AsaneRedakteur
#1»Komaneko« ist, wie der Titel "Komadori Eiga" schon andeutet, ein Stop-Motion-Film, dem mit etwas CGI auf die Beine geholfen wird. Naturgemäß richtet er sich hauptsächlich an kleine Kinder, aber auch Erwachsene werden ihren Spaß damit haben, denn dieser Film ist, vor allem gegen Ende, verhältnismäßig komplex und glänzt mit kleinen, subtilen Details, mit denen Kinder noch nichts anfangen können.
Das Werk gliedert sich in mehrere Abschitte (fünf oder sechs, je nachdem, was man mitzählt), die sich hinsichtlich Länge und erzählerischer Substanz sukzessive steigern und durch solche Screens deutlich voneinander separiert werden. Vielleicht wäre es besser gewesen, das Ganze in mehrere Episoden aufzuteilen, denn Kinder werden hier in ihrer Aufmerksamkeit durchaus gefordert. Vor allem im letzten Abschnitt, der großen Geschichte von einer Monster-Freundschaft.
Gesprochen wird in diesem Film nicht. Jede Kommunikation läuft über einfache Laute, die über "hrm, hrm" und "nyaa, nyaa" nicht hinauskommen. Sowie natürlich über Gestik und Mimik. Die sind denn auch sehr ausdrucksvoll und pointiert, aber nie animemäßig übertrieben.
Eine umso größere Bedeutung kommt daher der Musik zu, die leicht, eingängig und stilistisch variabel gehalten ist, von dem sehr entspannenden, modern gefärbten Kinderlied, das den Film eröffnet, über jazzig angehauchte Stücke, die mehr auf die Mitte des letzten Jahrhunderts zurückgreifen (von Blues bis hin zu Boogie Woogie) und sehr einfach instrumentalisiert sind (Klavier, Violine, Bass. Manchmal noch Gitarre und Cello).
Erwachsene haben auch deshalb ihre Freude an »Komaneko«, weil sich hier ein ganz eigener Zauber entfaltet, dem man sich, so man ein Faible für diese Kunstform hat, nur schwer entziehen kann. Die "Charaktere" mögen ein wenig plump wirken, aber sie haben alle ihre ganz eigene Persönlichkeit, denn Tsuneo Gouda, der kreative Kopf hinter dem Komaneko-Universum, schafft es, den Figuren Leben einzuhauchen, indem er das typische Verhalten von Kindern und Erwachsenen genau beobachtet und diese Beobachtungen in sein Werk einfließen lässt.
Vor allem darin liegt der Reiz und der Charme dieses Films, dessen zarter Humor einen unmittelbar gefangen nimmt. Komaneko selbst mag ein wenig verträumt und retardiert wirken, hat aber eine blühende Phantasie, die teilweise bedenkliche Formen annimmt, wie bei der Monsterverkleidung zu sehen, oder wenn sie mit ihren Puppen spielt.
Ja, basteln und Puppen nähen ist ihre Leidenschaft, daneben aber gilt ihr Interesse unter anderem dem Kino (schöne Referenzen hängen hier an der Wand), und so produziert sie selber mit ihrer Handkamera auch einen Stop-Motion-Film, in welchem überraschend heftig geknutscht wird. Zum Glück jedoch wechselt die Regie sie Szene, bevors in Hentai-Gefilde abdriftet.
Eine wache und geniale Bildregie verbindet sich mit den narrativen Mitteln und der Animationästhetik der Vorkriegs-Ära. Der Film scheint die stilistischen Idiome der westlichen Welt aufzugreifen, indem man mit geläufigen Figuren, verbunden mit genretypischen Aktionen, die Szenen bevölkert. Westlich konditionierte Zuschauer werden womöglich das kleine Gespenst (das doch nur Freunde haben will) und den kleinen Maulwurf wiedererkennen, der Komaneko ein ums andere Mal foppt. Und auch der dicke Kater ist nicht gar so furchteinflößend, wie er's gerne hätte.
Die Gags sind teilweise furchtbar albern, und dennoch war ich hingerissen von der cartoonhaften Leichtigkeit, wenn zum Beispiel dieser genervte Vogel dem frechen Störenfried umstandslos eine reinballert. All diese Referenzen von bewährter Komik sollten aber nicht darüber hinweg täuschen, daß »Komaneko« im Grunde ein sehr ruhiger, unaufgeregter Film ist, in dem viel Zeit darauf verwandt wird, die stillen Emotionen der Charaktere auszuleben.
