Die richtigen Worte zu finden um diesen Anime zu beschreiben fällt gar nicht mal so leicht. Brigadoon macht an der Oberfläche zuerst keinen sonderlich spektakulären Eindruck und schon allein die Tatsache das man es hier mit ballernden Mechas zu tun hat verleitet dazu anzunehmen man hätte es hier mal wieder mit einem dieser Standard-Serien zu tun. Doch weit gefehlt, denn Brigadoon ist irgendwie eine ganz komische Kiste und mit komisch meine ich nicht einmal die skurrile, ausgefallene Comedy die dem Zuschauer schon vom Start weg vor den Kopf schlägt sonder die gesamte Struktur dieser Serie die unheimlich viele Gesichter hat und einen Genre-Mix präsentiert bei dem man sich nie sicher sein kann ob er nun Harmonie oder Chaos ausstrahlt. Mein erster Eindruck von Brigadoon war der, dass ich es hier wohl mit einer abgedrehten Mecha-Comedy zu tun habe, inklusive haufenweise abgedrehter Charaktere und nicht ganz alltäglichen Gags die mitunter auch recht schwarzen Humor beinhalten (der Hauptcharakter malt sich in manchen Szenen gerne aus wie er auf ausgefallenste Art und Weise zu Tode kommt ^^“) sowie dem üblichen „Feind des Tages“-Formular das mit einer ordentlichen Portion Action angereichert ist (in etwa im Stile eines „Dokkoida“). Zwischen Turbulenz, Albernheit und einer sympathischen, niedlichen Ausstrahlung schien sich der Anime hauptsächlich darauf zu konzentrieren den Zuschauer auf einen kurzweiligen, verrückten Ritt zu schicken ohne eine allzu komplexe Story und sonderlich tiefgründige Figuren. Eben auf dem Niveau von heiterem, anspruchslosen Entertainment. Zu diesem Zeitpunkt war es undenkbar auch nur in kleinster Weise zu ahnen das Brigadoon im späteren Verlauf seiner Geschichte Wege einschlagen wird die in eine unheimlich dramatische Richtung laufen. Doch das Undenkbare trifft tatsächlich ein und bereits nach wenigen Episoden macht die Serie schlagartig klar dass die Stimmung bei weitem nicht so heiter und lustig bleiben wird wie sie es in den ersten Episoden noch ist. Nicht nur das der Hauptcharakter mit steigender Episodenanzahl zu einer immer tragischeren Figur wird, die von grausamen Schicksalsschlägen förmlich im Akkord überrollt wird, auch die Story fängt an tiefgehende Themen anzusprechen die primär davon handeln was es heißt als Außenseiter gebrandmarkt zu sein und wie verzweifelt man als solcher nach Zuneigung sucht. Das Ambiente der Serie wird kalt und bedrückend und auch wenn es noch den ein oder anderen warmen Moment gibt der wieder Hoffnung spendet so dauert es nicht lange bis zur Explosion der nächsten Dramabombe. Dies ist das andere Gesicht von Brigadoon, welches mit den Gefühlen des Zuschauers Achterbahn fährt und zuweilen so traurig ausschaut das es einem die Eingeweide zusammenpresst. Ich persönlich liebe diesen Teil der Serie und ich war so manches Mal wirklich den Tränen nahe. Leider gibt es aber auch einen Haken an der Sache der dafür gesorgt hat das sich meine Meinung Brigadoon gegenüber, besonders zum Ende hin, ein wenig teilte: Die Comedy lässt in der zweiten Hälfte der Serie zwar merklich nach, ist aber immer noch präsent. Eigentlich kein Problem denn sie hat mich in den vorangegangenen Episoden immer wieder zum schmunzeln bringen können. Jedoch ist sie der Dramatik in einigen Szenen im Weg und schwächt deren Einschlag mitunter erheblich. Ich kann ja verstehen das man die bedrückende Stimmung mit der ein oder anderen Szene versucht aufzulockern, aber das sollte man nicht unmittelbar nach einem tragischen Ereignis tun und vor allem nicht wenn die Comedy vor Albernheit nur so strotzt. Wenn man einen Charakter dem erst vor wenigen Momenten etwas sehr trauriges widerfahren ist, in der nächsten Szene wieder rumhampeln lässt als wäre nie etwas gewesen dann macht man die gesamte Stimmung zunichte und Brigadoon leistet sich das leider immer wieder. Trotzdem muss ich zweifelsohne sagen dass mir dieser Anime insgesamt gesehen ziemlich gut gefallen hat und mich mit seinem Mix aus Action, Drama und Comedy über weite Strecken überzeugen konnte. Liebenswerte Protagonisten, herzerweichende sowie – zerreißende Momente und eine spannende, actiongeladene Story deren Verlauf man spätestens ab Episode 13 nicht mal mehr im Ansatz voraus sagen kann. Brigadoon ist ein kleines Kuriosum, das man nicht mit anderen Mecha-Animes vergleichen kann. Innovativ aber auch ein klein wenig (zu) verrückt. Wie gesagt, eine komische Kiste bei der man nie weiß was man bekommt, und das macht auch den Spaß und den Reiz dieses Animes aus.
