AsaneRedakteur
#1Was soll man auch schreiben zu diesem sich enigmatisch gebenden Werk voller symbolhafter Zeichen und Vorgänge, wo selbst die Userschaft der üblichen Verdächtigen (anidb und MAL) sich standhaft weigert, über die bloßen visuellen Eindrücke hinaus Substantielles von sich zu geben?
Versuch einer Bestandsaufnahme:
In einem hohem, engen Raum voller Bücher sitzt eine junge Frau, hohläugig und hohlwangig, in sich versunken und etwas retardiert ihren Gedanken nachhängend. Da sie die einzige Person in diesem 6 Minuten dauernden Werk ist, gibt es auch nicht viel zu reden, und also ist dies ein Film ohne Worte. Und auch ohne Farbe. Jedoch mit Musik (und Geräuschen), die die depressiv aufscheinende Trostlosigkeit im bewährten Satie-Stil nach besten Kräften unterstützt.
Die wenigen Aktionen, die von der jungen Frau ausgehen, setzen übernatürlich scheinende Geschehnisse in Gang, zum ersten Mal beim Aufschlagen eines Buches mit leeren Seiten. Tagträume? Oder das stille Gift der Vereinsamung einer vom Leben abgehängten Seele? Das Klackern und monotone Sirren beim Einschalten der Neonbeleuchtung deutet auf eine Welt der Gegenwart. Der seltsame Gedankenstaubsauger am Ende eher auf eine unbestimmt zukünftige Zeit.
Dem um sich greifenden Gefühl einer dystopischen Verlassenheit begegnet der Film mit den darstellerischen Mitteln einer nostalgieverklärten Vergangenheit: Durchgehend in schwarzweiß gehalten, wackelige Bilder einer schlecht fokussierenden Handkamera mit deutlichen Kontrastproblemen; dann aber wieder weite, dynamische Kamerafahrten, wie sie typisch sein werden für die weiteren Werke von Yasuhiro Yoshiura. Denn dies hier ist sein Erstling, und wer seine Bildsprache schon etwas kennt, zum Beispiel aus Pale Cocoon oder Eve no Jikan, wird so einiges wiedererkennen – wie den trägen Fisch, der auch in Mizu no Kotoba einen Gastauftritt hat.
Dreimaliges Anschauen ist durchaus empfehlenswert, damit man überhaupt erstmal erkennt, was man da sieht. Für Leute mit Gefallen an ambitioniertem Kurzfilmkino empfehlenswert; für jemanden, der sich mit latenten Suizidgedanken trägt, eher nicht.
Versuch einer Bestandsaufnahme:
In einem hohem, engen Raum voller Bücher sitzt eine junge Frau, hohläugig und hohlwangig, in sich versunken und etwas retardiert ihren Gedanken nachhängend. Da sie die einzige Person in diesem 6 Minuten dauernden Werk ist, gibt es auch nicht viel zu reden, und also ist dies ein Film ohne Worte. Und auch ohne Farbe. Jedoch mit Musik (und Geräuschen), die die depressiv aufscheinende Trostlosigkeit im bewährten Satie-Stil nach besten Kräften unterstützt.
Die wenigen Aktionen, die von der jungen Frau ausgehen, setzen übernatürlich scheinende Geschehnisse in Gang, zum ersten Mal beim Aufschlagen eines Buches mit leeren Seiten. Tagträume? Oder das stille Gift der Vereinsamung einer vom Leben abgehängten Seele? Das Klackern und monotone Sirren beim Einschalten der Neonbeleuchtung deutet auf eine Welt der Gegenwart. Der seltsame Gedankenstaubsauger am Ende eher auf eine unbestimmt zukünftige Zeit.
Dem um sich greifenden Gefühl einer dystopischen Verlassenheit begegnet der Film mit den darstellerischen Mitteln einer nostalgieverklärten Vergangenheit: Durchgehend in schwarzweiß gehalten, wackelige Bilder einer schlecht fokussierenden Handkamera mit deutlichen Kontrastproblemen; dann aber wieder weite, dynamische Kamerafahrten, wie sie typisch sein werden für die weiteren Werke von Yasuhiro Yoshiura. Denn dies hier ist sein Erstling, und wer seine Bildsprache schon etwas kennt, zum Beispiel aus Pale Cocoon oder Eve no Jikan, wird so einiges wiedererkennen – wie den trägen Fisch, der auch in Mizu no Kotoba einen Gastauftritt hat.
Dreimaliges Anschauen ist durchaus empfehlenswert, damit man überhaupt erstmal erkennt, was man da sieht. Für Leute mit Gefallen an ambitioniertem Kurzfilmkino empfehlenswert; für jemanden, der sich mit latenten Suizidgedanken trägt, eher nicht.
Beitrag wurde zuletzt am 17.12.2020 00:00 geändert.
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