Golden Time ist der Anime der mich seinerzeit wohl am meisten aufgeregt hat. Warum?
Genau das werde ich versuchen euch im Folgenden --ich hoffe in einer nicht zu langatmigen Art-- näherzubringen.
Nun wo soll ich anfangen?
Die Story ist keine sonderlich orginelle:
Genau das werde ich versuchen euch im Folgenden --ich hoffe in einer nicht zu langatmigen Art-- näherzubringen.
Nun wo soll ich anfangen?
Die Story ist keine sonderlich orginelle:
Der junge, männliche Hauptcharakter Tada Banri will in Tokyo sein neues Leben anfangen. Mit seinem alten Leben hat er auf etwas untypische Weise abgeschlossen, denn ihm fehlen sämtliche Erinnerungen an die Zeit vor seinem Schulabschluss.
Selbstredend hat er diese nicht freiwillig verloren sondern durch einen Unfall, bei dem er von einer Brücke fiel und als Folge dessen er unter Amnesie leidet. Ein Jahr muss er Zwecks Rehabilitierung in einem Krankenhaus verbringen und beschließt alle Kontakte mit seinen Klassenkameraden, seiner Familie und seinen Freunden abzubrechen, da er befürchtet das sie einen anderen Tada Banri erwarten, einen Banri der er nicht mehr ist.
Ohne Vergangenheit, aber frohen Mutes, verlässt er also den Ort an dem ihn nichts mehr hält und zieht nach Tokyo, wo er sein Studium anfangen will. Leider beginnt dieses denkbar ungünstig, da er sich verläuft und daher zur Begrüßungszeromonie erst eintrifft, als diese gerade endet. Ohne eine Ahnung wo er sich jetzt hinbegeben soll, verfolgt er ein paar vermeindliche Mitschülerinnen, zu schüchtern um sie direkt anzusprechen. Eine Weile geht es gut vorran aber nach einer Sekunde der Unafmerksamkeit verliert er die Mädchen aus den Augen. Darauf folgt ein schicksalsträchtiger Moment, in dem er das erste mal auf Yana, einen Jungen dem es ähnlich geht wie ihm, trifft. Gemeinsam entscheiden sich sich weiter nach ihrer Fakultät zu suchen und freunden sich schnell an. Kurz bevor sie ihr Ziel erreichen kommt es zur zweiten schicksalshaften Begegnung des Tages, der Begegnung mit Kaga Koko, einer besitzergreifenden Stalkerin und Kindheitsfreunding von Yana, die diesem promt als 'Glückwunsch' ein paar Ohrfeigen mit einem Rosenstrauch, von dem sie netterweise die Dornen entfernt hat, verpasst bevor sie in einem Taxi davonbraust.
Wie zu erwarten stellt sich in den ersten Folgen heraus das Yana keinesfalls in Koko verliebt ist und sie ihn eigentlich nur liebt, oder zu lieben glaubt, da sie von frühster Kindheit an, immer zusammen waren. Banri erkennt schnell das hinter der unnahbaren Fassade aus Schönheit, Eleganz und zur Schau gestellter Dominanz eine völlig andere Koko steckt, eine Koko die leicht hyperaktiv, liebevoll und ein wenig seltsam ist und in die er sich zu verlieben beginnt.
An dieser Stelle werde ich mit dem Inhalt aufhören, schließlich wollt ihr den Anime eventuell noch sehen, doch zu ich bin so frei euch drauf hinzuweisen das noch die Kindheitsfreundin Banris, ein Mädchen mit Kamera und 2D-Kun als wichtige personen dazukommen, was euch sicherlich allerlei Platz für Vorahnungen und Interpretationen lässt.
Die Animationen sind gut, flüssig und persönlich finde ich das Charakterdesign teils sehr gelungen. Gerade Koko hat es mir angetan da sie immer elegant, modisch gekleidet und gestylt herumläuft und sich, nicht wie andere Genreschönheiten, ihres guten Aussehens bewusst ist. Erfrischenderweise ist sie keine Tsundere und behandelt daher Leute nur von oben herab wenn sie ihre Dominanz zeigen möchte oder Konkurrenz auszustechen versucht. Kurzum: sie benimmt sich erstaunlich realistisch. Die anderen Charaktere sind gelungen, beieten aber deutlich weniger Merkmale, auch was das Aussehen anbelangt, sodass man sie beinahe ersetzen könnte. Banri ist leider der der am unaufälligsten gestaltet ist und der mir irgendwie bekannt vorkommt. Für einen Hauptcharakter ist dieser Umstand nicht unbedingt das beste...
