AsaneRedakteur
#1Dieses kleine, fünfminütige Filmchen handelt von einer Feldlerchenfamilie, die im Schilf wohnt. Alle Tiere sind natürlich sehr vermenschlicht dargestellt, also nimmt es nicht wunder, daß die Lerchen in einem sehr japanisch ausgestatteten Häuschen leben und sehr menschlichen Tätigkeiten nachgehen.
Bei den Menschen steht die Ernte an, und dem Hörensagen nach sollen die Bauern, die diese Gegend beackern, die Nachbarn um Hilfe gebeten habe. Das aber gefährdet den Wohnsitz der Lerchen, doch das Familienoberhaupt beschwichtigt: das habe noch Zeit. Es eile nicht mit dem Umzug. Ein paar Tage später regnet es. Die Mäuse seien wohl schon letzte Nacht schon umgezogen, heißt es, ob es nicht allmählich Zeit werde? Doch es stellt sich heraus, daß der Bauer vergebens auf seine Nachbarn gewartet hat, er wolle nun seine Verwandten fragen.
Irgendwann sieht man die Bauern am Feld stehen, und er meint, sie müssten allein mit der Ernte beginnen, auf die Verwandten sei kein Verlass. Als die frische Kunde zu den Lerchen dringt, ist es derweil wieder trocken und heiter, und die Lerchen nehmen nun gemeinsam ihren Umzug in Angriff. Die offensichtliche Lehre daraus formuliert der Vater: "Wenn etwas getan werden muss, tu es selbst und warte nicht auf Hilfe von anderen".
Diese kleine Fabel im Stil von Äsop [WP] führt anfangs etwas in die Irre. Es scheint, als gehöre der Vater zu der Gilde der Prokrastinasten. Die kritischen Blicke der Frau bestätigen das. Dabei scheint er den Herrn über diese Felder nur zu gut zu kennen, schließlich gelingt es ihm, im richtigen Augenblick das Richtige zu tun.
Aufgrund der Erzählweise (Fabel) ist dieser Anime sehr textlastig geraten, was sich in furchtbar vielen Texttafeln ausdrückt, denn dieser Film ist nicht nur schwarzweiß, sondern auch stumm. Der Thematik nach scheint er sich an Kinder zu richten, allerdings kommen auch einige eher kompliziertere Kanji vor, was auf ein etwas erwachseneres Publikum schließen lässt. Begleitmusik und Geräusche stammen offenkundig aus späterer Zeit.
Was überrascht, sind zum einen die Animationen. Auch wenn die Framerate eher gering ist, gelingen doch ziemlich natürliche Bewegungsabläufe. Zum anderen überzeugt die Gliederung der Erzählung. Immer wieder wird von der Hauptgeschichte abgewichen und komische Szenen werden eingeflochten, ohne in Slapstick abzudriften. Man sieht, wie die Lerchenkinder Schabernack treiben mit einer unschuldigen Schlange, und man sieht einen Frosch mit einer Schlange (die gleiche?), wie sie einen Schlagabtausch im Kendou-Stil absolvieren, als plötzlich die Menschen die Szene betreten. Dieser dramatische Überraschungseffekt ist für den Verlauf der Story eigentlich völlig unnötig, aber er zeugt von dem guten Gespür, wie man wirkungsvoll eine spannende Geschichte erzählt.
Auch später sieht man den Nachwuchs Unfug treiben, was etwas an Tick, Trick und Track erinnert, und weil die Bande sonst zu nichts zu gebrauchen ist, dürfen sie auf dem Umzugswagen oben sitzen.
Die "Moral von der Geschicht" ist auch im Westen nicht unbekannt. Je nach eigener Präferenz könnte man das formulieren als "Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott" beziehungsweise "Verlass dich auf andere, und du bist verlassen".
Bei den Menschen steht die Ernte an, und dem Hörensagen nach sollen die Bauern, die diese Gegend beackern, die Nachbarn um Hilfe gebeten habe. Das aber gefährdet den Wohnsitz der Lerchen, doch das Familienoberhaupt beschwichtigt: das habe noch Zeit. Es eile nicht mit dem Umzug. Ein paar Tage später regnet es. Die Mäuse seien wohl schon letzte Nacht schon umgezogen, heißt es, ob es nicht allmählich Zeit werde? Doch es stellt sich heraus, daß der Bauer vergebens auf seine Nachbarn gewartet hat, er wolle nun seine Verwandten fragen.
Irgendwann sieht man die Bauern am Feld stehen, und er meint, sie müssten allein mit der Ernte beginnen, auf die Verwandten sei kein Verlass. Als die frische Kunde zu den Lerchen dringt, ist es derweil wieder trocken und heiter, und die Lerchen nehmen nun gemeinsam ihren Umzug in Angriff. Die offensichtliche Lehre daraus formuliert der Vater: "Wenn etwas getan werden muss, tu es selbst und warte nicht auf Hilfe von anderen".
Diese kleine Fabel im Stil von Äsop [WP] führt anfangs etwas in die Irre. Es scheint, als gehöre der Vater zu der Gilde der Prokrastinasten. Die kritischen Blicke der Frau bestätigen das. Dabei scheint er den Herrn über diese Felder nur zu gut zu kennen, schließlich gelingt es ihm, im richtigen Augenblick das Richtige zu tun.
Aufgrund der Erzählweise (Fabel) ist dieser Anime sehr textlastig geraten, was sich in furchtbar vielen Texttafeln ausdrückt, denn dieser Film ist nicht nur schwarzweiß, sondern auch stumm. Der Thematik nach scheint er sich an Kinder zu richten, allerdings kommen auch einige eher kompliziertere Kanji vor, was auf ein etwas erwachseneres Publikum schließen lässt. Begleitmusik und Geräusche stammen offenkundig aus späterer Zeit.
Was überrascht, sind zum einen die Animationen. Auch wenn die Framerate eher gering ist, gelingen doch ziemlich natürliche Bewegungsabläufe. Zum anderen überzeugt die Gliederung der Erzählung. Immer wieder wird von der Hauptgeschichte abgewichen und komische Szenen werden eingeflochten, ohne in Slapstick abzudriften. Man sieht, wie die Lerchenkinder Schabernack treiben mit einer unschuldigen Schlange, und man sieht einen Frosch mit einer Schlange (die gleiche?), wie sie einen Schlagabtausch im Kendou-Stil absolvieren, als plötzlich die Menschen die Szene betreten. Dieser dramatische Überraschungseffekt ist für den Verlauf der Story eigentlich völlig unnötig, aber er zeugt von dem guten Gespür, wie man wirkungsvoll eine spannende Geschichte erzählt.
Auch später sieht man den Nachwuchs Unfug treiben, was etwas an Tick, Trick und Track erinnert, und weil die Bande sonst zu nichts zu gebrauchen ist, dürfen sie auf dem Umzugswagen oben sitzen.
Die "Moral von der Geschicht" ist auch im Westen nicht unbekannt. Je nach eigener Präferenz könnte man das formulieren als "Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott" beziehungsweise "Verlass dich auf andere, und du bist verlassen".
Beitrag wurde zuletzt am 13.04.2024 01:23 geändert.
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