Iryuu: Team Medical Dragon (2002)

Team Medical Dragon präsentiert sich im Gegensatz zu Saijou no Mei konfliktreicher, mehr wie ein politisch angehauchter Manga. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Korruption und Rückständigkeit des Medizinwesens in Japan, die es zu reformieren gilt.
Im Vergleich mit ähnlichen Vertretern dieses Settings dreht sich die Handlung also nicht bloß um chirurgische Eingriffe und medizinische Fachausdrücke, sondern gibt auch Einblicke in das intrigante, raffgierige Innenleben von Krankenhäusern und anderer medizinischer Einrichtungen.
Da es mehrere Hauptpersonen gibt, wechselt die Erzählperspektive häufig. Kritische Situationen werden von mehreren Standpunkten beleuchtet, die es dem Leser einfacher machen, die Handlungen und Gedanken der Protagonisten besser nachzuvollziehen. Positiv anzumerken ist nebenbei auch die Gestaltung der Charaktereigenschaften, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Eine weiße Weste trägt hierbei kaum jemand; die Hauptpersonen stehen in ständigem Konflikt mit ihrem Gewissen und ihrer ärztlichen Karriere.
Obwohl die Handlung aufgrund der vielen verschiedenen Operationen, die geschildert werden, zunächst episodisch wirkt, so hat Team Medical Dragon doch einen roten Faden mit äußerst interessanter Thematik, die ihn im Vergleich zu Saijou no Mei komplexer und "erwachsener" erscheinen lässt.