Brigadoon (2000)

Brigadoon Marin to Melan / ブリガドーン まりんとメラン

Informationen

  • Anime: Brigadoon
    • Japanisch Brigadoon Marin to Melan
      ブリガドーン まりんとメラン
      Typ: TV-Serie, 26 (~)
      Status: Abgeschlossen
      Veröffentlicht: 21.07.2000 ‑ 09.02.2001
      Studio: SUNRISE Inc.
      Adaptiert von: Originalwerk
    • Englisch Brigadoon
      Status: Abgeschlossen
      Veröffentlicht: 13.05.2003 ‑ 16.04.2004
      Publisher: Tokyopop Group
    • Synonyme: Brigadoon Marin And Meran

Beschreibung

»Brigadoon« handelt von der jungen Marin Asagi, die es nicht gerade leicht hat: Ihre Noten sind bestenfalls durchschnittlich, ihr Augenlicht noch schlechter; außerdem ist sie oft Ziel von Gemeinheiten, weil ihre Eltern verstorben sind und sie mit ihren bettelarmen Nachbarn lebt. Marin wäre ziemlich einsam, hätte sie nicht ihre geliebte Freundin Moe Kisaragi. Trotzdem ist sie meistens fröhlich und lässt sich nicht unterkriegen.

Als Marin eines Tages einen Schrein besucht, um eine Reihe an Wünschen zu äußern, findet sie durch Zufall einen seltsamen Stein. Zwar kann sie mit dem nicht viel anfangen, nimmt ihn aber dennoch mit. Das erweist sich bald als glückliche Fügung: Kaum wird sie erneut Opfer von Hänseleien, erscheint am Himmel eine merkwürdige Formation; wenig später wird Marin von unheimlichen Roboterwesen attackiert. Als sie in ihrer Verzweiflung den Stein wirft, erscheint daraus ein weiterer Roboter: Melan Blue – und dieser beschützt sie! Doch die Gefahr ist längst nicht gebannt, denn Marin scheint ganz gezielt angegriffen worden zu sein. So leben nun Marin und Melan Blue gemeinsam und müssen neben alltäglichen Herausforderungen auch das Rätsel der eigenartigen Welt im Himmel lösen, deren Wirkung auf den Planeten mehr als nur ungünstig sein könnte …
Brigadoon” is about the young girl Marin Asagi, whose life isn’t exactly easygoing: her grades are average at best, her eyesight even worse; moreover, she is often the target of vulgarities because her parents have passed away, and she lives with her destitute neighbours. Marin would be quite lonely if she didn’t have her close friend Moe Kisaragi. Nevertheless, she is always cheerful and keeps her chin up.

One day, when Marin visits a shrine to make a series of wishes, she finds a strange stone by chance. Although she has no use for it, she takes it with her anyway. This soon proves to be a lucky coincidence: just when she is being bullied again, a strange formation appears in the sky. A little later, Marin is attacked by sinister robotic creatures. When she throws the stone in desperation, another robot appears: Melan Blue – and he protects her! But the danger is far from over, for Marin seems to have been deliberately targeted. So now Marin and Melan Blue live together and, in addition to everyday challenges, must also solve the riddle of the strange world in the sky, whose effect on the planet could be more than just a nuisance …
Sinopsis:
Marin Asagi es una chica de secundaria con una familia adoptiva amorosa. Su vida da un cambio drástico cuando un espejismo misterioso aparece en el cielo sobre toda la Tierra. El espejismo en realidad es otro mundo llamado Brigadoon (nombre de un pueblo en el musical del mismo nombre, que sólo aparece en ciertos momentos). Ciertas criaturas alienígenas llamados Monomakia descienden de aquella formación surgida en el cielo y dan comienzo a la cacería de Marín, pero es salvada por otro Monomakia llamado Melan Blue, un sujeto volador, que blande una espada, además de un arma láser. Él se convierte en su protector. Juntos Marin y Melan deben salvar a la Tierra y hacer frente a las crisis familiares, los prejuicios de la escuela y la policía, y llegar a un entendimiento acerca del pasado de Marín y la misión inexplicable de Melan, así como aprender a confiar el uno del otro.
Hauptgenres / Nebengenres / Tags

Streams

Immer mehr Anime sind auf legalen Streamingportalen verfügbar. Wenn Dir eine solche Quelle zum Anime „Brigadoon“ bekannt ist, dann kannst Du aniSearch unterstützen, indem Du die Streams über unsere Eintragsmaske hinzufügst.