Zum Glück wiegt seine Persönlichkeit den Mangel an wiedererkennungswert auf. Er ist freundlich, unterhaltsam, lässt sich nicht unterkriegen --ja ich weiß bisher noch recht langweilig-- besitzt aber auch seine Schattenseiten und kann Wütend werden wenn er sich Emotional angegriffen fühlt. Zwar passiert dies denkbar selten, aber das es passiert und das er sich dannach mit den Konflikten auseinandersetzt spricht für ihn. Restliche Personen sind auch nicht völlig oberflächlich, sie alle bekommen auch ein oder zwei Folgen zugeschrieben in denen Gespräche uns tiefere Einblicke in ihre Gefühlswelt geben, bleiben jedoch etwas auf der Strecke. Natürlich mag es Leute geben, die es nicht mögen wenn jemand auf der Strecke bleibt, aber an dieser Stelle ist es angebracht --in meinen Augen-- da so die Charakterentwicklung der Nebencharaktere nicht aufkosten der der Haupcharaktere stattfindet.
Kurzgefasst: Alle Charaktere sind mehr oder minder sympatisch und gerade Koko und Banri bleiben nicht fade oder gar leere Hüllen sondern zeichnen sich duch ihre Eigenarten aus.
Die Musikalische Untermalung ist ebenfalls gut, Opening und Ending sind gut hörbar und lockern auch die dramatischeren Folgen auf. Im Hintergrund spielende Musik wird niemals nervig und auch hier möchte ich Koko hervorheben da ihr 'Theme' einfach super stimmig ist.
Man könnte sich nun Fragen weshalb mich dieser Anime aufgeregt hat, schließlich lässt meine bisherige Rezension vermuten das ich mit allem zufrieden war/bin. Dem ist eigentlich auch so, gäbe es da nicht die letzten 3-4 Folgen. In den letzten Folgen gab es --für meinen Geschmack-- zu viele Sprünge und ich hatte das Gefühl das man sich gezwungen hat den DRAMAteil dieses LiebesDRAMAS noch dort hinein zu zwängen.
Ich weiß nicht ob ich überreagiere aber zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Verlagen nach einer riesen Portion Drama. Selbst wenn ich dieses Verlangen gehabt hätte, dann hätte ich erwartet das das Drama über die ganze Serie aufgebaut wird aber doch nicht das man sich dazu genötigt fühlt das Ende so ausarten zu lassen. Hätte Folge 23 das Ende makiert, hätte ich Golden Time vermutlich einen Stern mehr gegeben, aufgrund des Mutes es so enden zu lassen. Doch dem ist ja nicht...und drei Sterne kann ich auch nicht geben nur weil mir der Aufbau des Endes,von einem ansonsten soliden Anime, nicht passt.
Als Fazit lässt sich sagen das ich es nicht bereue Golden Time gesehen zu haben, zumal Koko es mir wirklich angetan hat. Das Ende --es mag Geschmacksache sein-- wirkt irgendwie zwar erzwungen und wäre ohne den Dramaoverload in der gleichen Form viel besser gewesen. Nichtsdestotrotz hatte ich meinen Spaß und denke jeder der ähnlich fühlt wird ihn auch haben.
In diesem Sinne: Frohes Sehen, gehabt euch Wohl.
(unter Umständen sind die Namen etwas andere. Ich habe die genommen, die mir aus der von mir gesehenen Fassung geläufig sind, daher bitte ich eventuelle Verwirrung zu entschuldigen. Zudem habe ich die LN nicht gelesen weshalb ich mich hier rein auf die Anime-Adaption beziehe.)
Selbstredend hat er diese nicht freiwillig verloren sondern durch einen Unfall, bei dem er von einer Brücke fiel und als Folge dessen er unter Amnesie leidet. Ein Jahr muss er Zwecks Rehabilitierung in einem Krankenhaus verbringen und beschließt alle Kontakte mit seinen Klassenkameraden, seiner Familie und seinen Freunden abzubrechen, da er befürchtet das sie einen anderen Tada Banri erwarten, einen Banri der er nicht mehr ist.
