Berserk (1997)

Kenpuu Denki Berserk / 剣風伝奇ベルセルク

Vorstellung: Kenpuu Denki Berserk [Anime der Woche]

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Avatar: Noa
V.I.P.
Themenstarter#1
Hallo und herzlich Willkommen zum Anime der Woche!
Diese Woche: Kenpuu Denki Berserk


Ein Anime der Woche von Noa und Thor87
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Berserk geistert seit über 20 Jahren als Manga durch die Welt und ein Ende ist nicht in Sicht. Über die Jahre folgten drei verschiedene Anime-Adaptionen. Heute wollen wir uns die erste etwas näher ansehen, welche sich der Golden Age Arc annimmt, in welcher die Vergangenheit von Guts näher beleuchtet wird und sein schicksalhaftes Treffen mit der Bande der Falken.

BeschreibungDie Serie erzählt die Mangageschichte bis zum 7. Band (Berserk Max), jedoch in abgewandelter Form. Dieser Teil erzählt die Vergangenheit von Guts und Griffith.


Die Serie beginnt mit dem Krieger Guts, der nach dem Grafen der Region sucht. Nach einigen Kämpfen mit dessen Untergebenen, steht er dem Grafen schließlich gegenüber. Dieser verwandelt sich jedoch während des Kampfes in ein riesiges, schlangenartiges Monster. Nach dem gewonnen Kampf flieht Guts in den Wald, wo er von Stimmen geplagt wird. Es beginnt eine Rückblende:

Guts, nun als Jugendlicher, zieht als Söldner durch das Land. Nach einem erledigten Auftrag wird er, als er den Kampfschauplatz gerade verlassen hat, von Banditen angegriffen. Beim Kampf verwundet er diese schwer, es stellt sich aber heraus, dass es sich um keine Banditen, sondern um die bekannte Söldnergruppe handelt, die von Griffith geführt wird. Guts findet bei dieser Söldnerarmee seine neue Heimat, doch er ahnt noch nicht, wie sehr sein Schicksal mit Griffiths verknüpft ist...

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Das Hauptaugenmerk in Berserk liegt in den beiden Hauptcharakteren Guts und Griffith. Besonders beeindruckend ist neben den einzelnen Hintergrundgeschichten vor allem die Gegenüberstellung der Protagonisten, die dem Anime ihren Drive verleiht. Tatsächlich möchte ich behaupten, dass ihr hier vielleicht einer der besten Charakterentwicklungen überhaupt begegnet. Der innere Konflikt der beiden zeigt deutlich auf, dass Dinge, die für den einen ein Segen sein mögen, für den anderen schnell zum schlimmsten Alptraum werden können. Denn obwohl Griffith und Guts vermeintlich für die selbe Sache kämpfen, könnten sie sich verschiedener nicht sein.


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  • Guts besitzt einen sturen und eigenwilligen Charakter. Unter Söldnern aufgewachsen hat er schon in frühster Kindheit gelernt ein Schwert zu schwingen und sich dem Kampf auf Leben und Tod verschrieben. Denn Töten ist das Einzige, das er wirklich kann. So zieht er von Stadt zu Stadt, immer auf der Suche nach einem noch stärkeren Gegner, bis er ihn in Griffith endlich findet. Obwohl er sein Leben lang nur für sich selbst gekämpft hat, schließt er sich dessen Söldner-Einheit, den Falken, an und beginnt so nach und nach sich selbst zu verstehen.
  • Griffith ist der Anführer der Falken. In der Gosse und mit nichts als einem Traum aufgewachsen ist er der Emporkömmling, der durch harte Arbeit ganz nach oben kommen und eine bessere Welt aufbauen will. So schart er ein immer größer werdendes Heer um sich, um zu sehen, wie weit er es schafft. Absolut faszinierend hierbei ist, wie jeder einzelne seiner Männer seinen eigenen persönlichen Traum hat, sich aber eingestehen muss, diesen alleine niemals verwirklichen zu können, und diesen so in den Traum von Griffith projiziert und dieser alle diese Träume in sich vereint. Der tollste Aspekt in Berserk ist allerdings, während Guts langsam lernt die Menschen zu verstehen, Griffith sich immer weiter von ihnen zu entfernen scheint.
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Animation
Die Animationen in Berserk sind mal so und mal so. Grund dafür ist das Alter. Mit einem Baujahr von 1997 ist der Anime älter als mancher von euch. Was euch also erwartet sind viele Standbilder, besonders was Hintergründe anbelangt, um Kosten zu sparen (Animationen werden weitestgehend nach Frames bezahlt). Allerdings weiß das Animationsteam sehr wohl, wann man sich solche weniger guten Zeichnungen leisten kann und wann Animationen richtig gut aussehen müssen. So sind die Blutfontänen Kampfsequenzen ohne Probleme anzusehen. Nur wer sich Animationen wie bei Shingeki no Kyojin oder anderen moderneren Serien und Filmen erwartet, wird hier ziemlich sicher enttäuscht werden. Wer sich davon aber nicht abschrecken lässt und sich mehr an den Charakteren erfreuen kann, dem kann ich Berserk definitiv nahelegen.
Der Zeichenstil hingegen ist absolut klasse. Hier hat man genau den richtigen Stil gefunden, um den Flair des Mittelalters in einem Anime einzubinden. Die Animatoren wissen, was sie tun, was sich vor allem in der Farbgebung und Lichtsetzung bemerkbar macht, wenn sich die Stimmung in den Szenen verändert.