Trailer

Neuerscheinungen

Bilder (60 Screenshots)

Charaktere

Relationen

Forum

Rezensionen

Avatar: DeBaer#1
Die richtigen Worte zu finden um diesen Anime zu beschreiben fällt gar nicht mal so leicht. Brigadoon macht an der Oberfläche zuerst keinen sonderlich spektakulären Eindruck und schon allein die Tatsache das man es hier mit ballernden Mechas zu tun hat verleitet dazu anzunehmen man hätte es hier mal wieder mit einem dieser Standard-Serien zu tun. Doch weit gefehlt, denn Brigadoon ist irgendwie eine ganz komische Kiste und mit komisch meine ich nicht einmal die skurrile, ausgefallene Comedy die dem Zuschauer schon vom Start weg vor den Kopf schlägt sonder die gesamte Struktur dieser Serie die unheimlich viele Gesichter hat und einen Genre-Mix präsentiert bei dem man sich nie sicher sein kann ob er nun Harmonie oder Chaos ausstrahlt. Mein erster Eindruck von Brigadoon war der, dass ich es hier wohl mit einer abgedrehten Mecha-Comedy zu tun habe, inklusive haufenweise abgedrehter Charaktere und nicht ganz alltäglichen Gags die mitunter auch recht schwarzen Humor beinhalten (der Hauptcharakter malt sich in manchen Szenen gerne aus wie er auf ausgefallenste Art und Weise zu Tode kommt ^^“) sowie dem üblichen „Feind des Tages“-Formular das mit einer ordentlichen Portion Action angereichert ist (in etwa im Stile eines „Dokkoida“). Zwischen Turbulenz, Albernheit und einer sympathischen, niedlichen Ausstrahlung schien sich der Anime hauptsächlich darauf zu konzentrieren den Zuschauer auf einen kurzweiligen, verrückten Ritt zu schicken ohne eine allzu komplexe Story und sonderlich tiefgründige Figuren. Eben auf dem Niveau von heiterem, anspruchslosen Entertainment. Zu diesem Zeitpunkt war es undenkbar auch nur in kleinster Weise zu ahnen das Brigadoon im späteren Verlauf seiner Geschichte Wege einschlagen wird die in eine unheimlich dramatische Richtung laufen. Doch das Undenkbare trifft tatsächlich ein und bereits nach wenigen Episoden macht die Serie schlagartig klar dass die Stimmung bei weitem nicht so heiter und lustig bleiben wird wie sie es in den ersten Episoden noch ist. Nicht nur das der Hauptcharakter mit steigender Episodenanzahl zu einer immer tragischeren Figur wird, die von grausamen Schicksalsschlägen förmlich im Akkord überrollt wird, auch die Story fängt an tiefgehende Themen anzusprechen die primär davon handeln was es heißt als Außenseiter gebrandmarkt zu sein und wie verzweifelt man als solcher nach Zuneigung sucht. Das Ambiente der Serie wird kalt und bedrückend und auch wenn es noch den ein oder anderen warmen Moment gibt der wieder Hoffnung spendet so dauert es nicht lange bis zur Explosion der nächsten Dramabombe. Dies ist das andere Gesicht von Brigadoon, welches mit den Gefühlen des Zuschauers Achterbahn fährt und zuweilen so traurig ausschaut das es einem die Eingeweide zusammenpresst. Ich persönlich liebe diesen Teil der Serie und ich war so manches Mal wirklich den Tränen nahe. Leider gibt es aber auch einen Haken an der Sache der dafür gesorgt hat das sich meine Meinung Brigadoon gegenüber, besonders zum Ende hin, ein wenig teilte: Die Comedy lässt in der zweiten Hälfte der Serie zwar merklich nach, ist aber immer noch präsent. Eigentlich kein Problem denn sie hat mich in den vorangegangenen Episoden immer wieder zum schmunzeln bringen können. Jedoch ist sie der Dramatik in einigen Szenen im Weg und schwächt deren Einschlag mitunter erheblich. Ich kann ja verstehen das man die bedrückende Stimmung mit der ein oder anderen Szene versucht aufzulockern, aber das sollte man nicht unmittelbar nach einem tragischen Ereignis tun und vor allem nicht wenn die Comedy vor Albernheit nur so strotzt. Wenn man einen Charakter dem erst vor wenigen Momenten etwas sehr trauriges widerfahren ist, in der nächsten Szene wieder rumhampeln lässt als wäre nie etwas gewesen dann macht man die gesamte Stimmung zunichte und Brigadoon leistet sich das leider immer wieder. Trotzdem muss ich zweifelsohne sagen dass mir dieser Anime insgesamt gesehen ziemlich gut gefallen hat und mich mit seinem Mix aus Action, Drama und Comedy über weite Strecken überzeugen konnte. Liebenswerte Protagonisten, herzerweichende sowie – zerreißende Momente und eine spannende, actiongeladene Story deren Verlauf man spätestens ab Episode 13 nicht mal mehr im Ansatz voraus sagen kann. Brigadoon ist ein kleines Kuriosum, das man nicht mit anderen Mecha-Animes vergleichen kann. Innovativ aber auch ein klein wenig (zu) verrückt. Wie gesagt, eine komische Kiste bei der man nie weiß was man bekommt, und das macht auch den Spaß und den Reiz dieses Animes aus.