Ohne Vergangenheit, aber frohen Mutes, verlässt er also den Ort an dem ihn nichts mehr hält und zieht nach Tokyo, wo er sein Studium anfangen will. Leider beginnt dieses denkbar ungünstig, da er sich verläuft und daher zur Begrüßungszeromonie erst eintrifft, als diese gerade endet. Ohne eine Ahnung wo er sich jetzt hinbegeben soll, verfolgt er ein paar vermeindliche Mitschülerinnen, zu schüchtern um sie direkt anzusprechen. Eine Weile geht es gut vorran aber nach einer Sekunde der Unafmerksamkeit verliert er die Mädchen aus den Augen. Darauf folgt ein schicksalsträchtiger Moment, in dem er das erste mal auf Yana, einen Jungen dem es ähnlich geht wie ihm, trifft. Gemeinsam entscheiden sich sich weiter nach ihrer Fakultät zu suchen und freunden sich schnell an. Kurz bevor sie ihr Ziel erreichen kommt es zur zweiten schicksalshaften Begegnung des Tages, der Begegnung mit Kaga Koko, einer besitzergreifenden Stalkerin und Kindheitsfreunding von Yana, die diesem promt als 'Glückwunsch' ein paar Ohrfeigen mit einem Rosenstrauch, von dem sie netterweise die Dornen entfernt hat, verpasst bevor sie in einem Taxi davonbraust.
Wie zu erwarten stellt sich in den ersten Folgen heraus das Yana keinesfalls in Koko verliebt ist und sie ihn eigentlich nur liebt, oder zu lieben glaubt, da sie von frühster Kindheit an, immer zusammen waren. Banri erkennt schnell das hinter der unnahbaren Fassade aus Schönheit, Eleganz und zur Schau gestellter Dominanz eine völlig andere Koko steckt, eine Koko die leicht hyperaktiv, liebevoll und ein wenig seltsam ist und in die er sich zu verlieben beginnt.
An dieser Stelle werde ich mit dem Inhalt aufhören, schließlich wollt ihr den Anime eventuell noch sehen, doch zu ich bin so frei euch drauf hinzuweisen das noch die Kindheitsfreundin Banris, ein Mädchen mit Kamera und 2D-Kun als wichtige personen dazukommen, was euch sicherlich allerlei Platz für Vorahnungen und Interpretationen lässt.
Die Animationen sind gut, flüssig und persönlich finde ich das Charakterdesign teils sehr gelungen. Gerade Koko hat es mir angetan da sie immer elegant, modisch gekleidet und gestylt herumläuft und sich, nicht wie andere Genreschönheiten, ihres guten Aussehens bewusst ist. Erfrischenderweise ist sie keine Tsundere und behandelt daher Leute nur von oben herab wenn sie ihre Dominanz zeigen möchte oder Konkurrenz auszustechen versucht. Kurzum: sie benimmt sich erstaunlich realistisch. Die anderen Charaktere sind gelungen, beieten aber deutlich weniger Merkmale, auch was das Aussehen anbelangt, sodass man sie beinahe ersetzen könnte. Banri ist leider der der am unaufälligsten gestaltet ist und der mir irgendwie bekannt vorkommt. Für einen Hauptcharakter ist dieser Umstand nicht unbedingt das beste...
Zum Glück wiegt seine Persönlichkeit den Mangel an wiedererkennungswert auf. Er ist freundlich, unterhaltsam, lässt sich nicht unterkriegen --ja ich weiß bisher noch recht langweilig-- besitzt aber auch seine Schattenseiten und kann Wütend werden wenn er sich Emotional angegriffen fühlt. Zwar passiert dies denkbar selten, aber das es passiert und das er sich dannach mit den Konflikten auseinandersetzt spricht für ihn. Restliche Personen sind auch nicht völlig oberflächlich, sie alle bekommen auch ein oder zwei Folgen zugeschrieben in denen Gespräche uns tiefere Einblicke in ihre Gefühlswelt geben, bleiben jedoch etwas auf der Strecke. Natürlich mag es Leute geben, die es nicht mögen wenn jemand auf der Strecke bleibt, aber an dieser Stelle ist es angebracht --in meinen Augen-- da so die Charakterentwicklung der Nebencharaktere nicht aufkosten der der Haupcharaktere stattfindet.
Kurzgefasst: Alle Charaktere sind mehr oder minder sympatisch und gerade Koko und Banri bleiben nicht fade oder gar leere Hüllen sondern zeichnen sich duch ihre Eigenarten aus.
Die Musikalische Untermalung ist ebenfalls gut, Opening und Ending sind gut hörbar und lockern auch die dramatischeren Folgen auf. Im Hintergrund spielende Musik wird niemals nervig und auch hier möchte ich Koko hervorheben da ihr 'Theme' einfach super stimmig ist.