Animation
Die Animationen haben fast 7 Jahre auf dem Buckel aber dafür haben sie sich in meinen Augen recht gut gehalten. Es gibt eine Vielzahl an Action-Szenen und jede einzelne ist absolut flüssig animiert und selbst die hektischsten Auseinandersetzungen zwischen Melan und den Monomakia kommen völlig ohne Einsparungen wie Standbilder oder Cuts aus. Es gibt auch ein paar nette Effekte zu begutachten, die die Fights zusätzlich aufwerten. Auch sonst kann man nicht viel meckern: Die Hintergründe sind mit vielen Details versehen und bieten zuweilen sehr schöne und stimmungsvolle Zeichnungen, die in Form von farbenprächtigen Sonnenuntergängen oder vom Himmel fallende Schneeflocken so manche dramatische oder rührende Szene wunderbar unterstreichen. Das Charakterdesign gefällt mir und es wirkte sehr sympathisch auf mich. Vor allem das Aussehen der Kanonenschwertkämpfer hat es mir angetan und ich wusste nie wirklich ob ich es jetzt als cool oder putzig bezeichnen soll (Melan und Erin sind besonders „putzigcool“ ^^). Alles in Allem finde ich Brigadoon optisch sehr ansprechend und sympathisch.
Sound
Man könnte meinen der Soundtrack von Brigadoon stammt von Yoko Kanno oder Yuki Kaijura, so gut klingt er. Besonders die oft zu hörenden mythischen Tunes, begleitet von säuselndem Frauengesang erinnern mehr als stark an die Kompositionen der 2 oben genannten Künstlerinnen und sind von der Qualität her mindestens genauso gut. Allerdings scheint die BGM so manches Mal ein wenig deplaziert und überdramatisch für einige Szenen. Besonders in der ersten Hälfte der Serie wo die durchgeknallte Seite von Brigadoon das Zepter schwingt, ist das in vielen Szenen der Fall. Sobald es aber ernster zugeht passt die Musik wie die Faust aufs Auge und hebt die Atmosphäre in schier unermesslich schöne Höhen. So in etwa verhält es sich auch mit dem mystisch, graziösen Opening-Song der ohne Zweifel großartig ist, aber anfangs nicht so recht zum bunten treiben der ersten 10 Episoden passen will, später aber das Ambiente perfekt einfängt. Beim Ending-Song ist es genau umgekehrt, denn dieser klingt ziemlich happy und unbeschwert. Passt zunächst, dann aber überhaupt nicht mehr. Besonders irritierend ist es wenn eine Episode mit einem sehr schockierenden, oder traurigen Ende abschließt und man dann wenige Sekunden später dieses lustige Gepfeife im Ohr hat… Trotzdem ist der Soundtrack von Brigadoon super gelungen und der Komponist (wer auch immer?) muss sich wirklich nicht hinter Yuki oder Yoko verstecken.
