanischen Tonspur tritt dieses Problem nicht auf.

  • God Eater

    Tsubaki Amamiya und Johannes von Schicksal
    © BNEI/PROJECT G.E.

  • God Eater

    Souma
    © BNEI/PROJECT G.E.


Sprecher-Cast


Technische Daten

Veröffentlichung: 30. August 2016
FSK: Ab 12 Jahre
Laufzeit:
  • DVD ca. 115 Min.
  • BD ca. 120 Min (5 Episoden)
Bildformat:
  • DVD 16:9 und 1,78:1
  • BD 16:9 und 1,78:1 (1920×1080p)
Sprache/Tonformat:
  • Deutsch (Dolby Digital 5.1) DVD
  • Deutsch (DTS-HD MA 5.1) BD
  • Japanisch (Dolby Digital 2.0) DVD
  • Japanisch (DTS-HD MA 2.0) BD
Untertitel:
  • Deutsch (gelb mit schwarzer Kontur)
Extras:
  • Extra Episoden 00 und 01
  • Opening- und Ending Song
  • Trailer, Bildergalerie
Besonderheiten: Limitierter Sammelschuber (Blu-ray 3000 Stk./DVD 2000 Stk.) mit Glanzfolie und Hochprägung, Booklet, Wendecover
Verpackung: Single DVD-/Blu-ray-Box


Fazit

Wer auf geballte blutige Action gepaart mit moralischen Fragen steht, der kann bei God Eater beherzt zugreifen. Das Erzähltempo ist schnell, die Charaktere vielversprechend und die Optik gut. Das Pro und Kontra des CGI-Einsatzes hält sich bis dato die Waage und macht etwaige Mängel mit atemberaubenden Einstellungen wieder wett.

Das erste Volume, welches die ersten fünf Episoden von God Eater umfasst, erscheint am 30. August 2016 bei KSM Anime auf Blu-ray und DVD und ist auf Amazon.de bereits vorbestellbar!


Wir bedanken uns an dieser Stelle recht herzlich bei KSM Anime für das Rezensionsexemplar.

Quelle: eigener Bericht
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Kommentare (3)

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Avatar: Noa
V.I.P.
#1
Toller und sehr ausführlicher Bericht. Ins besondere die Detailreiche technische Daten sind schön präsentiert. :)
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Avatar: Fragmaster
Freischalter
#2

Danke, wieder ein gutes Review hier auf aS.

 

Was aber bei bisher (fast) jedem Review fehlt und die Reviews zu "sehr guten" Reviews machen würde, sind:

- Screenshots von Szenen mit Untertiteln

- Screenshots von den Menüs (siehe Sarius)

- Einbettung des Trailers (siehe Noa)

- selbst erstellte Produktfotos vom Innenleben (sehr wichtig bei vielen physikalischen Extras)

- Technische Daten (siehe Schlopsi)

- Falls man nur die DVD zur Verfügung gestellt bekommen hat, trotzdem auch die Blu-ray vorstellen

- VÖ-Daten der weiteren Volumes

 

Diese Punkte sollten bei den Reviews nicht fehlen.

Beitrag wurde zuletzt am 23.08.2016 17:42 geändert.
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Kommentare (2)

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Avatar: animus
Admin
#3
Dem schließe ich mich an, wieder ein tolles und ausführliches Review. Vielen Dank dafür!
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