Hier wird nicht nur Ausdruck und Mimik auf den Punkt genau getroffen, auch das Timing passt perfekt. Und was am meisten wiegt: der Film ist absolut frei von jeder Didaktik.
Das Werk gliedert sich in mehrere Abschitte (fünf oder sechs, je nachdem, was man mitzählt), die sich hinsichtlich Länge und erzählerischer Substanz sukzessive steigern und durch solche Screens deutlich voneinander separiert werden. Vielleicht wäre es besser gewesen, das Ganze in mehrere Episoden aufzuteilen, denn Kinder werden hier in ihrer Aufmerksamkeit durchaus gefordert. Vor allem im letzten Abschnitt, der großen Geschichte von einer Monster-Freundschaft.
Gesprochen wird in diesem Film nicht. Jede Kommunikation läuft über einfache Laute, die über "hrm, hrm" und "nyaa, nyaa" nicht hinauskommen. Sowie natürlich über Gestik und Mimik. Die sind denn auch sehr ausdrucksvoll und pointiert, aber nie animemäßig übertrieben.
Eine umso größere Bedeutung kommt daher der Musik zu, die leicht, eingängig und stilistisch variabel gehalten ist, von dem sehr entspannenden, modern gefärbten Kinderlied, das den Film eröffnet, über jazzig angehauchte Stücke, die mehr auf die Mitte des letzten Jahrhunderts zurückgreifen (von Blues bis hin zu Boogie Woogie) und sehr einfach instrumentalisiert sind (Klavier, Violine, Bass. Manchmal noch Gitarre und Cello).
Erwachsene haben auch deshalb ihre Freude an »Komaneko«, weil sich hier ein ganz eigener Zauber entfaltet, dem man sich, so man ein Faible für diese Kunstform hat, nur schwer entziehen kann. Die "Charaktere" mögen ein wenig plump wirken, aber sie haben alle ihre ganz eigene Persönlichkeit, denn Tsuneo Gouda, der kreative Kopf hinter dem Komaneko-Universum, schafft es, den Figuren Leben einzuhauchen, indem er das typische Verhalten von Kindern und Erwachsenen genau beobachtet und diese Beobachtungen in sein Werk einfließen lässt.
Vor allem darin liegt der Reiz und der Charme dieses Films, dessen zarter Humor einen unmittelbar gefangen nimmt. Komaneko selbst mag ein wenig verträumt und retardiert wirken, hat aber eine blühende Phantasie, die teilweise bedenkliche Formen annimmt, wie bei der Monsterverkleidung zu sehen, oder wenn sie mit ihren Puppen spielt.
Ja, basteln und Puppen nähen ist ihre Leidenschaft, daneben aber gilt ihr Interesse unter anderem dem Kino (schöne Referenzen hängen hier an der Wand), und so produziert sie selber mit ihrer Handkamera auch einen Stop-Motion-Film, in welchem überraschend heftig geknutscht wird. Zum Glück jedoch wechselt die Regie sie Szene, bevors in Hentai-Gefilde abdriftet.
Eine wache und geniale Bildregie verbindet sich mit den narrativen Mitteln und der Animationästhetik der Vorkriegs-Ära. Der Film scheint die stilistischen Idiome der westlichen Welt aufzugreifen, indem man mit geläufigen Figuren, verbunden mit genretypischen Aktionen, die Szenen bevölkert. Westlich konditionierte Zuschauer werden womöglich das kleine Gespenst (das doch nur Freunde haben will) und den kleinen Maulwurf wiedererkennen, der Komaneko ein ums andere Mal foppt. Und auch der dicke Kater ist nicht gar so furchteinflößend, wie er's gerne hätte.
Die Gags sind teilweise furchtbar albern, und dennoch war ich hingerissen von der cartoonhaften Leichtigkeit, wenn zum Beispiel dieser genervte Vogel dem frechen Störenfried umstandslos eine reinballert. All diese Referenzen von bewährter Komik sollten aber nicht darüber hinweg täuschen, daß »Komaneko« im Grunde ein sehr ruhiger, unaufgeregter Film ist, in dem viel Zeit darauf verwandt wird, die stillen Emotionen der Charaktere auszuleben.
Hier wird nicht nur Ausdruck und Mimik auf den Punkt genau getroffen, auch das Timing passt perfekt. Und was am meisten wiegt: der Film ist absolut frei von jeder Didaktik.
Beitrag wurde zuletzt am 18.04.2024 23:39 geändert.
Kommentare