Story
Die Geschichte von Brigadoon beginnt recht unspektakulär und folgt einem handelsüblichen Muster. Ein Mecha taucht vor dem Hauptcharakter auf und fängt an ihn vor komischen Aliens zu beschützen. Wie man es erwarten kann bringt das einen episodischen Plot mit Enemy-of-the-day-Episoden hervor und die Story lässt noch keinen festen Weg erkennen nach dem sie verlaufen wird. Allerdings wird es in dieser Phase nicht versäumt spannende Fragen aufzuwerfen und den Zuschauer damit neugierig zu machen auf das was da noch so kommen mag. Von Twists und dergleichen ist zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nichts zu sehen aber das ändert sich schlagartig mit dem Beginn von Hälfte Zwei. Von da an ist es fast so als wäre ein Damm gebrochen und die Ereignisse überschlagen sich förmlich. Die Story weicht endlich von ihrem episodischen Pfad ab und eine Überraschung folgt auf die nächste. Die Geschichte offenbart so langsam ihre Geheimnisse und man wird, ebenso wie der Hauptcharakter, von (meist tragischen) Wendungen überhäuft bis man nur noch gebannt auf den Bildschirm starren möchte. Wer am Anfang gedacht hat das die Geschichte so verläuft das Melan einen Gegner nach dem anderen platt macht bis er dann am Ende den Oberbösewicht besiegt und die Welt gerettet ist, könnte falscher nicht liegen. Es dreht sich zwar alles hauptsächlich um den Konflikt zweier aufeinander prallender Welten sowie deren Rettung durch eine bestimmte Schlüsselfigur aber im Kern wird die Beziehung zweier völlig unterschiedlicher Personen beleuchtet die ein Band zwischen einander knüpfen das immer fester wird. Die Story ist nicht unbedingt sehr komplex, steckt aber voller Wärme und Gefühl. Hinzu kommt das es völlig unmöglich ist ihren Verlauf voraus zu ahnen und man wird stets gespannt sein wie das Ganze weiter und ausgeht. Das einzige was mich störte war die Einstreuung von recht albernen und überzogenen Ereignissen, in Phasen in denen der Plot auf seiner emotionalen Schiene fährt. Da hätten die Skripter ruhig etwas mehr Fingerspitzengefühl an den Tag legen können, denn als Zuschauer fühlt man sich dann so als hätte man gerade noch im Warmen gesessen und wird dann urplötzlich vor die Tür gesetzt. Im Endeffekt überwiegt für mich aber der Anteil an den schönen, ergreifenden und traurigen Stellen der Story und die einfühlsame Erzählung von Marins und Melans Geschichte die mich ständig hat hoffen und bangen lassen. Sie vermittelt einem dieses gewisse warme Gefühl das einem aber auch so manches Mal schwer aufs Herz drücken kann. Und das Ende dieser Geschichte ist einfach großartig und unheimlich bewegend. Es war das allererste Mal das ich am Ende einer Abschlussepisode so ergriffen war, das mir die Tränen kamen. Einfach unwiderstehlich schön! ^^
Charaktere
In der Phase in der die Story noch nicht ganz auf Touren kommt, haben die Charaktere einen großen Anteil an meiner Unterhaltung gehabt. Es gibt eine Menge skurriler Gestalten mit ziemlich witzigen Persönlichkeiten aber auch viele niedliche und sehr liebenswerte Figuren zu erblicken. Vor allem das im Mittelpunkt der Geschichte stehende Duo, verbucht sofort fette Sympathiepunkte auf seiner Seite. Mit Marin spielt ein sehr liebenswerter, gutherziger Charakter die Hauptrolle und mit Melan hat Brigadoon den wohl sympathischsten Mecha aller Zeiten im Repertoire. Marin gehört zu der Art von Charakter der an der Oberfläche stets gut gelaunt und quietschvergnügt durchs Leben geht, aber tief drinnen mit einer Menge an Krisen zu kämpfen hat, die in ihrem Fall hauptsächlich von der Situation ausgehen dass sie als Waisenkind eine Außenseiterrolle einnimmt und sich gegen Ablehnung und Intoleranz ihrer Mitmenschen zur Wehr setzen muss. Ihr Bedürfnis nach menschlicher Nähe und