Fear KUBRICK

»Norou zo!« (呪うぞ！, eng. I’ll curse you!) – Sollte das von einem sogenannten Waas (ワース) bzw. Cursed Tool (呪いの道具, dt. Verfluchter Gegenstand) in den Mund genommen werden, dann sollte man das durchaus ernst nehmen, selbst wenn Fear Kubrick das nur sagt, um ihren Unmut über eine Sache auszudrücken oder wenn sie sauer ist. Waas sind verfluchte Gegenstände, die meist aufgrund einer schrecklichen, unaussprechlichen Vergangenheit enorme Schuld und Last auf sich geladen haben und heute als selbstständige und eigenständig handelnde Wesen Menschen das Leben schwer machen, wenn sie nicht sogar durch ihre speziellen Flüche töten. »Fear-in-Cube« (フィア・イン・キューブ) ist ein solches Waas, das von dem leidenschaftlichen Forscher und Sammler Honatsu Yachi an seinen Sohn Haruaki gesendet wurde. Mit der großen, metallischen Box weiß der junge Schüler der Taishou High School, der des Öfteren Sendungen von seinem Vater erhält, aber nicht allzu viel anzufangen, sodass er die schwere Box erst einmal im Keller zwischenlagert. Zu seiner Verwunderung knuspert und scheppert es dann Nachts ganz erheblich in seiner Küche, in der er auf die gänzlich nackte Fear trifft, die sich gerade über seinen Kühlschrank hermacht.

Allzu viel Kontakt mit Menschen in ihrer menschlichen Form hat Fear bisher noch nicht gehabt, sodass sie in vielerlei Hinsicht etwas unbeholfen und unerfahren ist. Sie weiß nicht was ein Fernsehgerät ist, hat noch niemals einen Staubsauger oder eine Waschmaschine gesehen geschweige denn benutzt und ist auch ansonsten eigentlich nur ein großes Ärgernis für Haru, der die angerichteten Katastrophen von ihr dann im Nachhinein wegräumen darf. Demzufolge ist Fear natürlich extrem neugierig und möchte allerlei Dinge selbst ausprobieren. Auch wenn sie sich wohl niemals eine Schwäche eingestehen würde, hat Fear ziemlich große Angst vor Spinnen und anderem Ungeziefer und ist auch recht schlecht auf Haruakis Schulfreundin Konoha Marumasa anzusprechen, die sie gemeinerweise aufgrund ihrer sehr großen Oberweite, auf die Fear ein klein wenig neidisch ist, immer nur mit »Ushi Chichi« (うしちち, eng. Cow Tits) anspricht. Fear ist ein sehr energiegeladenes, selbstbewusstes Wesen mit einem ziemlich vorlauten Mundwerk, sowie einem recht kurzen Geduldsfaden. Sie meint ständig im Recht zu sein und lässt sich durch nichts und niemanden belehren. Aber natürlich liebt auch Fear niedliche und süße Dinge, wie z.B. die Fernsehserie »Nyaa Paradise Hell«, in die sie ganz vernarrt ist. Betrachtet man das Verhalten von Haruakis Mitschülerin Kana Miyama, die Fear immer nur mit »Ficchi« anspricht, so könnte man selbst meinen, dass Fear ein sehr putziges, niedliches und liebenswertes Wesen ist, auch wenn sie nur ungern von oben bis unten abgeknuddelt werden will.

Trotz ihres sehr enthusiastischen Charakters möchte sie ihrem neuen Mitbewohner Haruaki, sowie seinen Freundinnen nichts über sich und ihre Vergangenheit preisgeben und das wohl auch zurecht. Wie erwähnt teilen alle Waas eine ähnlich schlimme, grauenhafte Vergangenheit und Fear Kubrick stellt davon keine Ausnahme dar. Vor etlichen hundert Jahren diente Fear als ein Objekt bei der Inquisition und war für das Leid und die Schmerzen hunderter, wenn nicht sogar tausender Menschen verantwortlich. Sie soll verstümmelt, gefoltert, ja sogar selbst gemordet haben, egal ob ihre Opfer Adlige, Bettler, Geistliche, Männer, Frauen, Greise oder Kinder gewesen waren, allen nahm sie früher oder später das Leben. Zwar tat Fear das nicht aus eigenem Antrieb heraus und weil sie es wollte, sondern weil sie für diese Gräueltaten benutzt worden war, aber dennoch lastet diese Bürde auch heute noch schwer auf ihrer Person und hat ihr Wesen grundsätzlich verändert.

Sollte sich dem Waas Fear-in-Cube nämlich ein Anblick von Blut und Schmerz offenbaren, schaltet ihr Geist fast automatisch in eine Art Killer-Modus, in dem sie nichts weiter tun will, als ihr Gegenüber leiden und sterben zu lassen. In diesem Zustand kann Fear nicht einmal mehr unterscheiden zwischen Freund und Feind und attackiert jeden, der sich ihr in den Weg stellt. Ihre beiden kleinen, eigentlich zierlichen Hände kennen unzählige Wege dem Leben einer Person ein Ende zu bereiten, wozu vor allem ihre insgesamt 32 verschiedenen Tötungsmechanismen zählen, die sie mit einer kurzen Beschwörungsformel herbei rufen kann. Fear gehört demnach zu den schrecklichsten und vielleicht mächtigsten Waas, die es auf dieser Erde gibt und die einzige Person, die ihr dabei helfen kann, ihren Fluch endgültig zu brechen, damit sie sorgenlos und friedvoll leben kann, dürfte wohl Haruaki sein, der ihr immer wieder beteuert, dass er gegen Flüche gänzlich immun ist und alles dafür tun wird, ihr zu helfen.

Fears 32 Fluch-Mechanismen:
Fear verfügt insgesamt über 32 Fluchmechanismen, die sie mit ihrem kleinen Metallwürfel beschwören kann, wovon hier aber nur die aufgeführt sind, die sie in der Anime-Umsetzung auch eingesetzt hat. Am Ende jeder Beschwörungsformel ruft Fear übrigens immer ein lautes »Curse Calling«, das die Formel abschließt und den Foltergegenstand ihrer Wahl manifestiert.


Quelle: www.anisearch.de/character/24522