Animation

Die Animationen haben fast 7 Jahre auf dem Buckel aber dafür haben sie sich in meinen Augen recht gut gehalten. Es gibt eine Vielzahl an Action-Szenen und jede einzelne ist absolut flüssig animiert und selbst die hektischsten Auseinandersetzungen zwischen Melan und den Monomakia kommen völlig ohne Einsparungen wie Standbilder oder Cuts aus. Es gibt auch ein paar nette Effekte zu begutachten, die die Fights zusätzlich aufwerten. Auch sonst kann man nicht viel meckern: Die Hintergründe sind mit vielen Details versehen und bieten zuweilen sehr schöne und stimmungsvolle Zeichnungen, die in Form von farbenprächtigen Sonnenuntergängen oder vom Himmel fallende Schneeflocken so manche dramatische oder rührende Szene wunderbar unterstreichen. Das Charakterdesign gefällt mir und es wirkte sehr sympathisch auf mich. Vor allem das Aussehen der Kanonenschwertkämpfer hat es mir angetan und ich wusste nie wirklich ob ich es jetzt als cool oder putzig bezeichnen soll (Melan und Erin sind besonders „putzigcool“ ^^). Alles in Allem finde ich Brigadoon optisch sehr ansprechend und sympathisch.

Sound

Man könnte meinen der Soundtrack von Brigadoon stammt von Yoko Kanno oder Yuki Kaijura, so gut klingt er. Besonders die oft zu hörenden mythischen Tunes, begleitet von säuselndem Frauengesang erinnern mehr als stark an die Kompositionen der 2 oben genannten Künstlerinnen und sind von der Qualität her mindestens genauso gut. Allerdings scheint die BGM so manches Mal ein wenig deplaziert und überdramatisch für einige Szenen. Besonders in der ersten Hälfte der Serie wo die durchgeknallte Seite von Brigadoon das Zepter schwingt, ist das in vielen Szenen der Fall. Sobald es aber ernster zugeht passt die Musik wie die Faust aufs Auge und hebt die Atmosphäre in schier unermesslich schöne Höhen. So in etwa verhält es sich auch mit dem mystisch, graziösen Opening-Song der ohne Zweifel großartig ist, aber anfangs nicht so recht zum bunten treiben der ersten 10 Episoden passen will, später aber das Ambiente perfekt einfängt. Beim Ending-Song ist es genau umgekehrt, denn dieser klingt ziemlich happy und unbeschwert. Passt zunächst, dann aber überhaupt nicht mehr. Besonders irritierend ist es wenn eine Episode mit einem sehr schockierenden, oder traurigen Ende abschließt und man dann wenige Sekunden später dieses lustige Gepfeife im Ohr hat… Trotzdem ist der Soundtrack von Brigadoon super gelungen und der Komponist (wer auch immer?) muss sich wirklich nicht hinter Yuki oder Yoko verstecken.

