Das Wolfsmädchen und der sadistische Prinz. Was wie eine lustige und krude Romanze anmuten lässt entpuppt sich schon nach der ersten Folge als desaströs und vollkommener Reinfall. Nicht nur, dass dieser Anime die mitunter unsympathischsten Charaktere welche ich jemals gesehen habe enthält, so kann er auch von seiner Geschichte her nicht überzeugen. Aber alles schön der Reihe nach:
Setting:
Die Geschichte dreht sich um ein Mädchen, dass es nicht sein lassen kann zu lügen und einen Jungen der kaltherzig und sadistisch ist.
Eben jenes lügende Mädchen hat, entgegen der Wahrheit vor ihren "Freundinnen" behauptet, dass sie einen Freund hat. Wie der Zufall es so will, ist derjenige den sie sich für ihr Alibi ausgesucht hat ausgerechnet der beliebteste Junge der Schule und so kommt es, dass er sich unter der Bedingung, dass sie sein "Hund/Sklavin etc." wird bereit erklärt den Freund zu spielen.
Was auf den ersten Blick nach einem nicht ganz frischen, aber vielversprechenden Setting klingt entpuppt sich als ein wahrer Alptraum, denn entgegen neckischen Art und Weise wie Pärchen im echten Leben miteinander umgehen, ist der männliche Hauptcharakter ein ausgewachsener Enddarmfortsatz, der sich herausnimmt wirklich ALLES mit dem weiblichen Hauptcharakter machen zu dürfen. Dabei schießt er eigentlich immer so knallhart über das Ziel hinaus, dass es einem als Zuschauer schon fast leid tut, mitansehen zu müssen, wie er ihre Gefühle mit den Füßen tritt (Und das nicht auf eine liebenswürdige Art aber dazu mehr bei den Charakteren). Dabei ist Erika, die weibliche Hauptdarstellerin nicht weniger unsympatisch, denn diese liebt es scheinbar entweder von anderen wie Dreck behandelt zu werden, oder ist so verblendet von ihrer einseitigen Liebe (und ich zweifle auch nach dem Abschluss der Serie noch, dass es da soetwas wie eine Beziehung zwischen den beiden gibt), dass sie es nicht wahrhaben will. Natürlich präsentiert uns die Geschichte auch einen Grund für das abstoßende Verhalten von Kyouya, dem Männlichen Hauptcharakter. Dieser Grund kommt nach einigen Andeutungen extrem unvermittelt und ist so wenig überzeugend, dass man sich als zuschauer die Frage stellen muss: "Echt? Das war es jetzt? DAS war jetzt das "große" und "dramatische" Trauma, was aus Kyouya "Leutnant Enddarmfortsatz" hat werden lassen?". Sehr sehr schwache Leistung.
Animationen:
Die Animationen sind recht hübsch anzusehen bieten aber nichts Weltbewegendes. So sind die Bewegungen der Charaktere einigermaßen flüssig, die Hintergründe recht detailiert und das Charakterdesign ansprechend. Dabei sticht keine der Eigenschaften irgendwie besonders heraus und bewegt sich auf einem ganz guten durchschnittlichen Niveau.
Charaktere:
Die Charaktere, welche in einer Romanze definitiv das tragende Element sind, gehören hier in Ookami Shoujo to Kuro Ouji sicherlich zu den mit Abstand unsympathischsten überhaupt.
Fangen wir mit dem weiblichen Hauptcharakter Erika Shinohara an. Hierbei handelt es sich um eine Art von Mensch die einem nur leid tun kann. Nicht nur, dass Erika das zweifelhafte Geschick hat, sich durch ihr notorisches Lügen immer wieder in unangenehmen Situationen wiederzufinden, so ist sie auch mit dem Talent gesegnet sich häufig mit den falschen Leuten einzulassen. So gerät Erika nicht nur an eher zweifelhafte "Freundinnen", sondern auch an den männlichen Hauptcharakter Kyouya Sata, welcher ihren Freund spielt. Dieser Typ gehört zu einer Kategorie, welche einem echt Pickel auf der Zunge wachsen lässt. Nicht nur, dass er die unrealistische Verkörperung des "Schönlings"-Klischees ist, der jede Frauen haben könnte die er will (Womit man ja noch leben könnte), so ist Kyouya auch ein Typ Charakter der sich scheinbar alles, aber auch wirklich ALLES erlauben darf und damit ungestraft davon kommt.
Folgendes im Spoiler ist nur mein (und das meiner Freundin) subjektives Empfinden dazu:
- Kyaaaa, Kyouya ist sooo hübsch und nett! Ich will ihn!
- (Er redet doch mit keinem und ignoriert die Leute um sich herum!)
- Kyaaaa, Kyouya hat mich gerade wütend angefahren! Er ist ja soooooo Mysteriös und Cool! Ich will ihn!
- (WTF er hat dir gerade gesagt, dass du dich verziehen sollst und das er keinen Bock auf dich hat!)
- Kyaaaa, Kyouya ist gerade auf meinen Gefühlen herumgetreten! Er ist ein echter Sadist tehehe~! Ich will ihn!
- (Ja wenn es dich glücklich macht!)
- Kyaaaa, Kyouya hat mir gerade mit seiner Faust in die Magengrube geschlagen, dabei bin ich doch ein Mädchen. Er ist ja so durchsetzungsfähig und stark und Cool! Ich will ihn, tehehe~!
