Eigentlich gucke und lese ich sehr gerne Adaptationen zu meinen liebsten Videospielen und besonders die Tales of sowie Zelda Reihe haben da öfters sehr gute Arbeit geleistet. Doch wieso mich der Metroid Manga letztendlich enttäuscht hat werde ich in folgendem Kommentar erläutern.
Auch wenn ich nicht davon ausgehe, dass sich Leute mit dem Manga beschäftigen werden ohne die Reihe zu kennen, so werde ich dennoch für Neulinge des Metroid Universums eine knappe Erklärung geben, um möglichst wenig Vorwissen für das Lesen des Kommentars vorauszusetzen.
Metroid spielt im Weltraum auf fremden Planeten. Die galaktische Föderation, zu der auch Protagonistin und Kopfgeldjägerin Samus gehört, besitzt die Herrschaft. Die Weltraumpiraten sind mit dieser Herrschaft nicht einverstanden und stellen die Feinde dar, während das Volk der Metroids als dritte große Hauptgruppe anzusehen ist. Äußerlich mögen die Tiere an harmlose Quallen erinnern, sind aber in Wirklichkeit sehr gefährlich, da sie sich an ihren Opfern festsaugen. Einst wurden sie gezüchtet, wandten sich aber gegen ihre Schöpfer. Dennoch werden sie häufig als natürliche Waffen und zu Forschungszwecken von den Piraten in Laboren festgehalten.
Zurück zum Manga: Die Geschichte startet in der Kindheit von Samus, bei der sie im Alter von nur 3 Jahren bei einer gewaltigen Detonation unter einem Angriff der Piraten zur Waise und von dem intelligenten Volk der Chozo großgezogen wird. Doch bereits beim Angriff fällt einem der erste Kritikpunkt auf: Ridley, ein hohes Tier der Piraten und drachenähnliches Wesen, redet fünf Minuten bevor er Samus attackiert und letztendlich nicht schafft, diese umzubringen. Dennoch ist es positiv anzumerken, dass man Samus‘ Kindheit gezeigt hat, da diese so genau nie in den Spielen behandelt und lediglich nebenbei erwähnt wurde.
Doch viel mehr kann ich bereits nicht mehr loben, denn ab diesem Moment nimmt in meinen Augen das Niveau stetig ab. Die sonst selbstbewusste und kämpferisch starke Samus, welche besonders mit Intelligenz auch deutlich größere Gegner in die Knie zwingt, wird teilweise wie ein naives Blondchen hingestellt. Ebenso trifft man in den Spielen oft auf durch die Umgebung natürlich mutierte Lebewesen, welche eine Bedrohung darstellen. Auch hier weicht der Manga wieder stark ab, indem dieser zeigt wie Samus diesen Tieren, von denen sie angegriffen wird, kein Haar krümmen will, weil sie doch ach so wichtig wären und nichts für ihre Situation könnten.
Während der Tiefgang bei Samus selbst also sehr dürftig sowie seltsam bleibt, wird man weiterhin mit einer Vielzahl von Charakteren konfrontiert, über die man bestenfalls den Namen erfährt und ansonsten nichts. Generell muss ich auch mal sagen, dass mir der Zeichenstil bei den Menschen nicht gefallen hat, sie sahen relativ ungewöhnlich aus und manche Proportionen störten etwas. Umgebungen dagegen wurden relativ gut getroffen, aber zu wenig in Szene gesetzt.
In den Metroid Games besteht die Hauptaufgabe darin, seine Rüstung zu upgraden und die Regionen zu erkunden. Doch insbesondere was die Upgrades in Bezug auf Attacken und Anzug betrifft hat man wohl sehr gespart. Samus setzt durchgängig die gleiche Schussattacke ein und nur gegen Ende bringt man mal ganz kurz und knapp das eine oder andere Upgrade ein, allerdings völlig überstürzt. Die Story an sich zieht sich auch lange, da sie schlicht und ergreifend nicht interessant ist und sich offenbar bis auf Kleinigkeiten an keinem einzigen Spiel so richtig orientiert. Man zeigt halt kurz wie böse die Piraten sind und die Metroids sind komplett in den Hintergrund gerückt. Gegen Ende hin wird zusätzlich viel zu viel gequetscht und der Manga völlig plötzlich abgeschlossen, sodass man enttäuscht auf die letzte Seite blickt und denkt, dass da definitiv etwas fehlt.
Fazit:
Hier ist auf jeden Fall irgendetwas schief gelaufen. Die meisten Kritikpunkte lassen einen faden Geschmack zurück und in meinen Augen hat der Manga doch relativ wenig mit Metroid zu tun. Man hätte sich entweder komplett auf ein Spiel fokussieren und dabei das Erzähltempo der Story gleichmäßiger gestalten oder bereits von Anfang an eine komplett eigene Story entwickeln müssen, die nicht immer wieder Parallelen oder sogar Gemeinsamkeiten zum ersten Metroid aufzeigt. Es ist verständlich, dass sich Metroid nicht wirklich leicht als Manga umsetzen lässt, doch das ändert nichts an der Tatsache, dass ich hiermit nicht zufrieden bin.
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