Story

Die Geschichte von Brigadoon beginnt recht unspektakulär und folgt einem handelsüblichen Muster. Ein Mecha taucht vor dem Hauptcharakter auf und fängt an ihn vor komischen Aliens zu beschützen. Wie man es erwarten kann bringt das einen episodischen Plot mit Enemy-of-the-day-Episoden hervor und die Story lässt noch keinen festen Weg erkennen nach dem sie verlaufen wird. Allerdings wird es in dieser Phase nicht versäumt spannende Fragen aufzuwerfen und den Zuschauer damit neugierig zu machen auf das was da noch so kommen mag. Von Twists und dergleichen ist zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nichts zu sehen aber das ändert sich schlagartig mit dem Beginn von Hälfte Zwei. Von da an ist es fast so als wäre ein Damm gebrochen und die Ereignisse überschlagen sich förmlich. Die Story weicht endlich von ihrem episodischen Pfad ab und eine Überraschung folgt auf die nächste. Die Geschichte offenbart so langsam ihre Geheimnisse und man wird, ebenso wie der Hauptcharakter, von (meist tragischen) Wendungen überhäuft bis man nur noch gebannt auf den Bildschirm starren möchte. Wer am Anfang gedacht hat das die Geschichte so verläuft das Melan einen Gegner nach dem anderen platt macht bis er dann am Ende den Oberbösewicht besiegt und die Welt gerettet ist, könnte falscher nicht liegen. Es dreht sich zwar alles hauptsächlich um den Konflikt zweier aufeinander prallender Welten sowie deren Rettung durch eine bestimmte Schlüsselfigur aber im Kern wird die Beziehung zweier völlig unterschiedlicher Personen beleuchtet die ein Band zwischen einander knüpfen das immer fester wird. Die Story ist nicht unbedingt sehr komplex, steckt aber voller Wärme und Gefühl. Hinzu kommt das es völlig unmöglich ist ihren Verlauf voraus zu ahnen und man wird stets gespannt sein wie das Ganze weiter und ausgeht. Das einzige was mich störte war die Einstreuung von recht albernen und überzogenen Ereignissen, in Phasen in denen der Plot auf seiner emotionalen Schiene fährt. Da hätten die Skripter ruhig etwas mehr Fingerspitzengefühl an den Tag legen können, denn als Zuschauer fühlt man sich dann so als hätte man gerade noch im Warmen gesessen und wird dann urplötzlich vor die Tür gesetzt. Im Endeffekt überwiegt für mich aber der Anteil an den schönen, ergreifenden und traurigen Stellen der Story und die einfühlsame Erzählung von Marins und Melans Geschichte die mich ständig hat hoffen und bangen lassen. Sie vermittelt einem dieses gewisse warme Gefühl das einem aber auch so manches Mal schwer aufs Herz drücken kann. Und das Ende dieser Geschichte ist einfach großartig und unheimlich bewegend. Es war das allererste Mal das ich am Ende einer Abschlussepisode so ergriffen war, das mir die Tränen kamen. Einfach unwiderstehlich schön! ^^

Charaktere

In der Phase in der die Story noch nicht ganz auf Touren kommt, haben die Charaktere einen großen Anteil an meiner Unterhaltung gehabt. Es gibt eine Menge skurriler Gestalten mit ziemlich witzigen Persönlichkeiten aber auch viele niedliche und sehr liebenswerte Figuren zu erblicken. Vor allem das im Mittelpunkt der Geschichte stehende Duo, verbucht sofort fette Sympathiepunkte auf seiner Seite. Mit Marin spielt ein sehr liebenswerter, gutherziger Charakter die Hauptrolle und mit Melan hat Brigadoon den wohl sympathischsten Mecha aller Zeiten im Repertoire. Marin gehört zu der Art von Charakter der an der Oberfläche stets gut gelaunt und quietschvergnügt durchs Leben geht, aber tief drinnen mit einer Menge an Krisen zu kämpfen hat, die in ihrem Fall hauptsächlich von der Situation ausgehen dass sie als Waisenkind eine Außenseiterrolle einnimmt und sich gegen Ablehnung und Intoleranz ihrer Mitmenschen zur Wehr setzen muss. Ihr Bedürfnis nach menschlicher Nähe und Zuneigung, bekommt im Laufe der Geschichte immer wieder ziemlich krasse Dämpfer die sie zurückwerfen und verzweifeln lassen, was sie zu einem Charakter macht für den man ohne weiteres Sympathien entwickeln kann und dem man nur das Beste wünscht. Das einzige was mich an ihr stört, ist ihr häufig auftretendes hyperaktives und albernes Verhalten, das sogar noch zum Vorschein kommt nachdem sie viel Leid ertragen musste. Zwar ist klar zu erkennen das sie im Lauf der Story reift und sich stark entwickelt aber diese gelegentlichen „Ausraster“ werfen sie als Charakter leider immer wieder leicht zurück und verhindern eine noch engere Bindung zwischen ihr und dem Zuschauer. Dennoch mag ich sie sehr und sie ist mir am Ende sehr ans Herz gewachsen. Allerdings macht sie keinen Stich gegen meinen absoluten Lieblingscharakter Melan. Ich liebe den Kerl einfach. Man weiß nie wirklich ob man ihn als cool oder witzig ansehen soll. Sein Verhalten ist so unheimlich untypisch für einen Charakter der die Bodyguard-Rolle spielt und es macht Spaß ihm dabei zuzuschauen. Und auch er kann ein gutes Stück Entwicklung und Tiefe vorweisen. Man kann sehr gut verfolgen und nachvollziehen wie sich durch Marins Einfluss sein Weltbild ändert das sich, als von Geburt an auf Kampf trainierte lebende Waffe, in seine Gedanken gebrannt hat. Die Beziehung zwischen Marin und Melan ist das Highlight dieses Animes und sehr liebreizend und warm. Nicht ohne Krisen und Hürden aber stets einfühlsam und nachvollziehbar dargestellt. Unter den vielen Nebencharakteren gibt es auch ein paar richtig gute Figuren zu entdecken, wie Moe und Erin. Es gibt zwar auch ein paar die etwas nerven (z.B. das komische Tantentrio oder Mike) aber der Großteil ist nicht viel weniger Sympathisch als die Hauptakteure. Insgesamt hab ich den Cast ziemlich lieg gewonnen. Lieb, süß, tragisch, witzig…alles bunt gemischt und das nicht ohne hier und da auch mal aus dem Standardrahmen zu fallen.