Zuneigung, bekommt im Laufe der Geschichte immer wieder ziemlich krasse Dämpfer die sie zurückwerfen und verzweifeln lassen, was sie zu einem Charakter macht für den man ohne weiteres Sympathien entwickeln kann und dem man nur das Beste wünscht. Das einzige was mich an ihr stört, ist ihr häufig auftretendes hyperaktives und albernes Verhalten, das sogar noch zum Vorschein kommt nachdem sie viel Leid ertragen musste. Zwar ist klar zu erkennen das sie im Lauf der Story reift und sich stark entwickelt aber diese gelegentlichen „Ausraster“ werfen sie als Charakter leider immer wieder leicht zurück und verhindern eine noch engere Bindung zwischen ihr und dem Zuschauer. Dennoch mag ich sie sehr und sie ist mir am Ende sehr ans Herz gewachsen. Allerdings macht sie keinen Stich gegen meinen absoluten Lieblingscharakter Melan. Ich liebe den Kerl einfach. Man weiß nie wirklich ob man ihn als cool oder witzig ansehen soll. Sein Verhalten ist so unheimlich untypisch für einen Charakter der die Bodyguard-Rolle spielt und es macht Spaß ihm dabei zuzuschauen. Und auch er kann ein gutes Stück Entwicklung und Tiefe vorweisen. Man kann sehr gut verfolgen und nachvollziehen wie sich durch Marins Einfluss sein Weltbild ändert das sich, als von Geburt an auf Kampf trainierte lebende Waffe, in seine Gedanken gebrannt hat. Die Beziehung zwischen Marin und Melan ist das Highlight dieses Animes und sehr liebreizend und warm. Nicht ohne Krisen und Hürden aber stets einfühlsam und nachvollziehbar dargestellt. Unter den vielen Nebencharakteren gibt es auch ein paar richtig gute Figuren zu entdecken, wie Moe und Erin. Es gibt zwar auch ein paar die etwas nerven (z.B. das komische Tantentrio oder Mike) aber der Großteil ist nicht viel weniger Sympathisch als die Hauptakteure. Insgesamt hab ich den Cast ziemlich lieg gewonnen. Lieb, süß, tragisch, witzig…alles bunt gemischt und das nicht ohne hier und da auch mal aus dem Standardrahmen zu fallen.
Wert
Brigadoon ist ein ziemlich verrückter Anime der mehrer Genres in sich vereint und damit über große Strecken überzeugen kann. Witzig und abgedreht aber auf der anderen Seite mindestens genauso dramatisch und emotional. Man kann diesen Anime nicht wirklich in einen Topf mit anderen Mecha-Animes schmeißen, dafür sticht er in seiner Art einfach zu sehr hervor. Für mich war Brigadoon zumindest eine willkommene Abwechslung und ich kann diesen Anime jedem empfehlen der, unter all der Massenware die man heutzutage leider viel zu oft vorgesetzt bekommt, nach etwas Ausgefallenem sucht das es nicht nur ordentlich krachen lässt und die Lachmuskeln angreift sondern obendrein noch mit tollem Drama überzeugen kann.
Animation
Die Animationen haben fast 7 Jahre auf dem Buckel aber dafür haben sie sich in meinen Augen recht gut gehalten. Es gibt eine Vielzahl an Action-Szenen und jede einzelne ist absolut flüssig animiert und selbst die hektischsten Auseinandersetzungen zwischen Melan und den Monomakia kommen völlig ohne Einsparungen wie Standbilder oder Cuts aus. Es gibt auch ein paar nette Effekte zu begutachten, die die Fights zusätzlich aufwerten. Auch sonst kann man nicht viel meckern: Die Hintergründe sind mit vielen Details versehen und bieten zuweilen sehr schöne und stimmungsvolle Zeichnungen, die in Form von farbenprächtigen Sonnenuntergängen oder vom Himmel fallende Schneeflocken so manche dramatische oder rührende Szene wunderbar unterstreichen. Das Charakterdesign gefällt mir und es wirkte sehr sympathisch auf mich. Vor allem das Aussehen der Kanonenschwertkämpfer hat es mir angetan und ich wusste nie wirklich ob ich es jetzt als cool oder putzig bezeichnen soll (Melan und Erin sind besonders „putzigcool“ ^^). Alles in Allem finde ich Brigadoon optisch sehr ansprechend und sympathisch.
