SlaughtertripV.I.P.
#1Man mag es durch das Lesen dieses Mangas heraufbeschwören: Liebesglück! – Hat bei mir aber nicht geklappt, darum weiter im Text …
Shoujo-Manga kann man ganz grob herunterbrechen auf Delinquenten-Storys und Strahlende-Ritter-Storys. Es gibt aber auch ein feines Mischgewebe aus beidem – wie hier. Die Rolle des Delinquenten füllt Dan Kurokawa hervorragend aus. Mit einem eloquenten »F*** Y**« zeigt er dem lieben Mädchen Nero Suzuki den Mittelfinger, er knirscht sie an wie ein tollwütiger Köter, er wird handgreiflich und er bedrängt sie und bringt sie beinahe zum Weinen. Zu Beginn des Mangas fragt man sich, was in Herrgotts Namen diesen Bengel dazu geritten hat, Nero so mies zu behandeln. Und am Ende des Mangas fragt man sich dasselbe noch einmal.
»Kurokawa ist nett zu Nero! Ja, ist denn heute Gegenteiltag?!«
»Nein, es handelt sich dabei nämlich um Dans Namensvetter Yamato Kurokawa.«
Dass die beiden denselben Nachnamen tragen, stellt sich erst am Ende als völlig belanglos heraus. Mit Ausnahme des Namens haben die beiden nichts miteinander gemein. Yamato ist ein sehr, sehr netter Junge, und als Leser würde man sich freuen, wenn er es ist, der mit Nero zusammenkommt, und nicht dieser knurrende Dan, der so wirkt, als werde er eine strahlende Zukunft im nächsten Gefängnis haben.
Mit Nero zusammen kommt am Ende:
Der Manga ist jedoch mehr als nur ein einfacher Kampf zwischen Gut und Böse um die Hand einer holden Maid. Ein beliebtes Fantasy-Element in Form eines Körpertausches regiert den Verlauf der Story. Nach einem Unfall stecken Dan und Yamato im Körper des jeweils anderen, und Nero ist wahnsinnig verwirrt. Eigentlich mag sie Yamato, und sie hatte sogar vor, ihm ihre Gefühle zu gestehen. Doch wenn sie ihn nun ansieht, sieht sie in das Gesicht des abscheulichen Dan. Und wenn sie Dan ansieht, sieht sie zwar das Gesicht des herzensguten Yamato, doch sie weiß, dass in dessen Körper ein ganz mieser Drecksack steckt. »Kyaaaaaaa!«
Noch komplizierter wird es, wenn Dan Nero gesteht, dass er sie mag. Das wurde ihr zwar schon von ihrer Freundin Nina gesagt, doch die Reaktion darauf ging eher in die »No Way!«-Richtung. Bei kurzen Shoujo-Mangas wird oft ein Ultimatum ausgesprochen. Ein Ziel wird genannt und der Weg dorthin ist klar und relativ kurz. Die halbe Story hat man sich dadurch dann auch schon im Kopf zusammengereimt. So auch hier. Nero möchte Yamato dazu bringen, sich in sie zu verlieben. Schafft sie das, lässt Dan sie in Ruhe. Schafft sie das nicht, erklärt er Nero in aller Öffentlichkeit zu seiner Freundin. Ich will natürlich nicht spoilern …
Generell wird in diesem Manga viel und oft die Liebe gestanden. Jeder jedem und aus vielen verschiedenen Gründen. Oft weiß man gar nicht, wie aufrichtig das Geständnis gemeint ist, und for the sake of sanity würde man der Einfachheit halber am liebsten eine polygame Beziehung vorschlagen. Ein Dreier hat meines Wissens noch nie jemandem geschadet.