Wert

Brigadoon ist ein ziemlich verrückter Anime der mehrer Genres in sich vereint und damit über große Strecken überzeugen kann. Witzig und abgedreht aber auf der anderen Seite mindestens genauso dramatisch und emotional. Man kann diesen Anime nicht wirklich in einen Topf mit anderen Mecha-Animes schmeißen, dafür sticht er in seiner Art einfach zu sehr hervor. Für mich war Brigadoon zumindest eine willkommene Abwechslung und ich kann diesen Anime jedem empfehlen der, unter all der Massenware die man heutzutage leider viel zu oft vorgesetzt bekommt, nach etwas Ausgefallenem sucht das es nicht nur ordentlich krachen lässt und die Lachmuskeln angreift sondern obendrein noch mit tollem Drama überzeugen kann.
    • ×29
    • ×0
    • ×0
    • ×0
    • ×0
    • ×0
Avatar: Aodhan
V.I.P.
#2
Es ist gar nicht mal so einfach, Brigadoon ein Genre oder eine Zielgruppe zuzuweisen, denn der Anime möchte von allem etwas sein. Einerseits gibt es einen Mecha, andererseits ist die Hauptfigur ein junges Mädchen. Es gibt eine Menge Action, aber auch viel Humor und dann wieder Phasen, in denen sich die Serie mit ernsten Themen wie Einsamkeit oder Ausgrenzung befasst. Meistens schadet es den Animes eher, wenn sie zu viel auf einmal sein wollen, aber Brigadoon schafft das Kunststück, eine runde Geschichte zu erzählen. Ich finde den Anime richtig gut.

Marin ist eine sympathische Protagonistin, die mich mit ihrer aufgeweckten Art an eine "typische Shoujo-Heldin" erinnert. Melan, der Mecha, ist sogar noch interessanter. Normalerweise wird ein Mecha ja gesteuert, aber bei dieser Serie handelt es sich um ein autonomes Lebewesen, das zunächst Schwierigkeiten hat, die Bräuche der Menschen zu verstehen. Fast ein wenig wie der T-500 wird er im Laufe der Serie menschlicher, wobei er im Gegensatz zu Arnie Gefühle hat.

