Jaromír LIPSKÝ

Lipský führt momentan kein einfaches Leben, um seine Miete bezahlen zu können, muss er mehrere Arbeiten verrichten und von seinen Chefs wird er zudem auch noch sehr schlecht behandelt. Zuhause werkelt er an Marionetten und auf der Karel Brücke spielt er mit ihnen selbst konzipierte Stücke vor, jedoch finden die Leute kein wirklich großes Interesse an seinen Werken, weswegen er seine Zuschauer meistens an die Konkurrenz verliert. Seine Geschichten selbst mag er eigentlich sehr gerne, aber sie sprechen das Publikum nicht an, was aber auch an er Wahl seiner Thematik liegt. In seiner momentan vorgetragenen Geschichte geht es um einen Teufel, der auf der Suche nach einem Drachen ist, der die Welt zerstören soll. Plötzlich bricht der Teufel halbtot zusammen, ein junger Mann kommt zufällig vorbei und rettet ihm das Leben. Nachdem der Mann realisiert, was er da getan hat, begibt er sich auf die Suche nach diesem Teufel und als er ihn findet, ersticht er ihn. Zwar ist die Reaktion des Mannes durchaus nachvollziehbar, aber als Mensch dürfte er dies nicht tun. Als Mensch sollte man nämlich eher versuchen den Teufel zu retten. Die Botschaft, die er versucht in seiner Geschichte zu vermitteln, ist zu negativ, zumindest schreckt sie die Menschen eher immer ab.

Eine große Parallele ist zwischen seiner eigenen Geschichte und denen von Franz Bonaparte zu erkennen, denn sie ähneln sich von der darin behandelten, eher negativeren Thematik sehr (Ein Bilderbuch von Franz Bonaparte Das Monster ohne Namen). Diese Parallele ist nicht sonderlich verwunderlich, denn Lipský ist einer der Kinder, der sich in der Rosenvilla des Öfteren von ihm Geschichten vorlesen lies und er fand großen Gefallen an den Geschichten. Er zählte jedoch nicht zu den begabten Kindern, denn den Sinn dieser Geschichten konnte er meistens nur nach mehrfachem Lesen erfassen.

Die Rosenvilla ist für ihn ein sehr wichtiger Ort, wobei er damit sehr schöne, aber auch schlechte Sachen verbindet. In dieser Villa lässt er sich zu neuen Ideen inspirieren und dort konnte er die Geschichten von Franz Bonaparte hören. Allerdings gehörte er nicht zu dem erlauchten Kreis und konnte den Erwartungen von Franz Bonaparte nie gerecht werden.


Quelle: www.anisearch.de/character/20786