Künstlerisch erwartet einen hier das, was man eben so von einem Shoujo-Manga erwartet. Für diese Polygone gibt es doch bestimmt Schablonen?! Der Zeichenstil bringt bei dieser RomCom den Com-Part etwas besser zum Ausdruck als den Rom-Part. Die romantischen, herzerwärmenden, erotischen, lüsternen oder mit sexueller Spannung aufgeladenen Szenen sind bei diesem Manga Mangelware. Mit einem dunklen Schleier umhüllte Panels überwiegen im Vergleich zu jenen, die das Herz hüpfen lassen. Trotz eines wirklich widerlichen Male Protas und einer etwas ernsteren Prämisse (je nach Umsetzung natürlich) hätte das eigentlich gar nicht sein müssen. Und für ein ernstzunehmendes Liebesdrama ist das alles nun doch ein wenig zu albern, bereits angefangen beim Körpertausch, der so banal wie möglich vonstatten geht und ohnehin nur Auslöser für die grundlegende Handlung ist.
Bei »Love Luck« gibt es sicherlich jemanden, der Glück in der Liebe hat – zumindest die beiden Personen, die am Ende zusammenkommen. Der Leser hat nicht ganz so viel Glück, und damit ist nicht unbedingt die Liebe gemeint. Bei diesem Manga findet man überraschend wenig Rom und Com und stattdessen ein durch einen unmotivierten Auslöser herbeigeführtes Drama, das es nur durch verwirrende Gefühle und Liebesgeständnisse schafft, im Verlauf dieser sechs Chapter nicht komplett in sich zusammenzubrechen. Man treibt es hier ziemlich auf die Spitze, was die Ekelhaftigkeit eines typischen Delinquenten-Protagonisten angeht, sodass man fast dazu geneigt wäre zu glauben, dass je schlechter man eine Frau behandelt, desto besser stehen die Chancen bei ihr. Befindet sich jemand mit viel Taten- und Wissensdrang unter den Lesern, kann er ja den Feldversuch wagen und grimmigen Blickes einer Frau den Stinkefinger zeigen und das Ergebnis des Experiments hier als Kommentar posten. Ich mach‘s nicht!
Shoujo-Manga kann man ganz grob herunterbrechen auf Delinquenten-Storys und Strahlende-Ritter-Storys. Es gibt aber auch ein feines Mischgewebe aus beidem – wie hier. Die Rolle des Delinquenten füllt Dan Kurokawa hervorragend aus. Mit einem eloquenten »F*** Y**« zeigt er dem lieben Mädchen Nero Suzuki den Mittelfinger, er knirscht sie an wie ein tollwütiger Köter, er wird handgreiflich und er bedrängt sie und bringt sie beinahe zum Weinen. Zu Beginn des Mangas fragt man sich, was in Herrgotts Namen diesen Bengel dazu geritten hat, Nero so mies zu behandeln. Und am Ende des Mangas fragt man sich dasselbe noch einmal.
»Kurokawa ist nett zu Nero! Ja, ist denn heute Gegenteiltag?!«
»Nein, es handelt sich dabei nämlich um Dans Namensvetter Yamato Kurokawa.«
Dass die beiden denselben Nachnamen tragen, stellt sich erst am Ende als völlig belanglos heraus. Mit Ausnahme des Namens haben die beiden nichts miteinander gemein. Yamato ist ein sehr, sehr netter Junge, und als Leser würde man sich freuen, wenn er es ist, der mit Nero zusammenkommt, und nicht dieser knurrende Dan, der so wirkt, als werde er eine strahlende Zukunft im nächsten Gefängnis haben.
Mit Nero zusammen kommt am Ende:
Dan. Dieser Manga trägt zum (Irr[?])-Glauben bei, maximum Arschlochhaftigkeit sei gleichzusetzen mit maximum Anziehungskraft auf Frauen. Der Manga wurde aber von einer Frau gezeichnet, also muss ja was Wahres dran sein!
