Erotik: | 9 |
Moe: | 7 |
Humor: | 4 |
Spannung: | 0 |
Action: | 0 |
Story, kurz und knackig: Shigeru Yanedas Hauskatze Konbu wird urplötzlich ein unverschämt süßes Mädchen mit Nekomimi und Schwanz. "Niedlich", denkt Shigeru und will auch gleich ans Eingemachte, aber Konbu hat gar keine Lust auf Intimitäten und versucht stattdessen, ihr ehemaliges Herrchen zu ihrem persönlichen Butler zu machen.
Abgefahren, aber was will man machen, wenn man mit Twincest, Außerirdischen und Youkai um den Ecchi-Thron konkurrieren will? Es muss eben ein echtes Catgirl her. Konbu ist eine klassische Mischung aus Tsundere und Defrosting Icequeen, während Shigeru ein fürs Genre eher untypischer, notorischer Lustmolch ist, schlimmer noch also Tomoki Sakurai. Ein schon früh in die Story eingebundene Idee ist der Gedanke eines Harems aus Catgirls, nachdem sich eine ausgesetztes Kätzchen in eine Kuudere-Loli mit Heißhungerattacken verwandelt. Aus meiner Sicht ist eine Loli immer ein Minus, aber das liegt einzig daran, dass ich es nicht ab kann, wenn (optisch) zu junge Charaktere (15 Jahre und jünger) in solche "Körperlichkeiten" hineingezogen werden. Aber über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten.
An den Zeichnungen gibt es nichts, aber auch absolut gar nichts auszusetzen. Klare, weiche Linienführung und wunderschönes Charakterdesign machen den Manga zum echten Hingucker. Hintergründe treten dabei, nun ja, in den Hintergrund eben. Da die erwähnten Mädchen ursprünglich Katzen waren, tragen sie natürlich für gewöhnlich, oh Wunder, keine Kleidung. Detailliert bis an die Genze des im Manga Machbaren bekommt der Leser neben dem üblichen Ecchi leider auch Szenen geboten, die bei manch einem, dem noch von Kiss x Sis die Knie schlottern, böse Traumata wachrufen könnten. Ich sage es mal so: Dickflüssiges Duschgel, Karotte, Fieberthermometer. Alles auf eher "unsachgemäße" Weise benutzt (*blush*). Zu allem Übel wirkt der Ecchi von Nyatto in weiten Teilen ganz erheblich zu gewollt und deplaziert. Statt ihn humoristisch wie bei To-LOVE-ru, Rosario oder Mahoromatic gelegentlich einzustreuen, bekommt man hier seitenweise Hochprozentiges mit Karacho vor den Latz geknallt. Zwischenzeitlich musste ich sogar in die geradezu haarsträubend forcierten Szenen in Kanokon denken. Das sieht zwar aufregend aus, hindert aber die Geschichte, sofern man sich eine erhoffen darf (der Galgenstrick aller Ecchi), erheblich in ihrem Vorankommen.
Einen nicht ganz unwesentlichen Faktor in Nyatto macht außerdem Moe aus. Damit meine ich jetzt das, was ich unter "klassischem" Moe vertehe, also einen Fokus auf extreme Niedlichkeit. Es ist einfach zu süß, wie sich Konbu und Chikuwa (die Loli) herumräkeln oder einen mit feucht glitzernden Augen anschauen. Eigentlich ist mir diese Art von Darstellung zuwieder, aber Nyatto hat mich davon überzeugt, dass Moe tatsächlich niedlich sein kann. Hinzu kommten gelegentliche (Super-)Deformed- oder Chibi-Darstellung. Man muss es mögen können, aber ich fand es wirklich goldig.
Fazit: Ich glaube, noch keinen Manga gelesen zu haben, der die Bezeichnung "Borderline Hentai" mehr verdient hätte als Nyatto (außer Aki-Sora). Mit umwerfender zeichnerischer Finesse und aberwitzig aufreizenden Darstellungen ist Nyatto mehr als nur ein weiterer schnöder 08/15-Ecchimanga. Härter als selbst noch Kiss x Sis und Darkness manövriert sich Nyatto mit unvorstellbar anzüglichen Szenen, die an Eindeutigkeit eigentlich nicht mehr zu überbieten sind (man darf auf zukünftige Ecchi gespannt sein), am Hentai-Abgrund vorbei und direkt in die Unterkiefermuskulatur. Befehl: Fallen lassen! Leider übertreibt es Nyatto damit nicht nur ein wenig. Für viel zu gewolltes Schmuddeldauerfeuer gibt es Abzug. Auch aufgrund des viel zu kurz kommenden Humors gerade noch "zufriedenstellend".
Statt toter Mäuse bringt Nyatto 6,1 von 10 knuddelige Kätzchen mit nach Hause! Nyaa!
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