Sound
Man könnte meinen der Soundtrack von Brigadoon stammt von Yoko Kanno oder Yuki Kaijura, so gut klingt er. Besonders die oft zu hörenden mythischen Tunes, begleitet von säuselndem Frauengesang erinnern mehr als stark an die Kompositionen der 2 oben genannten Künstlerinnen und sind von der Qualität her mindestens genauso gut. Allerdings scheint die BGM so manches Mal ein wenig deplaziert und überdramatisch für einige Szenen. Besonders in der ersten Hälfte der Serie wo die durchgeknallte Seite von Brigadoon das Zepter schwingt, ist das in vielen Szenen der Fall. Sobald es aber ernster zugeht passt die Musik wie die Faust aufs Auge und hebt die Atmosphäre in schier unermesslich schöne Höhen. So in etwa verhält es sich auch mit dem mystisch, graziösen Opening-Song der ohne Zweifel großartig ist, aber anfangs nicht so recht zum bunten treiben der ersten 10 Episoden passen will, später aber das Ambiente perfekt einfängt. Beim Ending-Song ist es genau umgekehrt, denn dieser klingt ziemlich happy und unbeschwert. Passt zunächst, dann aber überhaupt nicht mehr. Besonders irritierend ist es wenn eine Episode mit einem sehr schockierenden, oder traurigen Ende abschließt und man dann wenige Sekunden später dieses lustige Gepfeife im Ohr hat… Trotzdem ist der Soundtrack von Brigadoon super gelungen und der Komponist (wer auch immer?) muss sich wirklich nicht hinter Yuki oder Yoko verstecken.
Story
Die Geschichte von Brigadoon beginnt recht unspektakulär und folgt einem handelsüblichen Muster. Ein Mecha taucht vor dem Hauptcharakter auf und fängt an ihn vor komischen Aliens zu beschützen. Wie man es erwarten kann bringt das einen episodischen Plot mit Enemy-of-the-day-Episoden hervor und die Story lässt noch keinen festen Weg erkennen nach dem sie verlaufen wird. Allerdings wird es in dieser Phase nicht versäumt spannende Fragen aufzuwerfen und den Zuschauer damit neugierig zu machen auf das was da noch so kommen mag. Von Twists und dergleichen ist zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nichts zu sehen aber das ändert sich schlagartig mit dem Beginn von Hälfte Zwei. Von da an ist es fast so als wäre ein Damm gebrochen und die Ereignisse überschlagen sich förmlich. Die Story weicht endlich von ihrem episodischen Pfad ab und eine Überraschung folgt auf die nächste. Die Geschichte offenbart so langsam ihre Geheimnisse und man wird, ebenso wie der Hauptcharakter, von (meist tragischen) Wendungen überhäuft bis man nur noch gebannt auf den Bildschirm starren möchte. Wer am Anfang gedacht hat das die Geschichte so verläuft das Melan einen Gegner nach dem anderen platt macht bis er dann am Ende den Oberbösewicht besiegt und die Welt gerettet ist, könnte falscher nicht liegen. Es dreht sich zwar alles hauptsächlich um den Konflikt zweier aufeinander prallender Welten sowie deren Rettung durch eine bestimmte Schlüsselfigur aber im Kern wird die Beziehung zweier völlig unterschiedlicher Personen beleuchtet die ein Band zwischen einander knüpfen das immer fester wird. Die Story ist nicht unbedingt sehr komplex, steckt aber voller Wärme und Gefühl. Hinzu kommt das es völlig unmöglich ist ihren Verlauf voraus zu ahnen und man wird stets gespannt sein wie das Ganze weiter und ausgeht. Das einzige was mich störte war die Einstreuung von recht albernen und überzogenen Ereignissen, in Phasen in denen der Plot auf seiner emotionalen Schiene fährt. Da hätten die Skripter ruhig etwas mehr Fingerspitzengefühl an den Tag legen können, denn als Zuschauer fühlt man sich dann so als hätte man gerade noch im Warmen gesessen und wird dann urplötzlich vor die Tür gesetzt. Im Endeffekt überwiegt für mich aber der Anteil an den schönen, ergreifenden und traurigen Stellen der Story und die einfühlsame Erzählung von Marins und Melans Geschichte die mich ständig hat hoffen und bangen lassen. Sie vermittelt einem dieses gewisse warme Gefühl das einem aber auch so manches Mal schwer aufs Herz drücken kann. Und das Ende dieser Geschichte ist einfach großartig und unheimlich bewegend. Es war das allererste Mal das ich am Ende einer Abschlussepisode so ergriffen war, das mir die Tränen kamen. Einfach unwiderstehlich schön! ^^