Der Humor ist oft ziemlich schräg und manchmal - ein bekanntes Problem der Animes - taucht er auch an unpassender Stelle auf, aber insgesamt gesehen passt er. Mir haben besonders Marins Phantasien gefallen. Die Action ist auch gelungen: Die Kämpfe wurden gut inszeniert und natürlich dürfen die für Sunrise typischen Cliffhanger nicht fehlen. Es gibt aber auch ein paar Sachen, die mir nicht so gefallen haben. Marin rennt in einigen Episoden nackt herum, was bei einem 13-jährigen Mädchen schon ziemlich fragwürdig ist. Die Szenen wurden aber zum Glück nicht so reißerisch wie in einem Ecchi-Anime inszeniert. Außerdem gibt es einige Handlungsabschnitte, die so depressiv sind, dass selbst Urobuchis Geschichten dagegen fröhlich sind. Mir war das phasenweise schon zu viel Leid. Beides trübt den Gesamteindruck aber nicht, Brigadoon bleibt ein guter Anime.
    • ×6
    • ×0
    • ×0
    • ×0
    • ×0
    • ×1
1× Empfehlungen erhalten
Avatar: Asane
Redakteur
#3
Bizarr. Einfach nur bizarr. Crazy und dennoch warmherzig und unterhaltsam. Obwohl die Serie überquillt vor Tropen und Stereotypen. Ein wilder Ritt zwischen grenzgenial, bescheuert und einfach nur peinlich.

Marin ist ein munteres, lebensfrohes Mädchen. Warum? Weil sie beide Eltern verloren hat, ihren Unterhalt durch frühmorgendliches Zeitungsaustragen verdient, in der Schule von den üblichen Typen gemobbt wird und ansonsten im chaotischen und heruntergekommenen Mietshaus bei der Oma wohnen darf. In einer Art Wohngemeinschaft mit einem bizarren Mix an Comedy-Archetypen. Soviel allgemein zum Thema Tropen und Klischee.

Das ist aber noch nicht bizarr genug, und so kommt es, daß ein Ritter in blauer Rüstung, Melan Blue, eine Mischung ("Melange") aus Mecha und Mensch, unvermittelt auftaucht, um Marin vor allerhand Gefahren zu beschützen. Vor allem vor Gefahren, die von jener Welt, die plötzlich über der Erde erschienen ist, ausgehen, und von der immer wieder Sachen herunterfallen. Bizarre Sachen, vor allem im Bereich der Mechas. Von der Gerechtigkeitsmaschine bis zum Spionageroboter ist da wirklich alles dabei. (Letzterem gilt mein besonderes Mitgefühl.) Man schaue nur mal in die Charakterübersicht unter "Sonstige".

Diese Welt, die ihre Sachen nicht bei sich behalten kann, nennt sich "Brigadoon". Von der aus wird Marin aus irgendeinem dunklen Grund angegriffen, was zu einem wilden Durcheinander aus Mecha-Action und Comedy führt, das leider nur in seltenen Fällen überzeugt.
Marin, der muntere kleine Wirbelwind, der selbst durch schwerste Schicksalsschläge nicht unterzukriegen ist und zu überspannten Fantasien neigt, steht zusammen mit ihrem unheimlichen Beschützer plötzlich im Mittelpunkt des Interesses, vor allem des öffentlichen, so daß sie zu den üblichen Scherereien alsbald auch noch Polizei und Militär an der Backe hat. Völlig klar: Erwachsene verstehen mal wieder garnix, sind gefangen in ihrer eindimensionalen Erwachsenenlogik und somit keine Hilfe. Also braucht es rein der Dramaturgie wegen Polizisten, die ein Verhalten an den Tag legen, als sei Japan eine gediegene Bananenrepublik. Das passt immerhin mit dem Humor zusammen, der, wie das Charakterdesign auch, aus der Mitte der Neunziger zu stammen scheint, ähnlich wie bei »Saber Marionette« zum Beispiel.

Auf der anderen Seite gibt es Action aller Art, mit viel Geballere und vielen Schwertkämpfen, die nicht immer durch Handlung oder Dramaturgie motiviert, sondern eher als Shounen-Fanservice gedacht sind. Praktischerweise finden dann die meisten dieser Kämpfe in der Luft statt, weil man da nicht so viel Gerenne animieren muss. Ach, apropos Fanservice: den gibt es natürlich auch, und das nicht zu knapp. Angefangen mit dem lustigen Röckchenlupfen der bösen Buben. Mag ja sein, daß das stellenweise Teil der Dramatik ist; aber wenn sich »Made in Abyss« sowas geleistet hätte wie das, was hier geboten wird, da wäre in gewissen Foren die Kacke aber gewaltig am Dampfen. Wer auf kleine nackte Mädchen steht, sollte also unbedingt dranbleiben.