Man könnte sich nun Fragen weshalb mich dieser Anime aufgeregt hat, schließlich lässt meine bisherige Rezension vermuten das ich mit allem zufrieden war/bin. Dem ist eigentlich auch so, gäbe es da nicht die letzten 3-4 Folgen. In den letzten Folgen gab es --für meinen Geschmack-- zu viele Sprünge und ich hatte das Gefühl das man sich gezwungen hat den DRAMAteil dieses LiebesDRAMAS noch dort hinein zu zwängen.
Ich weiß nicht ob ich überreagiere aber zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Verlagen nach einer riesen Portion Drama. Selbst wenn ich dieses Verlangen gehabt hätte, dann hätte ich erwartet das das Drama über die ganze Serie aufgebaut wird aber doch nicht das man sich dazu genötigt fühlt das Ende so ausarten zu lassen. Hätte Folge 23 das Ende makiert, hätte ich Golden Time vermutlich einen Stern mehr gegeben, aufgrund des Mutes es so enden zu lassen. Doch dem ist ja nicht...und drei Sterne kann ich auch nicht geben nur weil mir der Aufbau des Endes,von einem ansonsten soliden Anime, nicht passt.
Als Fazit lässt sich sagen das ich es nicht bereue Golden Time gesehen zu haben, zumal Koko es mir wirklich angetan hat. Das Ende --es mag Geschmacksache sein-- wirkt irgendwie zwar erzwungen und wäre ohne den Dramaoverload in der gleichen Form viel besser gewesen. Nichtsdestotrotz hatte ich meinen Spaß und denke jeder der ähnlich fühlt wird ihn auch haben.
In diesem Sinne: Frohes Sehen, gehabt euch Wohl.
(unter Umständen sind die Namen etwas andere. Ich habe die genommen, die mir aus der von mir gesehenen Fassung geläufig sind, daher bitte ich eventuelle Verwirrung zu entschuldigen. Zudem habe ich die LN nicht gelesen weshalb ich mich hier rein auf die Anime-Adaption beziehe.)
Kommentare
Die Eröffnung seitens der Mangaka scheint Methode zu haben: gemächlich plätschert die erste Folge so dahin, ohne schon ein Ziel oder einen ungefähren Handlungsfaden zu verfolgen, als ein aufsehenerregender Eklat wie aus dem Nichts einschlägt und den Zuschauer wachrüttelt. Hier ist es Kouko, die ihrem Liebsten den Blumenstrauß formschön und fachgerecht in aller Öffentlichkeit um die Ohren haut, dort (nämlich in Toradora, von der gleichen Mangaka) ist es Taiga, die Ryuuji mit einem vorbildlichen Aufwärtshaken zur Strecke bringt.
Damit erschöpfen sich die Gemeinsamkeiten aber so ziemlich.
Und mit dieser Aktion steht das verwöhnte Balg, Tochter eines angesehenen Arztes, plötzlich im Mittelpunkt des Animes. Wie auch auf dem Cover zu sehen. Aufgrund ihrer etwas exzentrischen Persönlichkeit ist sie mühelos in der Lage, ihren (im Hintergrund zu sehenden) neuen Bekanntenkreis aufzumischen und anderen ihren Willen aufzuzwingen. Sozial hochstehend, attraktiv und modebewusst, dazu von selbstsicherem Auftreten - all dies führt dazu, dass sie auf dem Campus als unnahbar empfunden und daher weitgehend gemieden wird.
Dass diese Affektiertheit vor allem Ausdruck von Einsamkeit und daher auch von Verunsicherung ist, erkennt Banri, der erstaunlich geradlinig agiert und auch sonst kaum Berührungsängste zeigt, intuitiv und spricht sie daher an.
Was sich daraufhin entspinnt, ist einerseits ziemlich animetypisch, andererseits erstaunlich unterhaltsam und sehr schön anzuschauen, vor allem weil die Charaktere recht glaubwürdig geraten sind und in der Darstellung, gerade auch der Comedy, auch nicht so dermaßen übertrieben wird wie man das sonst kennt. Außerdem sind die Charaktere recht angenehm und realitätsnah gezeichnet, nicht so schablonenhaft wie sonst so oft.