- (Übertrieben, aber genau so endet es bei Menschen, die sich für ihre "Liebe" alles gefallen lassen!)
Außerdem hat Kyouya ja die total tiefgründige und traumatisierende Erfahrung mit einem Schneemann gemacht und deswegen darf er sich auch wie der letze Arsch benehmen.
Die Auflösung dieses ach-so-schockierenden Traumas war auch wirklich schockierend, denn sie war langweillig, oberflächlich, unlogisch und rechtfertigt in keinster Weise sein Verhalten.
Solche Charaktere sind ehrlich gesagt immer zu kotzen, da diese ohne Rücksicht auf andere einfach wie ein Flächenbrand alles niedermähen dürfen und am Ende haben ihn doch alle lieb.
Und auch wenn das nur Elemente sein sollen um zu unterhalten, ist das hier so unüberzeugend dargestellt. Im echten Leben kannst du nicht an einem Tag der nette Junge sein (gilt auch für Mädchen) und den nächsten launisch oder sogar schlecht gelaunt. Ein falsches Wort und du bist bei vielen unten durch und gerade so widerlich wie Kyouya ist, ist das wirklich zum kotzen, dass er damit durch kommt.
Erika gehört damit nicht nur zu der verniedlichten Darstellung einer Masochistin (wie die Japaner sich das gerne schönreden), sondern zu der sorte Mensch die sich wahrscheinlich auch schlagen lassen würde und trotzdem zurück zu Kyouya gekrochen kommt, weil er das "bestimmt nicht ohne Grund" gemacht hat.
Die beiden "Freundinnen" von Erika sind auch keinen Deut besser.
Marin Tachibana und
Aki Tezuka erinnern mich nicht gerade an Menschen mit denen man sich gerne umgibt und die man "Freunde" nennen kann. Außer hinter jemandes Rücken lästern und in unangenehme Situationen bringen sind mitlerweile zu freundschaftlichen Tugenden emporgestiegen. Die beiden lassen echt keine Gelegenheit aus um Erika blos zu stellen.
Die weiteren erwähnenswerten Nebencharaktere
Takeru Hibiya,
Yuu Kusakabe und
Ayumi Santa sind mitunter sympathischer als der Maincast, haben aber sehr wenige Auftritte.
Musik:Das Opening und Ending sind recht flach und langweilig. Das trifft leider auch auf die BGM zu, sodass von musikalischer Seite gesehen an diesem Anime nichts unterhaltsames zu finden ist.
Fazit:Ookami Shoujo to Kuro Ouji ist der schlechteste Romance-Anime den ich bisher sehen musste. Trotz durchaus ungewöhnlichem Setting schafft es der Anime nicht zu überzeugen, da die Charaktere oberflächlich und unsympathisch sind. Innerhalb der 12 Folgen durchlebt der Zuschauer eine Achterbahnfahrt des Grauens und ich würde diesen Anime niemandem empfehlen. Nicht mal eingefleischten Romance-Fans. Von mir gibt es von daher auch nur
1,5 Sterne mit der Position 4.
Kommentare
Diese Art des Wunschdenkens und der Fantasie wird jedoch von vielen Individuen erkannt. In diesen Anime haben wir gleiche Ansätze eines Paares, bei der eine Person deutlich manipuliert wird und man sich fragt was daran denn romantisch sein könnte. Animes und unsere Realität sind zwei verschiedene Schuhe, doch
Fiktion kann, muss aber nicht unbedingt, einen Einfluss auf junge Menschen haben, welche diesen Anime als süß, romantisch, feinfühlig oder gar als missverstanden sehen, wegen des verfassten Kommentars.
Ja, er mag zwar technisch gut sein und alles andere ist auf einen hohen Niveau, sodass man keine Nivea braucht, welche diesen Anime ganz dufte mache könnte.
Doch desto älter und reifer man wird, desto mehr bemerkt man was für eine Person, der Liebespartner wirklich ist und das man solche Leute niemals daten sollte.
Die Protagonistin Erika verliebt sich den kalten, abweisenden und unsympathisch kyoya, der in Erika bloß einen Hündin sieht, die ihm zu gehorchen hat.
Je mehr kyoya durch seine grobe art Erika verletzt, desto mehr scheint sie sich in ihm zu verlieben.
Zu Beginn hat der anime viel Potential, doch je weiter die Handlung voranschreitet,desto mehr schwindet auch das Potential.
Kyoyos schroffe und grobe art ist weder unterhaltsam noch witzig und auch kann man sich keinster Weise darüber amüsieren, seine sprüche und sein Umgang mit Erika Fallen da eher in die Kategorie sadismus.
Erika's wird Im Laufe der Geschichte zu einer Person, die man nur noch bemitleiden kann, das sie sich von Kyoyo alles gefallen lässt, sein verhalten toleriert und immer wieder zu ihm zurückkehrt.
Fazit: Der schlechteste romance anime den ich bisher gesehen habe.
Spoiler:
Kyoyo kann sich alles erlauben, er kommt mit allem durch und am Ende haben ihn alle auch noch alle lieb.
Die Krönung dieses horrors ist, dass Erika und Kyoyo irgendwann ein paar werden.
Es will ein Romantik anime sein, aber hinterlässt eher den Eindruck eines Dramas.