Der Manga ist jedoch mehr als nur ein einfacher Kampf zwischen Gut und Böse um die Hand einer holden Maid. Ein beliebtes Fantasy-Element in Form eines Körpertausches regiert den Verlauf der Story. Nach einem Unfall stecken Dan und Yamato im Körper des jeweils anderen, und Nero ist wahnsinnig verwirrt. Eigentlich mag sie Yamato, und sie hatte sogar vor, ihm ihre Gefühle zu gestehen. Doch wenn sie ihn nun ansieht, sieht sie in das Gesicht des abscheulichen Dan. Und wenn sie Dan ansieht, sieht sie zwar das Gesicht des herzensguten Yamato, doch sie weiß, dass in dessen Körper ein ganz mieser Drecksack steckt. »Kyaaaaaaa!«
Noch komplizierter wird es, wenn Dan Nero gesteht, dass er sie mag. Das wurde ihr zwar schon von ihrer Freundin Nina gesagt, doch die Reaktion darauf ging eher in die »No Way!«-Richtung. Bei kurzen Shoujo-Mangas wird oft ein Ultimatum ausgesprochen. Ein Ziel wird genannt und der Weg dorthin ist klar und relativ kurz. Die halbe Story hat man sich dadurch dann auch schon im Kopf zusammengereimt. So auch hier. Nero möchte Yamato dazu bringen, sich in sie zu verlieben. Schafft sie das, lässt Dan sie in Ruhe. Schafft sie das nicht, erklärt er Nero in aller Öffentlichkeit zu seiner Freundin. Ich will natürlich nicht spoilern …
… hier in diesem sicheren Spoilerfeld aber schon. Sie schafft es nicht und Dan erzählt der Klasse, er und Nero seien zusammen. Was in diesem Teil des Mangas passiert, ist nur Nährstoff für diesen narzistischen und kontrollsüchtigen Psychopath. Man kann nur hoffen, dass Nero glücklich mit ihm wird.
Generell wird in diesem Manga viel und oft die Liebe gestanden. Jeder jedem und aus vielen verschiedenen Gründen. Oft weiß man gar nicht, wie aufrichtig das Geständnis gemeint ist, und for the sake of sanity würde man der Einfachheit halber am liebsten eine polygame Beziehung vorschlagen. Ein Dreier hat meines Wissens noch nie jemandem geschadet.
Künstlerisch erwartet einen hier das, was man eben so von einem Shoujo-Manga erwartet. Für diese Polygone gibt es doch bestimmt Schablonen?! Der Zeichenstil bringt bei dieser RomCom den Com-Part etwas besser zum Ausdruck als den Rom-Part. Die romantischen, herzerwärmenden, erotischen, lüsternen oder mit sexueller Spannung aufgeladenen Szenen sind bei diesem Manga Mangelware. Mit einem dunklen Schleier umhüllte Panels überwiegen im Vergleich zu jenen, die das Herz hüpfen lassen. Trotz eines wirklich widerlichen Male Protas und einer etwas ernsteren Prämisse (je nach Umsetzung natürlich) hätte das eigentlich gar nicht sein müssen. Und für ein ernstzunehmendes Liebesdrama ist das alles nun doch ein wenig zu albern, bereits angefangen beim Körpertausch, der so banal wie möglich vonstatten geht und ohnehin nur Auslöser für die grundlegende Handlung ist.
Bei »Love Luck« gibt es sicherlich jemanden, der Glück in der Liebe hat – zumindest die beiden Personen, die am Ende zusammenkommen. Der Leser hat nicht ganz so viel Glück, und damit ist nicht unbedingt die Liebe gemeint. Bei diesem Manga findet man überraschend wenig Rom und Com und stattdessen ein durch einen unmotivierten Auslöser herbeigeführtes Drama, das es nur durch verwirrende Gefühle und Liebesgeständnisse schafft, im Verlauf dieser sechs Chapter nicht komplett in sich zusammenzubrechen. Man treibt es hier ziemlich auf die Spitze, was die Ekelhaftigkeit eines typischen Delinquenten-Protagonisten angeht, sodass man fast dazu geneigt wäre zu glauben, dass je schlechter man eine Frau behandelt, desto besser stehen die Chancen bei ihr. Befindet sich jemand mit viel Taten- und Wissensdrang unter den Lesern, kann er ja den Feldversuch wagen und grimmigen Blickes einer Frau den Stinkefinger zeigen und das Ergebnis des Experiments hier als Kommentar posten. Ich mach‘s nicht!
Kommentare