Der Küchenprinz
Ein Romantikmenü mit 7 Gängen
Keis Großvater sagte ihm oft, dass „Liebe durch den Magen ginge und gutes Essen die Menschen bewegen würde“. Mit diesen Worten im Hinterkopf schleppt sich Kei täglich um 4 Uhr aus dem Bett und danach in den Zug um die dreistündige Fahrt zu seiner Kochschule anzutreten. Doch dieses Martyrium zollt bald seinen Tribut – Kei ist völlig fertig. Ein Zimmer in der Nähe muss her! Er scheint Glück zu haben, ein WG-Zimmer ist gerade frei geworden. Das Haus ist zwar schon älter aber innen ist es top und die Miete ist günstig. „Welch ein Glücksgriff“, denkt sich Kei. Doch am Tag des Einzugs trifft er auf die harte Realität – der Vormieter hat ihm seine Chaosmitbewohner verschwiegen:
Yasuhisa: draufgängerischer Pachinkospieler,
Tsubasa: gewissenhafter und sanfter Jurastudent,
Shohei: aufgeweckter Schauspieler in Ausbildung
Der Haushalt dieser unterschiedlichen Charaktere ist chaotisch, doch wenn Kei kocht (dazu wurde er schon am ersten Tag verdonnert als rauskam das er Koch ist) sitzen alle am Tisch und es wird herzhaft geschlemmt. Seine drei Mitbewohner sind von Keis Kochkünsten wahrlich verzaubert. Doch Shohei „erliegt“ buchstäblich noch etwas anderem als Keis Kochkünsten (er kuschelt sich schon am ersten Abend, wenn auch nur weil er angetrunken ist, zu Kei ins Bett). So, mehr mag ich schon gar nicht mehr erzählen, sonst gebe ich noch die ganze Handlung wieder. Da „Der Küchenprinz“ ein Einzelband ist geht die Handlung recht zügig vonstatten, doch wirkt sie keinesfalls gehetzt.
Schon im zweiten Kapitel kommt es, auch wenn nicht beabsichtigt, zu schon durchaus intensiven Annäherungen zwischen Kei und Shohei. Diese bestimmte Schlüsselszene ist auch sehr witzig und lädt auch durchaus zum „fangirling“ ein (*hust* nicht das ich davon betroffen wäre *hust*).
Generell kann man sage, das „Der Küchenprinz“ die Liebesgeschichte sehr süß und humorvoll angeht. Dies spiegelt sich vor allem in der witzig überzeichneten Mimik und den putzigen Chibi-Formen der Charaktere wieder. Die Situationen waren oftmals dermaßen komisch, dass ich den Manga zuklappen musste, um mich vor Lachen kurz zu sammeln.
Einziges Manko an diesem Manga ist die leicht dramatische Hintergrundgeschichte von Shohei. Zwar nicht direkt die Gesamte, doch ein gewisser Aspekt, der die Beziehung zwischen Shohei und Kei „schicksalhafter“ wirken lässt, fühlt sich für mich platt an.
Ein Nebenpairing gibt es in dieser Geschichte auch. Sehr süß, aber einen wirkliche Auflösung bzw. eine Aussprache zwischen den Beiden gibt es nicht. Vielleicht werden dies einige als Schade empfinden, doch eine nette Extrageschichte am Bandende macht einiges wieder wett.
Fazit: „Der Küchenprinz“ ist ein gelungener Einzelband. Er lässt einen, im Gegensatz zu manch anderem Einzelband nicht mit einem unruhigen Gefühl zurück, als sei noch etwas offen bzw. als würde etwas noch fehlen. Wer einen süßen und witzigen Boys-Love-Manga sucht, soll ruhig zugreifen.
Ach, vielleicht sollte ich das noch erwähnen. Eine Liebeszene gibt es schon, sonst ist der Manga recht harmlos. Falls sowas für jemanden ein Kriterium sein soll…
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