Tenka KUMO

Auch unter dem ewig grauen Himmel über dem See Biwa, bleibt die Stimmung unter den Bewohnern von Otsu heiter. Grund hierfür: Tenka Kumou, 14. Oberhaupt und ältester Sohn der Familie vom Kumou-Schrein, der in Zeiten trüben Wetters am Boden den Platz der Sonne einnimmt. Wo auch immer der junge Mann mit der wilden Haarpracht auftaucht, hellt sich die Stimmung der Leute um ihn merklich auf. Er gehört zum Typ Mensch, für den schlechte Laune ein Fremdwort zu sein scheint, er lacht sich durchs Leben und steckt mit seiner Einstellung die Menschen um ihn herum an. Seine Beliebtheit in der Stadt ist aber nicht nur allein in seinem sonnigen Gemüt begründet, sondern auch darin, dass es vornehmlich Tenka ist, der in Otsu für Recht und Ordnung sorgt. Wegen dem nahegelegenene Gokumonjo-Gefängnisses, das vor einiger Zeit inmitten des Biwa-Sees erbaut wurde und der überforderten örtlichen Polizei (Kitamura und Tsuchiya), sind umherlaufende Kriminelle in der Gegend leider keine Seltenheit, was jedoch dank Tenkas Anwesenheit kein Problem ist, das nicht sogleich behoben werden kann. Mit seinem Eisenfächer (jap. Tessen) ist er viel stärker als jeder andere mit einem Schwert, sodass er jeden, der sich ihm in den Weg stellt, problemlos und (fast) ohne Blutvergießen binnen kürzester Zeit in die Knie zwingen kann. Selbst wenn sein Gegenüber klar in der Überzahl ist, sorgt dies bei ihm nur für ein müdes Lächeln.

Seiner eigenen Stärke ist sich Tenka vollends bewusst und er bildet sich auch gehörig etwas darauf ein, was bei seinem nächstjüngeren Bruder, Soramaru, allerdings mehr als nur etwas sauer aufstößt. Dass sein kleiner Bruder ihn ausschimpft ist kein seltener Anblick und manch einer mag sich dabei wohl auch wundern, wer von beiden denn eigentlich der Ältere sein soll. So recht seinem Alter und seiner Position als Familienoberhaupt entsprechend verhalten, will sich Tenka zumindest nicht. Er albert herum wie ein kleines Kind, ist chaotisch bis zum Geht­nicht­mehr und drückt sich liebend gerne vor jeglicher anfallender Arbeit. Als Fährschiffer der Regierung hätte er eigentlich die Aufgabe die Kriminellen, die man seiner Obhut anvertraut, ins Gokumonjo zu transportieren, doch bleibt dies zumeist an seinen Brüdern hängen.

Wenn er jedoch einen Grund darin sieht, kann auch Tenka eine ernstere Seite von sich zeigen, was hauptsächlich geschieht, wenn sich seine Familie in Gefahr befindet. Nach dem frühen Tod seiner Eltern, musste Tenka sich alleine um Soramaru und Chuutarou kümmern. Obwohl er selbst eigentlich noch ein Kind war, musste er gezwungenermaßen die Vater- als auch die Mutterrolle für einen Fünfjährigen und ein Baby einnehmen und hierfür schließlich Opfer bringen, von denen seine Brüder jedoch bis heute nichts ahnen und die er ihnen auch vollkommen bewusst vorenthält, um sie nicht zu belasten. Mit der Zeit vor dem Tod seiner Eltern hat er abgeschlossen, er redet nicht darüber und überspielt jegliche Fragen Soramarus, zu seiner Zeit als Mitglied der Yamainu (犲, zu Deutsch: »die Wölfe«) oder zum Orochi, mit seinen Blödeleien. Für seine Brüder würde er alles tun. Am liebsten würde er sie vor jeglichem Unheil auf der Welt beschützen. Dass Soramaru in letzter Zeit immer mehr nach Unabhängigkeit strebt, beäugt er deshalb auch mit eher gemischten Gefühlen und wird letztlich die Angst nicht los, eines Tages von ihm nicht mehr gebraucht zu werden.

Es gibt nur wenige Menschen, die er mit seinen Problemen und Sorgen ins Vertrauen zieht, wobei seine wichtigste Bezugsperson ohne Zweifel Shirasu ist. Seitdem Tenka ihn vor zehn Jahren vor dem sicheren Tod gerettet und ihn bei sich aufgenommen hat, gehört Shirasu für ihn ebenfalls seiner Familie an. Er ist sein bester Freund und engster Vertrauter, der wohl auch einen entscheidenden Teil dazu beigetragen hat, dass er die vergangenen Jahre überhaupt so gut überstehen konnte.

Tenkas Bürde:


Quelle: www.anisearch.de/character/46440