Da kommt die katastrophale Annäherung von Brigadoon wie gerufen, um die wahre Dimension des Dramas aufzudecken. Hier endet der SoL-Teil und der Anime rückt nun die Verhältnisse auf Brigadoon in den Mittelpunkt.
Die Komik dieser Serie war ja ab der ersten Sekunde dermaßen dichtgedrängt und over the top, daß völlig klar war, welch ein Drama da noch im Busch sein muss. Daher begibt sich Marin nun persönlich nach Brigadoon, und zwar im Zuge der Mondlandung von Apollo 11, denn wir befinden uns bei diesem Anime im Jahr 1969 – auch wenn man sich dann und wann bezüglich dieser Zeit einige Schnitzer leistet. [Hint: Eröffnung des WTC war 1973]

Die Mondlandung war also doch fake. Ein vorbildlicher Raketenstart übrigens, perfekt getimt. Dann landet man man aber nicht, wie vorgesehen, im Mare Tranquillitatis, sondern im Brigadoon'schen Marshmallow-Meer. Daß sich nun eine größere und stringentere dramaturgische Linie entfaltet, bedeutet jedoch nicht, daß man von den bisherigen Albernheiten ablassen würde. Jedesmal, wenn Marin an die Steuerhörnchen von Poikun greift, jauchzt es auf vor Vergnügen – der reinste Hentai. In dieser Phase bekommt man überhaupt viel nackte Marin zu Gesicht – damals war man eben nicht so verschrocken wie heute.

Nach und nach spitzt sich die Situation zu, in mehreren Wellen verläuft die Entwicklung, und lange Zeit steht der Endgegner nicht fest. Und je länger sich das hinzieht, desto mehr Plotdevices schüttelt man aus dem Ärmel. In vielen Fällen hantiert das Skrip enorm plakativ und tritt wohlkalkuliert und mit voller Wucht einem auf die Tränendrüsen, ohne jedoch den gewünschten Effekt zu erzielen. Logik spielt längst schon keine Rolle mehr; denn warum kann die
erblindete Marin
jede Stimme wiedererkennen, nur nicht bei Personen, die ihr Böses wollen? Weil die Regie das so braucht. Dann aber gibt es auch wieder diese unerwarteten Momente, die einem das Herz aus dem Leib reißen …

Fazit:
Zwischen diesen Polen bewegt sich der komplette Anime, und es ist verdammt schwer, da eine vernünftige Wertung zu finden. Vielleicht liest es sich nicht so, aber grundsätzlich stimme ich DeBaer in fast allem zu, nur die Gewichtung fällt etwas anders aus. Die wilden Wechsel von blutiger Dramatik und cartoonischem Humor bekommen dem Anime nicht so, wie das wohl gedacht war. Dieses Missverhältnis findet sich auch in der Musik, die sich sehr strange und cringy gibt, mit einer Zuordnung zu manchen Szenen, die offenbar ausgewürfelt wurde. Opening und Ending jedoch sind großartig, zeigen überraschend melodische Qualitäten, und gerade das Opening erinnert in seiner strengen Retro-Epik mit Gänsehaut und der herben Melancholie von Ingwer-Konfitüre an Serien wie »Mahou Shoujo Tai Arusu« und »Strange Dawn«, die beide eine ganz ähnliche Atmosphäre verbreiten.

Ewig schade, daß "Brigadoon" an diesem Spagat scheitert.
Beitrag wurde zuletzt am 12.02.2024 23:01 geändert.
    • ×3
    • ×0
    • ×0
    • ×0
    • ×0
    • ×0
1× Empfehlungen erhalten

Kommentare

Du möchtest anderen Mitgliedern der aniSearch-Community Deine Meinung zum Anime „Brigadoon“ mitteilen, ohne dafür gleich eine ganze Rezension schreiben zu müssen? Dann eröffne über den nachfolgenden Button ein Kommentarthema zu „Brigadoon“ und sei der Erste, der dazu etwas sagt!
  • Bewerten
  • Lesezeichen
  • Favorisieren

Bewertungen

  • 5
  • 6
  • 14
  • 22
  • 8
Gesamtbewertung
Eigene Bewertung
Klarwert3.12 = 62%Toplist#4461

Mitgliederstatistik

Letzte Bewertungen

Top Eintrager

Neueste Umfragen

Personalisierte Listen

Discord

Teilen


Du hilfst anderen gerne bei der Suche nach einem Anime oder informierst gern über Anime? Dann empfehlen wir, zusätzlich einen Link zum Anime-Eintrag hier auf aniSearch mit anzugeben. Damit erleichterst Du dem Empfänger die Suche nach dem Anime und bietest ihm eine ganze Fülle an Informationen!