Pokota

Hinter einem sprechenden Stofftier mit zwei zusätzlichen funktionalen Armen als Ohren würde man eher keinen mächtigen Zauberer vermuten, doch bei Pokota ist genau das der Fall: Ein derart versierter Magier sogar, dass er den Dragon Slave, das Markenzeichen von Lina Inverse, zu seinem Repertoire zählt. Aus diesem Grunde schiebt man (bzw. Wizer Freion) Pokotas Taten Lina in die Schuhe, weil die Vorgehensweise bisher allein für Lina typisch war. Außer Magie setzt er ein magisches Schwert ein, eine Kopie des legendären Lichtschwerts, welches Gourry früher besaß - er verstaut dieses innerhalb seines Bauchs, den er mit einem Reißverschluss öffnen kann.

Pokota versucht die über den ganzen Kontinent an verschiedene Länder verkauften magischen Panzer zu zerstören – seine Gründe liegen zunächst völlig im Unklaren, so dass Lina ihn automatisch für einen Feind hält und zudem erwischen sich die beiden bei ihrer ersten Begegnung auch noch auf dem falschen Fuß – anhaltende Streitereien und eine wilde Verfolgungsjagd sind damit vorprogrammiert. Dass sie immer wieder aufeinaderprallen, hängt damit zusammen, dass sie sich in manchen Belangen zu ähnlich sind – beide sind stur, haben ihren Stolz und lassen lieber ihr magisches Arsenal sprechen als eine Sache auszudiskutieren. Was die Nahrungsaufnahme betrifft, macht Pokota ihr als ebenso großer Gierschlund beinahe Konkurrenz. Er hat schnell rausbekommen, wie man Lina zur Weißglut treibt (nicht, dass das sonderlich schwer wäre), doch umgekehrt hat sie ebenfalls seinen wunden Punkt ausgemacht. Bevor die Zauber fliegen, schmeißen sie sich fortan die Bezeichnungen „Flachbrust“ respektive „mickriges Stofftierchen“ an die Köpfe – die Schmähungen hören auch dann nicht auf, als sie sich einige Zeit später verbünden und werden immer wieder hervorgeholt, wenn sie nicht einer Meinung sind – und das geschieht oft.

Die Zerstörung der Panzer hat Pokota aus dem Gefühl, für ihre Erschaffung verantwortlich zu sein, in Angriff genommen. Die Entwürfe stammen aus den geheimen Archiven des vermeintlich untergegangenen Königreichs Taforashia, dessen Prinz Pokota einst war, dort noch in seiner wahren Gestalt als Posel Korba Taforashia. Der Großteil der Bevölkerung liegt in einem tiefen magischen Schlaf, um das Fortschreiten einer schrecklichen Seuche aufzuhalten, welche sämtliche Einwohner befallen hat. Sobald ein Heilmittel gefunden ist, sollen sie wieder erweckt werden und zu diesem Zweck reist Pokota umher – das Glück der Menschen seines Königreichs ist ihm wichtiger als alles andere. Auf dieses Ziel fokussiert, hat er gelegentlich die sprichwörtlichen Scheuklappen auf und hält auch wider besseres Wissen an Hoffnungsschimmern fest, die eigentlich schon gar nicht mehr existieren.

Quelle: www.anisearch.de/character/27416