Technische Daten
Berserk ist in seiner visuellen Exposition von Anfang bis Ende durchdacht und erzeugt ein harmonischen Stil, der meines Erachtens nach außergewöhnlich gut gelungen ist. Man überzeugt durch das grandiose Art Direction Talent von KOBAYASHI Shichirou, welcher an viele bekannte Werke mitwirkte (u.a. Aoi Hana, Shoujo Kakumei Utena, Lupin Sansei: Cagliostro no Shiro, Nodame Cantabile, Tenshi no Tamago und viele weitere). Blickt man auf die bisherigen Notationen des Regisseurs TAKAHASHI Naohito, erscheint die Directionchoreographie einer der weniger Erfolgreichen zu sein, neben Figure 17. Über seine Arbeit als beteiligter Animator, Storyboardschreiber und auch das geschickte Auswählen der Zuständigen für das Projekt, kann man herzlich wenig klagen. Der Anime lässt zwar im Vergleich zur Vorlage viele vermeintlich wichtige Stellen außen vor oder nimmt sie gar nicht erst auf, wodurch aber erst nach einer Weile dem Zuschauer der Sinn dahinter, das forcieren der Charaktere und ihre Entwicklung umso stärker im Gedächtnis bleibt. Insgesamt gesehen überbrückt Berserk durch seine raffinierte Erzählung, starke Handlung, Soundtrack und ihre Umsetzung auch über merkbare Schwächen wie Animationen hinwegzusehen.

Musik

Der Soundtrack wurde von HIRASAWA Susumu komponiert, welcher auch an den Werken von KON Satoshi beteiligt war. Die Musik sticht durch eine dunkle, atmosphärische und dichte Stimmung auf. Hochwertig produziert tragen die einzelnen Tracks die jeweiligen Momente und dadurch das gerade einmal 9 Soundtracks inklusive Opening und Ending auf der CD vorhanden sind, werden sie bedacht eingesetzt. In der Berserk Serie hat man es verstanden, dass man nicht massiv viele gute Soundtracks braucht, sondern sie nur effektiv einsetzen muss. Wodurch ihre Wirkung verstärkt wird.
Scheint am Anfang das Opening doch sehr irreführend und unpassend gewählt zu sein, wird man während des Schauens eines besseren belehrt. Meines Erachtens nach der perfekte Einstieg in die jeweiligen Folgen voller Wahnsinn. Das Ending rundet die Folgen mit seinen ruhigen und gefühlsvollen Gesang mit Revue ab.

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    Thor87


  • Berserk gehört zu meinen persönlichen Top-Favoriten. Die beiden Hauptcharaktere mit ihren jeweiligen Geschichten und deren Gegenüberstellung ist bis heute ein kaum da gewesenes Meisterwerk und ein Paradebeispiel dafür, wie sehr Gegensätze sich anziehen können. Die Serie kommt dabei sogar ohne wirklichen Antagonisten aus, was nur verdeutlicht, dass man Geschichten auch anders schreiben kann als die typische Action-Shounen-Coming of Age-Story.
    Wer auf gut geschriebene Charaktere steht, dem würde ich Berserk dringend nahelegen. Der Anime mag zwar ein unentschuldbares Schlachtfest sein, aber wer ihn einfach als solches abschreibt, begeht hier einen großen Fehler.
    Allerdings würde ich meine Finger von den drei Anime-Filmen und der neuen Serie von 2016 lassen. Ich für meinen Teil finde das 3D-Render absolut furchtbar und bekomme Augenkrebs beim Ansehen. Ich habe kein Problem mit schlechten Animationen aufgrund des Alters, aber Anime sollte und wird für mich immer 2D bleiben.
    Empehlen kann ich im Übrigen auch die Englische Synchronisation, die alleine schon wegen der grandiosen Outtakes (Spoiler) in meine Sammlung kommen wird.

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    Noa


  • Berserk ist für mich ein zweischneidiges Schwert. Während der hier dokumentierte Anime zu einer meiner engsten Favoriten überhaupt zählt, kann ich das Gegenteil von den beiden anderen Adaptionen, ins besondere von der neuen Serie, behaupten. Man vergisst den Geist von Berserk und verursacht zugleich einen stilistischen Bruch, der meines Erachtens nach nicht mit diesem Franchise übereinstimmt. Durch die lange Laufzeit und vielen Pausen hat sich der Mangaka auch mit seinem eigenen Werk übernommen und dementsprechend planlos irrt dieser durch die Welt und hat vergessen, was er erzählen wollte. Die mithilfe von Computer nachgebesserten, detaillierten Zeichnungen von Berserk sind mehr Fluch als Segen, da die Kombination von Atmosphäre, Handlung, Zeichnung und Paneling gestimmt hat. Heute zelebriert der Manga seine zu detailreichen Zeichnungen, die für das Auge sehr ermüdend wirken, insbesondere in Action-Szenen. Der Anime nimmt die gute Vorlage in die Hand, nimmt sich seine größte Stärke heraus und setzt filmisch und technisch das Beste um, was den Machern möglich war. Den restlichen Kram nach Golden Age kann man sich von Berserk sowieso sparen.