Charaktere
In der Phase in der die Story noch nicht ganz auf Touren kommt, haben die Charaktere einen großen Anteil an meiner Unterhaltung gehabt. Es gibt eine Menge skurriler Gestalten mit ziemlich witzigen Persönlichkeiten aber auch viele niedliche und sehr liebenswerte Figuren zu erblicken. Vor allem das im Mittelpunkt der Geschichte stehende Duo, verbucht sofort fette Sympathiepunkte auf seiner Seite. Mit Marin spielt ein sehr liebenswerter, gutherziger Charakter die Hauptrolle und mit Melan hat Brigadoon den wohl sympathischsten Mecha aller Zeiten im Repertoire. Marin gehört zu der Art von Charakter der an der Oberfläche stets gut gelaunt und quietschvergnügt durchs Leben geht, aber tief drinnen mit einer Menge an Krisen zu kämpfen hat, die in ihrem Fall hauptsächlich von der Situation ausgehen dass sie als Waisenkind eine Außenseiterrolle einnimmt und sich gegen Ablehnung und Intoleranz ihrer Mitmenschen zur Wehr setzen muss. Ihr Bedürfnis nach menschlicher Nähe und Zuneigung, bekommt im Laufe der Geschichte immer wieder ziemlich krasse Dämpfer die sie zurückwerfen und verzweifeln lassen, was sie zu einem Charakter macht für den man ohne weiteres Sympathien entwickeln kann und dem man nur das Beste wünscht. Das einzige was mich an ihr stört, ist ihr häufig auftretendes hyperaktives und albernes Verhalten, das sogar noch zum Vorschein kommt nachdem sie viel Leid ertragen musste. Zwar ist klar zu erkennen das sie im Lauf der Story reift und sich stark entwickelt aber diese gelegentlichen „Ausraster“ werfen sie als Charakter leider immer wieder leicht zurück und verhindern eine noch engere Bindung zwischen ihr und dem Zuschauer. Dennoch mag ich sie sehr und sie ist mir am Ende sehr ans Herz gewachsen. Allerdings macht sie keinen Stich gegen meinen absoluten Lieblingscharakter Melan. Ich liebe den Kerl einfach. Man weiß nie wirklich ob man ihn als cool oder witzig ansehen soll. Sein Verhalten ist so unheimlich untypisch für einen Charakter der die Bodyguard-Rolle spielt und es macht Spaß ihm dabei zuzuschauen. Und auch er kann ein gutes Stück Entwicklung und Tiefe vorweisen. Man kann sehr gut verfolgen und nachvollziehen wie sich durch Marins Einfluss sein Weltbild ändert das sich, als von Geburt an auf Kampf trainierte lebende Waffe, in seine Gedanken gebrannt hat. Die Beziehung zwischen Marin und Melan ist das Highlight dieses Animes und sehr liebreizend und warm. Nicht ohne Krisen und Hürden aber stets einfühlsam und nachvollziehbar dargestellt. Unter den vielen Nebencharakteren gibt es auch ein paar richtig gute Figuren zu entdecken, wie Moe und Erin. Es gibt zwar auch ein paar die etwas nerven (z.B. das komische Tantentrio oder Mike) aber der Großteil ist nicht viel weniger Sympathisch als die Hauptakteure. Insgesamt hab ich den Cast ziemlich lieg gewonnen. Lieb, süß, tragisch, witzig…alles bunt gemischt und das nicht ohne hier und da auch mal aus dem Standardrahmen zu fallen.
Wert
Brigadoon ist ein ziemlich verrückter Anime der mehrer Genres in sich vereint und damit über große Strecken überzeugen kann. Witzig und abgedreht aber auf der anderen Seite mindestens genauso dramatisch und emotional. Man kann diesen Anime nicht wirklich in einen Topf mit anderen Mecha-Animes schmeißen, dafür sticht er in seiner Art einfach zu sehr hervor. Für mich war Brigadoon zumindest eine willkommene Abwechslung und ich kann diesen Anime jedem empfehlen der, unter all der Massenware die man heutzutage leider viel zu oft vorgesetzt bekommt, nach etwas Ausgefallenem sucht das es nicht nur ordentlich krachen lässt und die Lachmuskeln angreift sondern obendrein noch mit tollem Drama überzeugen kann.
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