Die Beziehung Kouko-Banri ist im Grunde wie Feuer und Wasser, aber mit der Zeit gewöhnen sie sich an einander, wohl auch weil jeder im anderen das findet, was einem selbst zu fehlen scheint. Erfreulicherweise ist Banri nicht nur in der Lage, präzise zu denken und die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen, sondern auch danach zu handeln. Er erscheint als der typische wischi-waschi-Protagonist, ruhig, freundlich, sympathisch, hat aber dennoch den Mumm zu sagen, was er denkt, und zu tun, was er für richtig hält.
Weniger erfreulich sind die Umstände seiner Amnesie. Ein Thema, das im Lauf der ersten sechs Folgen allmählich in den Mittelpunkt rückt.
Anfangs nimmt man das noch als symbolhafte (oder eventuell sogar allegorische) Darstellung wahr, wenn wie in kurzen Flashbacks Bruchstücke seiner verschollenen Erinnerungen aufblitzen und der dahinterstehende, "zurückgelassene" Banri der Unglückszeit zu sehen ist.
Allerdings wächst sich diese Art der Darstellung bald zur Manie aus, und man vermutet als Zuschauer in entsprechenden Situation der Ratlosigkeit schon, dass bei Wegtreten von Banri II sicherlich Banri I als "Schatten" zum Vorschein kommt. - Als Bild eines Banri, der sich quasi selbst im Weg steht, funktioniert das an sich hervorragend; - aber auf Dauer wird dieses Stilmittel derart oft angewandt, dass es am Ende einfach abgenudelt und mithin tot ist. Das nervt unglaublich.
Als wesentlich nerviger empfinde ich den Umgang mit dem Phänomen Amnesie an sich. Gut, ich bin kein Neurologe und mein Wissen diesbezüglich befindet sich in der Ecke gleich neben der Küchenpsychologie; aber ich habe ganz erheblich Zweifel daran, dass ein menschliches Bewusstsein nur eine Art Betriebssystem ist, und dass beim Rückspielen eines Backups das alte Bewusstsein ausgelöscht, überschrieben wird. Dies aber ist der Kern des letzten Drittels der Serie, und daher hatte ich zunehmend Bauchschmerzen beim Verfolgen der Ereignisse, denn bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Serie - zurecht - den Anspruch, ernst genommen werden zu wollen. Damit war's nun Essig.
Verschärfend kommt hinzu, dass so etwa ab Folge 16 der Anime versucht, in Comedy zu machen. Und zwar in billiger, übertriebener slapstiklastiger Comedy, die immer wieder das Setting eines "normalen", zurechnungsfähigen Anime untergräbt. Wobei der bis dahin angenehm dominierende Realismus aufgrund der erwähnten schrägen Auffassung des Phänomens "Amnesie" in den letzten sechs Folgen sowieso den Bach runter geht. Damit spielt der Topos "Amnesie" nun in der gleichen Liga wie "Körpertausch" und "Zeitreise" - sprich: netter Gedanke, aber realitätsfern. Und damit Gift für den Anime.
Ach, übrigens: zur Oberstufenzeit war Banri mit Nana "Rinda" Hayashida zusammen. Und seit früher Kindheit hatte sich Kouko ihren Sandkastenfreund Yana als künftigen Ehemann erwählt. Obwohl noch viele Irrungen und Wirrungen dazwischenliegen werden, ahnt man als Zuschauer schon relativ früh, wer am Ende mit wem zusammensein wird.
Noch ein PS:
Das ist doch wohl kein Zufall, dass hier zwei Nanas auftauchen, oder? Einmal das nette harmlose Mädel, und zum anderen die rotzige Punkerin. Diese Konstellation kommt mir irgendwie bekannt vor.
Ich muss sagen der anime ist relativ gut wenn da nicht eine person wäre koko
Mir war es wichtig einen kurzen Kommentar dazu zu schreiben, da ich eigentlich eine lustige Romanze erwartet hatte um dann von einem Drama erschlagen zu werden. Wenn man wie ich Draman, dann wird man hier meiner Meinung nach nicht enttäuscht.
Fazit: Falls man gerne Dramen sieht oder einem eine dramatische Handlung nichts ausmacht kann ich diesen Anime nur ans Herz legen, wenn man aber eine romantische Komödie erwartet würde ich diesen Anime absolut nicht empfehlen.
PS: Geplant hatte ich eins/ zwei Episoden zu schauen was darin endete das ich den Anime am Stück verschlungen habe daher auch meine außergewöhnlich hohe Bewertung. Warum das als romantische Komödie angegeben wird werde ich trotzdem nie verstehen...