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Da Berserk neben Cowboy Bebop und Trigun zu den drei großen 90er-Jahre-Anime gehört, die zwar in Japan recht spärlich verkauft wurden, jedoch in den Staaten eingeschlagen haben, wie eine Bombe, möchte ich speziell diese beiden hier ebenfalls empfehlen.
Zu Cowboy Bebop muss man wohl nicht viel sagen. Das Ding ist cool, es hat Stil und gehört wie Trigun ebenfalls zu meinen Favoriten. Während Coboy Bebop jedoch gekonnt die Einsamkeit im großen kalten Weltraum mit Jazz kombiniert (mein Lob an Yoko Kanno) versucht Trigun in einer von Gesetzlosigkeit und Morast überladenen Welt legitime Werte zu vertreten. Neben einem ursympathischen Hauptcharakter dürfen wir diesem dabeizusehen, wie er langsam immer weiter an seiner eigenen Machtlosigkeit zerbricht.
Ansonsten würde ich auch noch gerne Gungrave empfehlen. Zwischen Mittelalter-Schlachten und Weltraum-Western ist dieser ein wenig mehr auf dem Boden der Tatsachen geblieben. Was hier anfängt wie ein x-beliebiger Action-Shooter-Anime entpuppt sich bereits ab der zweiten Folge als der neue Pate. Ähnlich wie Berserk sehen wir auch hier die beiden Hauptcharaktere Brandon und Harry, die beide auf der Straße aufgewachsen sind, sich einer Mafia-Organisation anschließen. Hierbei sehen wir Harry, der sich, durch den Wunsch nach Freiheit getrieben, immer weiter nach oben arbeitet und langsam immer mehr von seiner Menschlichkeit verliert, während Brandon einfach nicht bereit ist seinem Freund auf diesem Weg zu folgen.

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Wir hoffen, wir konnten euer Interesse für den Anime wecken. Wenn ihr den Anime sehen oder den Manga lesen wollt, so habt ihr folgende Möglichkeiten.:
In Deutschland erhältlich sind Anime und Manga bei Panini. Die Filme lassen sich bei Universum Anime finden und die derzeit ausgestrahlte, 2016er Version ist über Crunchyroll kostenlos verfügbar.

Berserk - Vol.6/6Berserk - Vol.5/6Berserk - Vol.4/6Berserk - Vol.3/6Berserk - Vol.2/6Berserk - Vol.1/6Berserk Max - Bd.18Berserk Max - Bd.17Berserk Max - Bd.16Berserk Max - Bd.15Berserk Max - Bd.14Berserk Max - Bd.13Berserk Max - Bd.12Berserk Max - Bd.11Berserk Max - Bd.10Berserk Max - Bd.09Berserk Max - Bd.08Berserk Max - Bd.07Berserk Max - Bd.06Berserk Max - Bd.05


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Beitrag wurde zuletzt am 07.09.2017 13:40 geändert.
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Kommentare (4)

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Avatar: SkyFief
V.I.P.
#2
Wie Thor87 und Noa schon gesagt haben, bietet Berserk einen kurzen Einblick in eine interessante Welt mit gelungenen Charakteren, auch der dazugehörige Soundtrack passt (siehe z.B. Forces).
Aber das Ganze ist einfach enttäuschend unvollständig, denn das Ende des Anime stellt mehrere oder weniger nur den Anfang der eigentlichen Geschichte dar. Es fühlt sich an als ob man den Prolog von etwas gesehen hat, aber einen die eigentliche Geschichte vorenthalten wird. Denn die Fortsetzung scheint desaströs schlecht zu sein und selbst wenn man zum Manga wechselt bekommt man vielleicht nie ein Ende. Aufgrund dessen kann ich Berserk eigentlich nicht weiterempfehlen.
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Avatar: Gelonidres
V.I.P.
#3
Habe ich vor kurzem zum ersten Mal gesehen und sehr gemocht. Die von Susumu Hirasawa beigesteuerten Tracks sind wirklich Gold wert, allen voran Guts und Behelit. Auch wenn ich die Serie nach den ersten zwei Folgen für ziemlichen Trash gehalten habe, hat sich daraus doch schnell eine packende Handlung entwickelt.

So enttäuschend fand ich das Ende gar nicht, meinetwegen hätte auch der Manga an dieser Stelle enden können. Alles danach kommt in meinen Augen nämlich nur selten auch nur in die Nähe von dem, was in der Serie abgehandelt wurde. Die Serie würde ich also durchaus weiterempfehlen. Trotz der schlechten Resonanz werde ich mir wohl auch die neue Serie angucken, sobald sie beendet ist.
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